„Konrad Öttinger“ – Versionsunterschied

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'''Konrad Öttinger''', auch ''Oettinger'', genannt ''der Schwabe'' (* vor 1530 in [[Pforzheim]];[[1540]]), war ein evangelischer Theologe und Reformator.
{{Dieser Artikel|behandelt den evangelischen Theologen Konrad Öttinger. Für andere Bedeutungen siehe [[Oettinger]], [[Oetinger]].}}
'''Konrad Öttinger,''' ''genannt der Schwabe, auch Oettinger'' (* in Pforzheim † ?) evangelischer Theologe und Reformator


==Leben==
== Leben ==
Öttinger wurde Prediger in [[Kassel]], seit 1530 Hofprediger des Landgrafen [[Philipp I. (Hessen)|Philipp von Hessen]]. Er begleitete den Landesherrn auf seinen Reisen. Auf diese Weise kam er 1533 nach [[Höxter]], als der Landgraf dort das Fürstentreffen hielt. Vor Beginn der Verhandlungen predigte Öttinger jeden Morgen. Zu diesen Predigten kamen die Bürger in großer Zahl. Da sie entschlossen waren, ein evangelisches Kirchenwesen zu begründen, fragten sie Öttinger um Rat. Konkret wusste ihnen der Hofprediger nichts zu sagen. Sie sollten warten und beten, die gesetzliche Obrigkeit würde ihnen schon helfen.
Öttinger wurde Prediger in [[Kassel]], seit 1530 Hofprediger des Landgrafen [[Philipp I. (Hessen)|Philipp von Hessen]]. Er begleitete den Landesherrn auf seinen Reisen. Auf diese Weise kam er 1533 nach [[Höxter]], als der Landgraf dort das Fürstentreffen hielt. Vor Beginn der Verhandlungen predigte Öttinger jeden Morgen. Zu diesen Predigten kamen die Bürger in großer Zahl. Da sie entschlossen waren, ein evangelisches Kirchenwesen zu begründen, fragten sie Öttinger um Rat. Konkret wusste ihnen der Hofprediger nichts zu sagen. Sie sollten warten und beten, die gesetzliche Obrigkeit würde ihnen schon helfen.


Als Schutzherr der Stadt, die zum Gebiet des Reichsabtes von [[Corvey]] gehörte, verfügte dagegen der Landgraf, dass in Höxter fortan nach den Normen der [[Confessio Augustana |Augsburg’schen Konfession]] gepredigt werden sollte. Der Landgraf schätzte den gelehrten Schwaben und zog ihn auch zum Konvent von [[Ziegenhain]] heran. 1534 überließ er ihn dem Herzog [[Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]], um die Reformation im [[Schwaben]]land vorzubereiten. Auch hielt er am 16. Mai 1534 die erste evangelische Predigt in der [[Stuttgart]]er [[Stiftskirche (Stuttgart)|Stiftskirche]]. Auch findet sich seine Unterschrift unter den Schmalkaldischen Artikeln.
Als Schutzherr der Stadt, die zum Gebiet des Reichsabtes von [[Corvey]] gehörte, verfügte dagegen der Landgraf, dass in Höxter fortan nach den Normen der [[Confessio Augustana|Augsburgischen Konfession]] gepredigt werden sollte. Der Landgraf schätzte den gelehrten Schwaben und zog ihn auch zum Konvent von [[Ziegenhain (Schwalmstadt)|Ziegenhain]] heran. 1534 überließ er ihn dem Herzog [[Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]], der ihn als ersten Hofprediger in Stuttgart dazu gebrauchte, die Reformation in [[Württemberg]] durchzusetzen. Öttinger hielt am 16. Mai 1534 die erste evangelische Predigt in der [[Stuttgart]]er [[Stiftskirche (Stuttgart)|Stiftskirche]]. Auch findet sich seine Unterschrift unter den [[Schmalkaldische Artikel|Schmalkaldischen Artikeln]]. Das Hofpredigeramt versah er bis zu seinem Tod im Jahr 1540.


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche'', Band 14 Seite 521
* ''Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche'', Band 14 Seite 521.
* Württembergische Kirchengeschichte Calw 1893, 275
* ''Württembergische Kirchengeschichte''. Calw 1893, S. 275.
* [[Robert Stupperich]]: Johann Winnistede, »der erste Evangelist von Höxter« (Jahrbuch des Vereins für westfälische Kirchengeschichte 45/46, 1952/53, Seite 364-372)
* [[Robert Stupperich]]: ''Johann Winnistede, »der erste Evangelist von Höxter«''. In: Jahrbuch des Vereins für westfälische Kirchengeschichte 45/46, 1952/53, S. 364–372.
* O. Hütteroth: Althessische Pfarrer der Reformationszeit. Marburg 1966, Seite 256
* O. Hütteroth: ''Althessische Pfarrer der Reformationszeit''. Marburg 1966, Seite 256


== Weblinks ==
[[Kategorie:Mann|Ottinger, Konrad]]
* [https://www.wlb-stuttgart.de/literatursuche/fachinformationen/theologie/links/theologie-in-wuerttemberg/1-stelle-oberhofprediger/1-stelle-oberhofprediger-chronologische-abfolge/ Fachinformationen] der [[Württembergische Landesbibliothek|Württembergischen Landesbibliothek]]
[[Kategorie:Deutscher|Ottinger, Konrad]]

[[Kategorie:Evangelischer Theologe (16. Jahrhundert)|Ottinger, Konrad]]
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2024, 11:18 Uhr

Konrad Öttinger, auch Oettinger, genannt der Schwabe (* vor 1530 in Pforzheim; † 1540), war ein evangelischer Theologe und Reformator.

Leben

Öttinger wurde Prediger in Kassel, seit 1530 Hofprediger des Landgrafen Philipp von Hessen. Er begleitete den Landesherrn auf seinen Reisen. Auf diese Weise kam er 1533 nach Höxter, als der Landgraf dort das Fürstentreffen hielt. Vor Beginn der Verhandlungen predigte Öttinger jeden Morgen. Zu diesen Predigten kamen die Bürger in großer Zahl. Da sie entschlossen waren, ein evangelisches Kirchenwesen zu begründen, fragten sie Öttinger um Rat. Konkret wusste ihnen der Hofprediger nichts zu sagen. Sie sollten warten und beten, die gesetzliche Obrigkeit würde ihnen schon helfen.

Als Schutzherr der Stadt, die zum Gebiet des Reichsabtes von Corvey gehörte, verfügte dagegen der Landgraf, dass in Höxter fortan nach den Normen der Augsburgischen Konfession gepredigt werden sollte. Der Landgraf schätzte den gelehrten Schwaben und zog ihn auch zum Konvent von Ziegenhain heran. 1534 überließ er ihn dem Herzog Ulrich von Württemberg, der ihn als ersten Hofprediger in Stuttgart dazu gebrauchte, die Reformation in Württemberg durchzusetzen. Öttinger hielt am 16. Mai 1534 die erste evangelische Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche. Auch findet sich seine Unterschrift unter den Schmalkaldischen Artikeln. Das Hofpredigeramt versah er bis zu seinem Tod im Jahr 1540.

Literatur

  • Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, Band 14 Seite 521.
  • Württembergische Kirchengeschichte. Calw 1893, S. 275.
  • Robert Stupperich: Johann Winnistede, »der erste Evangelist von Höxter«. In: Jahrbuch des Vereins für westfälische Kirchengeschichte 45/46, 1952/53, S. 364–372.
  • O. Hütteroth: Althessische Pfarrer der Reformationszeit. Marburg 1966, Seite 256