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'''Jörg Haider''' (* [[26. Januar|26. Jänner]] [[1950]] in [[Bad Goisern am Hallstättersee|Bad Goisern]], [[Oberösterreich]]; † [[11. Oktober]] [[2008]] in [[Köttmannsdorf|Lambichl, Gemeinde Köttmannsdorf]], [[Kärnten]]) war ein [[österreich]]ischer Politiker des so genannten [[Drittes Lager|dritten Lagers]]. Haider war zwischen 1971 und 1975 Bundesobmann des [[Ring Freiheitlicher Jugend Österreich|Rings Freiheitlicher Jugend]] und von 1986 bis 2000 Vorsitzender der [[Freiheitliche Partei Österreichs|Freiheitlichen Partei Österreichs]] (FPÖ). Im April 2005 spalteten sich unter seiner Federführung zahlreiche Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten die Partei [[Bündnis Zukunft Österreich]] (BZÖ). Er war von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod [[Landeshauptmann]] von Kärnten.<ref>[http://www.ktn.gv.at/?SIid=4 Die Kärntner Landesregierung im Internet]</ref>
'''Jörg Haider''' (* [[26. Januar|26. Jänner]] [[1950]] in [[Bad Goisern am Hallstättersee|Bad Goisern]], [[Oberösterreich]]; † [[11. Oktober]] [[2008]] in [[Köttmannsdorf|Lambichl, Gemeinde Köttmannsdorf]], [[Kärnten]]) war ein [[österreich]]ischer Politiker des so genannten [[Drittes Lager|dritten Lagers]]. Haider war zwischen 1971 und 1975 Bundesobmann des [[Ring Freiheitlicher Jugend Österreich|Rings Freiheitlicher Jugend]] und von 1986 bis 2000 Vorsitzender der [[Freiheitliche Partei Österreichs|Freiheitlichen Partei Österreichs]] (FPÖ). Im April 2005 spalteten sich unter seiner Federführung zahlreiche Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten die Partei [[Bündnis Zukunft Österreich]] (BZÖ). Er war von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod [[Landeshauptmann]] von Kärnten.<ref>[http://www.ktn.gv.at/?SIid=4 Die Kärntner Landesregierung im Internet]</ref> Laut Berichten mehrerer Medien, darunter dem Magazin [[News (Zeitschrift)|News]], soll Haider nun [[Heiligsprechung|heilg]] bzw. [[Seligsprechung|selig]] gesprochen werden.<ref>[http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/heiliger-joerg-bitte-fuer-uns/ Heiligsprechung für Haider gefordert: Heiliger Jörg, bitte für uns!]</ref>


== Herkunft und Bildung ==
== Herkunft und Bildung ==

Version vom 11. Juli 2009, 00:17 Uhr

Jörg Haider vor einem Fernsehduell zur Nationalratswahl 2008

Jörg Haider (* 26. Jänner 1950 in Bad Goisern, Oberösterreich; † 11. Oktober 2008 in Lambichl, Gemeinde Köttmannsdorf, Kärnten) war ein österreichischer Politiker des so genannten dritten Lagers. Haider war zwischen 1971 und 1975 Bundesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend und von 1986 bis 2000 Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Im April 2005 spalteten sich unter seiner Federführung zahlreiche Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten die Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). Er war von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod Landeshauptmann von Kärnten.[1] Laut Berichten mehrerer Medien, darunter dem Magazin News, soll Haider nun heilg bzw. selig gesprochen werden.[2]

Herkunft und Bildung

Elternhaus

Haiders Eltern, die 1945 heirateten, kamen aus unterschiedlichen Bildungsschichten. Sein Vater Robert Haider war Schuhmacher, die Mutter, geborene Rupp, die Tochter eines Gynäkologen und Primararztes am Linzer Allgemeinen Krankenhaus. Beide waren überzeugte Nationalsozialisten. Robert Haider war bereits in den 1930er-Jahren ein „Illegaler“, d.h. Mitglied der zu jener Zeit in Österreich verbotenen NSDAP. Er floh über die Grenze ins Deutsche Reich, trat dort der paramilitärischen Österreichischen Legion der SA bei und war aktiv am nationalsozialistischen Juliputsch von 1934 beteiligt. Nach dem „Anschluss“ 1938 war er zunächst Gaujugendwalter der Deutschen Arbeitsfront in Linz. Im Zweiten Weltkrieg wurde er an der West- und Ostfront mehrfach verwundet und kehrte als Leutnant in die Heimat zurück. Die Mutter war Bund-Deutscher-Mädel-Führerin. Nach der Befreiung 1945 musste Robert Haider Massengräber für die zuvor von der SS im KZ Ebensee Ermordeten ausheben. Als ehemaliger nationalsozialistischer Funktionär wurde er von den Alliierten ins Internierungslager Glasenbach gebracht und war als „Illegaler“ von den Entnazifizierungsgesetzen der ersten Nachkriegsjahre besonders betroffen. Im Zuge des neuen Nationalsozialistengesetzes 1947 wurden er und seine Frau als „minderbelastet“ eingestuft. Haider senior fand Arbeit in einer Schuhfabrik und wurde später freiheitlicher Parteisekretär für den Bezirk Gmunden.[3]

Jugend und Ausbildung

Jörg Haider besuchte von 1956 bis 1960 die Volksschule in Bad Goisern und anschließend bis 1968 das Gymnasium in Bad Ischl, wo er auch bei der schlagenden Schülerverbindung Albia aktiv war. Nach der Matura leistete er 1968–69 seinen Präsenzdienst als Einjährig-Freiwilliger. Sein Entlassungsdienstgrad war der übliche Wachtmeister (E-5).

Anschließend inskribierte Haider die Studienrichtungen Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften an der Universität Wien[4], wo er 1973 zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Während dieser Zeit war er in der fakultativ schlagenden Burschenschaft Silvania Wien aktiv, in der er nach dem Studium weiterhin als Alter Herr Mitglied war.[5] Danach arbeitete er unter anderem mit Peter Kostelka SPÖ bis 1976 als Universitätsassistent am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien unter Günther Winkler.

