„Kamtschatkasamtente“ – Versionsunterschied

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Die '''Kamtschatkasamtente''' (''Melanitta stejnegeri'') ist eine große Art der [[Meerenten und Säger|Meerenten]].
Die '''Kamtschatkasamtente''' (''Melanitta stejnegeri'') ist eine große Art der [[Meerenten und Säger|Meerenten]]. Sie wird auch als '''Asiatische Samtente''' bezeichnet.


== Merkmale und Lebensweise ==
== Systematik ==
Die Kamtschatkasamtente wird 50 bis 58&nbsp;cm lang und 1200 bis 1700&nbsp;g schwer. Die Flügelspannweite liegt zwischen 86 und 99&nbsp;cm.<ref>Mark Brazil ''Birds of Japan''. Bloomsbury Publishing, 2018, S. 52. ISBN 1472964683</ref> Der Schnabel ist rot und am Oberschnabel [[Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen|distal]] gelb. Die Kamtschatkasamtente wird der Untergattung ''Melanitta'' zugeordnet zu der auch die drei Arten ''[[Melanitta fusca|M. fusca]]'', ''[[Melanitta deglandi|M. deglandi]]'' und ''[[Melanitta perspicillata|M. perspicillata]]'' zählen. Zu ihren charakteristischen Merkmalen zählen u.&nbsp;a. 14 Schwanzfedern, wohingegen bei der Untergattung ''Oidemia'' 16 vorhanden sind.<ref>Martin Collinson, David T. Parkin, Alan G. Knox, George Sangster and Andreas J. Helbig, ''Species limits within the genus Melanitta, the scoters'' ([https://britishbirds.co.uk/wp-content/uploads/article_files/V99/V99_N04/V99_N04_P183_201_A002.pdf PDF])</ref>
Die Kamtschatkasamtente 1887 zuerst der US-Ornithologe [[Robert Ridgway]] unter dem wissenschaftlichen Namen ''Oidemia stejnegeri'' und den englischen Namen Stejneger's scoter zu Ehren des US-Ornithologe norwegischer Herkunft [[Leonhard Stejneger]]. Dann wurde sie lange als Unterart der [[Höckersamtente]] eingestuft. Erst 2019 wurde die Kamtschatkasamtente in der IOC World Bird List als eigene Art gelistet.<ref>BirdLife International (2018). "Melanitta stejnegeri". IUCN Red List of Threatened Species. 2018</ref>


Die Nahrung der Kamtschtkasamtente besteht hauptsächlich aus [[Weichtiere|Mollusken]] und [[Krustentiere|Krustentieren]], nach denen sie taucht. Darüber hinaus frisst sie auch Würmer, Flohkrebse, kleine Fische und Insekten sowie in ihren Brutgebieten teilweise auch Pflanzenmaterial. Die Kamtschatkasamtente brütet ab Mitte Mai in einzelnen Paaren oder kleinen Gruppen. Die Nester bestehen aus flachen Vertiefungen am Boden in hohem Gras, unter Büschen und zwischen Hügeln. Sie befinden sich nur selten weiter als 100 Meter vom Wasser entfernt.<ref name="iucn" />
== Verbreitung ==
Die Kamtschatkasamtente brütet im hohen Norden Asiens östlich des [[Jenissei]]-Beckens. Sie überwintert weiter südlich in gemäßigten Zonen, in Asien bis nach China. An geeigneten Küstengewässern bildet sie große Schwärme. Diese sind dicht gedrängt, und die Vögel neigen dazu, gemeinsam abzuheben. In Deutschland wurde die Kamtschatkasamtente erstmals am 16. Januar 2017 nordwestlich von [[Rügen]] in [[Ausschließliche Wirtschaftszone|AWZ]] Adlergrund von einem Forschungsschiff aus beobachtet.<ref>Frank Völker: ''Bemerkenswerte avifaunistische Beobachtungen aus Mecklenburg-Vorpommern - Jahresbericht für 2017.'' Ornithol. Rundbbr. Mecklenbg.-Vorpommern 49, H. 3, 2019: 193-241.</ref>


== Weblinks ==
== Systematik ==
Die Art wurde 1887 zuerst von dem US-amerikanischen Ornithologen [[Robert Ridgway]] unter dem wissenschaftlichen Namen ''Oidemia stejnegeri'' und dem englischen Namen Stejneger’s scoter zu Ehren des Ornithologen [[Leonhard Stejneger]] beschrieben.<ref>Robert Ridgway, 1887. ''A Manual of North American Birds.'' J.B. Lippincott Co. Philadelphia. i–xi, 1–631, pl. 1–124. [https://www.biodiversitylibrary.org/page/21816119 online]</ref> Dann wurde sie lange als Unterart der [[Höckersamtente]] eingestuft. Erst 2019 wurde die Kamtschatkasamtente in der IOC World Bird List als eigene Art gelistet.<ref name="iucn">{{IUCN|Year=2018|ID=22724845|ScientificName=Melanitta stejnegeri |Linktext=''Melanitta stejnegeri'' (LC) |AssessmentID=132655325|YearAssessed=2018|Assessor=BirdLife International|Download=2021-12-31}}</ref>

