Bertha von Sulzbach

Bertha von Sulzbach, auch Berta von Sulzbach, (* um 1110 in Sulzbach-Rosenberg; † 1160 in Konstantinopel) war die einzige Deutsche auf dem byzantinischen Thron.

Leben

Bertha wurde als Tochter des Sulzbacher Grafen Berengar II. († 3. Dezember 1125) und der Adelheid von Wolfratshausen um das Jahr 1110 auf Burg Sulzbach geboren.[1] Ihre Geschwister waren Graf Gebhard III. von Sulzbach sowie Gertrud von Sulzbach (* um 1114; † 14. April 1146 in Hersfeld), welche die zweite Ehefrau König Konrads III. wurde.

Bertha kam im Jahr 1142 nach Konstantinopel. Nachdem sie zuvor von König Konrad III. adoptiert wurde, heiratete sie im Januar 1146 den byzantinischen Kaiser Manuel und nahm den Namen Irene (auch Eirene) an. Diese Heirat diente im Rahmen der Vorbereitungen des Zweiten Kreuzzugs zur Festigung des Bündnisses zwischen Staufern und Komnenen. Die politisch motivierte Ehe sollte zudem die Allianz von Manuel I. und Konrad III. gegen den normannischen Roger II. von Sizilien bekräftigen.

Die Fränkin hatte bei Hofe einen schwierigen Stand, denn die Priesterschaft hatte Vorbehalte gegen den römisch-katholischen Glauben. Vor ihrer Ehe war sie vorwiegend in den Frauengemächern bei Hofe anzutreffen. Ihr Gemahl stattete Bertha als Kaiserin mit Gewändern, Gefolge und sonstigem Bedarf aus. Selbst ein Haus ließ Manuel für sie errichten.[2] Gleichwohl waren die persönlichen Beziehungen der Eheleute eher kühl, wohl auch weil Manuel nicht immer der "schlichten und treu deutschen Art" von Bertha den Vorzug gab.[3] Dennoch gingen aus dieser Ehe zwei Kinder hervor.

Geschick zeigte Bertha in der Festigung der politischen Beziehungen zwischen ihrem Mann und ihrem Schwager Konrad III., insbesondere beim Besuch des deutschen Königs im Jahr 1148. Und unternahm ihr Mann einen Feldzug, vertrat die Kaiserin ihn versiert bei Hofe.

Ihr Todesjahr ist unsicher, es wird in den Quellen mit 1158, Ende 1159 oder 1160 angegeben. Als sie starb, war Manuel I. auf einem Feldzug in Anatolien und Berthas Leichnam wurde in der Kirche des Pantokratorklosters beerdigt. Ihr Grab wurde jedoch nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen zerstört.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stadt Sulzbach-Rosenberg: Byzanz: Pracht und Alltag, abgefragt am 19. April 2010
  2. Neslihan Asutay-Effenberger: Die Landmauer von Konstantinopel-Istanbul, Seite 122. 3-11-019645-X, abgefragt am 19. April 2010
  3. Anonymus: Seiner Getreuen Frieda, Seite 40. ISBN 978-1-116-06885-6, abgefragt am 19. April 2010