Politische Karriere

Haider fungierte im Laufe seiner Karriere in verschiedenen Positionen innerhalb der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), unter anderem für 14 Jahre als Parteichef. Unter seiner Führung erlebte die FPÖ ein stetiges Steigen in der Wählergunst, die ihren Zenit bislang bei den Nationalratswahlen 1999 erreichte. Die FPÖ wurde außerdem zur stimmenstärksten Partei in Kärnten. Allerdings wird Haider auch als hauptverantwortlich für die größte Wahlniederlage in der österreichischen Parteiengeschichte angesehen (Verlust von fast zwei Dritteln der Wählerstimmen bei der Nationalratswahl 2002). Seine Politik sorgte im Laufe der Zeit für zahlreiche Kontroversen und führte zum Parteiaustritt einer großen Zahl von Parteimitgliedern.

Anfänge (1966–1985)

Erste öffentliche Aufmerksamkeit gewann Haider 1966, als er sich an einem Redewettbewerb des als deutschnational eingestuften Österreichischen Turnerbundes in Innsbruck beteiligte. Er gewann mit einem Beitrag mit dem Titel „Sind wir Österreicher Deutsche?“.[6] Haiders politische Karriere in der FPÖ begann als Vorsitzender (Funktionsbezeichnung: Bundesjugendführer) des Rings Freiheitlicher Jugend in den Jahren 1971 bis 1975.

1976 wurde Jörg Haider Parteisekretär in Kärnten, 1979 zog er als damals jüngster Abgeordneter für die FPÖ in den österreichischen Nationalrat ein.[4] Als die SPÖ 1983, nach dem Verlust der absoluten Mehrheit, eine Koalition mit der FPÖ bildete, hatte er Ambitionen auf das Amt des Sozialministers, wurde aber schließlich Obmann der betont deutschnationalen Kärntner FPÖ. In dieser Funktion kritisierte er in den Folgejahren häufig den liberaleren Flügel der FPÖ um Vizekanzler und Bundesparteiobmann Norbert Steger. Die FPÖ Kärnten konnte als einzige FPÖ-Landesorganisation bei Landtagswahlen (1984) Stimmenzuwächse verbuchen.

Politischer Aufstieg (1986–1999)

Mit Hilfe des deutschnationalen Flügels gelang es ihm am 13. September 1986 bei einem Parteitag in Innsbruck, Steger als Vorsitzenden der FPÖ abzulösen.[4] Auf diesen Führungswechsel hin kündigte Bundeskanzler Franz Vranitzky die Koalition mit den Freiheitlichen auf. Bei den darauf folgenden Nationalratswahlen konnte die FPÖ vor allem dank Haider ihr Ergebnis verdoppeln. Hauptthemen seiner Wahlreden waren Privilegienabbau und Kritik an den herrschenden politischen Verhältnissen. Im Inlandsreport bezeichnete er die österreichische Nation als eine „ideologische Missgeburt“.[7]

1989 wurde er nach mehr als 13 Prozent Zugewinnen bei der Landtagswahl mit Unterstützung der ÖVP-Abgeordneten zum Landeshauptmann von Kärnten gewählt.[4] Nach einem Misstrauensantrag von ÖVP und SPÖ verlor er dieses Amt 1991 wieder. Anlass für den Misstrauensantrag war eine Äußerung Haiders in einer Debatte über Arbeitslosigkeit im Kärntner Landtag am 13. Juni 1991: „Na, das hat’s im Dritten Reich nicht gegeben, weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht, was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt. Das muss man auch einmal sagen.[8] Später entschuldigte er sich für diese Äußerung.[9]

Nach seiner Abwahl in Kärnten wurde Haider wieder Klubobmann der FPÖ im Parlament. Die Partei konnte in der Folge bei einer Reihe von Landtagswahlen deutliche Zugewinne verzeichnen, z.T. sogar im zweistelligen Prozentbereich.

Obwohl Jörg Haider und die FPÖ bis etwa 1993 den Beitritt Österreichs zur damaligen Europäischen Gemeinschaft befürworteten, sprachen sich die FPÖ und Haider später gegen den Beitritt aus. Haider galt bis zum Ende als erklärter EU-Skeptiker. Anders als die FPÖ sprach er sich selbst jedoch für einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union aus.

Am 15. März 1999 gewann die FPÖ mit Haider als Spitzenkandidat mit einem Stimmenanteil von 42,09 % die Wahl zum Kärntner Landtag. Die FPÖ wurde damit erstmals die stimmenstärkste Partei in einem Bundesland. Am 8. April 1999 wurde Haider nur mit den Stimmen der FPÖ-Abgeordneten zum zweiten Mal zum Landeshauptmann gewählt.[4] Bei den Nationalratswahlen im selben Jahr wurde die FPÖ unter seiner Führung, nach Stimmen knapp vor der ÖVP, hinter der SPÖ zweitstärkste Partei. ÖVP und FPÖ bildeten eine Regierungskoalition (Bundesregierung Schüssel I). Dies löste internationale Proteste aus, da die FPÖ mit Haider im Ausland teilweise als rechtsextreme Partei angesehen wurde. Die Regierungen der anderen EU-Staaten stellten diplomatische und politische Kontakte mit Österreich vorübergehend ein („Sanktionen“). Auf den Straßen Wiens kam es zu regelmäßigen Demonstrationen von Gegnern der Regierungskoalition, den sogenannten Donnerstagsdemonstrationen. Auch im Ausland wurde gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ unter Jörg Haider demonstriert.

