Benedikt XVI.

Benedikt XVI. (2013)
Unterschrift Benedikts XVI.
Unterschrift Benedikts XVI.

Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl, Oberbayern; lateinisch Benedictus PP. XVI; bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger) ist emeritierter Papst und war vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht zum 28. Februar 2013[1] Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates Vatikanstadt. Er war der erste deutsche Papst seit Hadrian VI. (1523).

Vor seinem Pontifikat war Benedikt XVI. zuletzt Dekan des Kardinalskollegiums und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Er galt als einer der einflussreichsten Kardinäle und in theologischen und kirchenpolitischen Fragen als rechte Hand seines Vorgängers Johannes Paul II. Im Konklave am 18. und 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum 264. Nachfolger Petri gewählt.

Jugend und Studium

Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927, einem Karsamstag, als Sohn des Gendarmeriemeisters Joseph (* 6. März 1877; † 25. August 1959) und der Köchin Maria, geb. Peintner (* 8. Januar 1884; † 16. Dezember 1963)[2] geboren und am selben Tag in der Pfarrkirche St. Oswald in Marktl getauft. Er hat zwei Geschwister, Maria Ratzinger (* 7. Dezember 1921; † 2. November 1991) und Georg Ratzinger (* 15. Januar 1924). Das Umfeld, in dem er aufwuchs, war tief religiös geprägt und er wurde als Kind Ministrant. Sein Großonkel war der Priester, Landtags- und Reichstagsabgeordnete und Schriftsteller Georg Ratzinger (1844–1899).

Zwei Jahre nach seiner Geburt, am 11. Juli 1929, zog die Familie nach Tittmoning an der Salzach, am 5. Dezember 1932 nach Aschau am Inn, wo Joseph seine Grundschulzeit verbrachte. Im Jahr 1933 kaufte der Vater ein kleines Bauernhaus in Hufschlag bei Traunstein, das die Familie nach der Pensionierung des Vaters Anfang April 1937 bezog. Hier, so Ratzinger in seinen Erinnerungen, sei die eigentliche Heimat der Familie gewesen, da der Vater während seiner gesamten Dienstzeit als Gendarm beruflich flexibel sein musste. Trotz der finanziellen Belastung schickten die Eltern nach seinem Bruder Georg auch Joseph Ratzinger auf das erzbischöfliche Studienseminar St. Michael in Traunstein, in das er am 16. April 1939 eintrat. Er besuchte dort das staatliche Chiemgau-Gymnasium, wo der Schüler durch seine besonderen Leistungen in den geisteswissenschaftlichen Fächern auffiel.

Gemäß der am 25. März 1939 gesetzlich verordneten Jugenddienstpflicht wurde Joseph Ratzinger 1941 mit 14 Jahren zwangsweise in die Hitlerjugend aufgenommen.[3][4]

Im Alter von 16 Jahren wurde Ratzinger am 2. August 1943, zusammen mit den anderen Seminaristen aus Traunstein, als Luftwaffenhelfer nach München geschickt. Zunächst zu einer Flakbatterie nach Unterföhring, dann zum Schutz der BMW-Fabrik Allach in Ludwigsfeld im Norden Münchens; später wurde seine Batterie nach Gilching verlegt, wo er nur noch Dienst in der Telefonvermittlung leisten musste und 1944 einen direkten Angriff auf die Batterie überlebte. Während dieser Zeit besuchte Ratzinger das Maximiliansgymnasium in München. Auf die Frage eines Vorgesetzten nach seinem Berufsziel gab er schon damals das Priesteramt an. Nach zwei Monaten Reichsarbeitsdienst im österreichischen Burgenland, wo er unter anderem bei der Errichtung des sogenannten Südwalls für den Bau von Panzersperren eingesetzt war, wurde Ratzinger am 13. Dezember 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Seine Grundausbildung leistete er in der Traunsteiner Infanterie-Kaserne ab. Nach dem Tod Hitlers verließ Ratzinger eigenmächtig die Kaserne und kehrte nach Hufschlag zurück. Er kam 1945 kurzzeitig in amerikanische Kriegsgefangenschaft, in das Lager Neu-Ulm, aus dem er am 19. Juni 1945 entlassen wurde. Als es die Umstände wieder erlaubten, besuchte er in Traunstein abermals das Gymnasium und legte dort die Reifeprüfung ab.

Von 1946 bis 1951 studierte Ratzinger katholische Theologie und Philosophie, zunächst an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising und ab 1. September 1947 an der neu eröffneten Universität in München. Anschließend war er Seminarist am Herzoglichen Georgianum der Ludwig-Maximilians-Universität München. In Freising trat er der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Lichtenstein-Hohenheim zu Freising-Weihenstephan im KV bei.

Nach eigener Auskunft wurde der nach Abkehr von der Dominanz des Neukantianismus suchende Student insbesondere durch Werke von Gertrud von le Fort, Ernst Wiechert, Fjodor Dostojewski, Elisabeth Langgässer, Theodor Steinbüchel, Martin Heidegger und Karl Jaspers beeinflusst.[5] Als Schlüssellektüre bezeichnete er Steinbüchels Umbruch des Denkens.[6] Zum Abschluss seines Studiums sah er sich eher zum tatkräftigen Augustinus, einem der älteren Kirchenväter, als zu Thomas von Aquin hingezogen; bei den Scholastikern interessierte er sich für den heiligen Johannes Bonaventura.

Als besonders prägende Professoren in München führt Ratzinger in erster Linie Gottlieb Söhngen an, daneben Richard Egenter, Friedrich Wilhelm Maier, Friedrich Stummer, Joseph Pascher und Franz Xaver Seppelt.[7]

Akademische Laufbahn

Im Juli 1953 wurde Ratzinger nach Ablegung der dazugehörenden Prüfungen zum Doktor der Theologie promoviert.[8] Seine Dissertation Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche hatte er 1951 eingereicht, sie erhielt das Prädikat summa cum laude.[9] Nach seiner Zeit als Kaplan wurde Ratzinger zum 1. Oktober 1952 als Dozent an das Freisinger Priesterseminar berufen. 1957 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München gegen den Widerstand des dort hoch angesehenen Dogmatikers Michael Schmaus bei Gottlieb Söhngen im Fach Fundamentaltheologie mit der Schrift Die Geschichtstheologie des hl. Bonaventura. Ratzinger musste auf Schmaus’ Intervention hin die Schrift überarbeiten. Die von Schmaus beanstandeten und 1957 nicht wieder eingereichten Teile der Habilitationsschrift wurden erst im Jahr 2009 veröffentlicht. Seinen Habilitationsvortrag zum Thema Die Einheit zwischen fundamentaltheologischer und dogmatischer Betrachtungsweise der Kirche hielt er am 21. Februar 1957.[10]

1958 trat der damals 31-Jährige eine Professur für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising (die Lehrstühle der Hochschule wurden nach deren Schließung an die Ludwig-Maximilians-Universität München verlegt) an. 1959 wurde er an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie berufen. Seine Antrittsvorlesung hielt er am 24. Juni 1959 über das Thema „Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen“. Nach einem kurzen Aufenthalt im Theologenkonvikt Collegium Albertinum wohnte er in seiner Bonner Zeit in Bad Godesberg; seine Schwester Maria führte ihm den Haushalt.[11] Den Bonner Lehrstuhl hatte er inne, bis er 1963 für die nächsten drei Jahre dem Ruf an das Seminar für Dogmatik und Dogmengeschichte der katholisch-theologischen Fakultät an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster folgte.[12] Seine Antrittsvorlesung Offenbarung und Überlieferung hielt er am 27. Juni 1963 in einem überfüllten Hörsaal im Fürstenberghaus am Domplatz.[12]

1966 erhielt Ratzinger auf Empfehlung von Hans Küng einen Lehrstuhl für Katholische Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.[13] Seine Antrittsvorlesung hielt er dort am 19. Januar 1967.[14][15] Aus Vorlesungen aus dieser Zeit für die Hörer aller Fakultäten entstand sein 1968 veröffentlichtes Buch Einführung in das Christentum. Unmittelbar betroffen von den Studentenprotesten der ausgehenden 1960er-Jahre nahm er 1969 den Ruf an die Universität Regensburg an. Dort lehrte er Dogmatik und Dogmengeschichte und gründete zusammen mit Alma von Stockhausen die Gustav-Siewerth-Akademie. 1976 wurde er Vizepräsident der Universität und Päpstlicher Ehrenprälat. In Pentling nahe Regensburg bewohnte er seit 1970 ein eigenes Haus, bis er 1977 zum Erzbischof ernannt wurde. Seitdem ist er Honorarprofessor in Regensburg.

Ratzinger, der sich eingehend mit der Eschatologie und hier mit Schriften von Kirchenschriftstellern wie Origenes beschäftigte, den er wiederholt in seinen Werken zitiert, wurde in der Öffentlichkeit zunehmend als ein Theologe wahrgenommen, der die christliche Botschaft vor Beliebigkeit und Gefährdung des Glaubens bewahren will. Dies und seine herausragende theologische Begabung werden als die Gründe für seine spätere Ernennung zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre genannt.

Benedikt XVI. beherrscht mehrere Sprachen (Deutsch, Italienisch, Französisch, Latein, Englisch und Spanisch) und liest außerdem Altgriechisch und Hebräisch.

Zweites Vatikanisches Konzil

Während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) war Ratzinger Berater und Redenschreiber des Kölner Erzbischofs Kardinal Frings, welcher Mitglied des zehnköpfigen Konzilspräsidiums war,[16] und wurde 1963 von Papst Paul VI. zum Konzilstheologen (Peritus) ernannt. Insbesondere zur Besetzung von Kommissionen oder zum Kurientext über die Offenbarung vertrat er eine reformfreudige Auffassung. Die von Ratzinger verfasste Rede Kardinal Frings’ verlangte Transparenz in der Kurie. Sie richtete sich gegen die neoscholastische Erstarrung Roms und gegen Missstände im Heiligen Offizium. Von den Zuhörern des Zweiten Vatikanischen Konzils mit starkem Beifall bedacht, wirkte sie als Paukenschlag und als Brandrede. Sie machte Ratzinger schlagartig in Kirchenkreisen bekannt. Ein Referat Ratzingers, gehalten am Abend vor Konzilsbeginn zum von der vorbereitenden Konzilskommission vorgelegten Schema De fontibus revelationis, trug dazu bei, dass dieses Schema verworfen, und schließlich die Konstitution Dei Verbum verabschiedet wurde.[17][18]

Geistliches Amt: Diakon, Priester und Erzbischof

Die niederen Weihen (Ostiariat, Lektorat, Exorzistat und Akolythat) empfing Joseph Ratzinger am 8. und 9. Mai 1948 in der Kirche Verklärung Christi in München-Fürstenried durch Michael Kardinal von Faulhaber. Weihbischof Johannes Neuhäusler weihte ihn am 28. und 29. Oktober 1950 im Freisinger Dom zum Subdiakon und Diakon.[19]

Ebendort empfingen am 29. Juni 1951 Joseph Ratzinger und sein Bruder Georg Ratzinger durch Kardinal Faulhaber die Priesterweihe. Zusammen feierten die Brüder ihre Primiz am 8. Juli 1951 in der Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein und ihre Nachprimiz am 30. Juli 1951 in Rimsting, dem Heimatort der Mutter.

