„Berchtesgaden Hauptbahnhof“ – Versionsunterschied

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1940 sowie 1951 wurden die großen [[Fresko|Freskenmalereien]] an der Ost- und Westseite im Innern der Bahnhofshalle von [[Maria Harrich]] geschaffen – bislang ungeklärt, ob die Fresken (und wenn ja, in welcher Reihenfolge) nacheinander gemalt oder beide 1951 überarbeitet wurden.<ref>Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: [http://geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_172116.pdf ''Berchtesgaden Baudenkmäler''], PDF-Datei, Seite 5 von 32</ref><ref name="berchtesgadener-anzeiger.de">Christian Fischer: ''Alles Fassade.'' In: ''[[Berchtesgadener Anzeiger]].'' 10./11.&nbsp;November 2007 bzw. 15.&nbsp;November 2007.</ref><ref>Hellmut Schöner: ''Berchtesgaden im Wandel der Zeit.'' Ergänzungsband I, 1982, S. 64 f.</ref>
1940 sowie 1951 wurden die großen [[Fresko|Freskenmalereien]] an der Ost- und Westseite im Innern der Bahnhofshalle von [[Maria Harrich]] geschaffen – bislang ungeklärt, ob die Fresken (und wenn ja, in welcher Reihenfolge) nacheinander gemalt oder beide 1951 überarbeitet wurden.<ref>Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: [http://geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_172116.pdf ''Berchtesgaden Baudenkmäler''], PDF-Datei, Seite 5 von 32</ref><ref name="berchtesgadener-anzeiger.de">Christian Fischer: ''Alles Fassade.'' In: ''[[Berchtesgadener Anzeiger]].'' 10./11.&nbsp;November 2007 bzw. 15.&nbsp;November 2007.</ref><ref>Hellmut Schöner: ''Berchtesgaden im Wandel der Zeit.'' Ergänzungsband I, 1982, S. 64 f.</ref>
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Berchtesgaden Hbf Mattes 2013-08-02 (7).JPG|Innenansicht, Westseite mit Fresko (2013)

Berchtesgaden Hbf Mattes 2013-08-02 (13).JPG|Fresko der Ostseite (2013)
In den letzten Jahrzehnten wurde der früher gängige [[Fernverkehr]] in alle Teile Deutschlands – bis auf einen IC-Zug pro Tag von und nach Hamburg – eingestellt. Der Bahnhof wird so heute bis auf diese Ausnahme nur noch vom Nahverkehr bedient. Die Gleisanlagen für den Güterverkehr wurden zurückgebaut aber eine neue Verladerampe für die Bundeswehr geschaffen. Das Bahnhofsgebäude wird derzeit (Stand Herbst 2015) durch einen privaten Investor umgebaut und saniert.
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In den letzten Jahrzehnten wurde der früher gängige [[Fernverkehr]] in alle Teile Deutschlands – bis auf einen IC-Zug pro Tag von und nach Hamburg – eingestellt. Der Bahnhof wird so heute bis auf diese Ausnahme nur noch vom Nahverkehr bedient. Die Gleisanlagen für den Güterverkehr wurden zurückgebaut aber eine neue Verladerampe für die Bundeswehr geschaffen. Das Bahnhofsgebäude wird derzeit (Stand Herbst 2015) durch einen privaten Investor umgebaut und saniert.


== Infrastruktur ==
== Infrastruktur ==

Version vom 26. Oktober 2015, 21:02 Uhr

Berchtesgaden Hauptbahnhof
Blick vom Vorplatz auf das Empfangsgebäude
Blick vom Vorplatz auf das Empfangsgebäude
Blick vom Vorplatz auf das Empfangsgebäude
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung MBG
IBNR 8000885
Preisklasse 5
Eröffnung 25. Oktober 1888
bahnhof.de 495
Architektonische Daten
Baustil Heimatstil
Architekt Ernst Stroebel und Reichsbahndirektion München
Lage
Stadt/Gemeinde Berchtesgaden
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 37′ 36″ N, 12° 59′ 57″ OKoordinaten: 47° 37′ 36″ N, 12° 59′ 57″ O
Höhe (SO) 540 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Berchtesgaden Hauptbahnhof
Bahnhöfe in Bayern

