„Israelische Verteidigungsstreitkräfte“ – Versionsunterschied

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Die Verweigerung des Militärdienstes ist für Männer eine langwierige Prozedur mit mehreren Anhörungen, an deren Ende sich der Verweigerer vor einem sogenannten ''Gewissens-Komitee'' zu verantworten hat. Darauf folgen eventuell Gerichtsverfahren (vergleichbar mit der [[Totalverweigerung]] in Deutschland), an deren Ende der [[Totalverweigerer|Verweigerer]] fast immer vom Wehrdienst befreit ist, allerdings unter Umständen auch mit einer [[Haftstrafe]] von bis zu drei Jahren bestraft werden kann. Als Alternative zur Verweigerung bieten sich innerhalb der Streitkräfte im Regelfall aber Posten außerhalb der Kampfeinheiten, z.B. beim Erteilen von Zivilschutzunterricht an Schulen.
Die Verweigerung des Militärdienstes ist für Männer eine langwierige Prozedur mit mehreren Anhörungen, an deren Ende sich der Verweigerer vor einem sogenannten ''Gewissens-Komitee'' zu verantworten hat. Darauf folgen eventuell Gerichtsverfahren (vergleichbar mit der [[Totalverweigerung]] in Deutschland), an deren Ende der [[Totalverweigerer|Verweigerer]] fast immer vom Wehrdienst befreit ist, allerdings unter Umständen auch mit einer [[Haftstrafe]] von bis zu drei Jahren bestraft werden kann. Als Alternative zur Verweigerung bieten sich innerhalb der Streitkräfte im Regelfall aber Posten außerhalb der Kampfeinheiten, z.B. beim Erteilen von Zivilschutzunterricht an Schulen.


Im Gegensatz zu Frauen, die Ersatzdienst leisten, werden Männer, die ihrer Wehrpflicht nicht nachkommen, gesellschaftlich geächtet, da es in Israel im Gegensatz zu Deutschland als selbstverständlich gilt, dass ein Mann den Armeedienst leistet. Verweigerung kann zu sozialen Benachteiligungen führen. Ähnliches gilt für eine Ausmusterung infolge eines [[Droge]]nkonsums, auch sogenannter [[Weiche Drogen|weicher Drogen]].
Im Gegensatz zu Frauen, die Ersatzdienst leisten, werden Männer, die ihrer Wehrpflicht nicht nachkommen, bis heute oft gesellschaftlich geächtet, da es in Israel im Gegensatz zu Deutschland meistens als selbstverständlich gilt, dass ein Mann den Armeedienst leistet. Verweigerung kann auch zu sozialen Benachteiligungen führen. Ähnliches gilt für eine Ausmusterung infolge eines [[Droge]]nkonsums, auch sogenannter [[Weiche Drogen|weicher Drogen]]. In jüngster Zeit ist eine Verweigerung jedoch (auch für Männer) zunehmend gesellschaftlich akzeptierter geworden


=== Reservedienst ===
=== Reservedienst ===

Version vom 5. April 2007, 16:29 Uhr

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Wappen der Israelischen Streitkräfte

Die Israelischen Streitkräfte (hebräisch: Tzahal (צה"ל, die Abkürzung der offiziellen hebr. Bezeichnung: צבא ההגנה לישראל Tzwa haHagana leJisra'el/?; auch Zahal oder Tsahal geschrieben); dt.: Israelische Verteidigungsstreitkräfte; engl.: Israel Defense Forces; engl. Abkürzung: IDF) wurden am 31. Mai 1948 gegründet und gingen aus Untergrundorganisationen im Jischuw (der jüdischen Gemeinschaft in Palästina vor Gründung des Staates Israel) hervor, insbesondere aus der Hagana und dem Palmach, die gegen die britische Mandatsmacht kämpften. Auch die paramilitärischen Teile des mit der Hagana rivalisierenden Irgun und Lechi wurden in die Armee eingegliedert.

