Institut für Religionswissenschaft

Das Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin ist eines von insgesamt 16 religionswissenschaftlichen Instituten in Deutschland; in Berlin ist es das einzige nicht an eine theologische Fakultät angebundene (an der theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin findet sich das Seminar für Religions- und Missionswissenschaft sowie Ökumenik). An der Freien Universität Berlin ist es seit 1999 dem Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften zugeordnet.

Geschichte des Instituts

Die Geschichte des Instituts reicht in die Gründungszeit der Freien Universität zurück: Es wurde 1948 als Teil der neugegründeten Freien Universität eingerichtet und bis zum Ende der 60er Jahre von Walther Braune (einem Schüler des vor den Nazis nach Amerika emigrierten evangelischen Theologen Paul Tillich) geleitet, der damals die einzige Professur inne hatte. Das Institut befand sich damals in der Boltzmannstraße, in der Nähe des Henry-Ford-Baus (in Berlin-Dahlem). Als Braunes Nachfolger wurde 1971 Klaus Heinrich als ordentlicher Professor an das Institut berufen (Emeritierung 1995). Mit der Einrichtung einer weiteren Professur erhält Hartmut Zinser 1984 den Ruf als zweiter Professor, 1990 wird er endgültig an die Freie Universität gerufen. Zwischenzeitlich zog das Institut um in die Altensteinstraße. Gegenwärtig - das Institut mußte ein drittes Mal umziehen in die Goßlerstraße - sind drei Professor/Innen am Institut tätig: Almut-Barbara Renger (seit 2008), Renate Schlesier (seit 2002) und der bereits erwähnte Hartmut Zinser.


Lehre und Forschung

Das Schwergewicht religionswissenschaftlicher Lehre und Forschung an der Freien Universität Berlin liegt auf der europäischen Tradition seit der griechischen Antike, wobei auch kulturelle Traditionen und Aktualisierungen von außereuropäischen schriftlosen und schriftzentrierten Religion miteinbezogen werden. Das Institut für Religionswissenschaft gliedert sich gegenwärtig, entsprechend der drei Professuren (Almut-Barbara Renger, Renate Schlesier und Hartmut Zinser) in verschiedene Arbeitsbereiche mit unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen. Neben den drei Professuren sind insgesamt ca. 30 wissenschaftliche Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte am Institut beschäftigt.

Forschungsprojekte

Verschiedene Forschungsprojekte sind am Institut beheimatet bzw. ihm zugeordnet, darunter drei Sonderforschungsbereiche, ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie ein Projekt der VolkswagenStiftung:

  • SFB 447: "Kulturen des Performativen" (Teilprojekt A7: "Ritual und Risiko. Zur Performativität des Spiels zwischen Kulturanthropologie, Religion und Kunst")
  • Sfb 644: "Transformationen der Antike" (Teilprojekt B 08: "Der differente Gott. Konstruktionen des Dionysos in der Moderne")
  • Sfb 626: "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" (Teilprojekt C7: "Inspiration und Subversivität. Künstlerische Kreation als ästhetisch-religiöse Erfahrung")
  • DFG-Projekt: "Die 'Rückkehr der Religionen' und die Rückkehr der Religionskritik. Der 'Neue Atheismus' in der deutschen und US-amerikanischen Gegenwartskultur")
  • BMBF-Projekt: "Theater und Fest in Europa" (Teilprojekt "Theater und Fest in der Antike")
  • Projekt der VolkswagenStiftung: "Vom Imperialmuseum zum Kommunikationszentrum? Zur neuen Rolle des Museums als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und nicht-westlichen Gesellschaften"