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Santa Maria Consolatrice al Tiburtino, Rom, Titelkirche von Kardinal Ratzinger

Ab August 1951 wirkte Joseph Ratzinger als Kaplan in der Pfarrei St. Martin im Münchener Stadtteil Moosach (bis September 1951 als Krankheitsvertretung für Stadtpfarrer Joseph Knogler), dann ein Jahr in der Pfarrei Heilig Blut im Stadtteil Bogenhausen.[20][21] In der dortigen Gebeleschule unterrichtete er im Schuljahr 1951/1952 katholische Religionslehre.[22][23]

Am 24. März 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger, inzwischen Professor an der Universität Regensburg, zum Erzbischof von München und Freising. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Mai 1977 durch den Bischof von Würzburg, Josef Stangl, im Münchner Dom zu Unserer Lieben Frau; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Regensburg, Rudolf Graber, sowie der Weihbischof in München und Freising, Ernst Tewes. Ratzingers Wahlspruch als Bischof Cooperatores veritatis („(Die) Mitarbeiter der Wahrheit“) stammt aus dem 3. Brief des Johannes (3 JohEU). Bereits einen Monat später wurde er am 27. Juni 1977 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria Consolatrice al Tiburtino in das Kardinalskollegium aufgenommen. Als neuernannter Kardinal empfing er den polnischen Episkopat in München, darunter auch Karol Wojtyła, den späteren Papst Johannes Paul II., und nahm an beiden Konklaven des Jahres 1978 teil.[24]

Die Zeit als Erzbischof nimmt in den meisten biografischen Blicken auf Joseph Ratzinger wegen ihrer Kürze nur einen geringen Platz ein.[25] In den Blick der Öffentlichkeit geriet die Amtszeit Joseph Ratzingers als Erzbischof von München und Freising im März 2010, als bekannt wurde, dass 1980 ein Priester von Essen nach München versetzt worden war, der dort sexuellen Missbrauchs verdächtigt wurde.[26] Der Priester wurde auf Bitten des Bistums Essen im Januar 1980 als Kaplan in der Erzdiözese München und Freising aufgenommen. Er sollte in München eine Therapie machen. Das Erzbistum München und Freising stellte hierzu in einer Erklärung vom 12. März 2010 fest: „Aufgrund der Aktenlage muss die Arbeitsgruppe des Ordinariates davon ausgehen, dass damals bekannt war, dass er diese Therapie vermutlich wegen sexueller Beziehungen zu Jungen machen sollte. 1980 wurde beschlossen, ihm Unterkunft in einem Pfarrhaus zu gewähren, damit er die Therapie wahrnehmen könne. Diesen Beschluss hat der damalige Erzbischof mit gefasst.“[27] In den 1980er Jahren hielt man Pädophilie allgemein für durchaus therapierbar. Nach umfangreichen Untersuchungen der Erzdiözese München und Freising wurde festgestellt, dass der damalige Generalvikar, als Personalverantwortlicher der Erzdiözese, den Priester abweichend von diesem Beschluss jedoch „uneingeschränkt zur Seelsorgemithilfe in einer Münchner Pfarrei angewiesen“ hatte. In der Erklärung der Erzdiözese heißt es weiter: „Der wiederholte Einsatz [des Priesters] in der Pfarrseelsorge war ein schwerer Fehler. [Der damalige Generalvikar Gruber] übernimmt für die falschen Entscheidungen die volle Verantwortung“.[27] Der Psychiater des Priesters hatte die Erzdiözese davor gewarnt, den Geistlichen in der Kinder- und Jugendarbeit einzusetzen, dies schriftlich jedoch erst 1985.[28] Eine vereinzelt diskutierte Verwicklung des damaligen Erzbischofs in diese Personalentscheidung ist zu verneinen: „Es waren seine Untergebenen, die glaubten, sie hätten [den Priester] im Griff, der Weihbischof, der Generalvikar.“[28]

Präfekt der Glaubenskongregation

Kardinalswappen von Joseph Kardinal Ratzinger
Joseph Ratzinger als Kardinal, 1988

Überblick

Papst Johannes Paul II. beabsichtigte gleich am Anfang seines Pontifikates, Kardinal Ratzinger zum Präfekten der Glaubenskongregation zu ernennen. Erst seit anderthalb Jahren als Münchner Erzbischof im Amt, bat Ratzinger um Bedenkzeit. Er sagte drei Jahre später zu, als Johannes Paul II. die Berufung mit Nachdruck wiederholte: „Jetzt muss ich Sie aber unbedingt haben.“ Zugleich sicherte ihm Papst Johannes Paul II. zu, dass er weiterhin persönliche Schriften veröffentlichen könne.[29] Kardinal Ratzinger war vor seiner Wahl zum Papst, seit seiner Ernennung durch Papst Johannes Paul II. am 25. November 1981, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre (Dienstantritt in Rom war der 1. März 1982) mit einem Stab von 40 Mitarbeitern. Mit der Aufnahme der Tätigkeit im Dienst des Heiligen Stuhls erhielt er die vatikanische Staatsbürgerschaft, die funktionsbezogen und in der Regel auf die Dauer der Funktion im Vatikan beschränkt ist. Auch die Bundesrepublik Deutschland gestattet diese Doppelstaatsbürgerschaft gewöhnlich.

Der Kardinal trat als Präfekt der Glaubenskongregation für den priesterlichen Zölibat, gegen einige Aspekte der Befreiungstheologie, gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und für die Aktualität der in Humanae Vitae definierten katholischen Sexuallehre ein.[30] Aus der Sicht seiner Kritiker war er auch gegen pluralistische Ansätze in der Kirche und Forderungen nach Dezentralisation der Kirche.

Als Präfekt der Glaubenskongregation ordnete Kardinal Ratzinger im Januar 1998 die Öffnung der zuvor streng geheimen Archive der Inquisition und Indexkongregation an.

Die umfangreichen Aufgaben der römischen Weltkirche veranlassten Ratzinger selbst, den Papst wiederholt um seine Entlassung zu bitten, um sich in seiner bayerischen Heimat Pentling bei Regensburg der Schriftstellerei widmen zu können. Zu seinem 75. Geburtstag (im Jahr 2002) wollte er das Rücktrittsgesuch stellen, das traditionellerweise beim Erreichen dieses Alters eingereicht wird. Papst Johannes Paul II. sagte ihm davor: „Sie brauchen den Brief gar nicht zu schreiben, denn ich will Sie bis zum Ende haben.“[31] Der Papst lehnte seinen Rücktritt ab, und so setzte Ratzinger den Dienst als Kurienkardinal bis zu seiner Wahl zum Papst fort.

Positionen und Haltungen

Ratzingers Haltung in Fragen der Ökumene wurde während seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation unterschiedlich bewertet. 1999 wurde Ratzinger als „Motor der Ökumene“[32] gepriesen, nachdem er entscheidend an dem gemeinsamen Papier zur Rechtfertigungslehre mitgewirkt hatte. Nach der Veröffentlichung des päpstlichen Lehrschreibens Dominus Iesus, bei dem Ratzinger federführend war, befürchteten viele Befürworter des engeren ökumenischen interreligiösen Dialogs einen Schaden für die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Protestantismus. Die Beispiele zeigen, dass Ratzinger für einen ökumenischen Dialog eintritt, dieser für ihn aber nicht bedeuten kann, dass die katholische Kirche eigene Glaubensprofile, Überzeugungen und Selbstverständnisse ignoriert, verändert oder aufgibt. 2003 entzündete sich infolge des Ökumenischen Kirchentages in Berlin ein Konflikt zwischen den Kardinälen Meisner, Ratzinger und Lehmann.[33]

Im interreligiösen Dialog ist seine Teilnahme am Weltgebetstreffen in Assisi 2002 zu erwähnen, das er als „wichtiges Zeichen für den Frieden“ bezeichnete. Dies könne jedoch nur überzeugen, wenn die Religionen untereinander Frieden machten.

Die Frauenordination ist auch unter Benedikt XVI. weiterhin nicht zulässig. Das zugrundeliegende Lehrschreiben Ordinatio Sacerdotalis seines Vorgängers Johannes Paul II. wurde von ihm bestätigt. Teile des deutschen Episkopats, darunter auch Kardinal Lehmann, hatten zumindest den Frauendiakonat für denkbar gehalten, weswegen sich ein Konflikt entwickelte. Dieser betraf auch den Empfang der Kommunion durch nach einer Scheidung wieder verheiratete Katholiken.

Großen Anteil hatte Ratzinger am Katechismus der Katholischen Kirche, in dessen drittem Teil unter anderem die Sexualmoral in Glaubenssätzen und Lehrregeln der katholischen Kirche vorgegeben wird. Kritiker bemängeln diese Festlegungen, da Begründungen für diese Abschnitte fehlten oder tautologisch seien, insbesondere dort, wo sie – zum Teil sehr weit – über jene der zehn Gebote hinausgehen. Von der katholischen Kirche wird dieser Einwand mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass die Kirche die Berechtigung habe, die Bibel verbindlich auszulegen. Als Papst übergab er am 28. Juni 2005 ein Kompendium der katholischen Lehre, eine Kurzfassung des Katechismus der Katholischen Kirche, der Öffentlichkeit. Auch an dessen Fertigstellung wirkte er bereits als Präfekt der Glaubenskongregation wesentlich mit.

Joseph Ratzinger kritisierte bestimmte Ausprägungen der Befreiungstheologie und sah sie nicht mit der katholischen Lehre vereinbar, wenn sie grundlegende Glaubenswahrheiten leugnete, sich politisch instrumentalisieren ließ, marxistische Forderungen vertrat oder die gewaltsame Umsetzung ihrer Anliegen propagierte.[34][35] Dies führte zu ausgeprägten Konflikten u. a. mit Leonardo Boff und Gustavo Gutiérrez.

Kritik erfuhr Ratzinger unter anderem von Homosexuellenverbänden[36] für seine ablehnende Haltung gegenüber der rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen.[37] Diese staatlichen Anerkennungen wurden in vielen westlichen Staaten, unter anderem in katholisch geprägten Ländern wie Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg oder Kanada (Quebec), z. T. während seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation eingeführt.

Ratzinger hat in Fragen der Abtreibung und Sterbehilfe die Linie seines Vorgängers Johannes Paul II. entscheidend mitgeprägt. In Deutschland trieb Ratzinger den Ausstieg aus dem staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung voran, da er in der Teilnahme eine Form der Mitwirkung an Abtreibungen sah und dies der Haltung Papst Johannes Pauls II. widersprach, jegliches menschliche Leben zu schützen, das nach katholischer Lehre bereits mit der Zeugung beginnt. Der Ausstieg geschah gegen die Mehrheitsmeinung der deutschen Bischöfe, die der Überzeugung waren, dass die Schwangerenberatung einen wichtigen Beitrag zum Schutz von ungeborenem Leben leiste.

Kritiker werteten 2004 ein Schreiben Ratzingers als Einmischung in den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf zu Lasten John Kerrys. In diesem hatte er den US-Bischöfen die Empfehlung gegeben, dass Politikern, die in ihrem Wahlkampf- und Stimmverhalten durchgängig für sehr freizügige Abtreibungs- und Sterbehilfegesetze eintreten, die Kommunion zu verweigern sei.[38]

Aufgaben im Kardinalskollegium

Am 5. April 1993 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinalbischof der suburbikarischen Diözese Velletri-Segni. Ab 1998 war Kardinal Ratzinger Subdekan des Kardinalskollegiums; 2002 wurde er zum Kardinaldekan gewählt und von Johannes Paul II. in diesem Amt bestätigt.[39][40] Gleichzeitig wurde er damit zum Kardinalbischof von Ostia ernannt. Am 8. April 2005 leitete Ratzinger als Kardinaldekan die Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. in Rom.[41] Außerdem fiel ihm in dieser Position zu, während der Sedisvakanz die täglich stattfindende Generalkongregation zu leiten und dem Konklave vom 18. bis 19. April 2005 vorzustehen, aus dem er als Papst hervorging.[42]

Pontifikat

Benedikt XVI. (2006)
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Mosaik in St. Paul vor den Mauern
Kardinal Ratzinger bei den Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. am 8. April 2005, wenige Tage vor seiner Wahl zu dessen Nachfolger
Benedikt XVI. nach dem Gottesdienst zur Amtseinführung im Papamobil
Papst Benedikt XVI., 2007
Der Papst in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo, August 2009
Heimatbesuch 2006, München.
Büste von Papst Benedikt XVI. vor der Pfarrkirche St. Oswald in Traunstein
Bronzerelief des Papstes im Münchener Liebfrauendom
Apostolische Reise nach Deutschland 2011, Freiburg.
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Deutsche Sondermarke anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. im April 2007 (siehe auch: Lebende Persönlichkeiten auf deutschen Briefmarken)

Wahl

Nach der Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Papst Johannes Paul II. im Januar 2005 wurde Ratzinger in der Presse immer wieder als dessen möglicher Nachfolger gehandelt.[43][44][45] Die Wahl galt als offen: In den Wahlen zuvor wurden die papabili selten zum Papst gewählt, jedoch wurden Ratzinger große Chancen als Übergangspapst nach dem vorangegangenen langen Pontifikat eingeräumt.[46] Im Vorfeld des Konklaves galt er als einer der einflussreichsten Kardinäle und sowohl als Papstanwärter als auch als Papstmacher.[47][48] Kurz vor Beginn des Konklaves wurde er schließlich zu den aussichtsreicheren Favoriten auf die Papstnachfolge gezählt.[49][50][51][52][53]

Das Konklave, an dem 115 Kardinäle teilnahmen, begann am 18. April 2005. Am Nachmittag des 19. April wurde Joseph Ratzinger nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst und somit zum 264. Nachfolger des hl. Petrus gewählt. Er gab sich den Papstnamen Benedikt XVI. Nach eigener Aussage gab er sich den Namen im Gedenken an den Ordensgründer Benedikt von Nursia, Patron Europas, aber auch an seinen Namensvorgänger Benedikt XV. (Pontifikat 1914–1922), der als „Friedenspapst“ bezeichnet wurde, obwohl seiner Friedensinitiative bei den Krieg führenden Parteien des Ersten Weltkrieges kein Erfolg beschieden war.[54]

Drei Tage vor seiner Wahl zum Papst wurde Joseph Ratzinger 78 Jahre alt und ist damit der älteste gewählte Kandidat seit Clemens XII. (1730). Er diente mit fast 28 Jahren als Kardinal länger als jeder andere Papst vor ihm seit Benedikt XIII. (Wahl 1724). Er ist der dritte Papst in Folge, der von Paul VI. zum Kardinal erhoben wurde. Als erster deutscher Papst seit Hadrian VI. (1522–1523), wurde seine Wahl besonders in Deutschland begrüßt – so verkündete die Bildzeitung stolz: „Wir sind Papst!

