Hans-A-Plast

Die Hannoveraner Punkband wurde 1979 von Jens Meyer (Git.), Micha Polten (Git.), Renate Baumgart (Bass) sowie Bettina Schröder (Drums) ins Leben gerufen. Wenig später stieß noch Annette Benjamin zur Formation, die mit ihrem Gesang die Gruppe entschieden prägen sollte. Mit ihrem Britpunk inspirierten Sound sowie den rotzfrechen, teilweise an Nina Hagen erinnnernden Texten wurden Hans-A-Plast recht schnell zu einer der erfolgreichsten deutschen Punkformationen.

1979 erschien dann auch schon das Debütalbum der Gruppe im Eigenvertrieb, das mit Titeln wie "Rock´n´Roll Freitag", "Amerikaner", und vor allem "Was Tun Wenn Es Brennt" einige erste deutsche Punkklassiker enthielt. Ohne Promotion verkaufte sich das Album dennoch über 20.000 Mal und war neben "AmokKoma" von Abwärts eines der erfolgreichsten deutschen Punkalben der Frühzeit. Mit femministischen Titeln wie "Für ´Ne Frau" oder "Hau Ab, Du Stinkst" sprach die Gruppe auch Leute außerhalb der Punkszene an. Aufgrund des Erfolgs wurde der Gruppe nun allerdings von einigen "Überpunks" vorgeworfen "kommerziell und etabliert" zu sein.

Die Erwartungen an das zweite Album waren dann entsprechend hoch, doch leider konnte die Gruppe diese nicht erfüllen. "Hans-A-Plast II" war zwar nicht unbedingt schlecht, kam aber nicht an die Intensität des Debüt heran.

Nach längerer Pause folgte mit "Ausradiert" ein wesentlich besseres Album, das mit Titeln wie "Schwarz & Weiß", "Loreley", "Sacco Di Roma" oder dem Titelsong einige der stärksten Hans-A-Plast Titel enthielt. Allerdings fiel das Album in eine Zeit, wo durch die Überfütterung durch die Neue Deutsche Welle keiner mehr deutschsprachige Musik hören wollte. Dadurch ging "Ausradiert" unverdient unter. Nachdem Annette Benjamin heiratete und aus der Band ausstieg, lösten sich Hans-A-Plast auf.



Diskographie:

  • Hans-A-Plast-LP (1979)
  • Lemminger Punx/Sex Sex Sex-Single (1980)
  • Hans-A-Plast II-LP (1981)
  • Ausradiert-LP (1983)




Literatur:

B.Hahn/H.Schindler: Punk-Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt (1982) Döpfner & Garms: Neue deutsche Welle (1984) Albrecht Koch: Angriff aufs Schlaraffenland (1987)