Rückzug in die Landespolitik (2000–2008)

Jörg Haider (2006)
Jörg Haider (2007)

Im Jahr 2000 war Haider an der Bildung einer Koalitionsregierung zwischen ÖVP und FPÖ in Österreich maßgeblich beteiligt, was international aufgrund verschiedener fremdenfeindlicher und antisemitischer Äußerungen Haiders zu erheblichen Protesten bis hin zu diplomatischen Sanktionen durch die damals 14 übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (nicht jedoch der EU selbst) sowie der Tschechischen Republik führte. Im Februar 2000 trat Haider überraschend von seinem Posten als FPÖ-Vorsitzender zurück, bestritt jedoch, sich damit den internationalen Protesten gebeugt zu haben. Auch ohne offizielles bundespolitisches Amt, als „einfaches Parteimitglied“ (lt. Eigendefinition) hatte er immer noch erheblichen Einfluss auf die Bundespartei und die FPÖ-Regierungsmitglieder.

Jörg Haider pflegte intensive Kontakte mit nahöstlichen Politikern: Mit Saif al-Islam al-Gaddafi, dem Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, verband Haider eine lange persönliche Freundschaft. Am Faschingsdienstag des Jahres 2002 reiste Jörg Haider nach Bagdad, um mit Saddam Hussein zusammenzutreffen. Später in diesem Jahr kritisierte Jörg Haider seine Partei aufgrund der Verschiebung einer Steuerreform heftig und löste damit einen FPÖ-internen Machtkampf aus. Dieser fand seinen Höhepunkt bei der außerordentlichen Knittelfelder FPÖ-Delegiertenversammlung, als ein Kompromisspapier öffentlich zerrissen wurde. In der Folge der Ereignisse traten Parteiobfrau und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler zurück.

Haider wollte den Parteivorsitz wieder übernehmen, zog sich jedoch innerhalb weniger Tage wieder zurück, da angeblich Attentatsdrohungen gegen ihn und seine Familie vorlägen. Neuwahlen wurden anberaumt, bei denen Haider als Spitzenkandidat jedoch nicht zur Verfügung stand. Stattdessen wurde Herbert Haupt Vorsitzender. Während Haupt sich für ein Fortbestehen der Koalition mit der ÖVP einsetzte, war Haider dagegen. Aufgrund der großen Stimmen- und Mandatsverluste bei der Nationalratswahl 2002, für die ihm die Hauptverantwortung zugeschrieben wurde, kündigte er seinen Rücktritt als Kärntner Landeshauptmann an. Er setzte diesen jedoch nicht in die Realität um.

In seiner Funktion als Landeshauptmann war er Mitglied des Österreich-Konvents. Bei den Kärntner Landtagswahlen am 7. März 2004 gelang es Haiders FPÖ, wieder die relative Mehrheit zu erringen. Laut offiziellem Endergebnis kam die FPÖ auf 42,5 Prozent, die SPÖ auf 38,4, die ÖVP auf 11,6 und die Grünen auf 6,7 Prozent. In der konstituierenden Landtagssitzung vom 31. März 2004 wurde Haider – erstmals mit der Unterstützung sowohl der SPÖ (durch Anwesenheit) als auch der ÖVP (durch aktive Ja-Stimmen) – wieder zum Landeshauptmann gewählt und schloss ein Arbeitsübereinkommen mit der SPÖ.

Als die FPÖ bei den Wahlen zum Europaparlament abermals eine deutliche Niederlage erlitt, wurde Haider von zahlreichen Parteimitgliedern aufgefordert, erneut die Obmannschaft zu übernehmen, was er jedoch zur allgemeinen Überraschung ablehnte. Stattdessen trat seine Schwester Ursula Haubner an die Parteispitze.

Gründung des „Bündnis Zukunft Österreich“ (2005)

Jörg Haider bei einer Veranstaltung des BZÖ (2006)

Hauptartikel: Bündnis Zukunft Österreich

Nach der Wahlniederlage bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen am 6. März 2005 (Rückgang auf 3,3 %) schlug Haider eine Neugründung der FPÖ als „lässige, flotte und junge“ Partei vor, deren Führung er „im Notfall“ auch wieder zu übernehmen bereit wäre. Als dieser Vorschlag innerparteilich nicht auf ungeteilte Zustimmung stieß, und sich bei einem für den 23. April anberaumten Parteitag eine Kampfabstimmung gegen den Wiener FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache abzeichnete, gab er am 4. April 2005 die Gründung der neuen Partei BZÖ bekannt und kündigte an, deren erster Vorsitzender werden zu wollen. Daraufhin wurde er am 7. April 2005 vom Interimsobmann der FPÖ Hilmar Kabas aus der FPÖ ausgeschlossen. Als Konsequenz der neuen Parteigründung verlor die FPÖ ihr Regierungsteam und einen Großteil der Abgeordneten. Das BZÖ übernahm Teile des FPÖ-Parteiprogramms und greift zum Beispiel den „Räuber-Kapitalismus der Globalisierung“ an, lobt die „Flat Tax“ und befürwortet die Förderung sowohl des „Klein- und Mittelstandes“ als auch des „kleinen Mannes“.

Bei der ersten Wahlteilnahme des BZÖ bei der Landtagswahl in der Steiermark 2005 erreichte die Partei 1,7 % der Stimmen (FPÖ: 4,6 %) und verfehlte damit den Einzug in den Landtag. Zu den kurz darauf folgenden Landtagswahlen im Burgenland am 9. Oktober 2005 trat das BZÖ nicht an. Bei den Landtagswahlen in Wien am 23. Oktober 2005 entfielen 1,2 % der Stimmen auf das BZÖ, das somit auch in der Bundeshauptstadt nicht in den Landtag (hier: Gemeinderat) gewählt wurde.

Haider gab nach der zweiten regionalen Niederlage die Geschäfte des Bundesparteiobmanns an Hubert Gorbach ab, behielt aber de facto die Führung auf Bundesebene und wurde gleichzeitig Obmann des Kärntner BZÖ. Die Positionierung des BZÖ in der österreichischen Parteienlandschaft wurde nach wie vor entscheidend von Haider mitgestaltet. Nach einem koalitionsinternen Streit um die Sozialpolitik zerbrach die Koalition zwischen BZÖ und SPÖ in der Kärntner Landesregierung am 28. Februar 2006.