Berchtesgaden Hauptbahnhof ist der Endbahnhof der Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden im bayerischen Markt Berchtesgaden. Berchtesgaden ist damit die kleinste Gemeinde in Deutschland mit einem Hauptbahnhof. Der Bahnhof ist mit Busverbindungen in alle Gemeinden der zentrale Verkehrsknotenpunkt des Berchtesgadener Talkessels. Er gehört zur Bahnhofskategorie 5 der DB Station&Service. Das Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz.

Bis 1938 führte eine Verbindung weiter über Marktschellenberg zum Salzburger Lokalbahnhof (Bahnstrecke Berchtesgaden–Hangender Stein und Bahnstrecke Hangender Stein-Salzburg auf dieser Gemeinschaftslinie verkehrten grenzüberschreitend die bayerische Grüne Elektrische und die Salzburger Rote Elektrische. Fußläufig vom Hauptbahnhof (gegenüber vom Triftplatz) befand sich bis 1965 mit dem Königsseer Bahnhof der Ausgangspunkt für die Königsseebahn nach Königssee.

Lage

Der Bahnhof befindet sich südwestlich des höher liegenden, historischen Marktzentrums von Berchtesgaden im Tal der Ramsauer Ache an der Bundesstraße 305. Er wird südlich durch die Ramsauer Straße und den Bahnhofsvorplatz begrenzt. Östlich grenzt die Bahnhofstraße an die Bahnanlagen, westlich des Bahnhofs befindet sich die Straße mit dem Namen „Am Güterbahnhof“.

Luftbild vom Hauptbahnhof (2010)

Geschichte

Ein Jahr nach der Eröffnung der Bahnstrecke Freilassing-Reichenhall im Jahr 1866 wurde die Projektierung der Verlängerung nach Berchtesgaden vergeben, die Unterstützung bei der Administration der bayerischen Berg-, Hütten- und Salzwerke fand. Diese Projektierung war erst 1884 abgeschlossen. Am 29. Mai 1886 wurde die Verlängerung der Bahnstrecke Freilassing–Reichenhall bis Berchtesgaden vom bayerischen Landtag genehmigt. Der Bahnhof Berchtesgaden entstand neben der Saline Frauenreuth. Am 25. Oktober 1888 wurde die Strecke offiziell eröffnet. Der Bahnhof besaß damals drei Gleise, an einem der Gleise befand sich ein Bahnsteig. Die anderen beiden Gleise waren Ladegleise. Außerdem gehörten noch ein Lokschuppen und ein dreistöckiges Empfangsgebäude dazu. Die Gemeinde Berchtesgaden war mit dem Bahnhof nicht zufrieden, da er ihr zu klein geraten schien.

Bahnhof Berchtesgaden (1893)

Ende 1905 begannen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen mit dem Bau der Bahnstrecke Berchtesgaden–Hangender Stein, die anfangs dampfbetrieben war und meist als „Lokalbahn“ bezeichnet wurde. Am 16. Juli 1907 erfolgte die Eröffnung des Teilabschnitts Berchtesgaden–Marktschellenberg, damals noch Schellenberg Markt, am 1. Oktober 1907 die Vollendung bis Hangender Stein. Am 15. Januar 1908 erfolgte schließlich die Aufnahme des elektrischen Betriebs zwischen Berchtesgaden und Hangender Stein. Ab dem 1. Juli 1909 bestand dann mit der Elektrifizierung der österreichischen Anschlussstrecke ein durchgehender elektrischer Betrieb auf der Gesamtstrecke zwischen Salzburg und Berchtesgaden. Es bestand eine Gemeinschaftslinie, auf dieser verkehrten grün lackierte Fahrzeuge der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen bis Salzburg und rot lackierte Wagen der Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft (SETG) bis Berchtesgaden. Seither wurde die Bahnverbindung in Berchtesgaden umgangssprachlich auch Grüne Elektrische genannt.

