„Gegengerade“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Film
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*[[Denis Moschitto]]: Pjotre Kowalski
* [[Timo Jacobs]]: Magnus
*[[Moritz Bleibtreu]]: Immobilienhai
* [[Denis Moschitto]]: Kowalski
*[[Natalia Avelon]]: Natascha
* [[Fabian Busch]]: Arne
*[[Wotan Wilke Möhring]]: Fan Steiger
* [[Mario Adorf]]: Baldu
*[[Mario Adorf]]: Baldu
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*[[Dominique Horwitz]]: Karl Stiller
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* [[Claude-Oliver Rudolph]]: Dr. Hennings
*[[Katy Karrenbauer]]: Lise / Magnus Mutter
* [[André Eisermann]]: Stadionsprecher
*[[Claude-Oliver Rudolph]]: Dr. Hennings
* [[Katy Karrenbauer]]: Magnus Mutter
*[[André Eisermann]]: Stadionsprecher
*[[Uwe Rohde]]: Schrottplatzchef
* [[Uwe Rohde]]: Schrottplatzchef
*[[Christian Rudolf]]: Zivilpolizist
* [[Christian Rudolf]]: Zivilpolizist Wörner
*[[Simon Görts]]: Zivilpolizist
* [[Simon Goerts]]: ein Zivilpolizist
* [[Moritz Bleibtreu]]: Koritke
*[[Hanni Bergesch]]
*[[Carolin Wosnitza]]: Prostituierte
* [[Vivian Schmitt]]: Stillers Frau
* [[Wotan Wilke Möhring]]: Fan Steiger
*[[Ulrich Faßnacht]]: Nazi
* [[Hanni Bergesch]]: Reporterin
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* [[Joey Kelly]]: Einsatzleiter
* [[Sexy Cora|Carolin Wosnitza]]: eine Prostituierte
* [[Sascha Reimann]]: Baldus Chef
* [[Dorothea Hagena]]: Hausmeisterin
* [[Ulrich Faßnacht]]: ein Nazi
* [[Aale-Dieter|Dieter Bruhn]]: Fischverkäufer

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''' Gegengerade – 20359 St. Pauli''' (DVD-Titel: '''Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor''') ist ein [[Spielfilm]] des Regisseurs [[Tarek Ehlail]] aus dem Jahr 2011, dessen Handlung im Umfeld des [[FC St. Pauli]] spielt. Neben zahlreichen Laiendarstellern aus der Fanszene des Vereins spielen [[Denis Moschitto]], [[Fabian Busch]], [[Moritz Bleibtreu]], [[Natalia Avelon]], [[Timo Jacobs]] und [[Mario Adorf]] die Hauptrollen im Film.
''' Gegengerade – 20359 St. Pauli''' (DVD-Hüllentitel: '''Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor''') ist ein [[Spielfilm]] des Regisseurs [[Tarek Ehlail]] aus dem Jahr 2011, dessen Handlung im Umfeld des [[FC&nbsp;St.&nbsp;Pauli]] spielt. Neben zahlreichen Laiendarstellern aus der Fanszene des Vereins spielen [[Denis Moschitto]], [[Fabian Busch]], [[Moritz Bleibtreu]], [[Natalia Avelon]], [[Timo Jacobs]] und [[Mario Adorf]] die Hauptrollen im Film.