Verlauf des Pontifikats

Am Sonntag, dem 24. April 2005, erhielt Benedikt XVI. im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes am Petersplatz den Fischerring und das Pallium als Zeichen des Petrusdienstes. Vor mehreren hunderttausend Gläubigen und Regierungsvertretern aus aller Welt betonte er, dass er keine Regierungserklärung abgeben wolle. Er sprach von einem unerhörten Auftrag, der doch alles menschliche Vermögen überschreitet. Zugleich betonte er: Die Kirche lebt, die Kirche ist jung!

Im August 2005 besuchte Benedikt XVI. den XX. Weltjugendtag in Köln. Am 24. September 2005 empfing er den vom Vatikan 1979 gemaßregelten Tübinger Theologen Hans Küng zu einem Gespräch. Vom 25. Mai bis 28. Mai 2006 besuchte er die Heimat seines Vorgängers Johannes Paul II. in Polen.

Kurz nach seiner Amtseinführung bestätigte der neue Papst Angelo Kardinal Sodano in seinem Amt als Kardinalstaatssekretär sowie alle Leiter der Kongregationen. Seine eigene ehemalige Funktion als Vorsitzender der Kongregation für die Glaubenslehre übertrug er knapp einen Monat später dem damaligen Erzbischof von San Francisco, William Joseph Levada. Am 11. März 2006 begann Benedikt XVI. eine lange erwartete Kurienreform und legte die Ämter mehrerer päpstlicher Räte zusammen. Personelle Neubesetzungen folgten mit der Ernennung von Ivan Kardinal Dias zum Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker am 20. Mai, Tarcisio Bertones zum Kardinalstaatssekretär und Giovanni Lajolos zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt und des Governatorats der Vatikanstadt am 22. Juni sowie Cláudio Hummes’ zum Präfekten der Kongregation für den Klerus am 31. Oktober 2006.

In mehreren kleinen Entscheidungen, etwa hinsichtlich der (vorübergehenden) Benutzung eines Palliums im alten Stil oder der Wortwahl bei seiner Besitzergreifung der Lateranbasilika, ist eine Orientierung an der Tradition der ungeteilten Kirche vor 1054 zu erkennen sowie eine bescheidenere und weniger zentralistische Art der Amtsführung, was sich zum Beispiel in der Rückübertragung der Seligsprechungsfeiern an die Ortskirchen zeigt.

Im innerchristlichen Dialog sind vor allem die Bemühungen um eine Annäherung an die orthodoxen Kirchen anzumerken. Zu Beginn des Jahres 2006 entschied Benedikt XVI., den Ehrentitel Patriarch des Abendlandes abzulegen, den die Päpste seit dem 5. Jahrhundert geführt hatten. Er wurde daraufhin im Annuario Pontificio 2006 aus der offiziellen Titulatur entfernt. Bereits zuvor kam es zwischen dem Papst und dem Patriarchen von Moskau zu einem Briefwechsel, in welchem Benedikt XVI. Geburtstagsgrüße und die Bitte um Zusammenarbeit gegen die säkularisierte Welt sandte, sowie dem Briefwechsel mit dem Patriarchen von Konstantinopel zum Anlass des Andreasfestes. Diesem letztgenannten Briefwechsel folgte die Einladung von Bartholomäus I. an den Papst, ihn im November 2006 zu besuchen. Auch wurde am 18. Mai 2006 die erste russisch-orthodoxe Kirche in Rom durch den Metropoliten Kyrill I., den Leiter des Russisch-Orthodoxen Außenamts, eingeweiht. Im Zuge dieses Rombesuches kam es auch zu einem Treffen mit dem Papst.

Spannungen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan traten im Mai 2006 auf, nachdem die von der Staatsführung in China autorisierte Katholisch-Patriotische Vereinigung binnen zwei Wochen zwei Bischöfe weihte und einen in sein Amt einführte, ohne auf die Zustimmung des Vatikans zu warten. Der Papst, der die Vereinigung und ihre Grundsätze mit der katholischen Lehre unvereinbar hält, kritisierte später offen die Einschränkungen der Religions- und Gewissensfreiheit in China.[55]

Zum Weltfriedenstag 2007 betonte Benedikt XVI. die Pflicht, das „Bewusstsein des Doppelaspekts der Gabe und der Aufgabe zu pflegen“.

In Italien kam es im Frühjahr 2007 zwischen der Kirche und der Regierung unter Romano Prodi zu Spannungen, da die Regierung in Italien plante, homosexuelle Paare staatlicherseits anzuerkennen. Verschiedene Politiker in Italien, Journalisten und Künstler warfen dem Vatikan und Papst daher eine ihrer Meinung nach unberechtigte Einflussnahme in die Innenpolitik Italiens vor.[56][57]

Bei der Eröffnung der lateinamerikanischen Bischofskonferenz im brasilianischen Aparecida[58] am 13. Mai 2007 äußerte sich Benedikt zur Christianisierung Lateinamerikas, die keine Oktroyierung einer fremden Kultur, sondern von den Ureinwohnern unbewusst herbeigesehnt worden sei. Diese Darstellung stieß auf Widerspruch von Repräsentanten der Indios, die die Rede als „arrogant und respektlos“ bezeichneten. „Zu sagen, dass die kulturelle Dezimierung unserer Volkes eine Reinigung darstellt, ist beleidigend und – offen gesagt – beängstigend.“ (Sandro Tuxa).[59] Der deutsche Lateinamerika-Historiker Hans-Jürgen Prien erblickte in diesen Äußerungen „eine unglaubliche Geschichtsklitterung“ und einen Rückschritt gegenüber der Position von Johannes Paul II., der 1992 in einer Rede Fehler bei der Evangelisierung der einheimischen Stämme und Völker eingeräumt hatte.[60] Demgegenüber erklärte der Papst, Jesus und sein Evangelium zu verkünden, setze zu keiner Zeit eine Entfremdung der präkolumbischen Kulturen voraus, und es sei auch kein Aufzwingen einer fremden Kultur gewesen.[61] Venezuelas Präsident Hugo Chávez verlangte eine Entschuldigung des Papstes: „Mit allem gebührenden Respekt, Sie sollten sich entschuldigen, denn es gab hier wirklich einen Völkermord und wenn wir das leugnen würden, würden wir unser tiefstes Selbst verleugnen.[62]

Am 26. Juni 2007 erließ Papst Benedikt XVI. das Motu Proprio De aliquibus mutationibus in normis de electione Romani Pontificis, durch das die Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis teilweise rückgängig gemacht wird.

Aufgrund einer Rede[63] als damaliger Präfekt der Glaubenskongregation aus dem Jahr 1990 in Parma, in der Joseph Ratzinger den österreichischen Philosophen Paul Feyerabend zitierte, der das Urteil gegen Galileo Galilei im Jahr 1633 als „rational und gerecht“[64][65] bezeichnet hatte, stieß der Papst auf Ablehnung einer Gruppe von 67 Professoren der 4500 Dozenten der Universität La Sapienza und sagte daher einen geplanten Besuch an der Universität ab.[66] Die Proteste, die zur Absage führten, lösten in Italien wenig Verständnis aus.[67]

In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2008 machte Benedikt XVI. die Bedeutung der christlichen Familie für den Frieden in der Welt deutlich.

Bei einer sechstägigen Reise in die Vereinigten Staaten wurde er am 16. April 2008 von Präsident George W. Bush empfangen. Benedikt äußerte beim Empfang unter anderem: „Demokratie könne nur aufblühen, wenn sich die politischen Führer von der Wahrheit leiten lassen“. Während seiner Reise, die am 21. April 2008 endete, äußerte sich Benedikt tief beschämt über pädophile Priester und rief die katholische Kirche in den USA nach den Missbrauchsskandalen mehrfach zur Reinigung und Erneuerung auf. Er traf sich in einer symbolischen Geste auch mit Männern und Frauen, die als Kinder oder Jugendliche von Priestern missbraucht worden waren. Lobend würdigte Benedikt dagegen die tiefe Spiritualität in den USA.

Bei einer Rede vor der UN-Generalversammlung in New York forderte er die Vereinten Nationen zu einer Politik der vorbeugenden Konfliktlösung auf. Dabei müssten alle diplomatischen Mittel und „selbst die geringfügigsten Zeichen“ von Dialogbereitschaft genutzt werden. Zugleich schloss er aber „kollektive Aktionen der internationalen Gemeinschaft“ nicht aus.[68] Zum Abschluss seiner USA-Reise besuchte der Papst Ground Zero, den Ort der Anschläge gegen das World Trade Center am 11. September 2001 und feierte eine Heilige Messe im Yankee-Stadion vor zehntausenden Besuchern.

Ein weiterer Schritt der Annäherung an die Orthodoxie war am 28. Juni 2008 die Eröffnung des Paulusjahres zum Gedenken an das ungefähre 2000. Geburtsjahr des Apostels Paulus mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern und die in Anwesenheit des Patriarchen Bartholomäus I. gefeierte Heilige Messe in St. Peter am folgenden Tag, dem Patronatsfest Peter und Paul. In dieser feierten Benedikt XVI. und Bartholomäus I. gemeinsam den Wortgottesdienst, beide hielten eine Predigt, sprachen das Nicänische Glaubensbekenntnis auf Griechisch und erteilten zusammen den Segen.

Einen besonderen Schwerpunkt in seinem Pontifikat legt Benedikt XVI. auf die Neuevangelisierung der Länder, in denen der Glaube immer mehr nachlässt. Hierzu kündigte er am 29. Juni 2010 die Einrichtung des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung für nachchristentümliche Gemeinschaften ein.[69] Er soll sich besonders um eine erneuerte Evangelisierung in den Ländern kümmern, in denen der christliche Glaube schon sehr lange beheimatet ist, aber durch die fortschreitende Säkularisierung an Bedeutung verloren hat.[70]

Am 11. Oktober 2011 erließ Papst Benedikt XVI. das Apostolische Schreiben in Form eines Motu Proprio Porta fidei (Pforte des Glaubens), in dem er ein Jahr des Glaubens ankündigte.[71] Es beginnt am 11. Oktober 2012, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, und endet am Christkönigsfest 2013 (24. November 2013).[72]

In das Pontifikat Papst Benedikts XVI. fällt die sogenannte Vatileaks-Affäre, bei welcher interne Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Am 15. Februar 2013 ernannte Benedikt XVI. den Malteserritter Ernst von Freyberg zum neuen Leiter der Vatikanbank.[73][74]

Päpstliche Reisen

Öffentliche Wirkung und Kritik

Allgemeines

Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl ist Benedikt XVI. auch mit Vertretern des Judentums (Rom, Köln, Wien[75]) sowie muslimischer Gemeinden (Köln) zusammengetroffen. Dabei betonte er stets, den Dialog der Religionen und Kulturen in der Tradition des Zweiten Vatikanischen Konzils (vgl. dessen Erklärung Nostra aetate) und seines Vorgängers, Johannes Pauls II., fortsetzen zu wollen.

Auf der Forbes-Liste der 70 mächtigsten Menschen der Welt stand Benedikt XVI. im Dezember 2012 auf Platz 5.[76]

Nach dem Verzicht auf das Papstamt äußerte der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon in einem Interview, Benedikt XVI. habe beigetragen zur „Überwindung der Herausforderungen unserer Zeit“ und viel für den interreligiösen Dialog unternommen.[77]

Jesusbild und Theologie

Das unter Verzicht auf lehramtliche Autorität 2007 veröffentlichte Buch Jesus von Nazareth. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung sowie der Folgeband wurden als persönliches Glaubenszeugnis[78] und „theologisches Lesebuch“ (so eine Charakterisierung Joseph Ratzingers selbst) geschätzt. Der Versuch, historisch-kritische und theologische Exegese zu verbinden, wurde innerhalb der Historischen Jesusforschung teils als prinzipiell wichtige Erweiterung begrüßt.[79] In dieser Form wurde er jedoch weitgehend als methodisch unzureichend, unzulässige Vereinheitlichung der Evangelien vom Johannesevangelium her und „kritiklose[s] Vertrauen“[80] in die Quellen eingeordnet und selten direkt aufgegriffen.[81]

Der Papst jedoch weist in seinem Jesus-Buch oft auf Differenzen hin, mit denen die Verfasser der Evangelien in ihrer Überlieferung die Gestalt Jesu aufbewahrt hätten. Er sieht in der johanneischen Inkarnationstheologie („Mensch-werden Gottes“ – das Sein Gottes in Mensch als Erlösende) und der paulinischen Kreuzestheologie (das Tun Gottes in Kreuz und Auferstehung als Erlösung der Menschen) nicht synthetisierbare Polaritäten der gleichen Wahrheit, die „nur in ihrem Zueinander auf das Ganze verweisen“ (Einführung in das Christentum, S. 186). Durch seine auch im Jesus-Buch vertretene These, dass Jesus mit seiner Botschaft und seinem Werk identisch sei (Ineinandergreifen von Sein und Tun Jesu) entdeckt er aber Einheitsmomente beider historischen Wege der Christologie, die im Jesus-Buch so besonders hervorgehoben werden.

