Baptisten in der Schweiz
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Basisdaten | |
Offizieller Name: |
Deutschschweiz: Bund Schweizer Baptistengemeinden (BSB) Welschschweiz: Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse (UEEBS) |
Geistliche Leitung: |
BSB: Bundesleitung BSB UEEBS: ? |
Mitgliedschaft: | Baptistischer Weltbund Europäisch-Baptistische Föderation VFG – Freikirchen Schweiz |
Örtliche Gemeinden: | 20 (inkl. unabhängige Baptistengemeinden) |
Gemeindeglieder: | BSB: ca. 1250 Getaufte (ohne Kinder, Angehörige und Freunde) UEEBS: ca. 500 Getaufte Unabhängige Baptisten: ? |
Anschrift: | Bund Schweizer Baptistengemeinden Streulistr. 2, CH-8032 Zürich Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse |
Ausbildungsstätte | u. a.: Theologisches Seminar Elstal, Deutschland |
Website: | Bund Schweizer Baptistengemeinden |
Baptisten in der Schweiz gibt es nachweislich seit 1847.
Die Schweizer Baptisten
In der Schweiz existieren zwei Baptistenbünde sowie eine Reihe unabhängiger Baptistengemeinden.
Bund Schweizer Baptistengemeinden
Zum Bund Schweizer Baptistengemeinden gehören Gemeinden in folgenden Städten und Orten: Basel, Bern, Bülach, Lugano (italienischsprachig), Rüschlikon (internationale Gemeinde; englischsprachig), Schaffhausen, St. Gallen, Thalwil, Wettingen und Zürich 7. Die rund 1250 Gemeindemitglieder (nur Getaufte, ohne Kinder und Freunde) werden von 13 Pfarrern betreut.
Die einzelnen Gemeinden entsenden entsprechend ihrer Mitgliederstärke Abgeordnete in die jährlich stattfindende Bundesversammlung. Diese beschliesst in allen Angelegenheiten des schweizerischen Baptistenbundes, legt den Haushaltsrahmen fest und wählt die Bundesleitung sowie den Präsidenten des Bundes für eine jeweils vierjährige Amtsperiode. Über zwei von ihr berufene Rechnungsrevisoren kontrolliert sie ausserdem die Bundesfinanzen.
Die Bundesleitung richtet Kommissionen ein, die u.a. für folgende Arbeitsbereiche zuständig sind: Finanzen, Inlandmission, Aussenmission (in Zusammenarbeit mit der Europäisch-Baptistischen Mission), Frauenarbeit, Weiterbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie Kinder- und Jugendarbeit.
Der Bund Schweizer Baptistengemeinden ist Mitglied in der Europäisch-Baptistischen Föderation und im Baptistischen Weltbund.
In Artikel 1 der Verfassung des Bundes heisst es: «Im Glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Herr der Kirche und Herr der Welt, schliessen sich Baptistengemeinden in der Schweiz zu einem Bund zusammen. Sich gründend auf das Zeugnis der Heiligen Schrift, fördert der Bund im Einklang mit baptistischer Lehre und Praxis die Verkündigung des Evangeliums, Gemeinschaft, Schulung, Anleitung zum christlichen Leben und Dienst. Der Bund setzt sich für Glaubens- und Gewissensfreiheit ein und befürwortet die Trennung von Kirche und Staat. Um der Verkündigung des Evangeliums willen begrüsst der Bund die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen.»
Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse
Die sechs Westschweizer Gemeinden Biel, Court, Genf, Malleray, Moutier und Tramelan haben sich zur Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse zusammengeschlossen, die zur Association Evangelique d’Eglises Baptistes de Langue Française gehört.
Unabhängige Baptistengemeinden
Unabhängige Baptistengemeinden befinden sich u. a. in Genf (englischsprachig), Payerne sowie reformierte Baptisten u. a. in Lausanne, Neuchâtel und Bulle FR.
Geschichte
Johann Gerhard Oncken, der Begründer der deutschen Baptistengemeinden, gilt auch als Gründer der ältesten schweizerischen Baptistengemeinde. Sie wurde durch ihn 1847 in Ebnat-Kappel/Toggenburg konstituiert. Keimzelle war ein freier Bibelkreis, dessen Mitglieder aufgrund ihrer Beschäftigung mit den Taufzeugnissen des Neuen Testaments die Gläubigentaufe begehrten. Bereits zwei Jahre nach der Toggenburger Gemeindegründung entstand die Baptistengemeinde in Zürich. Hier verbrachte Oncken auch die letzten Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod am 2. Januar 1884.
Die Schweizer Baptistengemeinden gehörten zunächst dem 1849 in Hamburg gegründeten Bund getaufter Christen (Baptisten) an. 1924 entstand unter den inzwischen acht Gemeinden der deutschsprachigen Schweiz der Wunsch, eine eigene nationale Vereinigung zu gründen. So entstand der Bund der Baptistengemeinden in der Schweiz. Seit 2003 lautet der offizielle Name: Bund Schweizer Baptistengemeinden.
In der Westschweiz bildete sich aufgrund einer missionarischen Initiative von Frankreich aus 1872 eine erste Baptistengemeinde in Tramelan. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden weitere fünf Gemeinden in dieser Region, die heute in der Union Évangélique d’Églises Baptistes de Suisse organisiert sind.
Ökumene
Die Schweizer Baptisten arbeiten vor Ort mit anderen Kirchen in vielen Bereichen zusammen. Sie gehören zum Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz und sind auch an der Arbeit der Evangelischen Allianz beteiligt. Teilweise arbeiten sie auch in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen mit.
Weblinks
- Offizielle Seite des Schweizer Baptistenbundes
- Offizielle Seite der Association Evangelique d'Eglises Baptistes de Langue Française (französisch)
- Baptistengeschichte.net: Seite von Lothar Nittnaus
Literatur
- Lothar Nittnaus: Baptisten in der Schweiz, ihre Wurzeln und ihre Geschichte. WDL-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-932356-71-3.