Am 23. Juni 2006 wurde er von seinem langjährigem Weggefährten Peter Westenthaler bei einem Bundeskonvent in Salzburg als Obmann des BZÖ abgelöst. Westenthaler übernahm auch die Parteiagenden von Hubert Gorbach. Bei der Nationalratswahl im Oktober 2006 schaffte das BZÖ den Einzug in den Nationalrat. Ausschlaggebend war dafür allein das Ergebnis in Kärnten (knapp 25%). In sämtlichen anderen Bundesländern blieb das BZÖ unter der für den Einzug in den Nationalrat notwendigen 4 Prozent Grenze.

Rückkehr in die Bundespolitik (2008)

Am 12. August 2008 gab Haider bekannt, für die Nationalratswahl 2008 als Spitzenkandidat des BZÖ anzutreten, das etwaige Mandat allerdings nicht anzunehmen, sondern Kärntner Landeshauptmann bleiben zu wollen. Haider wurde Ende August bei einem Parteitag des BZÖ in Graz, mit Zustimmung aller Delegierten ohne Gegenkandidaten, einstimmig zum Parteivorsitzenden gewählt[10]. Das BZÖ konnte seinen Stimmenanteil bei der Wahl am 28. September 2008 mit 10,7 % mehr als verdoppeln, was Beobachter wie auch Parteifreunde[11] Haiders vor allem seiner Kandidatur zuschreiben. So gelang der Partei auch in Kärnten mit 39,4 % ihr bestes Ergebnis, während sie in den anderen Bundesländern zwischen 4,7 % (Wien) und 13,2 % (Steiermark) erreichte.

Tod

Jörg Haiders Unfallstelle in Lambichl am 14. Oktober 2008

In der Nacht zum 11. Oktober 2008 kam Haider in Lambichl im Südwesten der Landeshauptstadt Klagenfurt (Lage) auf der Loiblpass Straße bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Nach dem Besuch mehrerer Veranstaltungen und Gaststätten hatte sich Haider stark alkoholisiert (1,8 ‰ Blutalkoholkonzentration) allein auf den Weg zu seinem Haus im Bärental gemacht. Nach Angaben des Leiters der Staatsanwaltschaft Klagenfurt fuhr Haider bei Nebel mit stark überhöhter Geschwindigkeit mit seinem Dienstwagen in einer 70 km/h-Zone, als er nach einem Überholvorgang gegen ein Uhr nachts von der Straße abkam, wobei der VW Phaeton unter anderem gegen einen Betonpfeiler prallte. Nach den von zwei Wolfsburger Technikern ausgelesenen Informationen des Steuergeräts, in dem die letzten 30 Sekunden gespeichert werden, lag die zuletzt gemessene Geschwindigkeit bei 142 km/h.[12] Bei der Einlieferung ins Krankenhaus wurde Haiders Tod als Folge mehrerer lebensgefährlicher Verletzungen festgestellt.[13] Am 14. April 2009 gab die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bekannt, dass das Ermittlungsverfahren zum tödlichen Verkehrsunfall offiziell eingestellt werde. Der tödliche Unfall war demnach ausschließlich auf einen Fahrfehler zurückzuführen. Die technische Auswertung des Unfallfahrzeuges habe ergeben, dass das Unfallauto in „einwandfreiem Zustand“ gewesen sei, auch habe es keine Manipulationen oder sonstige Fremdeinwirkung gegeben. Die Obduktion konnte auch medizinische Ursachen für den Unfall, etwa einen Herzinfarkt oder eine andere Krankheit, ausschließen. Die diesbezüglichen Untersuchungsergebnisse der Grazer Gerichtsmedizin wurden von einem zweiten Gutachten der Universität Innsbruck bestätigt.[14]

Der Unfallort in Lambichl an der Klagenfurter Stadtgrenze und diejenigen Orte Kärntens, welche das Leben Haiders geprägt hatten, wurden nach dem Ableben zu Trauer- und Pilgerstätten. [15] [16] [17] Die offiziellen Trauerfeiern für Haider fanden am 18. Oktober 2008 in Klagenfurt statt und gliederten sich vom Ablauf her in zwei Teile: die Verabschiedungsfeier auf dem Neuen Platz sowie das Requiem im Klagenfurter Dom, das von den Bischöfen Alois Schwarz und Egon Kapellari zelebriert wurde. An den Feiern nahmen mehr als 25.000 Menschen teil, unter ihnen die höchsten Repräsentanten der Republik wie Bundespräsident Heinz Fischer,[18][19] Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und alle Landeshauptleute,[20] zahlreiche Veteranen des Zweiten Weltkriegs, der Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, der mit Haider befreundet war,[21] sowie zahlreiche seiner früheren Wegbegleiter und Vertreter von mehreren deutschnationalen Burschenschaften.[22] Aus Italien kamen mehrere Abordnungen und rechtsgerichtete Sympathisanten; an Politikern erschienen der Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, mit Fahne und Wappen seiner Region,[23] sowie der Präsident der Region Veneto, Gianfranco Galan.[24] Es kondolierten zahlreiche rechtspopulistische Parteien wie auch die separatistische Lega Nord in Vertretung des EU-Abgeordneten Mario Borghezio der bekundete, dass viele Anhänger der Lega Nord am Begräbnis teilnähmen.[25] Nach dem Ende der Trauerfeiern in Klagenfurt wurde der Sarg Haiders im Krematorium Villach eingeäschert. Die Beisetzung der Urne erfolgte einige Tage später auf dem Besitz der Familie Haider im Bärental.