Einzigartigkeit der römisch-katholischen Kirche

Kritik von Seiten einiger Vertreter des Protestantismus erntete das am 10. Juli 2007 veröffentlichte Dokument der Kongregation für die Glaubenslehre, das die Einzigartigkeit der römisch-katholischen Kirche betont.[82] Demnach seien die orthodoxen Kirchen als „echte Teilkirchen“ zu bezeichnen, weil sie in der apostolischen Sukzession stünden; jedoch litten sie unter einem „Mangel“, weil ihnen die Gemeinschaft mit der römischen Kirche und dem Papst fehle. Die Protestanten bildeten hingegen nicht „Kirchen im eigentlichen Sinn“, sondern lediglich „kirchliche Gemeinschaften“, die sich eben nicht, wie die römisch-katholische oder orthodoxe Kirche, auf die apostolische Sukzession berufen könnten. Die Glaubenskongregation bekräftigte damit die im Jahr 2000 veröffentlichte Erklärung Dominus Iesus, die von ihr unter dem Vorsitz des damaligen Präfekten Joseph Ratzinger herausgegeben worden war.

Dass die protestantischen Kirchen in der Tradition von Unitatis redintegratio – dem Abschlussdokument des Zweiten Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus – also nicht als „Kirchen“, sondern „nur“ als „kirchliche Gemeinschaften“ angesprochen werden, empfinden viele evangelische Christen als Herabsetzung. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, sprach in Zusammenhang mit den Aussagen des Papstes von einem „Rückschlag für die Ökumene“.[83][84] Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad, Vorsitzender des kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, lobte hingegen „die Ehrlichkeit des Kirchenverständnisses des Vatikans“, obwohl er den Standpunkt des Heiligen Stuhls nicht teile.[85] Der bayrische Landesbischof Johannes Friedrich erklärte, dass man evangelischerseits so, wie die katholische Kirche sich definiert, auch nicht Kirche sein wolle und bewertete das Dokument als „keine Absage an die ökumenischen Bestrebungen.“[84]

Aus katholischer Sicht kann in dieser Bezeichnung jedoch sogar besondere Wertschätzung gesehen werden, da sie nicht nur als „Gläubigenvereine“ oder „christliche Gemeinschaften“ angesprochen werden, sondern ihnen, unter der Voraussetzung des katholisch-theologischen Kirchenbegriffs, ausdrücklich kirchliche Elemente zugebilligt werden. Die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung bemüht sich daher in einer theologischen Studie um eine Verständigung in der Frage des Kirchenverständnisses (Ekklesiologie).

Vorlesung in Regensburg – Dialog mit dem Islam

Bei seinem zweiten Besuch als Papst in Deutschland hielt Benedikt XVI. vor Wissenschaftlern an der Universität Regensburg eine Vorlesung.[86] Darin zitierte er eine Aussage des spätmittelalterlichen byzantinischen Kaisers Manuel II. zur Rolle der Gewalt im Islam. Das als Papstzitat von Regensburg bekannt gewordene Diktum wurde von einer Reihe von Vertretern des Islam als Hasspredigt bezeichnet und heftig kritisiert. Konziliant zeigten sich dagegen 38 hochrangige islamische Gelehrte, die in einem offenen Brief vom 12. Oktober 2006[87] der Darstellung ihres Glaubens im verwendeten Zitat in der Rede des Papstes zwar widersprachen, zugleich aber für eine Fortführung des Dialogs zwischen Christentum und Islam eintraten.

Insbesondere nach dem Türkeibesuch Papst Benedikt XVI. beurteilten viele zunächst kritische Stimmen die Rede neu. Die islamische Zeitung „Zaman“ sprach davon, dass „der Dialog der Religionen nun wirklich in Gang gekommen sei“ und Die Zeit – zunächst sehr barsch in ihrer Kritik – sprach nun anerkennend vom „Weisen im Morgenland“ der „in der islamischen Welt zur wichtigsten Autorität des Westens wird“.[88] Abschließend meinte Kardinal Lehmann, der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, in Bezug auf die Vorlesung von Regensburg, dass es nichts zurückzunehmen oder zu entschuldigen gebe. Wenn die Diskussion um die Rede dazu gedient haben sollte, dass der Dialog zwischen Christentum und Islam ernsthafter werde, habe sie ihren guten Sinn gehabt.[89] Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone bezeichnete gegenüber Radio Vatikan den „Fall Regensburg [als] archäologisches Relikt“. Der Papst habe bewiesen, dass er für einen wahren Dialog mit dem Islam offen sei, so Kardinal Bertone.[90]

Am 2. Mai 2008 empfing Papst Benedikt XVI. eine Delegation schiitischer Muslime aus dem Iran unter Führung von Mahdi Mostafavi. Der Heilige Stuhl und die iranischen Theologen hatten sich vorher in Rom auf eine gemeinsame Erklärung zum Thema „Glaube und Vernunft im Christentum und im Islam“ geeinigt. In der Erklärung wird unter anderem betont, dass Glaube und Vernunft „von sich aus gewaltlos“ seien und niemals für Gewalttätigkeit benutzt werden sollten.[91]

Beziehungen zum Judentum

Bei verschiedenen Anlässen seines Pontifikats nutzte Benedikt XVI. die Gelegenheit zu Begegnung und Dialog mit Vertretern des Judentums. Während seiner Reise zum Weltjugendtag 2005 besuchte er am 19. August als erster Papst überhaupt mit der Kölner Synagoge ein in Deutschland gelegenes jüdisches Gotteshaus und verurteilte dort bei einer Ansprache jede Form von Rassismus und Antisemitismus.[92] Darüber hinaus gab er bekannt, er wolle den von Johannes Paul II. eingeleiteten „vertrauensvollen Dialog“ zwischen Juden und Christen „mit voller Kraft“ fortsetzen, erinnerte aber auch an „die komplexen und oft schmerzlichen Beziehungen“ zwischen Christen und Juden.[93][94] Des Weiteren sprach er sich bei diesem Besuch für einen aufrichtigen und vertrauensvollen Dialog zwischen den beiden Religionen aus und betonte deren gemeinsame Wurzeln.[95] Dem Besuch des Versammlungsraums der Synagoge war die Teilnahme am Kaddisch, einem jüdischen Totengebet, für die 11.000 Kölner Juden, die dem Holocaust zum Opfer gefallen waren, vorausgegangen.[96] Von Synagogenvorsteher Abraham Lehrer, der sagte, Benedikt stehe für Akzeptanz und Toleranz gegenüber dem Judentum, war der Papst als „größter Brückenbauer“ zwischen den Religionen begrüßt worden.[97] Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, würdigte die Rede des Papstes danach als hoffnungsvolles Zeichen der Verständigung zwischen Juden und Christen.[98]

Während seiner Apostolischen Reise nach Polen besuchte Benedikt XVI. am 28. Mai 2006 das KZ Auschwitz-Birkenau.[99] Während Überlebende des Holocausts wie Marek Edelman den Besuch und die dort gehaltene Rede lobten, wurde vom polnischen Oberrabbiner Michael Schudrich kritisiert, dass sich der Papst in Auschwitz nicht zum Thema Antisemitismus in Polen, wie ihn beispielsweise der nationalkonservative katholische Radiosender Radio Maryja verbreitet, äußerte.[100] Ebenfalls Kritik äußerte Daniel Goldhagen, der dem Papst Vernebelung historischen Verstehens vorwarf und ihm anlastete, moralischer Verantwortung auszuweichen und sich vor politischer Pflicht zu drücken.[101]

Die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft, darunter Richard Williamson, belastete die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Judentum. Am 12. Februar 2009 reagierte der Papst während einer Privataudienz für Delegierten der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations,[102] in der er das Gebet von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 an der Klagemauer wiederholte, den Holocaust schärfstens verurteilte und die unwiderrufliche Verpflichtung der Kirche zu einem respektvollen und harmonischen Umgang mit dem Volk des Bundes betonte, auf die Kritik. Rabbi David Rosen, der damalige Vorsitzende des International Jewish Committee for Interreligious Consultations (IJCIC) sagte daraufhin, Papst Benedikt habe damit ein Minus in ein Plus verwandelt.[103]

Im Juli 2012 äußerte Rabbi Rosen, die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken seien nie besser gewesen. Er wies darüber hinaus die gegen Benedikt XVI. geäußerte Kritik hinsichtlich eines angeblich unsensiblen Verhaltens des Papstes gegenüber dem Judentum bei zurückliegenden Entscheidungen – wie beispielsweise der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft und der Neuformulierung der Karfreitagsfürbitte – entschieden zurück.[104]

Umgang mit der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Nachdem er am 29. August 2005 mit dem Generaloberen der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., Bernard Fellay, sprach, unternahm Benedikt XVI. weitere Annäherungsschritte, indem er im Januar 2009 die 1988 ausgesprochene Exkommunikation von vier durch Marcel Lefebvre ohne Einwilligung des damaligen Papstes geweihten Bischöfen aufhob, die der Priesterbruderschaft St. Pius X. angehören.[105] Wie Benedikt XVI. 2010 noch einmal klar stellte, mussten die vier Bischöfe „schon aus rein rechtlichen Gründen, von der Exkommunikation losgesprochen werden“, da sie zuvor in einem Schreiben das Primat des Papstes im Allgemeinen und des amtierenden Papstes im Besonderen anerkannt hatten und daher der Grund der 1988 ausgesprochenen Exkommunikation – die Bischofsweihe ohne Zustimmung des Papstes – nicht mehr existent war. Benedikt XVI. stellte auch dar, dass es sich hierbei um den gleichen Vorgang handele, der auch in China analog zur Anwendung komme: Wenn ein dort ohne Zustimmung des Papstes geweihter Bischof das Primat anerkenne, werde die gegen ihn verhängte Exkommunikation ebenfalls aufgehoben, da sie nicht mehr begründet sei.[106] Durch diese Entscheidung dürfen die vier Bischöfe wieder die Sakramente – insbesondere die Kommunion und das Bußsakrament – empfangen, sie bleiben jedoch weiterhin suspendiert, dürfen also ihr Amt nicht ausüben, so dass ihre sämtlichen Amtshandlungen als unerlaubt angesehen werden. Zu diesen Bischöfen gehörte, neben Fellay selbst, auch der kurz zuvor durch Holocaustleugnung aufgefallene Richard Williamson.[107][108]

Dieser Schritt des Papstes habe, nach einer Stellungnahme der Anti-Defamation League in den Vereinigten Staaten, die guten Beziehungen zwischen Katholiken und Juden untergraben.[109] Auch in Deutschland wurde der Schritt von Dieter Graumann, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, bedauert;[110] die Priesterbruderschaft St. Pius X. selbst kritisierte Williamsons Aussagen und bat den Papst um Vergebung.[111] Der Papst bezeichnete am 28. Januar 2009, ohne Williamson namentlich zu erwähnen, die Vernichtung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus als „Mahnmal gegen jedes Vergessen und Leugnen“[112] und versicherte dem jüdischen Volk seine „volle und unbestreitbare Solidarität.“[113] Am 4. Februar 2009 verlautbarte das Vatikanische Staatssekretariat, dass die vier Bischöfe der Piusbruderschaft weiterhin von Priester- und Bischofsamt suspendiert seien und dass Richard Williamson „auf absolut unzweideutige und öffentliche Weise auf Distanz zu seinen Stellungnahmen zur Shoah gehen“ müsse, um zu einer Funktion als Bischof in der katholischen Kirche zugelassen zu werden; zudem wurde erklärt, dass Benedikt XVI. zum Zeitpunkt der Aufhebung der Exkommunikation keine Kenntnis von Williamsons Leugnung des Holocausts hatte.[114][115] Benedikt XVI. machte 2010 noch einmal deutlich, dass er andernfalls die Exkommunikation Williamsons nicht aufgehoben und dessen Fall separat von der Aufhebung der Exkommunikation der anderen drei Bischöfe behandelt hätte.[116] Der damalige Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, Pater Eberhard von Gemmingen, äußerte am selben Tag Kritik am Papst und an den medialen Beratern des Papstes: „Der Papst hat bis jetzt kein Gespür, beziehungsweise keinen Berater, der ihm sagt, was für politische Folgen diese oder jede Aussage hat.“[117]

