Mielec
Mielec | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Mielec | |
Fläche: | 47,36 km² | |
Geographische Lage: | 50° 18′ N, 21° 28′ O | |
Einwohner: | 60.075 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 39-300 bis 39-303, 39-323 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 17 | |
Kfz-Kennzeichen: | RMI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów-Jasionka | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde & Landgemeinde | |
Einwohner: | 60.075 (31. Dez. 2020)[1] | |
Gemeindenummer (GUS): | 1811011 | |
Verwaltung (Stand: 2012) | ||
Stadtpräsident: | Janusz Chodorowski | |
Adresse: | ul. Żeromskiego 26 39-300 Mielec | |
Webpräsenz: | www.mielec.pl |
Mielec ist eine Stadt im Südosten von Polen. Sie gehört zur Woiwodschaft Karpatenvorland und ist Verwaltungssitz des Powiat Mielecki. Mielec liegt etwa 75 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Rzeszów nahe der Grenze zu den Woiwodschaften Heiligkreuz und Kleinpolen. Die Stadt hat 61.000 Einwohner.
Geographische Lage
Der Fluss Wisłoka durchfließt Mielec von Süden her und mündet etwa zehn Kilometer nördlich des Stadtgebiets in die Weichsel.
Geschichte
Während des Zweiten Weltkriegs kam es in Mielec zur ersten vollständigen Deportation aller Juden durch die deutschen Besatzer aus einem Ort, bei der auch viele Einwohner erschossen wurden. Im April 1942 wurden etwa 800 Juden aus Mielec zusammen mit etwa 1000 Wiener Juden nach Włodawa deportiert und von dort aus im Laufe der nächsten Monate in das Vernichtungslager Sobibor getrieben und dort ermordet. Mielec wurde zur ersten "judenfreien" Stadt im besetzten Polen (9. März 1942) erklärt. Neben den Werkstätten der Ernst Heinkel Flugzeugwerke gab es in Mielec ein Arbeitslager unter direkter Aufsicht der SS. Zunächst wurden im Arbeitslager 250 Zwangsarbeiter eingesetzt, wovon 80 aus Mielec und die übrigen aus Wielopole Skrzynskie stammten. Bis zum Sommer 1943 stieg die Anzahl Zwangsarbeiter auf 1000 Personen, worunter auch Juden aus Tarnobrzeg und Huta Komarowska waren. Am 24. August 1944 wurde das Lager liquidiert. Einige Gefangene wurden nach Wieliczka überstellt, die restlichen ins KZ Flossenbürg. Etwa 200 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Mielec überlebten den Zweiten Weltkrieg. Im Umfeld der Stadt wurden drei große Truppenübungsplätze angelegt der Truppenübungsplatz Süd, der Luftwaffenübungsplatz Gorno und SS-Truppenübungsplatz Heidelager.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/aa/Juden_Mielec_1942.jpg/220px-Juden_Mielec_1942.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1e/Ko%C5%9Bci%C3%B3%C5%82_Ducha_%C5%9Aw_Mielec.jpg/220px-Ko%C5%9Bci%C3%B3%C5%82_Ducha_%C5%9Aw_Mielec.jpg)
Gemeinde
Stadtgemeinde
Die Stadt Mielec bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (gmina miejska).
Landgemeinde
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Mielec hat eine Fläche von 122,72 km². Zu ihr gehören folgende 13 Ortschaften mit einem Schulzenamt:
- Boża Wola
- Chorzelów
- Chrząstów
- Goleszów
- Książnice
- Podleszany
- Rydzów
- Rzędzianowice
- Szydłowiec
- Trześń
- Wola Chorzelowska
- Wola Mielecka
- Złotniki
Weitere Orte der Landgemeinde sind Łuże und Wrażniówka.
Städtepartnerschaften
- Löhne, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- Vila Nova de Poiares, Distrikt Coimbra, Portugal
Sport
In der Stadt ist der Verein Stal Mielec in den Sportarten Fußball, Handball, Leichtathletik und Volleyball aktiv.
Söhne und Töchter der Stadt
- Krystyna Skowrońska (* 1954), polnische Politikerin
Verweise
Literatur
- Józef Witek: Encyklopedia miasta Mielca. Bd. 1 (Wyd. "AWR Korso", Mielec, 2004, ISBN 83-906287-7-5, poln.)
- Angelina Awtuszewska-Ettrich: Mielec, in: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 8: Riga. Warschau. Kaunas. Vaivara. Plaszów. Klooga. Chelmo. Belzec. Treblinka. Sobibor. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57237-1, S. 296f
Weblinks
- Homepage der Stadt Mielec (polnisch)
Fußnoten
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.