Dienst

Wehrpflicht

Eine israelische Soldatin verleiht einer Sar-El-Freiwilligen die Schulterstücke. (Negev, April 2005

In Israel gelten für Frauen 21 Monate und für Männer drei Jahre Wehrpflicht[1]. Ausgenommen von der Wehrpflicht sind nur Juden, die bestimmten strengen Formen der Orthodoxie angehörigen (sog. Haredim), israelische Araber sowie alle nichtjüdischen, schwangeren oder verheirateten Frauen. Rechtlich ist es nur Frauen gestattet, der Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht nachzukommen (da nach Auffassung eines Teils des orthodoxen Judentums allein der Mann zur Verteidigung Israels verpflichtet ist) und einen zivilen Ersatzdienst (sherut leumi) von ein oder zwei Jahren zu leisten. Für Juden, die religiöse Studien in einer entsprechenden Studieneinrichtung (Jeschiwa) mit dem Militärdienst kombinieren wollen, wurden kombinierte Programme namens Hesder eingerichtet.

Die Verweigerung des Militärdienstes ist für Männer eine langwierige Prozedur mit mehreren Anhörungen, an deren Ende sich der Verweigerer vor einem sogenannten Gewissens-Komitee zu verantworten hat. Darauf folgen eventuell Gerichtsverfahren (vergleichbar mit der Totalverweigerung in Deutschland), an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, allerdings unter Umständen auch mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann. Als Alternative zur Verweigerung bieten sich innerhalb der Streitkräfte im Regelfall aber Posten außerhalb der Kampfeinheiten, z.B. beim Erteilen von Zivilschutzunterricht an Schulen.

Im Gegensatz zu Frauen, die Ersatzdienst leisten, werden Männer, die ihrer Wehrpflicht nicht nachkommen, bis heute oft gesellschaftlich geächtet, da es in Israel im Gegensatz zu Deutschland meistens als selbstverständlich gilt, dass ein Mann den Armeedienst leistet. Verweigerung kann auch zu sozialen Benachteiligungen führen. Ähnliches gilt für eine Ausmusterung infolge eines Drogenkonsums, auch sogenannter weicher Drogen. In jüngster Zeit ist eine Verweigerung jedoch (auch für Männer) zunehmend gesellschaftlich akzeptierter geworden

Reservedienst

Auf die Wehrpflicht folgt ein Monat Reservedienst (Miluim) pro Jahr; bei Männern bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres (oder des 51. bei Offizieren) und bei Frauen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres. Nicht alle Frauen und Männer werden jedes Jahr zu Reservediensten eingezogen, jedoch ein sehr großer Teil. Dies geschieht auch meist in den gleichen Einheiten; die Zusammenführung miteinander bereits bekannten Kameraden aus der aktiven Dienstzeit dient der Steigerung der Truppenmoral.

Traditionell wurde der Reservedienst als sehr wichtiger Bestandteil von Israels Verteidigungspolitik angesehen, was sich seit den 1980ern jedoch ein wenig verändert hat. Laut „War Resisters International“ werden Männer über 35 oft nicht mehr zum Reservedienst einberufen und Männer im Alter von 41 oder 45 Jahren üblicherweise endgültig aus dem Militärdienst entlassen. Frauen werden allgemein überhaupt nicht zum Reservedienst einberufen.

Sherman-Panzer auf Ammunition Hill

Freiwilliger Dienst

Tzahal ist eine klassische Wehrpflichtigenarmee. Trotzdem kann man sich auch über den Grundwehrdienst hinaus dort verpflichten. Für jüdische Nichtisraelis im Alter von 18 bis 23 Jahren besteht daneben die Möglichkeit, freiwillig für 14,5 Monate zu den sogenannten Machal-Einheiten der Streitkräfte zu gehen. Jüdische und nichtjüdische Freiwillige aus dem Ausland können auch über das Sar-El-Programm für eine kurze Zeit bei Tzahal Dienst ohne Waffe leisten. Zahlreiche Reservisten leisten auch über die Altersgrenze für den verpflichtenden Reservedienst hinaus freiwillig Reservedienst.