Es gab jedoch auch etliche jüdische Stimmen, die diesen Wortmeldungen widersprachen und die die Entscheidung des Papstes als interne Angelegenheit der katholischen Kirche betrachten, die den jüdisch-christlichen Dialog nicht in Gefahr bringt. Rabbiner David Rosen erklärte, das jüdisch-katholische Verhältnis sei nicht in Gefahr. Er habe nie geglaubt, dass Benedikt XVI. der Dialog kein wichtiges Anliegen sei: „Wer seine Schriften und seine bisherigen Aussagen kennt, wird das nicht ernsthaft annehmen.“[118] Gary L. Krupp, jüdischer Präsident der Stiftung „Pave the Way“, kritisierte die seiner Meinung nach „verkürzten“ öffentlichen Berichte über die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft und betonte, in der Vergangenheit hätten die durch Exkommunikationen verursachten Schismen zur Entstehung neuer religiöser Gemeinschaften geführt. Hätte der Papst, so Krupp, im Falle der Piusbruderschaft, die seiner Ansicht zufolge immerhin über schätzungsweise eine Million Anhänger verfüge, jetzt nicht die Initiative ergriffen, um dieses Schisma zu beenden, „könnten eines Tages unsere Kinder und Enkelkinder eine bösartige rechts gerichtete Religion hervorkommen sehen“. Mit Bezug auf Williamson fragte Krupp: „Sollen wir es zulassen, dass bizarre Aussagen und Überzeugungen dieses einen Mannes den jüdisch-katholischen Dialog schädigen, der dauernd als Hauptschwerpunkt der Kirche und dieses Pontifikats behandelt wurde? Wir sagen, nein!“[119]

In einem Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche bedauerte der Papst am 10. März 2009, „daß die Aufhebung der Exkommunikation überlagert wurde von dem Fall Williamson. Der leise Gestus der Barmherzigkeit gegenüber vier gültig, aber nicht rechtmäßig geweihten Bischöfen erschien plötzlich als etwas ganz anderes: als Absage an die christlich-jüdische Versöhnung“. Weiter schreibt der Papst, „Ich höre, daß aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, daß wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.“ Er stellt aber auch fest, dass vieles in der Berichterstattung ungenau oder gar falsch dargestellt wurde und fährt fort: „Betrübt hat mich, daß auch Katholiken, die es eigentlich besser wissen konnten, mit sprungbereiter Feindseligkeit auf mich einschlagen zu müssen glaubten. Um so mehr danke ich den jüdischen Freunden, die geholfen haben, das Mißverständnis schnell aus der Welt zu schaffen und die Atmosphäre der Freundschaft und des Vertrauens wiederherzustellen, die – wie zur Zeit von Papst Johannes Paul II. – auch während der ganzen Zeit meines Pontifikats bestanden hatte und gottlob weiter besteht.“[120]

Bioethik und Schutz des Lebens

Benedikt betonte schon in seiner ersten Predigt als Papst in San Giovanni in Laterano, dass er in Fragen des Schwangerschaftsabbruchs und der Sterbehilfe bei seinen früheren Positionen und denen seines Vorgängers bleibe: "Als er [Johannes Paul II.] sich den fälschlichen Interpretationen von Freiheit gegenübersah, hat er unmissverständlich die Unverletzlichkeit des menschlichen Wesens unterstrichen, die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod."[121]

Benedikt XVI. ist ein Gegner der Gentechnik, die er im Widerspruch zur göttlichen Schöpfung sieht.

In seiner Enzyklika Caritas in veritate von 2009 würdigte er Technologie als Mittel, materielle Beschränkungen zu überwinden. Gleichzeitig betonte er Verantwortung – es dürfe nicht nur nach dem „wie“, sondern müsse genauso nach dem „warum“ gefragt werden. Er warnte vor „Entwicklung und Förderung von In-vitro-Fertilisation, Embryonenforschung, Möglichkeiten des Klonens und der Hybridisierung des Menschen.“ Zukünftig mögliche „systematische eugenische Geburtenplanung“ sei ebenso wie Abtreibung Ausdruck einer „Kultur des Todes“. Im gleichen Zusammenhang verurteilte Benedikt wiederum Sterbehilfe als „Ausdruck der Herrschaft über das Leben, das unter bestimmten Bedingungen als nicht mehr lebenswert betrachtet wird.“[122]

Rede im Deutschen Bundestag am 22. September 2011

Am 22. September 2011 hielt Papst Benedikt XVI. im Rahmen seiner dritten apostololischen Reise nach Deutschland eine vielbeachtete Rede im Deutschen Bundestag. Es war die erste Rede eines Papstes vor einem gewählten deutschen Parlament.[123] Er folgte damit einer Einladung des Bundestagspräsidenten Lammert. In dieser Rede unterbreitete er Gedanken über die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaats.[124] Besondere Aufmerksamkeit erlangte dabei der Begriff einer „Ökologie des Menschen“, welchen er im Rahmen seiner Verteidigung des Naturrechts erörterte. Die Ankündigung, dass der Papst eine Rede im Bundestag halten werde, rief Proteste hervor. Die Zeit formulierte: „Etwa 100 der 620 Parlamentarier wollen den Auftritt boykottieren, weil sie ihn für unvereinbar mit der religiösen Neutralität des Staates halten“.[125] Vorausgegangen waren Gespräche mit Bundespräsident Wulff und Bundeskanzlerin Merkel.

Liturgie

Benedikt mit dem neuen rundgewebten Pallium
Benedikt mit der weißen Mozetta der Osterzeit
Benedikt mit dem roten Saturno

Neben den Akzenten in der Ökumene, dem interreligiösen Dialog und der Neuevangelisierung zeigt sich die Frage nach Wesen und Gestalt der Liturgie als ein Schwerpunkt des Pontifikats. Auf Wunsch des Papstes wurde die Edition seiner „Gesammelten Schriften“, von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller herausgegeben,[126] 2008 mit seinen Beiträgen zur Liturgie (Bd. 11) eröffnet, weil diese „für mein Denken bezeichnend ist.[127]“ Schon als Kardinal kritisierte Ratzinger verschiedene Erscheinungen in der Umsetzung der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanum[128] und zeigte sich persönlich davon „überzeugt, daß die Kirchenkrise, die wir heute erleben, weitgehend auf dem Zerfall der Liturgie beruht.[129]“ Er beschrieb in seinem im Jahr 2000 erschienenen Buch „Der Geist der Liturgie“, dass die Kirche beim liturgischen Vollzug stets auf die gemeinsame Ausrichtung von Priester und Gläubigen nach Osten (ersatzweise nach einem „Osten des Glaubens“) zu achten habe.[130] Die Gleichrichtung der Versammelten habe eine Prozession des teilnehmenden Gottesvolks versinnbildlicht, während die Wendung des Priesters zum Volk einen in sich geschlossenen Kreis forme, also keinen Aufbruch mehr symbolisiere.[131] Dabei machte er darauf aufmerksam, dass diese Auffassung von Liturgie in der Neuzeit verdunkelt worden sei und „jede Zeit das Wesentliche neu finden und ausdrücken“ müsse.[132] In diesem Sinne befürwortete er jene Heranrückung des Altars und damit des eigentlichen Ortes des Meßopfers an das Volk, welche die Liturgiereform gebracht hatte.[133] Er plädierte dafür, dem Altarkreuz seinen zentralen Platz in der Liturgie zurückzugeben, es also wieder in die Mitte des Altars zu stellen, damit sich Priester und Gläubige sichtbar „zum Herrn hin“ wänden.[134]

Im Juli 2007 erklärte Papst Benedikt XVI. im apostolischen Schreiben Summorum Pontificum, dass die Heilige Messe von jedem Priester außer in der ordentlichen Form (forma ordinaria) des römischen Ritus nach dem Messbuch Pauls VI. die Heilige Messe ohne weiteres auch in der außerordentlichen Form (forma extraordinaria) des römischen Ritus nach dem zuletzt unter Johannes XXIII. 1962 gedruckten Messbuch gefeiert werden dürfe, da diese überlieferte Form nie abgeschafft worden sei.[135] In einem Begleitbrief an alle Bischöfe betonte der Papst den pastoralen Aspekt seiner Anordnung. Nach Ansicht einiger Beobachter stellte er mit diesem Schritt die theologische Grundlegung der auf das Zweite Vatikanische Konzil folgenden Liturgiereform in Frage. Als eine von Benedikt 2008 in der Sixtina am historischen Hochaltar statt am zwischenzeitlich gebrauchten Volksaltar zelebrierte Messe die diesbezügliche Diskussion erneut aufkommen ließ,[136] erklärte der Vatikan, der Papst beabsichtige nicht, die Liturgiereform rückgängig zu machen, und verwies dabei auf die von der Form unabhängigen theologischen Grundgedanken der Feier in gemeinsamer Ausrichtung.[137]

Auf die nach Benedikts Motu ProprioSummorum Pontificum“ lautgewordene kirchliche und jüdische Kritik an der Verwendung der früheren Karfreitagsfürbitte für die Juden reagierte der Papst mit der Abfassung und Verordnung einer Neuformulierung dieser Bitte allein für die außerordentliche Form.[138] Dass er nicht die von einigen als antijudaistisch beurteilte Fürbitte vollständig zugunsten der für die ordentliche Form seit 1970 geltenden Fassung abschaffte, löste eine öffentliche Diskussion aus und belastete nach Meinung einiger Beobachter den jüdisch-christlichen Dialog.

Die Betonung liturgischer Kontinuität kommt im Pontifikat des Papstes auch zeichenhaft zum Ausdruck. Nach der Neubesetzung der Stelle des Päpstlichen Zeremonienmeisters mit dem italienischen Priester Guido Marini wurden die im Buch „Der Geist der Liturgie“ angedachten Änderungen in der päpstlichen Liturgie umgesetzt. Zudem benutzt der Papst häufig Paramente, die in ihrer Formensprache an gotische oder barocke Ausführungen erinnern. Die modern gestaltete Ferula, die seit Paul VI. benutzt worden war, ließ er 2009 – auch aufgrund ihrer Größe und ihres hohen Gewichts, welches zusammen mit den schweren Paramenten beim Gehen hinderlich ist[139][140] – durch ein an klassische Ausführungen angelehntes Modell ersetzen, welches ihm vom römischen Wohltätigkeitsverband „Circolo San Pietro“ geschenkt wurde.

Amtsverzicht

Am 11. Februar 2013 gab Benedikt XVI. während eines Konsistoriums[141] bekannt, zum 28. Februar 2013, 20 Uhr (MEZ) „auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, […] zu verzichten“. Er sei „zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“[142][143][144] Zum ersten Mal, seit Gregor XII., Benedikt XIII. und Johannes XXIII. durch das Konzil von Konstanz 1414–1418 ihre Ämter verloren, schied damit ein Papst nicht durch Tod aus dem Amt. Aus eigener Entscheidung hatte dies zuletzt 1294 Coelestin V. getan.[145]

Zu den letzten Amtshandlungen Benedikts XVI. gehörte die Entlassung des Kardinals Keith Patrick O’Brien aus seinem Erzbischofsamt zum 25. Februar 2013 sowie der Erlass des Motu proprio Normas nonnullas am 22. Februar 2013, das den Kardinälen ausdrücklich das Recht einräumt, wenn die Anwesenheit aller Wahlberechtigten feststeht, mit dem Konklave schon früher als am fünfzehnten Tag der Sedisvakanz zu beginnen. Davon wurde auch sogleich Gebrauch gemacht: das Konklave zur Wahl des Nachfolgers begann schon am 12. März.

Nach einer Generalaudienz auf dem Petersplatz und weiteren Audienzen am 28. Februar zog Benedikt XVI. sich am Abend nach Castel Gandolfo zurück. Sobald das Kloster Mater Ecclesiae für ihn hergerichtet ist, wird er in den Vatikan zurückkehren.[146][147] Benedikt XVI. wird nun als emeritierter Papst oder „emeritierter Pontifex“ bezeichnet.[148]

Wappen

Papstwappen von Benedikt XVI.

Benedikt XVI. nahm als Papst ein neues Wappen an, das von Andrea Cordero Lanza di Montezemolo entworfen wurde.[149] Sein Papstwappen enthält Symbole, die sich bereits in seinem erzbischöflichen Wappen fanden: den Korbiniansbären des Diözesanpatrons Korbinian aus dem Stadtwappen Freisings sowie den gekrönten Mohren aus dem Wappen der Erzbischöfe von München-Freising, ergänzt durch eine Muschel als Anspielung auf eine Legende über des Papstes Lieblingstheologen Augustinus und das Pilgersymbol der Jakobsmuschel.