Kontroversen

Jörg Haider polarisierte die Meinungen, er war gleichermaßen geliebt wie angefeindet. Anlass zu Kritik boten unter anderem seine ausländerfeindlichen Wahlkampagnen; im Wahlkampf 1999 wurde beispielsweise „Stopp der Überfremdung“ propagiert. Im Jahr 2006 bekräftigte Haider seine Standpunkte in der „Ausländerfrage“ und meinte, dass er die Abschiebung „integrationsunwilliger“ und „ungebildeter“ Immigranten befürworte.

Weiter befürwortete Haider eine Volksbefragung über eine EU-Verfassung, was für manche urdemokratisch und für anderen populistisch erschien. Er warb für ein „innereuropäisches Selbstbestimmungsrecht der Ethnien“.

Bezug zum Rechtsextremismus

Kritiker Haiders bezeichnen ihn unter anderem als Rechtspopulisten mit teilweiser rechtsextremer Weltanschauung. Einige seiner Äußerungen werden als fremdenfeindlich, rassistisch und antisemitisch eingestuft. So verwendete er wiederholt den im politischen Antisemitismus geläufigen Begriff der „(amerikanischen) Ostküste“, in dem sich die Ablehnung der „künstlichen“ und „multikulturellen Kultur“ der Vereinigten Staaten mit der Vorstellung verbindet, Juden würden von dort aus einen dominierenden Einfluss auf Politik und Gesellschaft Amerikas und auch Europas ausüben.[26] Haider hingegen bestritt einen Zusammenhang, es handele sich bei Ostküste um eine wertfreie geographische Bezeichnung. [27]

„Dass es in dieser regen Zeit, wo es noch anständige Menschen gibt, die einen Charakter haben und die auch bei größtem Gegenwind zu ihrer Überzeugung stehen und ihrer Überzeugung bis heute treu geblieben sind. Und das ist eine Basis, meine lieben Freunde, die auch an uns Junge weitergegeben wird. Und ein Volk, das seine Vorfahren nicht in Ehren hält, ist sowieso zum Untergang verurteilt. Nachdem wir aber eine Zukunft haben wollen, werden wir jenen Menschen, den politisch korrekten, beibringen, dass wir nicht umzubringen sind und dass sich Anständigkeit in unserer Welt allemal noch lohnt, auch wenn wir momentan nicht mehrheitsfähig sind, aber wir sind den anderen geistig überlegen. (…) Wir geben Geld für Terroristen, für gewalttätige Zeitungen, für arbeitsscheues Gesindel, und wir haben kein Geld für anständige Menschen.“

Jörg Haider, 1995, in einer Ansprache gegenüber Veteranen der Waffen-SS anlässlich der Ulrichsbergfeiern in Krumpendorf.

Jörg Haider geriet durch derartige Aussagen und das Auftreten bei den Ulrichsbergfeiern in die Kritik, wo er die seiner Meinung nach „anständige“ und „saubere“ Kriegsgeneration in Schutz nahm:

„" [...] es kann nicht so sein, dass die Geschichte unserer Eltern und Großeltern aufgrund absonderlicher Kommentierungen zu einem Verbrecheralbum gemacht wird und ihre Leistungen von der Geschichte mit Füßen getreten werden."“

Jörg Haider als Festredner am Ulrichsberg im Jahr 2000[28]

Diese politische Unterstützung der Kriegsgeneration hielt bis wenige Monate vor seinem Ableben im Jahr 2008 an, Haider hatte sich gegen die Abschiebung des in Kärnten lebenden als Kriegsverbrecher gesuchten Milivoj Ašner, des ehemaligen kroatischen Ustascha- Polizeichefs von Požega, nach Kroatien ausgesprochen. "Er soll seinen Lebensabend bei uns verbringen dürfen". Asner sei "seit Jahren ein Klagenfurter Bürger, der friedlich bei uns lebt". "Das ist eine nette Familie", sagte Haider dem Standard. [29] [30] [31]

Der Nationalratsabgeordnete Peter Pilz bezeichnete 1992 Haider als „politischen Ziehvater des rechtsextremen Terrorismus“ und als „Verharmloser der NS-Vergangenheit“, wogegen sich Haider erfolglos mit einer Klage zur Wehr setzte: Der Oberste Gerichtshof beurteilte 1995 die Aussagen im Rahmen der politischen Auseinandersetzung als legitime Meinungsäußerungen.[32]

Verbale Entgleisungen

Gegenüber anderen Politikern benutzte Haider in seinen Jahren an der FPÖ-Spitze oft und bewusst beleidigende Worte und pflegte eine provokante Ausdrucksweise. Hierbei äußerte er sich auch über international angesehene Persönlichkeiten nicht selten abfällig. Beispielsweise behauptete er 1991, dass das polnische Volk „arbeitsscheu“ sei, könne man am polnischen Präsidenten Lech Wałęsa sehen, der „mehr breit als hoch“ geworden sei. Den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac bezeichnete er 2000 als „Westentaschen-Napoleon“, und über den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Ariel Muzicant, sagte er am 28. Februar 2001 in einer Anspielung auf das Waschmittel „Ariel“, er wundere sich, wie jemand, der Ariel heißt, „soviel Dreck am Stecken haben“ könne. Die beiden zuletzt genannten Aussagen stammen von seinem langjährigen Gag- und Redenschreiber Herbert Kickl. Weiters äußerte er sich am 13. Februar 2002 über den Präsidenten des österreichischen Verfassungsgerichtshofes, Ludwig Adamovich: „Wenn einer schon Adamovich heißt, muss man zuerst einmal fragen, ob er überhaupt eine aufrechte Aufenthaltsberechtigung hat.“[33] Den österreichischen EU-Kommissar Franz Fischler bezeichnete er am 8. Juni 2004 wegen seines Verhaltens in Sachen Gentechnik als „Vaterlandsverräter“ und fügt hinzu: „normalerweise müsste man so jemandem die Staatsbürgerschaft entziehen“. Den Anwalt Rudolf Vouk, einen Kärntner Slowenen, bezeichnete er als „rasenden Rechtsbrecher“.[34] Vouk hatte durch eine Selbstanzeige nach einer behaupteten Geschwindigkeitsübertretung im gleichnamigen Hauptort der Gemeinde Sankt Kanzian am Klopeiner See eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs herbeigeführt, wonach die zu geringe Anzahl zweisprachiger Ortstafeln verfassungswidrig ist. Haider hat sich darüber bis zuletzt flagrant hinweggesetzt.

