„Kanton Appenzell Innerrhoden“ – Versionsunterschied

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Version vom 6. März 2013, 03:25 Uhr

Eidgenössischer Stand Appenzell Innerrhoden
Wappen
Wappen
Wappen
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: AI
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Appenzell
Beitritt zum Bund: 1513
Fläche: 172,48 km²
Höhenbereich: 540–2502 m ü. M.
Website: www.ai.ch
Bevölkerung
Einwohner: 16'416 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 95 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
11,6 % (31. Dezember 2022)[2]
Arbeitslosenquote: 0,8 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Bezirke des Kantons
Bezirke des Kantons
Bezirke des Kantons

Appenzell Innerrhoden (französisch Appenzell Rhodes-Intérieures, italienisch Appenzello Interno, rätoromanisch Appenzell Dadens, Vorlage:GswS-ch Appezöll Inneroode), amtlich Eidgenössischer Stand Appenzell Innerrhoden,[4] ist ein deutschsprachiger Kanton im Nordosten der Schweiz. Der Hauptort ist Appenzell.

Geographie

Appenzell Innerrhoden ist mit rund 15'000 Einwohnern der Schweizer Kanton mit der niedrigsten Einwohnerzahl und nach Basel-Stadt der Kanton mit der zweitkleinsten Fläche. Im Kanton werden 56,0 Prozent der Gesamtfläche als landwirtschaftliche Flächen genutzt.[5]

Lage des Kantons

Der Kanton Appenzell Innerrhoden grenzt an den Kanton Appenzell Ausserrhoden und ist im Übrigen vom Kanton St. Gallen umgeben. Höchster Berg ist der Säntis (2502 m ü. M.) im Alpstein, auf dem sich die Grenzen der drei Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen treffen.

Politik

Der Kanton Appenzell Innerrhoden bildete vor der Gegenreformation zusammen mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden den Kanton Appenzell. Im Jahr 1597 hat Appenzell sich friedlich in zwei Halbkantone geteilt (Landteilung), die im Schweizer Ständerat mit jeweils nur einem statt mit zwei Sitzen vertreten sind. Sonst sind die Halbkantone vollkommen eigenständige Kantone, wie die anderen Kantone der Schweiz auch.

Appenzell war nach einem Bundesgerichtsentscheid vom 27. November 1990 der letzte Schweizer Kanton, der das 1971 auf eidgenössischer Ebene beschlossene Frauenstimmrecht gegen den Willen der (männlichen) Stimmbürger auch auf kantonaler Ebene einführen musste.

Legislative

Die jährlich in Appenzell abgehaltene Landsgemeinde ist das oberste bestimmende Organ innerhalb des Kantons. Viele Stimmbürger tragen bei der Landsgemeinde den Degen, der früher als Stimmausweis diente. Die Abstimmung erfolgt per Handerheben. In der direktdemokratischen Struktur des Kantons übernimmt das Volk also alle legislativen Aufgaben. Zur administrativen Vorbereitung der Landsgemeinde existiert jedoch auch das kantonale Parlament, der sogenannte Grosse Rat.

Die wichtigsten Aufgaben des Grossen Rates sind die Vorberatung der Verfassungs- und Gesetzesvorlagen zuhanden der Landsgemeinde. Im Weiteren erlässt der Grosse Rat Verordnungen und Reglemente zum Vollzug der Gesetzgebung des Kantons und überwacht den Geschäftsgang aller Behörden. Ausserdem prüft und genehmigt er die Jahresrechnung, legt das Budget und den Steuersatz fest und fällt die Entscheide über die Erteilung des Landrechtes.

Nach bisheriger Regelung wählt jeder Bezirk aus den in seinem Gebiet wohnhaften Stimmberechtigten auf 300 Einwohner je ein Mitglied, wobei eine Bruchzahl von mehr als 150 Bezirkseinwohnern einen Bezirk ebenfalls zu einem Vertreter berechtigt. Aus diesem Grund war die Zahl der Grossratsmitglieder bisher variabel.

Mit den Neuwahlen im Jahre 2015 tritt eine Neuregelung in Kraft. Dann wird die Zahl der Grossratsmitglieder auf 50 festgelegt. Jedem der sechs Bezirke stehen dabei mindestens vier Vertreter zu. Die restlichen 26 Mandate werden der Einwohnerzahl nach verteilt. Die Amtsdauer des Grossen Rates beträgt vier Jahre. Die Wahlen finden in den meisten Bezirken an offenen Bezirksgemeinden (analog zur Landsgemeinde) statt, in Oberegg jedoch an der Urne.

Sitzverteilung pro Bezirk (2006): Appenzell: 18; Schwende: 6; Rüte: 10; Schlatt-Haslen: 4; Gonten: 5; Oberegg: 6; Total: 49. Insgesamt sind 9 Frauen und 40 Männer im Grossen Rat.