Benedikt ließ überraschenderweise die sich jahrhundertelang mit den gekreuzten Schlüsseln über dem Wappenschild erhebende päpstliche Tiara durch eine einfache bischöfliche Mitra ersetzen, die aber ähnlich wie bei den Kronreifen der Tiara mit drei goldenen Bändern geschmückt ist, die für die drei Gewalten des Papstes stehen: Weiheamt, Jurisdiktion und Lehramt. Diese sind vertikal im Zentrum miteinander verbunden, um so ihre Einheit in derselben Person aufzuzeigen. Durch die Wahl der Mitra anstelle der Tiara im päpstlichen Wappen soll die von Benedikt XVI. immer wieder betonte Kollegialität der Bischöfe dargestellt werden. Unter dem Wappenschild ist – als Zeichen der Aufsicht und des Hirtenamtes eines Metropoliten – erstmals das Pallium in einem Papstwappen dargestellt.

Denkmäler und Biografisches Museum

Die „Benediktsäule“ in Marktl

Auszeichnungen, Ehrungen und Mitgliedschaften

Im Jahr 1991 wurde Ratzinger Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg/Österreich.[151][152] Darüber hinaus ist Benedikt XVI. Mitglied beziehungsweise korrespondierendes Mitglied weiterer wissenschaftlicher Akademien in Europa, Ehrendoktor von acht Hochschulen und Ehrenbürger der Gemeinden Pentling (1987), Marktl am Inn (1997), Traunstein (2006), Regensburg (2006), Aschau am Inn (2006), Altötting (2006), Tittmoning (2007), Brixen (2008), Mariazell (2009), Freising (2010), Romano Canavese (2010)[153] und Natz-Schabs (2011).[154] Er erhielt bereits vor seinem Pontifikat in Deutschland, Italien und in anderen Ländern zahlreiche Orden und Auszeichnungen; dazu gehören unter anderem das Großkreuz des nationalen Verdienstordens der Republik Ecuador (1977), das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband (1985), der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1995) sowie den Karl-Valentin-Orden des Münchner Faschings (1989). Für seine schriftstellerische Tätigkeit wurde er in Italien mit drei Literaturpreisen bedacht.

Lehrschreiben

Enzykliken

  • Am 25. Januar 2006 wurde die erste Enzyklika Papst Benedikts XVI. veröffentlicht. Sie trägt den Titel Deus Caritas est („Gott ist Liebe“) und zielt auf das Zentrum der christlichen Botschaft ab.
  • Am 30. November 2007 wurde die zweite Enzyklika Spe salvi („Auf Hoffnung hin (sind wir) gerettet“) veröffentlicht. Sie ist der Hoffnung gewidmet und nimmt Bezug auf eine Stelle im Brief des Paulus an die Römer: „Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?“ (Röm 8,24 EU).
  • Am 29. Juni 2009 unterzeichnete Papst Benedikt seine erste Sozialenzyklika mit dem Titel Caritas in veritate („Die Liebe in der Wahrheit“). Sie wurde am 7. Juli 2009 veröffentlicht.[155][156]

Apostolische Schreiben (Auswahl)

  • Nachsynodales Apostolische Schreiben Sacramentum Caritatis (dt. „Sakrament der Liebe“) über die Eucharistie – Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche (22. Februar 2007). Hierin werden die Ergebnisse der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode, die vom 2. bis 23. Oktober 2005 im Vatikan stattfand, vorgestellt.
  • Nachsynodales Apostolische Schreiben Verbum Domini über das Wort Gottes in Leben und Sendung der Kirche (30. September 2010). Hierin werden die Ergebnisse der XII. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis zum 26. Oktober 2008 im Vatikan stattfand, vorgestellt.
  • Nachsynodales Apostolisches Schreiben Africae munus über die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens (19. November 2011). Hierin werden die Ergebnisse der II. Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika, die vom 4. bis zum 25. Oktober 2009 im Vatikan stattfand, vorgestellt.
  • Motu Proprio zur Approbation und Veröffentlichung des Kompendiums des Katechismus der Katholischen Kirche (28. Juni 2005)
  • Motu Proprio De aliquibus mutationibus in normis (26. Juni 2007)
  • Motu Proprio Summorum Pontificum (7. Juli 2007)
  • Motu Proprio Antiqua ordinatione (21. Juni 2008)
  • Motu Proprio Ecclesiae unitatem (2. Juli 2009)
  • Motu Proprio Omnium in mentem zur Änderung einiger Normen des Codex des Kanonischen Rechts (26. Oktober 2009)
  • Motu Proprio Ubicumque et semper mit dem der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung errichtet wird (21. September 2010)
  • Motu Proprio über die Vorbeugung und Abwehr illegaler Aktivitäten im Bereich des Finanz- und Währungswesens (30. Dezember 2010).[157] Ausgangspunkt dieses Schreibens sind die Vorwürfe gegen das vatikanische Istituto per le Opere di Religione, der sog. Vatikanbank, wegen Geldwäsche. In diesem Apostolischen Schreiben legt der Papst internationale Standards für das Finanzwesen des Vatikans fest. Darüber hinaus soll der globalen Geldwäsche und einer möglichen Finanzierung des Terrorismus vorgebeugt werden. Er verfügt, dass zur Einhaltung und Überwachung der Gesetze eine „Autorität für Finanzinformation“, eine Art Aufsichtsbehörde, eingesetzt werden soll. Weiteres Ziel dieser Bestimmungen ist es, auf die „Weiße Liste“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu gelangen. Diese Liste vereint die Staaten mit scharfen Kontrollen gegen illegale Finanzgeschäfte.[158]
  • Motu Proprio Porta fidei mit dem ein Jahr des Glaubens 2012–2013 ausgerufen wird (11. Oktober 2011)
  • Motu proprio Latina Lingua mit dem die Päpstliche Akademie für die lateinische Sprache „Pontificia Academia Latinitatis“ ad experimentum für die Dauer von fünf Jahren errichtet wurde. (10. November 2012)

Schriften (Auswahl)

Die Publikationen Ratzingers belaufen sich auf über 600 Titel. Vieles von seiner wissenschaftlichen Arbeit führte nicht unmittelbar zu eigenen Veröffentlichungen, fand aber seinen Niederschlag in unterschiedlichen Gremien, Kommissionen und kirchenamtlichen Dokumenten.

Einen umfassenden Überblick über Ratzingers Werk bis zu seiner Wahl zum Papst bietet eine im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienene Bibliografie.[159] Ein Großteil des Werkes Ratzingers wird ab 2008 vom Regensburger Institut Papst Benedikt XVI. im Herder Verlag in der auf 16 Bände angelegten Buchreihe Joseph Ratzinger: Gesammelte Schriften (JRGS) neu ediert.[160] Hier folgt eine Auswahl von wichtigen Veröffentlichungen:

  • Jesus von Nazareth (Trilogie über die Gestalt und Botschaft von Jesus Christus), Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007–2012
  • Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald., Herder, Freiburg i. Brsg. 2010, ISBN 978-3-451-32537-3
  • Kirchliche Bewegungen und neue Gemeinschaften – Unterscheidungen und Kriterien. Neue Stadt, 2007, ISBN 978-3-87996-710-0
  • Glaube und Zukunft. Kösel, 2007, ISBN 978-3-466-36753-5
  • Glaube und Vernunft. Die Regensburger Vorlesung. Mit Kommentierungen von Gesine Schwan, Adel Theodor Khoury, Karl Lehmann, Herder Verlag 2007, ISBN 978-3-451-29597-3
  • Deus Caritas est – Gott ist Liebe (Enzyklika). 2006, ISBN 3-7171-1135-3 Online
  • Wort Gottes – Schrift, Tradition, Amt. Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-451-28909-1
  • Werte in Zeiten des Umbruchs. Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-451-05592-9
  • Unterwegs zu Jesus Christus. Augsburg 2003, ISBN 3-936484-21-X
  • Glaube – Wahrheit – Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen. 2. Aufl., Freiburg i. Brsg. 2003, ISBN 3-451-28110-4.
  • Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. Hrsg. von Stephan Otto Horn und Vinzenz Pfnür. Augsburg 2001, ISBN 3-929246-69-4
  • Gott und die Welt. Glauben und Leben in unserer Welt. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Köln 2000, ISBN 3-426-77592-1
  • Der Geist der Liturgie. Eine Einführung. 4. Aufl., Freiburg i. Brsg. 2000, ISBN 3-451-27247-4
  • Aus meinem Leben. (1927–1977). Stuttgart 1998, ISBN 3-453-16509-8
  • Vom Wiederauffinden der Mitte. Texte aus vier Jahrzehnten. Freiburg i. Brsg. 1997, ISBN 3-451-26417-X
  • Im Anfang schuf Gott. Vier Predigten über Schöpfung, Fall und Konsequenzen des Schöpfungsglaubens. Johannes, Neuausg. 1996. ISBN 3-89411-334-0
  • Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Wilhelm Heyne Verlag, München, 1996, ISBN 3-453-14845-2
  • Das Fest des Glaubens. Versuche über die kirchliche Liturgie. 3. Aufl., Johannes, Einsiedeln 1993, ISBN 3-89411-199-2
  • Wahrheit, Werte, Macht. Prüfsteine der pluralistischen Gesellschaft. Freiburg/Basel/Wien 1993, ISBN 3-7820-0812-X
  • Zur Gemeinschaft gerufen. Kirche heute verstehen. Freiburg/Basel/Wien 1991, ISBN 3-451-22299-X
  • Auf Christus schauen. Einübung in Glaube, Hoffnung, Liebe. Freiburg/Basel/Wien 1989, ISBN 3-451-21481-4
  • Abbruch und Aufbruch. Die Antwort des Glaubens auf die Krise der Werte. München 1988, ISBN 3-597-30061-8
  • Liturgie und Kirchenmusik. Vortrag zur Eröffnung des VIII. Internationalen Kongresses für Kirchenmusik in Rom im Europäischen Jahr der Musik am 17. November 1985 (Reden zur Musik). Sikorski, H, 1987, ISBN 3-920880-23-4
  • Kirche, Ökumene und Politik. Neue Versuche zur Ekklesiologie [Robert Spaemann zum 60. Geburtstag zugeeignet]. Johannes, Einsiedeln 1987, ISBN 3-89411-201-8
  • Politik und Erlösung. Zum Verhältnis von Glaube, Rationalität und Irrationalem in der sogenannten Theologie der Befreiung (Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften: G (Geisteswissenschaften), Bd. 279). Opladen 1986, ISBN 3-531-07279-X
  • Die Krise der Katechese und ihre Überwindung. Rede in Frankreich. Mit Reden v. Ryan, Dermot J; Danneels, Gotfried; Macharski, Franciszek (Sammlung Kriterien, 00064). Johannes, Einsiedeln 1983, ISBN 3-89411-200-X
  • Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur Fundamentaltheologie. 2. Aufl., Wewel, München 2005, ISBN 3-87904-080-X (Inhaltsverzeichnis; PDF; 3,9 MB)
  • Das Fest des Glaubens. Versuche zur Theologie des Gottesdienstes. 3. Aufl., Johannes, Einsiedeln 1993, ISBN 3-89411-199-2
  • Eschatologie – Tod und ewiges Leben. 2. Aufl., Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2070-8
  • Glaube, Erneuerung, Hoffnung. Theologisches Nachdenken über die heutige Situation der Kirche. Hrsg. von Kraning, Willi. Leipzig 1981.
  • Umkehr zur Mitte. Meditationen eines Theologen. Leipzig 1981.
  • Zum Begriff des Sakramentes (Eichstätter Hochschulreden, Bd. 79). München 1979.
  • Die Tochter Zion. Betrachtungen über den Marienglaube der Kirche. Einsiedeln 1977.
  • Der Gott Jesu Christi. Betrachtungen über den Dreieinigen Gott. Kösel-Verlag, 2006, ISBN 3-466-36716-6
  • Dogma und Verkündigung. 3. Aufl., München 1973, ISBN 3-87904-050-8
  • Das neue Volk Gottes. Entwürfe zur Ekklesiologie. Patmos, Düsseldorf 1984, ISBN 3-491-71001-4
  • Die Einheit der Nationen. Eine Vision der Kirchenväter. Bücherei der Salzburger Hochschulwochen. Salzburg unter anderem 1971.
  • Einführung in das Christentum. Vorlesungen über das Apostolische Glaubensbekenntnis. München 1968, ISBN 3-466-20089-X
  • Das Problem der Dogmengeschichte in der Sicht der katholischen Theologie. Arbeitsgemeinschaft für Forschungen des Landes Nordrhein-Westfalen: Geisteswissenschaften, Bd. 139. Köln unter anderem 1966.
  • Die sakramentale Begründung christlicher Existenz. Freising-Meitingen, 1966
  • Die letzte Sitzungsperiode des Konzils (Konzil, Bd. 4). Köln 1966.
  • Vom Sinn des Christseins, Drei Predigten. Kösel Verlag, 1966.
  • Ereignisse und Probleme der dritten Konzilsperiode (Konzil, Bd. 3). Köln 1965.
  • Die erste Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ein Rückblick (Konzil, Bd. 1). Köln 1963.
  • Das Konzil auf dem Weg. Rückblick auf die 2. Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils (Konzil, Bd. 2). Bachem, Köln 1964.
  • Die christliche Brüderlichkeit. München 1960 (Neuauflage Kösel-Verlag, 2006, ISBN 3-466-36718-2).
  • Offenbarung und Heilsgeschichte nach der Lehre des heiligen Bonaventura. Habilitationsschrift (Originalfassung), 1955. In: Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften, Bd. 2. Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras, Herder, Freiburg i. Brsg. 2009, ISBN 978-3-451-30130-8.
  • Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura. Habilitationsschrift, München 1959 (eingereichte Fassung = 2. Teil der Originalfassung. Neuauflage: EOS Verlag, St. Ottilien 1992, ISBN 3-88096-081-X).
  • Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche, Dissertationsschrift, München 1954 (Neuauflage: EOS Verlag, St. Ottilien 2005, ISBN 3-88096-207-3, Münchner theologische Studien 2/7; Neuveröffentlichung in: Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften, Bd. 1, Herder, Freiburg i. Brsg. 2011, ISBN 978-3-451-34053-6).