Populismus

Politische Anhänger gewann Haider durch Kritik an zum Teil tatsächlich vorhandenen, aber auch populistisch aufgebauschten Missständen. So kritisierte er den parteipolitischen Proporz („Parteibonzen“) ebenso wie die angeblich für soziale Missstände verantwortlichen Ausländer, Asylbewerber und „Sozialschmarotzer“.[35] Dem gegenüber stellte er die „guten, fleißigen und anständigen“ Österreicher als Ideal dar. Seine Appelle an latent vorhandene Ressentiments sowie bewusste Tabubrüche und das vermeintliche Aufdecken von Missständen hob er in seinen Reden besonders hervor.

So betonte die FPÖ unter Haider bis 2001, gegen „Filz und Proporz“ und gegen die „Parteibuchwirtschaft“ einzutreten. Haider gelang es, sich mit Aussagen wie „Ich bin lieber der Wolf im Schafspelz, als ein Schaf im Wolfspelz“ von den Politikern der von ihm so genannten „Altparteien“ abzugrenzen. Konzepte, um Abhilfe zu schaffen, blieb er allerdings nach Ansicht seiner Kritiker in vielen Fällen schuldig.

Ortstafelstreit

Hauptartikel: Ortstafelstreit

Über die österreichische Bundesverfassung äußerte sich Jörg Haider in einem Kommentar am 29. Dezember 2005 im Rundfunkprogramm des ORF zu einem wenige Tage vorher ergangenen Verfassungsgerichtshofspruch über die Ortstafelfrage in Kärnten: „Die Sprüche des Verfassungsgerichtshofes akzeptieren wir nicht, da das Volk es so will.“ Den österreichischen Staatsvertrag, der die Grundlage zur Bildung der Zweiten Republik Österreichs bedeutete, bezeichnete Haider im Zusammenhang mit dem Ortstafelstreit im südlichen Grenzgebiet zu Slowenien am 18. Jänner 2006 als „historisch bedeutungslos“.

Am 25. Oktober 2006 wurde Haider der Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie „Lebenslanges Ärgernis” verliehen für die Missachtung der Rechte der slowenischen Volksgruppe in Kärnten.[36]

Auf der nationalen Seite der slowenischen 2-Cent-Münze wird der Fürstenstein abgebildet. Diese Entscheidung wird von manchen Kärntnern und des LH- Haiders kritisiert, da ihrer Ansicht nach der Fürstenstein kein historisches Element der Republik Slowenien sei. Nach der Bekanntgabe der slowenischen Regierung, den Fürstenstein auf den 2-Cent-Münzen abzubilden, ließ Landeshauptmann Jörg Haider den Fürstenstein aus dem Kärntner Landesmuseum demonstrativ in das Foyer der Kärntner Landesregierung verbringen.[37] Auf Haiders Initiative ist der Fürstenstein seit 2007 auf allen amtlichen Dokumenten und dem Briefpapier des Landes Kärnten als Symbol der Landesregierung abgebildet. [38]

Umgang mit Migranten

Im Juli 2008 unternahm Haider mehrfach den Versuch, Asylbewerber aus dem von ihm regierten Bundesland Kärnten ins Flüchtlingslager Traiskirchen abzuschieben. Dies wurde jedoch von Innenministerin Maria Fekter unterbunden.[39]

Am 28. Juli 2008 kündigte Haider an, dass in Kärnten eine Sonderanstalt geschaffen werde. „Jene, die sich nicht benehmen können und schwere Straftaten begehen, sollen künftig von der Bevölkerung getrennt untergebracht sein.'”'[40] Am 6. Oktober 2008 berichtete Haider in einer Pressekonferenz von der erfolgten Inbetriebnahme. Fünf Personen seien mittlerweile bereits in der Sonderanstalt einquartiert worden, bis zu maximal 50 könnten es werden.[41] Bei der „Sonderanstalt” handelt es sich um ein ehemaliges Jugendheim in der Gemeinde Griffen in einsamer Lage in einer Höhe von 1200 m. Die Einrichtung der Sonderanstalt stieß auf heftige Kritik von mehreren Seiten; neben den politischen Gegnern auch von UNHCR[42] und Katholischer Aktion.[43] Am 20. Oktober 2008 kündigte der designierte Landeshauptmann Gerhard Dörfler an, dass vom Flüchtlingsreferat die Verlegung eines Tschetschenen "in das Sonderquartier auf der Saualpe eingeleitet" wurde; der Mann wird verdächtigt, an einem Vergewaltigungsversuch beteiligt gewesen zu sein.[44]

Verhältnis zur islamischen Welt

Jörg Haiders Verhältnis zur arabischen Welt und zum Islam war widersprüchlich.

