Dąbrowski-Bataillon

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Flagge der Brigade mit dem Motto: „Für unsere und eure Freiheit und der Treue zur sowjetischen Republik Polen“
Soldaten der polnischen Brigade

Das Jarosław-Dąbrowski-Bataillon war ein polnisches Bataillon der XIII. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg. Das Jarosław-Dąbrowski-Bataillon kämpfte von August 1937 bis 1939 auf der Seite der Spanischen Republik und erlitt hohe Verluste. Das Bataillon wurde zunächst aus polnischen Brigadisten, großteils prosowjetischen Kommunisten, gebildet. Im Dąbrowski-Bataillon dienten vornehmlich Polen, auch wenn gegen Ende des Spanischen Bürgerkrieges vornehmlich Spanier im Bataillon kämpften, waren die Offiziere und Unteroffiziere noch überwiegend polnisch. Wie alle Internationalen Brigaden, wurde das Bataillon von der Komintern und dem sowjetischen Sicherheitsdienst NKWD organisiert und betreut. Die polnischen Brigadisten dienten bis zur Aufstellung des Dąbrowski-Bataillons im August 1937 in der XI. und XII. Internationalen Brigade. Das Bataillon wurde nach schweren Verlusten am 23. September 1938 aufgelöst.

DatumDatumEingruppiert inspätere BezeichnungKommentar
4. Nov. 193628. Nov. 1936XI. Internationale BrigadeThälmann-Bataillon
28. Nov. 193630. Apr. 1937XII. Internationale BrigadeGaribaldi-Bataillon
23. Juni. 1937Aug. 1937150th Brigade
Aug. 193724. Sep. 1938XIII. Internationale BrigadeDąbrowski-Bataillonaufgelöst
Jan. 1939Feb. 1939VolksarmeeInternierung

Während des Spanischen Bürgerkrieges kämpften etwa 5000 polnische Staatsbürger auf der Seite der Republik.

Geschichte

Die rechtliche Situation

Nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz der polnischen Republik von 1920, die den Dienst in einer nicht polnischen Armee, ohne eine entsprechende Genehmigung der polnischen Republik, verbot, verloren polnische Staatsbürger ihre Staatsbürgerschaft beim Eintritt in eine fremde Armee. Am 11. Dezember 1936 warnte die polnische Regierung in einer Proklamation die Freiwilligen vor der drohenden Aberkennung der polnischen Staatsbürgerschaft. Am 26. Februar 1938 leitete der Innenminister von Polen, mit einer Verordnung den Vollzug der Aberkennung der polnischen Staatsbürgerschaft ein.

Die ersten Brigadisten

Am 19. Juli 1936 schlossen sich politische Emigranten, die in Spanien lebten, sowie Teilnehmer, die sich anlässlich der Eröffnung der Volksolympiade in Barcelona befanden, den republikanischen Milizen an und kämpften mit diesen in den ersten Monaten des Spanischen Bürgerkrieges in Aragon.

Am 28. August 1936 überquerten neun polnische Bergleute aus Frankreich die französisch-spanische Grenze und nahmen an der Verteidigung der Stadt Irún teil. Nach der Niederlage der republikanischen Kräfte am 4. September 1936 flohen sie nach Frankreich und kehrten über Süd-Frankreich nach Spanien zurück. In Barcelona trafen sie auf eine aus Paris kommende Gruppe, um Stanisław Matuszczak, Stanisław Ulanowski und Antoni Kochanek, so dass diese Gruppe von 36 Polen am 4. September 1936 die erste polnische Kampfgruppe formierte.

Die Einheit kämpfte ab dem 11. September 1936 in den Anhöhen von Talavera de la Reina, 100 Kilometer westlich von Madrid, in der Schlacht von Talavera. Sie nahm in der Hochebene von Talavera an einen Gegenangriff auf Pelahustán. teil und zeichnete sich bei der Verteidigung des Hügels Osso in dieser Hochebene aus. Am 6. Oktober 1936 zwangen die Truppen der Nationalisten die republikanischen Truppen, sich nach Madrid zurückzuziehen. Bei Rückzuggefechten wurde die polnische Gruppe eingekesselt. Nur einigen der Angehörigen der Gruppe gelang es, sich in Richtung Madrid abzusetzen. Sie nahmen daraufhin an Gedechten bei Brunete, sowie an Gefechten bei El Escorial zur Verteidigung Madrids teil.