== Handlung ==
== Handlung ==
Der Episodenfilm schilderte die Schicksale mehrerer Personen, die mehr oder weniger mit der Fanszene des FC&nbsp;St.&nbsp;Pauli verbunden sind: Die drei Freunde Magnus, Kowalski und Arne gehören zur Fanszene und halten trotz unterschiedlicher sozialer Herkunft fest zusammen. Ihre gemeinsame Leidenschaft ist der Verein. Sie sind außerhalb des Stadions in Schlägereien mit Nazis verwickelt. Bei einer dieser Schlägereien besiegen sie eine Gruppe von Nazis und filmen deren demütigende Niederlage. Kurz vor Anpfiff eines wichtigen Aufstiegsspiels St.&nbsp;Paulis in die [[Fußball-Bundesliga|1.&nbsp;Bundesliga]] gerät Schrottplatzmitarbeiter Kowalski in das Visier von Fahndern. Die Beziehung von Magnus zu der attraktiven Natascha ist schwer durch seinen Fußballfanatismus belastet. Sie selbst ist Immobilienmaklerin und leidet unter ihrem unbarmherzigen Chef, der die Gentrifizierung [[Hamburg-St. Pauli|St.&nbsp;Paulis]] vorantreiben will.
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Ein wichtiger Tag für Mannschaft und Fans des FC St. Pauli. Lange haben beide um die Rückkehr in die [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] gekämpft und in 90 Minuten kann dies Realität sein. Doch für die drei Freunde Magnus, Kowalski und Arne geht es um mehr als um das Spiel. Es geht um den Wert einer Freundschaft. Kurz vor Anpfiff gerät Kowalski in das Visier der Fahnder. Ist er ein Brandstifter oder wurde er verraten? Als der Sieg für den Stadtteilverein zum Greifen nahe scheint, kommt es vor dem Stadion zum Showdown mit tödlichem Ausgang.
Am Ende des Films steigt St. Pauli auf und Arne wird von Polizisten verprügelt. Einer der Polizisten schlägt dabei so sehr auf Arne ein, dass dieser in einer späteren Einstellung nur noch reglos am Boden liegt. Ob Arne durch die Schläge getötet wurde oder „nur“ schwer verletzt, bleibt unklar. Kowalski wird von Zivilpolizisten unterdessen im Stadion verhaftet und anschließend im Einsatzfahrzeug der Polizei davongefahren. Das Büdchen des gutmütigen Baldu wird von den Polizisten vorsätzlich in Brand gesteckt.

== Art der Darstellung ==
Die Handlung springt immer wieder zwischen den einzelnen Personen hin und her. Immer wieder wenden sich der Stadionsprecher und die Protagonisten direkt ans Publikum und durchbrechen dabei die [[Vierte Wand]]. Dabei schildern sie ihre Faszination am Stadion, am Fußball und äußern sich zu ihrem Lebensgefühl. Themen wie Fan-Kultur, [[Ultra-Bewegung|Ultra-Kultur]], Prostitution und [[Gentrifizierung]] werden gezeigt oder erwähnt. Der Film schließt mit dem Song ''[[You’ll Never Walk Alone]]''.


== Hintergründe ==
== Hintergründe ==
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Uraufgeführt wurde der Film beim [[Filmfestival Max Ophüls Preis]] 2011 in [[Saarbrücken]]. ''Gegengerade'' nahm am Langfilm-Wettbewerb des Festivals teil.
Uraufgeführt wurde der Film beim [[Filmfestival Max Ophüls Preis]] 2011 in [[Saarbrücken]]. ''Gegengerade'' nahm am Langfilm-Wettbewerb des Festivals teil.


Zur Zeit der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2011|Berlinale 2011]] wurde der Film als ''Berlin-Premiere'' im Berliner ''Kant''-Kino aufgeführt. Während der anschließenden Feier im [[Hotel Esplanade (Berlin)|Hotel Esplanade]], bei der auch die im Film aufgetretene [[Punk (Musik)|Punkband]] [[Slime (Band)|Slime]] spielte, kam es zu Ausschreitungen, die durch die Polizei beendet wurden.<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331661/331662.php Artikel in der Berliner Zeitung vom 17. Februar 2011]</ref>
Zur Zeit der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2011|Berlinale 2011]] wurde der Film als ''Berlin-Premiere'' im Berliner ''Kant''-Kino aufgeführt. Während der anschließenden Feier im [[Hotel Esplanade (Berlin)|Hotel Esplanade]], bei der auch die im Film aufgetretene [[Punk (Musik)|Punkband]] [[Slime (Band)|Slime]] spielte, kam es zu Ausschreitungen, die durch die Polizei beendet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article104812710/Randale-bei-Filmparty-in-Berliner-Nobelhotel.html |titel=„Gegengerade“-Premiere: Randale bei Filmparty in Berliner Nobelhotel |autor=Kati Degenhardt, Peter Oldenburger |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2011-02-17 |zugriff=2015-10-28}}</ref>


Kinostart war der 31. März 2011.
Kinostart war der 31. März 2011.