Als eine der ersten Postbuslinien wurde 1907 ab dem Vorplatz des Bahnhofs die Verbindung Berchtesgaden–Hintersee eingerichtet.[2]

Postbus nach Hintersee (1907)

Am 29. Mai 1909 ging die Königsseebahn in Betrieb. Für die Strecke zum Königssee wurde auf dem Triftplatz gegenüber dem Berchtesgadener Bahnhof ein eigener Bahnhof (Königsseer Bahnhof) eingerichtet sowie ein Verbindungsgleis zwischen beiden Bahnhöfen.

1913 wurde der Berchtesgadener Bahnhof zum Hauptbahnhof, am 7. August 1916 der elektrische Betrieb zwischen Berchtesgaden und Bad Reichenhall aufgenommen. Zur Entlastung des Bahnhofs wurden in Bischofswiesen drei Gleise angelegt, für den Umbau des Berchtesgadener Hauptbahnhofs war im Ersten Weltkrieg und der Folgezeit kein Geld vorhanden. Erst 1932 wurde ein weiteres Gleis verlegt, der Bahnhof erhielt eine Bahnsteigunterführung und eine Güterhalle, die auf dem Gelände der alten Saline entstand.

Wegen der Staatsbesuche in seiner Zweitresidenz, die Adolf Hitler mit dem Berghof und der „Kleinen Reichskanzlei“ nahe Berchtesgaden anlegen ließ, wurde ein repräsentativerer Hauptbahnhof in Berchtesgaden erforderlich. Die Deutsche Reichsbahn ließ das neue Gebäude von 1937 bis 1940 in einer für die Zeit des Nationalsozialismus typischen Architektur errichten, einer Mischung aus Neoklassizismus und Heimatstil, und eröffnete es am 1. Februar 1940. Parallel zum Empfangsgebäude wurde der Bahnhof in einem Nebengebäude mit einem neuen mechanischen Stellwerk ausgestattet. Verbunden mit dem Bahnhofsgebäude wurde ein neues Postamt. Des Weiteren erfolgte eine Erweiterung des Bahnhofs auf fünf Bahnsteiggleise, vier lagen an zwei Inselbahnsteigen und ein weiteres war der Hausbahnsteig. Die Anlagen für den Güterverkehr wurden seinerzeit jedoch kaum ausgebaut. Dafür sollte eine eigene Betriebsstelle Berchtesgaden Nord entstehen.

Am 2. Oktober 1938 wurde die Lokalbahn nach Salzburg eingestellt, um den Bau einer zweigleisigen Hauptbahn und den Ausbau der Straßenverbindung zu beginnen. Der Tunnel der geplanten Hauptbahn südlich des Hauptbahnhofes wurde aufgefahren und existiert bis heute, durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen kam es nicht zur Fertigstellung der Verbindung. Nach einem Bombenabwurf in Bad Reichenhall zum 25. April 1945 war der Zugverkehr auch auf der Strecke nach Freilassing bis zum Sommer 1945 unterbrochen.

1940 sowie 1951 wurden die großen Freskenmalereien an der Ost- und Westseite im Innern der Bahnhofshalle von Maria Harrich geschaffen – bislang ungeklärt, ob die Fresken (und wenn ja, in welcher Reihenfolge) nacheinander gemalt oder beide 1951 überarbeitet wurden.[3][4][5]

In den letzten Jahrzehnten wurde der früher gängige Fernverkehr in alle Teile Deutschlands – bis auf einen IC-Zug pro Tag von und nach Hamburg – eingestellt. Der Bahnhof wird so heute bis auf diese Ausnahme nur noch vom Nahverkehr bedient. Die Gleisanlagen für den Güterverkehr wurden zurückgebaut aber eine neue Verladerampe für die Bundeswehr geschaffen. Das Bahnhofsgebäude wird derzeit (Stand Herbst 2015) durch einen privaten Investor umgebaut und saniert.

