Gottfried Acidalius

Gottfried Acidalius, auch Gottfried Acidalius von Habichtsthal (* in Perleberg; † 1669) war ein deutscher Mediziner und Leibarzt mehrerer Fürsten.

Leben

Gottfried Acidalius stammte aus einer Gelehrtenfamilie der Mark Brandenburg, die auf den Wittstocker Pastor Heinrich Havekenthal/Hauckenthal, seinen Großvater, zurückgeht. Er war ein Sohn des Perleberger Arztes Christian Acidalius (1576–1631); Valens Acidalius war sein Onkel. Er studierte ab 1628 Humanmedizin an den Universitäten Rostock (gemeinsam mit seinen Brüdern Lorenz und Christian)[1] und Wittenberg. Ein weiterer jüngerer Bruder war der Berliner Kammergerichtsrat Heinrich von Habichtsthal († 1686). 1634 bestand Gottfried Acidalius sein Examen in Rostock mit einer Dispuation über Apoplexie unter Simon Pauli (dem Jüngeren). Es folgte eine Reihe von Studienreise; aus dieser Zeit ist sein studentisches Stammbuch (Album Amicorum überliefert mit Einträgen aus Rostock, Lübeck, Groningen und Königsberg. [2] Als Acidalius 1640 in Wittenberg unter Vorsitz von Marcus Banzer zum Dr. med. promoviert wurde, war er bereits Leibarzt des Herzogs Joachim Ernst von Holstein-Plön. Er praktizierte in Lübeck und ging dann nach Brandenburg, wo er Kurbrandenburgischer Rat und Leib-Medicus wurde. Eine Zeitlang war er auch brandenburgischer Resident in der Reichssstadt Lübeck.

Für seine Dienste erhielt er 1647 das Gut Zaatzke in der Prignitz. Er war Hofpfalzgraf und wurde mit Diplom vom 12. Oktober 1661 mit dem Prädikat von Habichtsthal in den Reichsadelstand erhoben.[3][4]

1641 heiratete er in Lübeck Dorothea Hübener. Zu seinen Nachkommen zählte Georg Valentin von Habichtsthal, der den Herzögen von Mecklenburg-Schwerin als Gesandter am russischen und preußischen Hof diente und 1730 als kaiserlich russischer Oberzeremonienmeister starb.

Werke

  • Disputatio Medica de Apoplexia. Rostock 1634 (Digitalisat)
  • Disputatio Medica Inauguralis De Auditione Laesa. Wittenberg 1640 (Digitalisat)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Cod. 66, 69 in scrin.; Eimntrag im Repertorium Alborum Amicorum
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim, Leipzig 1863 (Volltext in der Google-Buchsuche), S. 122
  4. George Adalbert von Mülverstedt: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg. Nürnberg: Bauer und Raspe 1880, S. 36