Bekannt waren seine Besuche bei Saddam Hussein und die Freundschaft mit der Familie von Muammar al-Gaddafi. Außer Irak und Libyen bereiste er Ägypten, Kuwait, Syrien und den Iran. Diese Reisen führten zu Kritik von mehreren Seiten.[45]

Im Jahr 2007 unterstützte Haider in seiner Funktion als Kulturreferent die Sanierung des Vereinsgebäudes des "Türkisch Islamischen Vereins für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Villach", dessen Mitglieder fast zur Hälfte österreichische Staatsbürger sind, mit € 10.000.[46] Jörg Haider wurde in den letzten Jahren einer der prominentesten Befürworter eines EU-Beitritts der Türkei aus dem "dritten Lager". [47]

Andererseits stellte er sich dem Bau von Moscheen in Kärnten entgegen, indem er sich für das "Ortsbildpflege"-Gesetz aussprach.[48][49] In der Auseinandersetzung um den Bau eines Minarettes sagte er mit Verweis auf einen umstrittenen Ausspruch Recep Tayyip Erdoğans: "Weil nicht brave biedere Muslime diese Minarette bauen wollen, sondern radikale Islamisten im Hintergrund. Sie wollen ihre Symbole der Macht in unsere Landschaft klotzen".[49] Nachdem der Verfassungsgerichtshof Haiders Entscheidung, einem in Kärnten lebenden moslemischen Sudanesen aufgrund dessen Weigerung, Frauen die Hand zu schütteln, nicht die Staatsbürgerschaft zu verleihen, gekippt hatte, bezeichnete er diesen als "Islamisten-Lobby".[50]

Leben neben der Politik

Jörg Haider heiratete 1976 die gebürtige Tirolerin Claudia Hoffman, die gemeinsamen Töchter Ulrike und Cornelia wurden 1977 beziehungsweise 1980 geboren. Wohnhaft war Jörg Haider im Bärental und in Klagenfurt am Wörthersee. Das umstrittene Bärentaler Anwesen, das ursprünglich Besitz einer italienisch-jüdischen Familie war und nach dem „Anschluss“ Österreichsarisiert“ wurde, hatte Haider von seinem Wahlonkel Wilhelm Webhofer geerbt.[51]

Er war Bergsteiger und Läufer; u.a. nahm er 1999 am New-York-City-Marathon und 2000 am Vienna City Marathon teil.[52][53]

Jörg Haider betätigte sich als Sänger von Kärntnerliedern. Im November 2008 erschien eine CD und DVD mit Jörg Haider als Solist, begleitet vom Männerdoppelsextett Klagenfurt.[54][55]Ein Teilbetrag des Erlöses der CD „Pfiat Gott, liabe Alm“ kommen dem Hilfsprojekt „Kärntner in Not“ zugute.[56] Im Februar 2009 wurde Jörg Haiders Sologesang auf CD und DVD Verkaufshit bei deutschen TV-Verkaufssendern.[57]

Bei einer im Internet abgehaltenen Abstimmung wurde der Ausdruck „Lebensmensch“, als den Stefan Petzner unter Tränen den gerade verunglückten Jörg Haider bezeichnet hatte, zum österreichischen Wort des Jahres 2008 gewählt.[58] 1990 hatte Haider einen kurzen Gastauftritt in der Folge "Der Pechvogel" der RTL-Serie "Ein Schloß am Wörthersee".

Einzelnachweise

  1. Die Kärntner Landesregierung im Internet
  2. Heiligsprechung für Haider gefordert: Heiliger Jörg, bitte für uns!
  3. Wiener Zeitung Online: Das politische Phänomen Jörg Haider; bzw.: Gerd Hollenstein, in: Ausblicke – Zentrum für Österreichstudien, 2001, Jg. 7, H. 2.
  4. a b c d e Politische Laufbahn Haiders auf cenjur.de
  5. Die Burschenschaft Silvania ist inzwischen in der Jägerschaft Silvania Wien aufgegangen, Haider ist über diesen Weg AH der Jägerschaft Silvania geworden.
  6. Ausschnitt des Magazins Ausblicke (zu finden auf Seite 11)
  7. DÖW: FPÖ-Zitatsammlung, Zitat ORF-Inlandsreport 18. August 1988 (3.Absatz): „Das wissen Sie ja so gut wie ich, dass die österreichische Nation eine Missgeburt gewesen ist, eine ideologische Missgeburt.
  8. zitiert nach Czernin 2000, S. 31
  9. Spiegel.de: Haider entschuldigt sich für Nazi-Jargon
  10. APA: Jörg Haider zu Parteichef gewählt
  11. profil (Nr. 40, 39. Jg., 29. September 2008), Interview mit Ewald Stadler: „Immer daran geglaubt“
  12. Petzner: Haider war zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert. Der Standard, abgerufen Format invalid.
  13. Landeshauptmann und BZÖ-Chef Jörg Haider tödlich verunglückt. Der Standard, abgerufen Format invalid.
    Rechtspopulist Haider bei Autounfall getötet
    Mit Fahrzeug überschlagen News.ORF.at
    Unfall-Rekonstruktion: Jörg Haider und das Geheimnis der Zahl 142
  14. http://derstandard.at/?url=/?id=1237229909622 Ermittlungen zu Haiders Unfall wurden eingestellt
  15. http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/422605/index.do?_vl_backlink=/home/index.do
  16. http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/chronik/kaernten/Viele_pilgern_zu_Haiders_Unfallstelle_387463.ece
  17. http://diepresse.com/text/home/politik/innenpolitik/427588
  18. aspx?SIid=25&LAid=1&artid=10218
  19. http://economyaustria.at/Text/?id=1220460802679
  20. Kleine Zeitung, 19. Oktober 2008, S. 2. (online)
  21. http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/politik/Trauerfeier_fuer_Haider_wird_zur_Riesen-Veranstaltung_378127.ece
  22. http://www.zeit.de/news/artikel/2008/10/18/2639507.xml
  23. http://www.oe24.at/zeitung/welt/weltpolitik/Wappen-Streit_in_Friaul_um_Haider-Begraebnis_378230.ece
  24. http://www.kaernten.tv/default.aspx?SIid=25&LAid=1&artid=10218
  25. http://economyaustria.at/Text/?id=1220460802679
  26. Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Lars Rensmann, S. 281, ISBN 9783531140063
  27. http://www.doew.at/thema/fpoe/schiedel.html
  28. Walter Fanta, Valentin Sima (Hg.): „Stehst mitten drin im Land“. Das europäische Kameradentreffen auf dem Kärntner Ulrichsberg von den Anfängen bis heute; Klagenfurt: Drava, S.100
  29. http://www.n24.de/news/newsitem_1029907.html]
  30. http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/06/18/ns-verbrecher/haider-will-keine-auslieferung.html
  31. http://nachrichten.t-online.de/c/15/38/77/86/15387786.html
  32. Gottfried Korn: Politik und Politiker als Objekte der Justiz. Ein europäisches Problem aus österreichischer Perspektive. In: Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.) Die Kommunikationsfreiheit der Gesellschaft, Publizistik, Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Westdeutscher Verlag, 2003, S. 263-283 ISBN 3531138995 (Zitat S. 274)
  33. salzburg24: Haider: Die erbittertsten Gegner
  34. "Rasender Rechtsbrecher"
  35. Süddeutsche Zeitung Online Jörg Haiders Unfalltod: Legende vom heiligen Trinker, 16. Oktober 2008
  36. Big Brother Awards Österreich, Preisträger 2006
  37. http://www.ktn.gv.at/?siid=33&arid=2090
  38. http://www.ktn.gv.at/default.asp?ARid=7950
  39. Asylwerber in Kärnten: Einmal Traiskirchen und zurück, Artikel der Presse vom 23. Juli 2008
  40. LH Haider: Kriminelle Asylanten sollen in Sonderanstalten untergebracht werden. Presseaussendung BZÖ vom 28. Juli 2008 [1]
  41. LH Haider: Sonderanstalt für straffällig gewordene Asylanten eingerichtet. Presseaussendung BZÖ vom 6. Oktober 2008 [2]
  42. Klarstellung: Kein UNHCR-Persilschein für Asylquartier Saualm. Presseaussendung UNHCR vom 10. Oktober 2008 [3]
  43. Asyl: Katholische Aktion kritisiert „Sonderanstalt” auf Saualm. Presseaussendung Kathpress vom 9. Oktober 2008 [4]
  44. LH Dörfler: Innenministerin hat dringenden Handlungsbedarf. Artikel auf der Website des Amts der Kärntner Landesregierung [5]
  45. Anti-Defamation League: Joerg Haider and Saddam Hussein: Not-so-strange Bedfellows. 13. Dezember 2002 [6]
  46. LH Haider auf Besuch beim "Türkisch Islamischen Verein für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Villach". Website Land Kärnten 13. März 2007 [7]
  47. http://www.chilli.or.at/index.php?id=44-1-109
  48. Haiders "Ortsbildpflege", Süddeutsche Zeitung vom 15. Februar 2008
  49. a b Interview mit Tom Schaffer im Falter vom 22. Oktober 2007
  50. http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/355323/index.do
  51. Kleine Zeitung: Letzte Ehre für Jörg Haider ist ein Staatsakt
  52. VCM 2000, "Startnummer 7928"
  53. OE1: Haider zu Regierungsverhandlungen bereit
  54. http://www.oe24.at/zeitung/kultur/Kaerntnerlied-DVD_mit_Solist_Haider_erscheint__377754.ece
  55. http://www.maennerdoppelsextett.at/seiten/start.htm
  56. http://www.kleinezeitung.at/kaernten/1646987/index.do
  57. http://derstandard.at/?url=/?id=1233586466734.
  58. http://www.bazonline.ch/panorama/vermischtes/Petzners-Lebensmensch-gekuert/story/11867006