== Kritiken ==
== Kritiken ==
:{{Zitat|[…] Vom Spiel selber ist dabei kaum etwas zu sehen, aber das ist ja auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste sind die Fans, die Gegenkultur auf St. Pauli und der Kampf gegen die Kommerzialisierung des Viertels, das den Wohnraum nur noch für reiche Yuppies erschwinglich macht. Noch entscheidender ist allerdings der Spaß, den dieser Protest bereitet, das Feiern einer Gegenkultur, in der Schlägereien, Besäufnisse und das Hämmern des Punk zu einer anarchischen Wutorgie verschmelzen. Ein Film für jene, die es laut, wild und derb lieben.|Kino-Zeit.de<ref>[http://www.kino-zeit.de/filme/gegengerade-20359-st-pauli Kritik auf Kino-Zeit.de, aufgerufen am 22. Februar 2011]</ref>}}
{{Zitat|[…] Vom Spiel selber ist dabei kaum etwas zu sehen, aber das ist ja auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste sind die Fans, die Gegenkultur auf St. Pauli und der Kampf gegen die Kommerzialisierung des Viertels, das den Wohnraum nur noch für reiche Yuppies erschwinglich macht. Noch entscheidender ist allerdings der Spaß, den dieser Protest bereitet, das Feiern einer Gegenkultur, in der Schlägereien, Besäufnisse und das Hämmern des Punk zu einer anarchischen Wutorgie verschmelzen. Ein Film für jene, die es laut, wild und derb lieben.|Kino-Zeit.de|ref=<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kino-zeit.de/filme/gegengerade-20359-st-pauli |titel=Chaostage auf St. Pauli |werk=Kino-Zeit.de |zugriff=2011-02-22}}</ref>}}


:{{Zitat|Eigentlich wollte der Regisseur Tarek Ehlail dem FC St. Pauli ein Denkmal setzen. Am Ende zeigte er einen Film im Stile einer groben Tätlichkeit und nur mit etlichen Flaschen [[Astra (Bier)|Astra]] zu ertragen. Es ist fraglich, ob der Hamburger Stadtteilverein, der schon fast penetrant auf seinen Ruf als Hort der Widerständler gegen Rassismus, Sexismus und Kommerz und auf seine Andersartigkeit pocht, sich tatsächlich mit diesem ungewöhnlich gewöhnlichen Prügelfilm schmücken will. Es geht vor allem um Schläge, Fäuste, Kunstblut. Nicht um Tiefe oder Haltung.|Autor=Christian Spiller|Quelle=[[Die Zeit|Zeit Online]]<ref>http://www.zeit.de/kultur/film/2011-03/film-gegengerade Kritik auf Zeit Online vom 29. März 2011</ref>}}
{{Zitat|Eigentlich wollte der Regisseur Tarek Ehlail dem FC St. Pauli ein Denkmal setzen. Am Ende zeigte er einen Film im Stile einer groben Tätlichkeit und nur mit etlichen Flaschen [[Astra (Bier)|Astra]] zu ertragen. Es ist fraglich, ob der Hamburger Stadtteilverein, der schon fast penetrant auf seinen Ruf als Hort der Widerständler gegen Rassismus, Sexismus und Kommerz und auf seine Andersartigkeit pocht, sich tatsächlich mit diesem ungewöhnlich gewöhnlichen Prügelfilm schmücken will. Es geht vor allem um Schläge, Fäuste, Kunstblut. Nicht um Tiefe oder Haltung.|Autor=Christian Spiller|Quelle=[[Die Zeit|Zeit Online]]|ref=<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/kultur/film/2011-03/film-gegengerade/komplettansicht |titel=Film „Gegengerade“: St. Pauli verliert im Kino |autor=Christian Spiller |werk=[[Die Zeit|Zeit Online]] |datum=2011-03-29 |zugriff=2015-10-28}}</ref>}}