Frauen bei Tzahal

In Israel unterliegen auch Frauen seit der Gründung Israels der allgemeinen Wehrpflicht. Jedoch ist ein Drittel der Frauen, meist aus religiösen Gründen, vom Dienst befreit.

Frauen wurden in der Geschichte von Tzahal vom Kampf ausgeschlossen. Sie dienten stattdessen in einer Vielzahl von technischen und administrativen Unterstützungsposten. Eine Ausnahme bildet der Unabhängigkeitskrieg von 1948, wo viele Frauen aufgrund des Personalmangels auch aktiv an Kampfhandlungen teilnahmen.

Nach der Klage von Alice Miller, einer jüdischen Einwanderin aus Südafrika, entschied das höchste Gericht mit einer Grundsatzentscheidung 1994, dass die Israeli Air Force (IAF) ihre Pilotenausbildung für Frauen öffnen müsse. Während des Unabhängigkeitskrieges 1948 und der Operation Kadesch 1956 hatten Frauen bereits Transportmaschinen geflogen, jedoch schloss die IAF ihre Reihen für Frauen später wieder. Alice Miller scheiterte bei den Einstellungstests, aber trotzdem wurden nach ihrer Initiative viele zusätzliche Posten für Frauen geöffnet. Seit 2005 stehen Frauen 83 Prozent der Streitkräfte offen, inklusive dem Dienst an Bord von Kriegsschiffen (ausgenommen sind der Dienst auf U-Booten) und in der Artillerie. Jedoch ist der Einsatz in Kampfeinheiten für Frauen freiwillig.

2002 waren 33 Prozent der niederen Offiziersränge und 21 Prozent der Seren und Raw Seren, jedoch nur drei Prozent der Stabsoffiziere Frauen.

Zur Zeit dienen 450 Frauen in Kampfeinheiten der Israelischen Sicherheitskräfte, sehr häufig in der Grenzpolizei. Die erste Kampfpilotin erhielt ihr Fliegerabzeichen 2001. In einer kontroversen Aktion löste die Tzahal 2004 ihr Women-Corps-Kommando mit der Begründung auf, dass es ein Gegensatz und ein Hindernis für die volle Integration der Frau als normaler Soldat ohne Sonderstatus in die Streitkräfte sei. Auf Drängen von Feministen behielt der Generalstabschef den Posten des Beraters für Frauenangelegenheiten jedoch bei.

Dienstalltag

Nach einer im internationalen Vergleich harten Grundausbildung werden den Soldaten mehr Freiheiten gelassen als in anderen Armeen. So gibt es eine Anzugordnung, die aber nicht immer zwingend eingehalten werden muss. Das Tragen privaten Schuhwerkes im Dienst ist z.B. erlaubt, solange es schwarz ist. Militärisches Grüßen ist eher unüblich, Vorgesetzte gehen mit auf Wache, viele der Offiziere sind Wehrpflichtige und bekommen nur geringfügig höheren Sold als die Mannschaften. Auf allen Militäreinrichtungen herrscht jedoch ein striktes Alkoholverbot, das auch eingehalten wird, obwohl infolge der Immigration von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion Alkohol zunehmend auch in Israel ein Problem darstellt.

Organisation

Generalstab

Tzahal steht unter dem Kommando eines Generalstabs. Der Chef des Generalstabs[2] (רמטכ"ל - Ramatkal) hat als einziger den Rang Raw-Aluf (רב אלוף - vergleichbar mit einem Generalleutnant oder General) inne und ist der Oberkommandierende von Tzahal. Er untersteht direkt dem Verteidigungsminister und damit indirekt dem Premierminister von Israel und seiner Regierung. Die Generalstabschefs (Ramatkalim) werden von der Regierung, auf Vorschlag des Verteidigungsministers, für drei Jahre berufen. Die Regierung hat jedoch das Recht seine Dienstzeit auf vier (in Ausnahmefällen fünf) Jahre zu verlängern.