== Verbreitung ==
Die Kamtschatkasamtente brütet im hohen Norden Asiens östlich des [[Jenissei]]-Beckens. Sie überwintert weiter südlich in den gemäßigten Zonen in Asien bis nach China. An geeigneten Küstengewässern bildet sie große Schwärme. Diese sind dicht gedrängt, und die Vögel neigen dazu, gemeinsam abzuheben. In Deutschland wurde die Kamtschatkasamtente erstmals am 16. Januar 2017 nordwestlich von [[Rügen]] in [[Ausschließliche Wirtschaftszone|AWZ]] Adlergrund von einem Forschungsschiff aus beobachtet.<ref>Frank Völker: ''Bemerkenswerte avifaunistische Beobachtungen aus Mecklenburg-Vorpommern - Jahresbericht für 2017.'' Ornithol. Rundbr. Mecklenbg.-Vorpommern 49, H. 3, 2019: 193–241.</ref> Die [[IUCN]] stuft die Art als „nicht gefährdet“ (''least concern'') ein.<ref name="iucn" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Weblinks ==
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* [[iNaturalist]]: [https://www.inaturalist.org/observations?place_id=any&subview=map&taxon_id=144233 ''Melanitta stejnegeri''] – Beobachtungen
[[Kategorie:Meerenten und Säger]]
[[Kategorie:Meerenten und Säger]]

Aktuelle Version vom 10. Februar 2024, 08:20 Uhr

Kamtschatkasamtente

Kamtschatkasamtente, Männchen

Systematik
Ordnung:Gänsevögel (Anseriformes)
Familie:Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie:Anatinae
Tribus:Meerenten und Säger (Mergini)
Gattung:Melanitta
Art:Kamtschatkasamtente
Wissenschaftlicher Name
Melanitta stejnegeri
(Ridgway, 1887)

Die Kamtschatkasamtente (Melanitta stejnegeri) ist eine große Art der Meerenten. Sie wird auch als Asiatische Samtente bezeichnet.

Merkmale und Lebensweise

Die Kamtschatkasamtente wird 50 bis 58 cm lang und 1200 bis 1700 g schwer. Die Flügelspannweite liegt zwischen 86 und 99 cm.[1] Der Schnabel ist rot und am Oberschnabel distal gelb. Die Kamtschatkasamtente wird der Untergattung Melanitta zugeordnet zu der auch die drei Arten M. fusca, M. deglandi und M. perspicillata zählen. Zu ihren charakteristischen Merkmalen zählen u. a. 14 Schwanzfedern, wohingegen bei der Untergattung Oidemia 16 vorhanden sind.[2]

Die Nahrung der Kamtschtkasamtente besteht hauptsächlich aus Mollusken und Krustentieren, nach denen sie taucht. Darüber hinaus frisst sie auch Würmer, Flohkrebse, kleine Fische und Insekten sowie in ihren Brutgebieten teilweise auch Pflanzenmaterial. Die Kamtschatkasamtente brütet ab Mitte Mai in einzelnen Paaren oder kleinen Gruppen. Die Nester bestehen aus flachen Vertiefungen am Boden in hohem Gras, unter Büschen und zwischen Hügeln. Sie befinden sich nur selten weiter als 100 Meter vom Wasser entfernt.[3]

Systematik

Die Art wurde 1887 zuerst von dem US-amerikanischen Ornithologen Robert Ridgway unter dem wissenschaftlichen Namen Oidemia stejnegeri und dem englischen Namen Stejneger’s scoter zu Ehren des Ornithologen Leonhard Stejneger beschrieben.[4] Dann wurde sie lange als Unterart der Höckersamtente eingestuft. Erst 2019 wurde die Kamtschatkasamtente in der IOC World Bird List als eigene Art gelistet.[3]

Verbreitung

Die Kamtschatkasamtente brütet im hohen Norden Asiens östlich des Jenissei-Beckens. Sie überwintert weiter südlich in den gemäßigten Zonen in Asien bis nach China. An geeigneten Küstengewässern bildet sie große Schwärme. Diese sind dicht gedrängt, und die Vögel neigen dazu, gemeinsam abzuheben. In Deutschland wurde die Kamtschatkasamtente erstmals am 16. Januar 2017 nordwestlich von Rügen in AWZ Adlergrund von einem Forschungsschiff aus beobachtet.[5] Die IUCN stuft die Art als „nicht gefährdet“ (least concern) ein.[3]

Einzelnachweise

  1. Mark Brazil Birds of Japan. Bloomsbury Publishing, 2018, S. 52. ISBN 1472964683
  2. Martin Collinson, David T. Parkin, Alan G. Knox, George Sangster and Andreas J. Helbig, Species limits within the genus Melanitta, the scoters (PDF)
  3. a b c Melanitta stejnegeri (LC) in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  4. Robert Ridgway, 1887. A Manual of North American Birds. J.B. Lippincott Co. Philadelphia. i–xi, 1–631, pl. 1–124. online
  5. Frank Völker: Bemerkenswerte avifaunistische Beobachtungen aus Mecklenburg-Vorpommern - Jahresbericht für 2017. Ornithol. Rundbr. Mecklenbg.-Vorpommern 49, H. 3, 2019: 193–241.