:{{Zitat|Einen überfrachteten Episodenfilm könnte man kritisieren. Doch vielleicht lässt sich die wechselseitige Beziehung zwischen dem Stadtteil St. Pauli und seinem Klub nur genau so darstellen: als wilde Collage verschiedener Lebensentwürfe, Zufälle und Schicksalsschläge.|Autor=Andreas Bock|Quelle=[[11 Freunde]]<ref>11 Freunde, Ausgabe #113, April 2011, Seite 92</ref>}}
{{Zitat|Einen überfrachteten Episodenfilm könnte man kritisieren. Doch vielleicht lässt sich die wechselseitige Beziehung zwischen dem Stadtteil St. Pauli und seinem Klub nur genau so darstellen: als wilde Collage verschiedener Lebensentwürfe, Zufälle und Schicksalsschläge.|Autor=Andreas Bock|Quelle=[[11 Freunde]]|ref=<ref>11 Freunde, Ausgabe #113, April 2011, Seite 92</ref>}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.gegengerade-derfilm.de/ Offizielle Website]
* [http://www.gegengerade-derfilm.de/ Offizielle Website]
* [http://www.11freunde.de/bundesligen/136383?image=1297866764&page_g=1/ ''Alles ist erlaubt''] – Interview mit Tarek Ehlail bei [[11 Freunde]] am 16. Januar 2011
* [http://www.11freunde.de/interview/der-gegengerade-regisseur-im-interview-trailer/ ''Alles ist erlaubt''] – Interview mit Tarek Ehlail bei [[11 Freunde]] am 16. Januar 2011
* [http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/ich-hasse-schubladen/ ''Ich hasse Schubladen''] – Interview mit Stephanie M. Blum in der [[TAZ]] vom 20. Januar 2011
* [http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/ich-hasse-schubladen/ ''Ich hasse Schubladen''] – Interview mit Stephanie M. Blum in der [[TAZ]] vom 20. Januar 2011
* {{IMDb Titel|tt1688644}}
* {{IMDb|tt1688644}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2024, 09:01 Uhr

Film
Titel Gegengerade
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Tarek Ehlail
Drehbuch Tarek Ehlail
Moses Arndt
Stephanie M. Blum
Produktion Tarek Ehlail
Stephanie M. Blum
Kamera Mathias Prause
Schnitt Lars Doneith
Besetzung

Gegengerade – 20359 St. Pauli (DVD-Hüllentitel: Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor) ist ein Spielfilm des Regisseurs Tarek Ehlail aus dem Jahr 2011, dessen Handlung im Umfeld des FC St. Pauli spielt. Neben zahlreichen Laiendarstellern aus der Fanszene des Vereins spielen Denis Moschitto, Fabian Busch, Moritz Bleibtreu, Natalia Avelon, Timo Jacobs und Mario Adorf die Hauptrollen im Film.

Handlung

Der Episodenfilm schilderte die Schicksale mehrerer Personen, die mehr oder weniger mit der Fanszene des FC St. Pauli verbunden sind: Die drei Freunde Magnus, Kowalski und Arne gehören zur Fanszene und halten trotz unterschiedlicher sozialer Herkunft fest zusammen. Ihre gemeinsame Leidenschaft ist der Verein. Sie sind außerhalb des Stadions in Schlägereien mit Nazis verwickelt. Bei einer dieser Schlägereien besiegen sie eine Gruppe von Nazis und filmen deren demütigende Niederlage. Kurz vor Anpfiff eines wichtigen Aufstiegsspiels St. Paulis in die 1. Bundesliga gerät Schrottplatzmitarbeiter Kowalski in das Visier von Fahndern. Die Beziehung von Magnus zu der attraktiven Natascha ist schwer durch seinen Fußballfanatismus belastet. Sie selbst ist Immobilienmaklerin und leidet unter ihrem unbarmherzigen Chef, der die Gentrifizierung St. Paulis vorantreiben will.

Am Ende des Films steigt St. Pauli auf und Arne wird von Polizisten verprügelt. Einer der Polizisten schlägt dabei so sehr auf Arne ein, dass dieser in einer späteren Einstellung nur noch reglos am Boden liegt. Ob Arne durch die Schläge getötet wurde oder „nur“ schwer verletzt, bleibt unklar. Kowalski wird von Zivilpolizisten unterdessen im Stadion verhaftet und anschließend im Einsatzfahrzeug der Polizei davongefahren. Das Büdchen des gutmütigen Baldu wird von den Polizisten vorsätzlich in Brand gesteckt.