XI. Internationalen Brigade

Ende Oktober 1936 wurde die polnische Gruppe nach Albacete beordert, dem zentralen Ausbildungslager der Internationalen Brigaden, wo die Aufstellung einer Einheit mit 300 Polen erfolgte. Der Kommandeur der polnischen Einheit wurde Stanisław Ulanowski, politischer Kommissar wurde Stanisław Matuszczak. Die Bewaffnung der polnischen Einheit bestand aus alten mexikanischen Kanonen, vier Maschinengewehren des Typs MG 08 und Granaten, hergestellt aus Konservendosen. Am 4. November 1936 wurde die Einheit in die XI. Internationale Brigade, das spätere Thälmann-Bataillon, eingegliedert. Das Bataillon wurde nach seiner Aufstellung von Albacete nach Madrid beordert. Am späten Abend des 8. November erreichte die XI. Internationale Brigade mit 1.900 Mann die Madrider Front. Die polnische Einheit des Bataillons wurde direkt an die Front geschickt, wo sie am Stadtrand in der Gegend der Universität Complutense Madrid, des Flusses Manzanares und der Puente los Franceses kämpfte. Während dieser Kämpfe erlitt die polnische Einheit des Bataillons erhebliche Verluste. Aufgrund der hohen Verluste der XI. Internationale Brigade, die ein Drittel ihrer Soldaten verlor, musste das Bataillon neu organisiert werden.

XII. Internationalen Brigade

Die polnische Einheit wurde am 28. November 1936 dem Kommando des ungarischen Generals Máté Zalka der XII. Internationalen Brigade, dem späteren Garibaldi-Bataillon, unterstellt und die polnische Einheit am 28. Dezember 1936 zur Sicherung des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Madrid – Zaragoza, Madrid – Soria sowie einer Nebenstraße Guadalajara - Cuenca nach Guadalajara verlegt. Im Bereich von Guadalajara versuchten die nationalistischen Truppen, die östliche Verbindung nach Madrid zu unterbrechen. Bei Kämpfen am 2. Januar 1937 verteidigte die XII. Internationalen Brigade die Straßenkreuzung bei Almadrones nach Sigüenza und Masegosso del Tajuna. Im Zuge dieses Kampfes wurde der Kommandeur der polnischen Einheit, Antoni Kochanek tödlich verletzt. Nach den Kämpfen an der Straßenkreuzung von Almadrones übernahm Viktor Kuźnicki das Kommando über die polnische Einheit. Nach der Verlegung nach Madrid nahm die polnische Einheit vom 8. bis 11. Januar 1937 an einem erfolgreichen Gegenangriff bei Majadahonda, an der Straße nach A Coruña, teil. Nach diesem Kampf wurde die polnische Einheit der Reserve zugeteilt.

Schlacht von Jarama

Am 7. Februar 1937 verteidigte die XII. Internationale Brigade mit den polnischen Angehörigen bei der Schlacht von Jarama südlich von Madrid, bei Arganda del Rey, Stellungen im Bereich des Flusses Jarama. Ein zentrales Ziel der nationalistischen Truppen war es, in diesem Bereich die republikanischen Linien zu durchbrechen, um die Städte Rivas-Vaciamadrid und Arganda del Rey einzunehmen und damit die Versorgung von Madrid über die Nationalstraße III zu unterbrechen. Der nationalistische Angriff in der Ebene vor den Anhöhen von La Marañosa wurde von ca. 25.000 Mann getragen, darunter auch Truppen der Spanischen Legion und der Legion Condor. Des Weiteren standen dem General Emilio Mola zehn Kavallerie-Schwadrone, zwei Bataillone mit schweren Maschinengewehren und eine Panzereinheit unter dem Befehl von Wilhelm Ritter von Thoma und eine Batterie mit mehreren 88mm und 105mm Artilleriegeschützen zur Verfügung. Das vorrangige Ziel der Offensive war es, das westliche Ufer des Flusses Jarama und die angrenzenden Anhöhen von La Marañosa einzunehmen, um dann über die Brücken des Flusses Jarama bei Vaciamadrid auf Madrid vorzurücken. Bei diesen sehr erbitterten Kämpfen stabilisierte die XII. Internationale Brigade unter schweren Verlusten, gemeinsam mit der XIV Internationale Brigade, dem späteren Marseillaise-Bataillon, die Front in diesem Bereich und verhinderte so, dass die nationalistischen Truppen weiter vorrücken konnten.