Exekutive

Die Mitglieder der Regierung (die sogenannte Standeskommission) werden von der Landsgemeinde gewählt, zu der sich alljährlich am letzten Aprilsonntag die Stimmbürger versammeln. Die Standeskommission kennt keine Selbstkonstituierung, ihre Mitglieder werden vom Stimmvolk direkt in das jeweilige Amt gewählt. Regierender und stillstehender Landammann wechseln sich in einem Turnus von zwei Jahren ab. Die Standeskommission zählt sieben Mitglieder, die in ihrem Amt jeweils traditionelle Amtsbezeichnungen tragen und ihren Departementen vorstehen.

Regierungsrat Partei Departement
Carlo Schmid-Sutter, regierender Landammann CVP Erziehungsdepartement
Daniel Fässler, stillstehender Landammann CVP Volkswirtschaftsdepartement
Antonia Fässler, Frau Statthalter CVP Gesundheits- und Sozialdepartement
Thomas Rechsteiner, Säckelmeister CVP Finanzdepartement
Lorenz Koller, Landeshauptmann CVP Land- und Forstwirtschaftsdepartement
Stefan Sutter, Bauherr CVP Bau- und Umweltdepartement
Martin Bürki, Landesfähnrich Justiz-, Polizei- und Militärdepartement

Bis zur Aufhebung des Amtes 1996 wurde der Militärdirektor Landeszeugherr genannt.[6]

Judikative

Es existieren im Bezirk Appenzell ein Kantonsgericht und ein Bezirksgericht. Letzteres gibt es auch in der Exklave Oberegg.

Bezirke

Kanton Appenzell Innerrhoden
Bezirke des Kantons Appenzell Innerrhoden

Die Bezirke sind die unterste Verwaltungseinheit im Kanton Appenzell Innerrhoden. Sie haben eine ähnliche Funktion wie die Gemeinden anderer Kantone. Sie werden in letzter Zeit daher in Statistiken usw. häufig auch als Gemeinden bezeichnet. Die Bezirke entstanden 1872 aus den ehemaligen Rhoden.

Nachfolgend aufgelistet sind alle Bezirke (Orte) per 31. Dezember 2022:

Bezirk (Ort) Einwohner
Appenzell 5864
Rüte Ungültiger Metadaten−Schlüssel 3103
Schwende Ungültiger Metadaten−Schlüssel 3105
Oberegg 1928
Gonten 1466
Schlatt-Haslen 1108

Da sich verschiedene Bezirke das Dorf Appenzell (Appenzell, Schwende und Rüte) aufteilen, wurde schon im 16. Jahrhundert für gemeindeübergreifende Aufgaben (wie Baupolizei, Feuerwehr oder Wasser- und Energieversorgung) eigens eine Spezialgemeinde gegründet, die Feuerschaugemeinde, welches das Dorf Appenzell mit seinen Aussenquartieren umfasst. Schwende und Rüte teilen sich auch das Dorf Weissbad.

Die Bezeichnung für einen Bezirkspräsidenten ist Bezirkshauptmann, der Stellvertreter wird als Stillstehender Bezirkshauptmann bezeichnet. Die Hauptmänner haben ähnliche Funktionen wie Gemeindepräsidenten anderer Kantone.

Es gab Pläne für eine Reform, wonach der ganze Kanton Appenzell Innerrhoden bis auf Oberegg zu einem Bezirk zusammengeschlossen werden soll, während Oberegg weiterhin einen Bezirk darstellt. Die Strukturreform des Grossen Rates wurde an der Landsgemeinde von den Stimmberechtigten am 29. April 2012 abgelehnt. Freiwillige Fusionen einzelner Bezirke bleiben aber möglich.[7]

Das Bundesamt für Statistik führt den gesamten Kanton bereits als einen Bezirk unter der BFS-Nr. 1600.

Bräuche

Die Bauern bringen ihre Kühe im Frühling auf die Alp zur Sömmerung und holen diese im Herbst wieder ab. Dabei werden häufig die Trachten angezogen und die Bauern werden von Appenzeller Blässen (Appenzeller Sennenhunden) begleitet.

Wiktionary: Appenzell Innerrhoden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Kanton Appenzell Innerrhoden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kanton Appenzell Innerrhoden – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  4. Verfassung für den Eidgenössischen Stand Appenzell I. Rh., abgerufen am 3. Dezember 2011
  5. Quelle: Statistik für die EUREGIO-Bodensee. In: Aufgelistet! Die zehn Landkreise der Bodenseeregion, … In: Südkurier vom 25. Februar 2011 und in: Ders. vom 2. Juli 2011
  6. {{{Autor}}}: Zeugherr. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  7. NZZ Online, Innerrhoder Landsgemeinde lehnt Bezirksfusion ab abgerufen am 29. April 2012

Koordinaten: 47° 20′ N, 9° 26′ O; CH1903: 750428 / 244278