Art der Darstellung

Die Handlung springt immer wieder zwischen den einzelnen Personen hin und her. Immer wieder wenden sich der Stadionsprecher und die Protagonisten direkt ans Publikum und durchbrechen dabei die Vierte Wand. Dabei schildern sie ihre Faszination am Stadion, am Fußball und äußern sich zu ihrem Lebensgefühl. Themen wie Fan-Kultur, Ultra-Kultur, Prostitution und Gentrifizierung werden gezeigt oder erwähnt. Der Film schließt mit dem Song You’ll Never Walk Alone.

Hintergründe

Es handelt sich um den zweiten Langfilm des Regisseurs Tarek Ehlail. Das Werk wurde durch die Saarlandmedien gefördert, in Koproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk, dem Saarländischen Rundfunk sowie Studio Hamburg. Produktionsfirmen sind Sabotakt Filme und Triple Beat.

Uraufgeführt wurde der Film beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2011 in Saarbrücken. Gegengerade nahm am Langfilm-Wettbewerb des Festivals teil.

Zur Zeit der Berlinale 2011 wurde der Film als Berlin-Premiere im Berliner Kant-Kino aufgeführt. Während der anschließenden Feier im Hotel Esplanade, bei der auch die im Film aufgetretene Punkband Slime spielte, kam es zu Ausschreitungen, die durch die Polizei beendet wurden.[1]

Kinostart war der 31. März 2011.

Kritiken

„[…] Vom Spiel selber ist dabei kaum etwas zu sehen, aber das ist ja auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste sind die Fans, die Gegenkultur auf St. Pauli und der Kampf gegen die Kommerzialisierung des Viertels, das den Wohnraum nur noch für reiche Yuppies erschwinglich macht. Noch entscheidender ist allerdings der Spaß, den dieser Protest bereitet, das Feiern einer Gegenkultur, in der Schlägereien, Besäufnisse und das Hämmern des Punk zu einer anarchischen Wutorgie verschmelzen. Ein Film für jene, die es laut, wild und derb lieben.“

Kino-Zeit.de[2]

„Eigentlich wollte der Regisseur Tarek Ehlail dem FC St. Pauli ein Denkmal setzen. Am Ende zeigte er einen Film im Stile einer groben Tätlichkeit und nur mit etlichen Flaschen Astra zu ertragen. Es ist fraglich, ob der Hamburger Stadtteilverein, der schon fast penetrant auf seinen Ruf als Hort der Widerständler gegen Rassismus, Sexismus und Kommerz und auf seine Andersartigkeit pocht, sich tatsächlich mit diesem ungewöhnlich gewöhnlichen Prügelfilm schmücken will. Es geht vor allem um Schläge, Fäuste, Kunstblut. Nicht um Tiefe oder Haltung.“

Christian Spiller: Zeit Online[3]

„Einen überfrachteten Episodenfilm könnte man kritisieren. Doch vielleicht lässt sich die wechselseitige Beziehung zwischen dem Stadtteil St. Pauli und seinem Klub nur genau so darstellen: als wilde Collage verschiedener Lebensentwürfe, Zufälle und Schicksalsschläge.“

Andreas Bock: 11 Freunde[4]

Einzelnachweise

  1. Kati Degenhardt, Peter Oldenburger: „Gegengerade“-Premiere: Randale bei Filmparty in Berliner Nobelhotel. In: Berliner Morgenpost. 17. Februar 2011, abgerufen am 28. Oktober 2015.
  2. Chaostage auf St. Pauli. In: Kino-Zeit.de. Abgerufen am 22. Februar 2011.
  3. Christian Spiller: Film „Gegengerade“: St. Pauli verliert im Kino. In: Zeit Online. 29. März 2011, abgerufen am 28. Oktober 2015.
  4. 11 Freunde, Ausgabe #113, April 2011, Seite 92