Der Posten des Ramatkal stellt eine Schlüsselstellung in Israel dar. Von dort aus ist der nächste, nahe liegende Karriere-Schritt, der in das Verteidigungsministerium und damit in die Politik. Verglichen mit den Generalstabschefs anderer Länder sind die Oberkommandierenden der israelischen Armee oft sehr jung gewesen. Die Siege der Jahre 1967, 1956, 1948 wurden unter den Generälen Rabin (45 Jahre), Dajan (41 Jahre) und Jadin (32 Jahre) erfochten.

Liste der Generalstabschefs

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
19 Gabi Aschkenasi 14. Februar 2007 ---
Interim Mosche Kaplinski 17. Januar 2007 14. Februar 2007
18 Dan Chalutz 1. Juni 2005 17. Januar 2007
17 Mosche Ja'alon Juli 2002 1. Juni 2005
16 Scha'ul Mofaz 1998 2002
15 Amnon Lipkin-Schahak 1995 1998
14 Ehud Barak 1991 1995
13 Dan Schomron 1987 1991
12 Mosche Lewi 1983 1987
11 Rafael Eitan 1978 1983
10 Mordechai Gur 1974 1978
9 David Elazar 1972 1974
8 Chaim Bar-Lew 1968 1972
7 Jitzchak Rabin 1964 1968
6 Tzvi Tzur 1961 1964
5 Chaim Laskow 1958 1961
4 Mosche Dajan 1953 1958
3 Mordechai Maklef 1952 1953
2 Jiga′el Jadin 1949 1952
1 Ja′akow Dori 1948 1949

Der Generalstab setzt sich aus folgenden Posten zusammen:[3]

Posten Rang und Name
Chef des Generalstabes (Ramatkal) Aluf Gabi Ashkenazi
Stellv. Chef des Generalstabs Aluf Mosche Kaplinski
Kommandierender General des Heereshauptquartier Aluf Benjamin Gantz
Direktor der Technologie- und Logistikabteilung Aluf Awi Mizrachi
Direktor des Militärgeheimdienstes Aman Aluf Amos Amos Jidlin
Direktor der Personalabteilung Aluf Elazar Stern
Direktor der Abteilung für Operationen Aluf Tal Russo
Direktor der Planungs- und Strategieabteilung Aluf Ido Nachoshtan
Kommandeur der israelischen Luftstreitkräfte Aluf Eljezer Schkedi
Kommandeur der israelischen Marine Aluf David Ben Baaschat
Kommandierender General Zentralkommando Aluf Jair Nawe
Kommandierender General Nordkommando Aluf Gadi Eizenkot
Kommandierender General Südkommando Aluf Joaw Gallant
Kommandierender General Heimatfront-Kommando Aluf Jitzchak Garschon
Kommandeur der Militärcolleges und Senior Field Commander Aluf Ejal Ben Reuwen
Koordinator der Regierungsaktivitäten in den israelisch besetzten Gebieten Aluf Josef Mischlaw
Präsident des militärischen Berufungsgerichts Aluf Jischai Bar
Direktor des C4I und Senior Field Commander Aluf Ami Schafran
Militärminister des Premierministers Aluf Gadi Schamni
Sprecher der Tzahal Tat-Aluf Miri Regew
Finanzberater des Generalstabschefs Tat-Aluf Mosche Lipel
Direktor der Abteilung für die Entwicklung von Waffensystemen Aluf (d.R.) Schmuel Keren
Leiter des Rechnungswesens der Tzahal Aluf (d.R.) Jossi Beinhorn
Militärgeneralanwalt Aluf Awichi Mendelblit

Regionalkommandos

Die militärische Führung ist in vier Regionalkommandos aufgeteilt:

Truppenstärke

Die Truppenstärke der Tzahal wird von Israel streng geheim gehalten. Laut The Military Balance 2005-2006 betrug die Truppenstärke im Jahr 2004 168.000 Soldaten (davon 107.500 Wehrpflichtige), die Zahl der Reservisten lag bei 408.000 (380.000 beim Heer, 3.500 bei der Marine, 25.000 bei der Luftwaffe).