Infrastruktur

Bahnsteige des Bahnhofes

Der Bahnhof umfasst vier Bahnsteiggleise, die eine Bahnsteigunterführung mit dem Hausbahnsteig verbindet:[6]

  • Gleis 1: Höhe 38 cm, Länge 237 m
  • Gleis 2: Höhe 38 cm, Länge 245 m
  • Gleis 3: Höhe 38 cm, Länge 245 m
  • Gleis 4: Höhe 38 cm, Länge 245 m

Der Bahnhof ist nicht barrierefrei ausgebaut, verfügt aber über dynamische Fahrgastinformationen. Auf dem Bahnhofsvorplatz ist ein Busbahnhof eingerichtet.

Galerie

  1. Bahnhofseinfahrt des Berchtesgadener HBF, die im Vordergrund erkennbare doppelte Gleisverbindung wurde 1981 durch zwei einfache Gleisverbindungen ersetzt. Links ist der in der ersten Hälfte der 1980er Jahre abgebrochene Lokschuppen zu erkennen.
  2. Bahnhof Berchtesgaden im April 1986, auf der durch Abbruch des Lokschuppens freigewordenen Fläche befindet sich nun ein Baustoffhandel. Seit Ende des Winterfahrplanes 1982/1983 ist auch der langjährige Einsatz der BR 144.5 auf der Strecke Geschichte, sie wurden durch Lokomotiven der BR 140 ersetzt.


3. 144 507-1 rangiert im Mai 1980 mit einer Schwestermaschine ein paar Reisezugwagen im Bahnhof Berchtesgaden, bevor sie den E 799 Berchtesgaden - Kassel übernehmen. Links ist der Lokschuppen und im Hintergrund sind die Ladegleise für den Güterverkehr zu erkennen.
4. Die nordöstliche Ausfahrt des Bahnhofes Berchtesgaden Richtung Salzburg, vom Tunnelportal aus gesehen. Das links im Bild erkennbare Stumpfgleis stellte einst die Verbindung zur Königsseebahn her.

Verkehr

Der Bahnhof wird täglich von ungefähr 20 Zügen bedient, stündlich von der Berchtesgadener Land Bahn mit der Linie Berchtesgaden–Freilassing, die als S-Bahn-Linie 4 der S-Bahn Salzburg verkehrt. Zusätzlich verbindet einmal täglich der Intercity Königssee der Deutschen Bahn Berchtesgaden mit Hamburg, zwischen Berchtesgaden und Freilassing als Regional-Express eingestuft.

Zuggattung Strecke Taktfrequenz
IC 26/RE Königssee:
Hamburg-AltonaHamburgHannoverGöttingenKassel-WilhelmshöheWürzburgAugsburgMünchen OstFreilassing (ab hier als RE) – Berchtesgaden
ein Zugpaar
BLB/S-Bahn Salzburg FreilassingBad ReichenhallBerchtesgaden stündlich

Literatur

  • Erich Preuß, Klaus Pöhler: Deutsche Bahnhöfe - Das große Gleisplanbuch. GeraMond Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86245-130-2.
Commons: Berchtesgaden Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zu Berchtesgaden–Hintersee siehe Friedrich Schelle: Spaziergänge durch Berchtesgaden und Umgebung 1860–1920. Fotos mit Bildtexten. Plenk Verlag, Berchtesgaden 2. Aufl. 1977. Unpaginiert, daher keine Seitenangabe möglich.
  2. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Berchtesgaden Baudenkmäler, PDF-Datei, Seite 5 von 32
  3. Christian Fischer: Alles Fassade. In: Berchtesgadener Anzeiger. 10./11. November 2007 bzw. 15. November 2007.
  4. Hellmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, 1982, S. 64 f.
  5. Bahnsteigdaten auf deutschebahn.com