Literatur

Biografisch

Theologisch und Glaubensdiskussion

  • Maximilian H. Heim OCist: Joseph Ratzinger – Kirchliche Existenz und existenzielle Theologie unter dem Anspruch von Lumen gentium. 2. Aufl., (Diss.), Peter Lang, Frankfurt 2005, ISBN 978-3-631-54273-6.
  • Josef Kreiml: Christliche Antworten auf die Fragen der Gegenwart: Grundlinien der Theologie bei Papst Benedikt XVI., Pustet Regensburg 2010, ISBN 3-7917-2295-6.
  • Peter Kuhn (Hrsg.): Gespräch über Jesus. Papst Benedikt XVI. im Dialog mit Martin Hengel und Peter Stuhlmacher, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2010 ISBN 978-3-16-150441-9.
  • Aidan Nichols OP: The Theology of Joseph Ratzinger. An Introductory Study. T & T Clark, Edinburgh 1988, ISBN 0-567-29148-0.
  • Achim Pfeiffer: Religion und Politik in den Schriften Papst Benedikt XVI. – Die politischen Implikationen von Joseph Ratzinger. Tectum, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9227-9.
  • Tracey Rowland: Ratzinger’s Faith. The Theology of Pope Benedict XVI, Oxford University Press 2008.
  • Wigand Siebel: Zur Philosophie und Theologie Joseph Ratzingers. Saka, Saarbrücken 2005, ISBN 3-928198-03-3.
  • Norbert Sommer, Thomas Seiterich (Hrsg.): Rolle rückwärts mit Benedikt: Wie ein Papst die Zukunft der Kirche verbaut. Publik-Forum, 1. Auflage 2009, ISBN 3-88095-189-6.
  • Werner Thiede (Hrsg.): Der Papst aus Bayern: protestantische Wahrnehmungen. Leipzig 2010, ISBN 978-3-374-02751-4.
  • Hansjürgen Verweyen: Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.: die Entwicklung seines Denkens. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; Primus 2007. ISBN 978-3-89678-587-9.
  • Hansjürgen Verweyen: Ein unbekannter Ratzinger. Die Habilitationsschrift von 1955 als Schlüssel zu seiner Theologie. Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2286-3.