Heer

M113 Zelda Mannschaftstransportwagen, wegen ihrer Verwundbarkeit auch als „fahrbare Feldkrematorien“ bezeichnet, Israel 2005

Seit 1998 ist das Heer auch formal eigene Teilstreitkraft und unter dem Heeres-Hauptquartier zusammengefasst.

Infanterie

  • Giw′ati-Brigade (גבעתי)
  • Golani-Brigade(גולני)
  • Nachal-Brigade (נח"ל)
  • Fallschirmjäger-Brigade (צנחנים)
  • Verschiedenen Spezialeinheiten und Antiterrorspezialeinheiten (Sajeret)
  • Fünf zusätzliche gemischte Bataillone (Haruw, Schimschon, Nachschon, Lawi, Duhifa)

Gepanzerte Truppen

  • Barak gepanzerte Brigade (188. Brigade)
  • Ga′asch-Brigade (Chatiwa Schewa oder 7. Brigade)
  • Ikwot-haBarzel-Brigade (401. Brigade)

Artillerie

Die Artillerie besteht aus drei Brigaden.

Pioniere

Die israelischen Pioniere sind wie folgt gegliedert:

  • Israeli-Pionier-Korps (bestehend aus einer Brigade und zusätzlichen kleineren Einheiten).
  • Eine Pionierkompanie in jeder Infanteriebrigade.

Luftstreitkräfte

Die Israelischen Luftstreitkräfte (חיל האוויר) setzen sich zusammen aus:

Dank der amerikanischen Militärhilfen in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar jährlich, entwickelte sich die Israelische Luftwaffe zu einer der kampfstärksten und modernsten Luftstreitmächte in der Region. Sie verfügt über Kampfflugzeuge von den Typen F-4 „Phantom II“, F-15 „Eagle“ (darunter auch die schwerere Jagdbomber-Version), F-16 „Fighting Falcon“, A-4 „Skyhawk“ und die eigenentwickelte Kfir C7. Die C7 ist eine israelische Kopie der französischen Mirage III/50 Jäger.

Folgende luftgestützte Waffensysteme werden von der Luftwaffe eingesetzt:

  • Luft-Luft:
    • AIM-9 Sidewinder
    • AIM-120 AMRAAM
    • Python 5
    • Derby
    • Black Arrow (Flugkörper zur Abwehr ballistischer Raketen)
  • Luft-Boden:
    • Popeye / Popeye Lite / Popeye Turbo
    • Delilah
    • Spice
    • NTD
    • MSOV
    • TALD (Abstandsflugkörper)
    • ITALD (Abstandsflugkörper)
  • Luft-See:
    • Gabriel Mk3

Marine

Die Israelische Marine (חיל הים) besteht aus:

  • Patrouillenbooten
  • Raketenflottille
  • U-Boot-Flottille
  • Marinegeheimdienst
  • Radareinheiten
  • Marinesonderkommando Schajetet 13
  • Unterwassereinsatzeinheit
  • Hafensicherheitskräfte

Militärischer Nachrichtendienst

Kampfunterstützung

  • C4I-Direktorat (Command, Control, Communications, Computers and Intelligence - Kommando, Kontrolle, Kommunikations-, Computer- und Nachrichtendienst)
    • C4I-Korps
  • Technologie- und Logistikabteilung
    • Logistik-Korps
    • Ordonnanz-Korps
    • Medizinisches Korps
  • Personalabteilung
  • Militärgerichte und Militäranwälte
  • Militärschulen und Militärakademie