Schlacht von Guadalajara

Am 8. März 1939 griffen italienische Armeekorps, die Corpo Truppe Volontarie, bei der Schlacht von Guadalajara Stellungen der Republikaner westlich von Guadalajara an und durchbrachen diese. Der Hauptangriff des Angriffes folgte der Hauptstraße von Zaragosa nach Madrid. Des Weiteren führten drei weitere Straßen nach Gudalajara und eröffneten so für die Italiener die Möglichkeit den wichtigen Verkehrskontenpunkt Guadalajara zu erobern. Am Abend des 9. März erreichten die ersten italienischen Verbände auf der Straße von Masegoso de Tajuña nach Torija den Stadtrand von Brihuega. Am folgenden Tag gelang es den Italienern Brihuega einzunehmen, wo sie auf die XI. und XII. Internationale Brigade trafen. Am 11. März konnten die Italiener die XI. Internationale Brigade, das spätere Thälmann-Bataillon, aus einer sehr wichtigen strategischen Stellung, dem Herrenhaus Palacio de Ibarra bei Brihuega, drängen, so dass die Brigadisten gezwungen waren sich bis etwa 3 km vor der Torija zurückzuziehen. Durch die Umfassung der Italienischen Kräfte durch die XI. Republikanische Division von Süden zogen sich die Italiener am 14. März in das Herrenhaus Palacio de Ibarra, zurück. Nach einem erbitterten Häuserkämpf, ergaben sich die Italiener der XII. Internationale Brigade. Am 18. März starteten die Republikaner mit ihren besten Verbänden eine Offensive, bei der die Internationalen Brigaden die Stadt Brihuega eroberte und die Corpo Truppe Volontarie nach Masegoso de Tajuña zurück drängten.

Gefechte bei Huesca und in der Sierra Morena

Nach der Schlacht von Guadalajara, im April 1937, kämpfte die polnische Einheit der XII. Internationale Brigade erneut beim Fluss Jarama bei Morata de Tajuña, sowie bei Casa de Campo. Ab dem 1. Mai 1937 wurde die XII. Internationale Brigade neu strukturiert. Den polnischen Brigadisten wurde vom Zentralkomitee der prosowjetischen Kommunistischen Partei Polens ein Banner aus den Händen von Gustaw Reichera ("Rwala?") überreicht. Die XII. Internationale Brigade unter dem Oberkommando des ungarischen kommunistischen Kommandors Máté Zalka wurde an die Front bei Huesca beordert wurde. Sie war beteiligte vom 11. bis 16. Juni 1937 an Ablenkungsangriffen, im Rahmen der Huesca Offensive und erlitt dabei schwere Verluste. Im Mai 1937 beteiligte sich die XII. Internationale Brigade an einem Angriff auf die Wallfahrtskirche Virgen de la Cabeza in der Nähe des Ortes Andújar in der Sierra Morena. Ein Gefecht, welches mit äußerster Brutalität geführt wurde.

XII. Internationalen Brigade / 150th Brigade

Am 23. Juni 1937 wurde aus den polnischen Brigadisten der XII. Internationale Brigade die 150th Brigade gebildet, deren Kommandeur wurde der Spanier Fernando Gerasi. Politischer Kommissar wurde Stanisław Matuszczak. Zugeteilt wurden der 150th Brigade auch ungarische, französische und belgische Brigadisten und eine vorwiegend aus Polen bestehende Einheit, die am 6. Juli 1937 durch José Palafoxa, gebildet wurde. Im Juli 1937 Jahren übernahm das Kommando über die Brigade der Pole J. Strzelczyka "Jan Barwińskiego". Die 150th Brigade kämpfte in der Nähe von Brunete sowie an der Front von Aragon. Im August 1937 wurde nach Kämpfen in der Nähe von Brunete, an der Front von Aragon, bei Teruel [Polnisch: Czapajewa pod Teruelem], bei Abwehrgefechten in Almeria und an der Front von Granada und Córdoba, das Dąbrowski-Bataillon gebildet.

XII. Internationalen Brigade (Dąbrowski-Bataillon)

Republikanische Volksarmee

Am 24. September 1938 musste die Regierung der Spanischen Republik, unter anderem wegen des Druckes vom Völkerbundes, die internationalen Bataillone aufzulösen. Im Januar 1939 unterstellten sich deshalb die polnischen Brigadisten des Dąbrowski-Bataillons der Befehlshoheit der republikanischen Volksarmee. Sie wurden am 24. Januar 1939, als Brigade der Volksarmee, an die Katalanischer-Front geschickt. Sie kämpften in Katalonien und überquerten am 9. Februar 1939 mit Einheiten der spanischen Volksarmee die französischen, wo sie interniert würden (siehe Internierungslager Argelès-sur-Mer).

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