Philosophisch und Politik/Kultur-Analyse

Commons: Benedikt XVI. – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Rücktrittserklärung des Papstes (Übersetzung aus dem Lateinischen)
  2. Der Grabstein nennt als Geburtstag den 7.1.1884, imagebroker.com.
  3. Interview mit Historiker Wehler: Kontroverse zu Ratzinger-Vergangenheit ist grotesk. Spiegel-Online vom 22. April 2005, abgerufen am 12. Februar 2013
  4. Matthias Drobinski: Joseph und die Hitlerjugend. In: Süddeutsche Zeitung vom 19. Mai 2010, abgerufen am 12. Februar 2013
  5. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 48 f.
  6. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 49.
  7. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 55 ff.
  8. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 75 f.
  9. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 68–71
  10. Rudolf Voderholzer: Offenbarung und Kirche. Ein Grundgedanke von Joseph Ratzingers Habilitationsprojekt (1955/2009) und seine theologische Tragweite, in: Marianne Schlosser/Franz-Xaver Heibl (Hrsg.): Gegenwart der Offenbarung (= Ratzinger-Studien, Bd. 2), Regensburg 2011. S. 51.
  11. In Bonn hat sein Weg nach Rom begonnen; General-Anzeiger Bonn, 25. Juni 2009
  12. a b Westfälische Nachrichten: Weichenstellungen in Münster: Von 1963 bis 1965 pendelte Joseph Ratzinger zwischen der Westfalenmetropole und dem Konzil in Rom, Sonderseite: Papst Benedikt XVI. gibt Amt ab, Münster, Johannes Loy, 12. Februar 2013
  13. Benedikt VXI. und Tübingen. Website der Universität Tübingen bei web.archive.org, Stand 7. März 2008, mit Bewerbungsbild anlässlich der Berufung. Abgerufen am 1. Dezember 2012.
  14. Albrecht Beutel: Gerhard Ebeling. Eine Biografie, Tübingen 2012, S. 312.
  15. Theologische Zeitschrift, Bd. 58, S. 281.
  16. Referate Ratzingers vor den Konzilsvätern finden sich in: Jared Wicks: Six texts by Prof. Joseph Ratzinger as peritus before and during Vatican Council II. In: Gregorianum, 89, 2, 2008, S. 233–311. Artikel im Web, PDF-Dokument
  17. Jared Wicks: Six texts by Prof. Joseph Ratzinger as peritus before and during Vatican Council II. In: Gregorianum, 89, 2, 2008, S. 233–311. Zu dem Referat vgl. S. 241 ff., das Referat ist wörtlich wiedergegeben auf S. 295–309. Artikel im Web, PDF-Dokument
  18. Joseph Ratzinger: Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927–1977), Stuttgart 1998, S. 106–132, bes. S. 130
  19. Curriculum Vitae Joseph Ratzinger im Universitätsarchiv der Universität München
  20. F.A. Brockhaus: Der deutsche Papst – Benedikt XVI., Brockhaus-Infothek 2005
  21. Albert Meisl: Wo der Papst ins kalte Wasser sprang, Münchner Merkur, 16. August 2006
  22. http://www.erzbistum-muenchen.de/media/pfarreien/media11033420.PDF
  23. http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/gebeleschule_2.htm
  24. http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/biography/documents/hf_ben-xvi_bio_20050419_short-biography_ge.html
  25. vgl. nur Allen, Kardinal Ratzinger, Patmos 2002.
  26. A. Ramelsberger/K. Prummer/D. Stawski: Pädophiler Priester in Ratzingers Bistum, in: Süddeutsche Zeitung vom 12. März 2010.
  27. a b Priester trotz Missbrauchsvorwürfen und Verurteilung in der Seelsorge eingesetzt
  28. a b Kirche: Missbrauch – was wusste Joseph Ratzinger? sueddeutsche.de vom 20. März 2010
  29. Fernsehinterview mit Joseph Kardinal Ratzinger, Bayerischer Rundfunk, ausgestrahlt am 17. April 2005, dem Vorabend der Eröffnung des Konklave, in dem er zum Papst gewählt wurde.
  30. Benedikt XVI. bekräftigt Aktualität von „Humanae vitae“. In: Zenit.org, 3. Oktober 2008, abgerufen am 22. März 2011.
  31. Benedikt XVI.: Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Herder, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-451-32537-3.
  32. ZDF: Joseph Ratzinger – Leiter der Papstwahl, 12. April 2005.
  33. Gerrit Schulte: Diese Kritik ist auch persönlich verletzend. Kardinal Lehmann reagiert auf Äußerungen der Kardinäle Ratzinger und Meisner zum ÖKT. In: Tag des Herrn 53, Nr. 31, 2003.
  34. Vgl. Instructio de quibusdam rationibus «Theologiae Liberationis», 6. August 1984, in: AAS 76 (1984) 876-909; DOCUMENTA 57, v. a. Absatz VI.ff., insbesondere VIII.-XI.
  35. Vgl. Instructio de libertate christiana et liberatione, 22. März 1986, in: AAS 79 (1987) 554-599; DOCUMENTA 60, v. a. Absatz 75.ff.
  36. Dyana Bagby: Blessed bigotry: Pope Benedict XVI is Anti-Gay Person of the Yea. ‘God’s rottweiler’ actively pursues political agenda against gay marriage, priests. In: Washington Blade, 30. Dezember 2005, abgerufen am 22. März 2011; Micha Müller: Papst Ratzinger: Entsetzen in der Szene. In: queer.de, 20. April 2005, abgerufen am 22. März 2011.
  37. Joseph Ratzinger, Angelo Amato: Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen. Hrsg. von der Kongregation für die Glaubenslehre. In: vatican.va, 3. Juni 2003, abgerufen am 22. März 2011.
  38. Joseph Ratzinger: Worthiness to Receive Holy Communion. General Principles. In: chiesa.espressonline.it, 3. Juli 2004.
  39. Paul Badde: Papst ernennt Ratzinger zur Nummer drei der katholischen Kirche, in: Die Welt vom 2. Dezember 2002.
  40. Guido Horst: Die beiden Kardinäle des „fine papato“. Joseph Ratzinger wird Dekan des obersten „Kirchensenats“ – Angelo Sodano darf noch ein Weilchen Staatssekretär bleiben., in: Die Tagespost vom 30. November 2002.
  41. Daniel J. Wakin/Mark Landler: German Cardinal Has a Major Voice at the Funeral, in: The New York Times vom 8. April 2005.
  42. Thomas Götz: Hüter des Interregnums, in: Berliner Zeitung vom 2. April 2005.
  43. Heimo Schwilk: Der nächste Papst könnte Deutscher sein, in: Die Welt vom 13. Februar 2005.
  44. Paul Badde: Spekulationen um Nachfolge des Papstes, in: Die Welt vom 10. Februar 2005.
  45. Jeff Israely: The Next Pope: Rome Eyes A Hard-Liner, in: Time Magazine vom 3. Januar 2005.
  46. Paul Badde: Die Liste der Kandidaten ist lang, in: Die Welt vom 2. April 2005.
  47. Christiane Kohl: Vorhang auf für Cardinale No, in: Süddeutsche Zeitung vom 4. April 2005.
  48. Gernot Facius: Papstmacher: Kardinal Joseph Ratzinger, in: Welt online vom 6. April 2005.
  49. Robert Sullivan: The Men Who Might Be Pope, in: Time Magazine vom 3. April 2005.
  50. Ratzinger, 50 sì al suo nome e Sodano dimentica l’ Iraq, in: La Repubblica vom 13. April 2005.
  51. Mehrere Kardinäle für Ratzinger. Italienische Medien sprechen von bis zu sechzig Purpurträgern, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. April 2005.
  52. Luigi Accattoli: I cardinali in Conclave senza intesa sul nome, in: Corriere della Sera vom 17. April 2005.
  53. Otto Kallscheuer: Drei Parteien im Konklave. Von morgen an wird der nächste Papst gewählt. Wird er ein Glaubensstrenger, ein Reformer oder einer sein, der die Basis der Kirche stärken will?, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 17. April 2005, S. 3.
  54. Benedikt XVI.: Generalaudienz am 27. April 2005
  55. Papst spendet verfolgten Christen in China Trost, Die Welt, 26. Dezember 2010;  Katholiken in China, Zenit, 2. Dezember 2010.
  56. Vatikan wettert gegen „Ehen ohne Trauschein“, in: Focus Online 10. Dezember 2006.
  57. Bettina Gabbe: Vatikan beschimpft Komiker als Terrorist, in: Netzeitung, 3. Mai 2007.
  58. Rede von Benedikt XVI. zur Eröffnung der lateinamerikanischen Bischofskonferenz am 13. Mai 2007 (dt. Fassung)
  59. Indianer empört über Aussagen des Papstes azonline.ch vom 14. Mai 2007
  60. „Eine unglaubliche Geschichtsklitterung“, Interview des Kölner Stadt-Anzeigers mit Hans-Jürgen Prien vom 17. Mai 2007.
  61. Radio Vatikan: Kritik an Papstäußerung zu Lateinamerika 17. Mai 2007.
  62. Chavez fordert Entschuldigung vom Papst, in: Der Standard vom 20. Mai 2007.
  63. „Keine kurzschlüssige Apologetik aufbauen“ Die umstrittene Ratzinger-Rede in der Sapienza von 1990, in: domradio.
  64. Paul Feyerabend, Wider den Methodenzwang, Suhrkamp 1986, S. 8 und S. 206.
  65. kath.net: Die ‘Skandalrede’ von Parma, 15. Januar 2008.
  66. Papst kapituliert vor dem Protest der Studenten, in: Welt online, 15. Januar 2008.
  67. Paul Badde: Italien empört sich über Proteste gegen Papst, in: Welt online vom 16. Januar 2008.
  68. Alexander Schwabe: Benedikt XVI. vor der UNO. Rückfall ins Professoren-Latein, in: Spiegel Online, 19. April 2008.
  69. Vgl. Benedikt XVI. (2010): Licht der Welt: Der Papst die Kirche und die Zeichen der Zeit – ein Gespräch mit Peter Seewald, Città del Vaticano, Freiburg 2010. S. 249.
  70. Vatikan: Benedikt XVI. gründet Päpstlichen Rat für die erneuerte Evangelisierung, in: Radio Vatikan vom 30. Juni 2010.
  71. Apostolisches Schreiben Porta Fidei. Website des Vatikans. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  72. Deutsche Bischofskonferenz begrüßt „Jahr des Glaubens“. Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  73. http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vatikanbank112.html
  74. Tilmann Kleinjung: Papst macht deutschen Ritter zum Chef der Vatikanbank, in: ARD-Tagesschau vom 15. Februar 2013
  75. Paul Badde: Papst gedenkt in Wien der Opfer des Holocaust, in: Welt online, 7. September 2007.
  76. Vgl. [1], Forbes, 5. Dezember 2012
  77. Ban Ki-moon über Benedikt XVI.: „Ein großartiger Mann des Glaubens“. Website Radio Vatikan (dt. Ausgabe). Abgerufen am 3. März 2013.
  78. Darstellung beim Verlag Herder
  79. Klaus Berger: Ernstfall für die Exegeten, Rheinischer Merkur Nr. 21, 24. Mai 2007
  80. Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit, 2010, S. 220
  81. W.J.C. Weren, The Pope’s Jesus book and the Christologies of the gospels. HTS Teologiese Studies / Theological Studies 67(1), Art. #831, 2011. PDF
  82. „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ (dt. Fassung)
  83. Vatikan betont Einzigartigkeit der katholischen Kirche, in: Neue Zürcher Zeitung, 11. Juli 2007.
  84. a b Matthias Drobinski: „Rückschlag für die Ökumene“, in: Süddeutsche Zeitung, 11. Juli 2007.
  85. RIA Novosti: Russisch-Orthodoxe loben Ehrlichkeit des Kirchenverständnisses des Vatikans, 11. Juli 2007
  86. Dazu Werner Thiede: Die gekreuzigte Vernunft. Der Regensburger Papst-Vortrag im Spiegel der Entgegnung Wolfgang Hubers, in: ders. (Hrsg.): Der Papst aus Bayern, Leipzig 2010, S. 131–150.
  87. Offener Brief islamischer Gelehrter an Papst Benedikt XVI. – Quelle: www.al-sakina.de
  88. Vgl. Benedikt XVI. (2010): Licht der Welt: Der Papst die Kirche und die Zeichen der Zeit – Ein Gespräch mit Peter Seewald, Città del Vaticano, Freiburg 2010. S. 124.
  89. Kath.net: Lehmann: Beim interreligiösen Dialog „leichtsinnig und zu blauäugig“, 29. Dezember 2006
  90. Radio Vatikan: Vatikan: Kardinal Bertone, „Fall Regensburg“ geschlossen, 30. Dezember 2006
  91. Martin Zöller: Vatikan und iranische Theologen legen gemeinsame Grundsätze fest, in: Welt online, 3. Mai 2008.
  92. Erster Papstbesuch einer Synagoge in Deutschland, in: Die Welt vom 19. August 2005.
  93. Johannes Nitschmann: Benedikt warnt vor neuem Antisemitismus, in: Süddeutsche Zeitung vom 19. August 2005.
  94. Besuch in der Kölner Synagoge, in: Berliner Morgenpost vom 19. August 2005.
  95. Der Papst besucht die Kölner Synagoge. Verbeugung Benedikts vor den Opfern des Holocausts, in: Neue Zürcher Zeitung vom 20. August 2005.
  96. Papst besucht Synagoge in Köln. Geste des interreligiösen Dialogs, in: Neue Zürcher Zeitung vom 19. August 2005.
  97. Weltjugendtag. Gebet in der Synagoge, in: Rheinische Post vom 19. August 2005.
  98. Papst besucht Synagoge. „Für die gesamte Judenheit ein großes Ereignis“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. August 2008.
  99. Thomas Urban: Benedikt XVI. in Polen. Stille an der letzten Station, in: Süddeutsche Zeitung vom 28. Mai 2006.
  100. Alexander Smoltczyk: Das doppelte Schweigen, in: Spiegel Online vom 29. Mai 2006.
  101. Daniel Jonah Goldhagen: Benedikts Versagen, in: Welt online vom 3. Juni 2006.
  102. Pope Benedict XVI: Address to Delegates of the Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations
  103. American Jewish Committee: The Latest Catholic-Jewish Crisis: Turning a Minus into a Plus
  104. http://www.die-tagespost.de/-Die-Beziehungen-zwischen-Juden-und-Katholiken-waren-nie-besser;art456,136042
  105. Nachlass der Exkommunikation Latae sententiae, kath.net vom 24. Januar 2009.
  106. Benedikt XVI., Licht der Welt: Der Papst die Kirche und die Zeichen der Zeit – Ein Gespräch mit Peter Seewald, Città del Vaticano, Freiburg 2010. S. 38 f.
  107. Peter Wensierski: Problem für den Papst. In: Der Spiegel. Nr. 4, 2009, S. 32 (online).
  108. Philip Willan: Pope readmits Holocaust-denying priest to the church, in: The Independent vom 25. Januar 2009.
  109. Rachel Donadio: Pope Reinstates Four Excommunicated Bishops, in: The New York Times, 24. Januar 2009.
  110. Peter Wensierski: „Rechtsextremisten feiern Holocaust-Leugner Williamson“, in: Spiegel Online, 26. Januar 2009.
  111. heute.de: „Bruderschaft bittet Papst um Vergebung“, 27. Januar 2009
  112. Süddeutsche Zeitung: Holocaust-Leugner. Papst beschwichtigt – Maulkorb für Bischof. vom 28. Januar 2009, abgerufen am 29. Januar 2009 auf sueddeutsche.de.
  113. Radio Vatikan: Papst zur Shoah: „Juden waren unschuldige Opfer“, 28. Januar 2009.
  114. Radio Vatikan: Vatikan: „Papst kannte Williamson-Äußerungen nicht“; Williamson muss widerrufen, 4. Februar 2009
  115. Vatikanisches Staatssekretariat: Nota della Segreteria di Stato, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin, 4. Februar 2009
  116. Vgl. Benedikt XVI. (2010): Licht der Welt: Der Papst die Kirche und die Zeichen der Zeit – Ein Gespräch mit Peter Seewald, Città del Vaticano, Freiburg 2010. S. 149
  117. Kritik des Leiters der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan im NDR
  118. http://kath.net/detail.php?id=26430
  119. http://www.kath.net/detail.php?id=22050
  120. Brief Papst Benedikts XVI. an die katholischen Bischöfe am 10. März 2009
  121. Papst gegen "Modewechsel" n-tv.de 8. Mai 2005
  122. Papst Benedikt XVI.: Enzyklika Caritas in veritate. Der Heilige Stuhl, 29. Juni 2009, deutschsprachige Version, §§ 69 f., 75.
  123. Deutscher Bundestag: Papst Benedikt XVI., auf: Internetseite des Deutschen Bundestages
  124. Rede Papst Benedikts XVI. im Deutschen Bundestag am 22. September 2011, auf: Internetseite des Deutschen Bundestages
  125. Staatsbesuch | Wulff und Merkel empfangen den Papst, in: Zeit online vom 22. September 2011
  126. http://www.institut-papst-benedikt.de/aktuelle-informationen/aktuelle-informationen-einzelansicht/article/bischof-gerhard-ludwig-mueller-von-papst-benedikt-xvi-zum-praefekt-der-glaubenskongregation-berufen.html
  127. Regensburg: Bischof Müller gibt „Gesammelte Werke“ von Papst Benedikt heraus
  128. So etwa in seinem Buch „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 68.
  129. Aus meinem Leben, Stuttgart 1998, S. 174.
  130. „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 66 ff.; vgl. ‘Zum Eröffnungsband meiner Schriften’ [= Bd. 11 der Herder-Gesamtausgabe, Freiburg i. Br., 2° 2008, S. 7]: „Der Gedanke, dass Priester und Volk sich beim Gebet gegenseitig anschauen sollten, ist erst in der Moderne entstanden und der alten Christenheit gänzlich fremd.“
  131. „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 70.
  132. „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 69 f.
  133. „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 70 f.
  134. „Der Geist der Liturgie“, 6. Auflage, 2002, S. 73.
  135. Motu Proprio Summorum Pontificum, Art. 1 ff.
  136. La Repubblica vom 14. Januar 2008: Papst wendet der Gemeinde den Rücken zu
  137. Radio Vatikan: Vatikan: Keine Abkehr von der Liturgiereform, 22. Januar 2008.
  138. Radio Vatikan: Vatikan: Fürbitte „Für die Juden“, 5. Februar 2008.
  139. kath.net-Bericht
  140. L’Osservatore Romano 49/2009, S. 7.
  141. über die Heiligsprechung von Antonio Primaldo und 800 weiteren Opfern des Massakers vom 29. Juli 1480 in Otranto sowie der Ordensgründerinnen Laura di Santa Caterina da Siena Montoya y Upegui (1874–1949) und Maria Guadalupe Garcia Zavala (1878–1963), domradio.de 10. Februar 2013
  142. Papst Benedikt XVI. tritt zurück. Radio Vatikan, 11. Februar 2013, abgerufen am 11. Februar 2013.
  143. Rücktrittserklärung im lateinischen Original auf der Website des Heiligen Stuhls, abgerufen am 11. Februar 2013
  144. Rücktrittserklärung als Video. The Guardian, 11. Februar 2013, abgerufen am 11. Februar 2013.
  145. Radio Vatikan: Stichwort: Amtsverzicht des Papstes
  146. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2013: Aus heiterem Himmel (Meldung mit Chronik des Papst-Rücktritts, von Lorenz Hemicker, abgerufen am 11. Februar 2013, 18.28)
  147. Spiegel Online, 11. Februar 2013: Papst-Rückzug ins Kloster: Allein mit sieben Frauen
  148. Vatican Information Service ViS
  149. http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/elezione/stemma-benedict-xvi_ge.html Ausführliche offizielle Erklärung des Wappens Benedikt XVI.
  150. Enthüllung der Büste in Traunstein, abgerufen am 28. Februar 2013
  151. theology → Biografie Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.→ Mitgliedschaften → EuropAcad → 1991
  152. Biografie Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. → Mitgliedschaften → Mitgliedschaften → EuropAcad → 1991
  153. Vatikan/Italien: Papst ist Ehrenbürger von Bertones Heimatort. In: Radio Vatikan, 18. März 2010, abgerufen am 23. März 2011.
  154. Vatikan/Italien: Papst empfing Ehrenbürgerurkunde von Natz-Schabs In: kathweb.at, 9. November 2011, abgerufen am 9. November 2011.
  155. Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika am 8. Juli 2009
  156. Deutsche Bischofskonferenz: „Caritas in veritate“ (deutsch) (Zugriff am 9. Mai 2012; PDF; 457 kB)
  157. Vergleiche hierzu: Veröffentlichung des Vatikans (italienisch)
  158. Motu Proprio über vatikanische Finanzgeschäfte
  159. Schülerkreis Papst Benedikt XVI. (Hrsg.), Vinzenz Pfnür (Red.): Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. Das Werk. Veröffentlichungen bis zur Papstwahl. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2009, ISBN 978-3-86744-002-8. Bibliografie im Web, PDF-Dokument
  160. Vatikan: Ratzingers Gesammelte Werke vorgestellt. In: Radio Vatikan, 22. Oktober 2008.
VorgängerAmtNachfolger
Johannes Paul II.Papst
2005–2013
Franziskus
Bernardin Kardinal GantinKardinaldekan
2002–2005
Angelo Kardinal Sodano
Bernardin Kardinal GantinKardinalbischof von Ostia
2002–2005
Angelo Kardinal Sodano
Sebastiano Kardinal BaggioKardinalbischof von Velletri-Segni
1993–2005
Francis Kardinal Arinze
Franjo Kardinal ŠeperPräfekt der Glaubenskongregation
1981–2005
William Joseph Kardinal Levada
Julius Kardinal DöpfnerErzbischof von München und Freising
1977–1982
Friedrich Kardinal Wetter

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