Dienstgrade und Abzeichen

Offiziere der Tzahal
Raw-Aluf
רב-אלוף
Dienstanzug
Aluf
אלוף
Ausgehuniform
Tat-Aluf
תת-אלוף
Kampfanzug
Aluf Mischne
אלוף משנה
Diensthemd
Sgen Aluf
סגן אלוף
Ausgehuniform
Raw-Seren
רב סרן
Kampfanzug
Seren
סרן
Dienstanzug
Segen
סגן
Kampfanzug
Segen Mischne
סגן-משנה
Dienstanzug
OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1b OF-1a
Datei:OF8 IDF Rav-Aluf.gif
Datei:OF7 IDF Aluf.gif
Datei:OF6 IDF Tat-Aluf.gif
Datei:OF5 IDF Aluf Mishneh.gif
Datei:OF4 IDF Sgen Aluf.gif
Datei:OF3 IDF Rav-Seren.gif
Datei:OF2 IDF Seren.gif
Datei:OF1b IDF Segen.gif
Datei:OF1a IDF Segen Mishneh.gif
Unteroffiziere der Tzahal
Raw-Negad
רב נגד
Diensthemd
Raw-Samal Bachir
רב סמל בכיר
Dienstanzug
Raw-Samal Mitkadem
רב סמל מתקדם
Kampfanzug
Raw-Samal Rischon
רב סמל ראשון
Dienstanzug
Raw-Samal
רב סמל
Kampfanzug
OR-10 OR-9 OR-8 OR-7 OR-6
Datei:OR10 IDF Rav-Negad.gif
Datei:OR9 IDF Rav-Samal Bachir.gif
Datei:OR8 IDF Rav-Samal Mitqadem.gif
Datei:OR7 IDF Rav-Samal Rishon.gif
Datei:OR6 IDF Rav-Samal.gif
Mannschaften der Tzahal
Samal Rischon
סמל ראשון
Samal
סמל
Raw-Tura′i
רב טוראי
Tura′i Rischon
טוראי ראשון
Tura′i
טוראי
OR-5 OR-4 OR-3 OR-2 OR-1
Datei:OR5 IDF Samal Rishon.gif
Datei:OR4 IDF Samal.gif
Datei:OR3 IDF Rav-Turai.gif
Datei:OR2 IDF Turai Rishon.gif
kein Abzeichen

Anmerkungen

1. Den höchsten Dienstgrad Raw-Aluf hat jeweils nur der Generalstabschef von Tzahal inne. Da bei Tzahal nur drei Generalsdienstgrade existieren, ist er vergleichbar mit einem Generalleutnant, entspricht aber als dienstgradhöchster Soldat wohl eher einem General.

2. Im Gegensatz zu vielen anderen Streitkräften nutzt Tzahal für alle Teilstreitkräfte die gleichen Dienstgrade.

3. Zur Vergleichbarkeit sind entsprechende NATO-Rangcodes angegeben.

4. Seit einiger Zeit erfolgt die erste Beförderung in der Mannschaftslaufbahn gleich zum Raw-Tura′i, der Rang Tura′i Rischon wird nicht mehr vergeben.

5. Das blattförmige Symbol auf den Schulterstücken der höheren Offiziere wird von den Mannschaften umgangssprachlich als Falafel bezeichnet.

Orden und Auszeichnungen

Die Orden und Ehrenzeichen der Israelischen Streitkräfte werden im Hauptartikel Orden und Ehrenzeichen der Israelischen Streitkräfte ausführlich beschrieben.

Ausrüstung

Aufgrund der traditionell starken Verbindung Israels zu den USA stammt ein Großteil der israelischen Armeeausrüstung aus amerikanischer Produktion; aber auch aus anderen NATO-Ländern inklusive Deutschlands, weiterhin Russland sowie vor allem Indien werden Waffen importiert.[4] Das israelische Verteidigungsministerium führt aber auch eigene Weiter- und Neuentwicklungen durch, so etwa bei Luft-Luft-Raketen oder dem Merkava-Panzer.