Publikationen

Literatur

  • Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Neugebauer: Haider und die Freiheitlichen in Österreich. Berlin 1997, ISBN 3-88520-638-2
  • Andreas Hahn, Der Aufstieg der FPÖ unter Jörg Haider – Über den Erfolg einer rechtspopulistischen Partei und ihres Vorsitzenden. Berlin 2002, ISBN 3-9806409-1-4
  • Michael Jungwirth: Haider, Le Pen und Co – Europas Rechtspopulisten. Styria, 2002, ISBN 3-222-12999-1
  • Georg Lux, Arno Wiedergut, Uwe Sommersguter: Jörg Haider – Mensch, Mythos, Medienstar. Verlag Carinthia, 2008, ISBN 978-3-85378-640-6
  • Oliver Minich: Die Freiheitliche Partei Österreichs als Oppositionspartei in der Ära Haider – Strategie, Programmatik und innere Struktur. Blieskastel 2003, ISBN 3-935731-43-4
  • Vida Obid, Mirko Messner, Andrej Leben: Haiders Exerzierfeld. Promedia, 2002, ISBN 3-85371-174-X
  • Walter Ötsch: Haider light – Handbuch für Demagogie. Wien 2000, ISBN 3-7076-0047-5
  • Klaus Ottomeyer: Die Haider-Show – Zur Psychopolitik der FPÖ. Klagenfurt 2000, ISBN 3-85435-337-5
  • Klaus Ottomeyer: Jörg Haider – Mythenbildung und Erbschaft. Drava Verlag, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85435-567-0
  • Hans-Henning Scharsach: Haiders Kampf. Wien 1992, ISBN 3-7015-0285-4
  • Hans-Henning Scharsach: Haiders Clan – Wie Gewalt entsteht. Wien / Graz 1995, ISBN 3-7015-0349-4
  • Herbert Schui (u. a.): Wollt ihr den totalen Markt?. Knaur FACTS, 1997 ISBN 3-426-80083-7
  • Melanie A. Sully: The Haider phenomenon. East European Monographs – Columbia University Press, New York 1997, ISBN 0-88033-381-2
  • Gudmund Tributsch: Schlagwort Haider. Wien 1994 ISBN 3-85439-137-4 (Zitate Haiders in chronolog. Auflistung)
  • Alfred Worm: Ein Streitgespräch mit Jörg Haider. Wien 2005, ISBN 3-8000-7107-X
  • Christa Zöchling: Haider – Licht und Schatten einer Karriere. Wien 1999, ISBN 3-85485-025-5
Commons: Jörg Haider – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Jörg Haider – in den Nachrichten

Jörg Haider auf den Webseiten des österreichischen Parlaments