In der Vergangenheit führte dies teils zu diplomatischen Verwicklungen mit den USA. So entwickelte Israel mit Indien Anfang der 2000er das Barak-Luftabwehrsystem, das bis dato jeder NATO-Luftabwehr überlegen ist, und stellte damit seine eigene weitreichende Verfügung über amerikanische Systeme in Frage. Hinzu kam in jüngster Vergangenheit (2004) ein Konflikt, bei dem Israel eine Weiterentwicklung von in den 1990er Jahren an China veräußerter amerikanischer Technologie weiterverkaufte, ohne wie vereinbart die Genehmigung der USA dazu einzuholen. 1

Kernwaffen

Harpoon-Flugkörper

Laut dem englischen Autor Gordon Thomas gelangte Israel bereits Anfang der sechziger Jahre mittels einer gemeinsamen verdeckten Operation des Mossad und des Lekem anreicherungsfähiges Uran aus den USA.[5] Dabei soll das FBI zwar rechtzeitig durch Gegenspionage gewusst haben, von wem und von wo das spaltbare Material auf den Weg nach Israel gehen sollte, wurde aber laut Weisung des Weissen Hauses am Zugriff gehindert. Dieses Material war der Grundstoff für die Anreicherung waffenfähigen Plutoniums im eigenem Atommeiler in Dimona in der Negevwüste. Angeblich wurde die Kennedy-Regierung durch die Drohung, beträchtliche Gelder für pro-demokratische Wahlkampfunterstützung durch den Zionisten Abraham Feinberg zu entziehen, dazu bewogen, den offiziell ungeklärten Verbleib von 50 Kilogramm Uran nicht weiter zu verfolgen und die Anlage in Dimona keiner echten Inspektion zu unterziehen. Auch soll es eine Rolle gespielt haben, dass der US-Aussenminister Robert McNamara ebenfalls der Meinung war, man könne Israel die eigene Bombe nicht versagen. Das nötige schwere Wasser wurde aus Frankreich und Norwegen illegal beschafft. In den siebziger Jahren gab es eine geheime und gemeinsame Atomwaffenforschung mit dem Apartheidsregime Südafrika. Heute geht man davon aus, dass Israel über ca. 200 Kernsprengköpfe verfügt. Der israelische Atomwissenschaftler Mordechai Vanunu veröffentlichte etliche Einblicke in das israelische Kernwaffenprogramm, wofür er angeklagt und verurteilt wurde.

Die offizielle Politik der Regierung ist, diese Frage nicht zu kommentieren, also weder den Besitz zuzugeben, noch ihn abzustreiten. Insofern ist die kürzlich von Premierminister Ehud Olmert in einem Interview mit dem Sender Sat.1 gemachte Aussage (11. Dezember 2006) , Israel würde nicht das erste Land sein im Nahen Osten, dass Atomwaffen in der Region einführe von besonderer Bedeutung [6] [7]. Insbesondere auch im Hinblick darauf, dass es nach israelischen Recht einen Straftatbestand darstellt, öffentlich über israelische Kernwaffen zu debattieren. Von vielen wurde dieses Interview als indirektes Eingeständnis für einen israelischen Atomwaffenbesitz und gleichzeitig als Drohung in Richtung Iran gewertet. Die Beschwichtigungsversuche anlässlich einer Pressekonferenz während seines Besuches in Berlin konnten diesen internationalen Eindruck nicht entkräften [8]

Die militärische Fachwelt geht davon aus, dass Israel sowohl über Bomben- als auch Raketensprengköpfe verfügt. Besonders interessant dabei sind die möglichen U-Boot-gestützten Kernwaffenträger an Bord von Ubooten der Dolphin-Klasse, die sowohl AGM-84 Harpoon als auch Raketen mittlerer Reichweite russischer Bauart verschiessen können.

Handwaffen

Pistolen

Glock 17

Schrotflinten

Datei:Benelli m4 1.jpg
Benelli M4

Sturmgewehre

TAR-21-Sturmgewehr

Scharfschützengewehre

Barret light fifty

Maschinengewehre

M249 Minimi

Raketen

RPG-7

Panzer

Merkava-3

Truppentransporter

Pionier-/Bergepanzer

Verhaltenskodex

1992 führte Tzahal einen Verhaltenskodex ein. Dieser Kodex ist eine Mischung aus internationalem und israelischem Recht, jüdischer Tradition und einem Tzahal-eigenen ethischen Kodex. Dieser Kodex heißt Ruach Tzahal (רוח צה"ל)

Werte des Kodex

Der Verhaltenskodex setzt Schwerpunkte auf die folgenden Werte:

  • Zuverlässigkeit bei der Missionsausführung, um zu siegen (חתירה לניצחון והשלמת המשימה)
  • Verantwortung (אחריות)
  • Glaubwürdigkeit (אמינות)
  • Persönliches Vorbild (דוגמה אישית)
  • Wert menschlichen Lebens (ערך חיי אדם)
  • Professionalität (מקצועיות)
  • Disziplin (משמעת)
  • Kameradschaft (רעות)
  • Missionsverständnis (שליחות)
  • Waffenreinheit (טוהר הנשק) - purity of arms

Kodex im Umgang mit Terroristen

Ein Gremium von Professoren, Kommandeuren und früheren Richtern entwickelten unter der Führung von Assa Kascher, dem Vorsitzenden der ethischen Vereinigung der Universität Tel Aviv, einen Verhaltenskodex mit Regularien für den Kampf gegen Terroristen, die im Schutze der Zivilbevölkerung operieren. Den Reserve- und Reguläreinheiten werden folgende elf Verhaltensregeln als Ergänzung zum allgemeinen Verhaltenskodex gelehrt:

  1. Militärangriffe können nur gegen militärische Ziele geführt werden
  2. Der Einsatz von Gewalt muss angemessen sein
  3. Soldaten sollen nur Waffen einsetzen, die sie von den Tzahal erhalten
  4. Jedem, der sich ergibt, wird Pardon gewährt
  5. Nur speziell Ausgebildete können Gefangene verhören
  6. Soldaten müssen respekt- und würdevoll mit der palästinensischen Bevölkerung und Gefangenen umgehen
  7. Soldaten müssen, wenn es die Umstände erlauben, angemessene medizinische Hilfe für sich selbst und den Feind leisten
  8. Plünderungen sind absolut illegal
  9. Soldaten müssen angemessenen Respekt für religiöse und kulturelle Plätze und Artefakte zeigen
  10. Soldaten müssen Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen, deren Besitz und Fahrzeuge beschützen
  11. Soldaten müssen alle Verletzungen dieses Kodexes melden

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Israelischen Streitkräfte

Konflikte

Tzahal war an folgenden Konflikten beteiligt:

Operationen

Daneben wurden folgende Operationen von Tzahal ausgeführt:

Siehe auch

Verweise

Quellen

  1. Quelle: GlobaldefenceNet
  2. Liste der Generalstabschefs (englisch)
  3. Zusammensetzung des Generalstabs von Tzahal (englisch)
  4. Beitrag des Jaffee Zentrums für Strategische Studien (englisch, PDF)
  5. Gordon Thomas, Die Mossad-Akte. Israels Geheimdienst und seine Schattenkrieger, Knaur Taschenbuch 77540, 2001, ISBN 3-426-77540-9. 12, 2005, S. 109 ff.
  6. Israel im Besitz von Atomwaffen? - Olmert: „Unveränderte Position“ 12. Dezember 2006
  7. Tagesschau Olmert soll über Atomwaffen aufklären 13.12.2006
  8. Reuters: Olmert bekräftigt Israels bisherige Atomwaffen-Haltung 12. Dezember 2006

Interne Verweise

Israelische Spezialeinheiten:

Israelische Sicherheitskräfte:

Freiwilligenprogramme der Israelischen Streitkräfte:

Literatur

  • Zeev Maoz: Defending the Holy Land: A Critical Analysis of Israel’s Security and Foreign Policy. University of Michigan, 2006. - (vgl. [1])
  • Martin van Creveld: The Sword and the Olive: A Critical History of the Israeli Defense Force. PublicAffairs, 1998. - ISBN 1-89162-005-3
Commons: Israelische Streitkräfte – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien