Bahnstrecke Bourg-en-Bresse–Bellegarde

Bourg-en-Bresse–Bellegarde
Strecke der Bahnstrecke Bourg-en-Bresse–Bellegarde
Karte der Strecke Haut-Bugey
Streckennummer (SNCF):884 000
Kursbuchstrecke (SNCF):525
Streckenlänge:64,727 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 35 
Minimaler Radius:300 m
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:nein
von Mouchard
von Chalon-sur-Saône
von Mâcon
0,000 Bourg-en-Bresse
nach Lyon
nach Ambérieu
7,040 A 40
9,860 Ceyzériat
12,944 Tunnel de Sénissiat (186 m)
12,803 Sénissiat-Revonnas
15,075 Viaduc de Ramasse (135 m)
17,823 (Suran; 23 m)
18,900 Villereversure
22,351 Simandre-sur-Suran
23,918 Tunnel de Racouse (1686 m)
24,810 Viaduc de Cize-Bolozon (Ain; 269 m)
25,060 Cize-Bolozon
29,445 Tunnel de Bolozon 1 (201 m)
29,696 Tunnel de Bolozon 2 (817 m)
31,235 Tunnel de Mornay (2589 m)
33,466 Nurieux-Volognat
35,617 Brion-Montréal-La Cluse
36,800 A 404
nach Andelot-en-Montagne
36,750 La Cluse
38,645 Tunnel de Malatière (279 m)
40,427 Nantua
43,199 Les Neyrolles
46,970 Tunnel de Sylans (617 m)
49,069 Charix-Lalleyriat
53,748 Saint-Germain-de-Joux
54,965 Viaduc du Tacon (115 m)
57,845 Tunnel de Trébillet (87 m)
58,105 Tunnel de Crotte (137 m; aufgelassen)
59,214 Châtillon-en-Michaille
59,715 Tunnel de Châtillon (257 m)
63,975 Tunnel de Musinens (573 m)
64,530 Bellegarde (Keilbahnhof; seit 2010)
nach Genève
64,727 Bellegarde (bis 2010)
nach Lyon

Die Linie Haut-Bugey (französisch Ligne du Haut-Bugey oder Ligne des Carpates) ist eine französische Eisenbahnlinie, die Bourg-en-Bresse über Nantua mit Bellegarde-sur-Valserine verbindet. Diese größtenteils eingleisige Strecke durch das Juragebirge hat eine Länge von 65 Kilometern. Sie weist Kurvenradien von minimal 300 m und Steigungen bis zu 35 Promille auf. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2010 fahren die TGV-Züge zwischen Paris und Genf über diese Strecke.

Geschichte und Bau

Profil der Linie Haut-Bugey

Die Geschichte der Bahn begann im Jahr 1866. Die Compagnie des Dombes et des Chemins de Fer du Sud Est beschloss eine Verbindung zwischen Bourg en Bresse und Bellegarde über Nantua herzustellen. Am 10. März 1876 wurde der erste Abschnitt mit einer Länge von 22 Kilometern zwischen Bourg-en-Bresse und Simandre sur Siran eröffnet. Am 6. Juli des selbigen Jahres wurde die Strecke um drei Kilometer nach Bolozon verlängert. Am 29. März 1877 wurde die Streckenverlängerung nach La Cluse eröffnet. Am 1. April 1882 war die gesamte Strecke befahrbar. Zwei Jahre später wird die Strecke an die Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée übertragen.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Strecke einige Beschädigungen.

Nachdem ab 1990 der Streckenabschnitt La Cluse–Bellegarde nicht mehr befahren wurde, wurde der Bahnhof La Cluse zum Kopfbahnhof, in dem die Züge von Bourg-en-Bresse, die auf die in La Cluse abzweigende Strecke in Richtung OyonnaxSaint-Claude abbogen, die Fahrtrichtung wechseln mussten. Um den Betrieb zu vereinfachen, wurde 1996 eine neue Verbindungskurve zur Strecke in Richtung Oyonnax–Saint-Claude gebaut, so dass der Fahrtrichtungswechsel der Züge von Bourg-en-Bresse nach Oyonnax entfiel. In diesem Zusammenhang wurde westlich der neuen Verbindungskurve der neue Haltepunkt Brion-Montréal-La Cluse eingerichtet; der alte Bahnhof La Cluse wurde nicht mehr bedient.

Viaduc de Cize-Bolozon

Ab September 2005 wurde für die Zeit der Bauarbeiten auf dem bis dahin noch befahrenen Streckenteil Bourg en Bresse–Brion-Montréal-La Cluse (– Oyonnax) ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Revitalisierung der Strecke

Die Revitalisierung der Strecke im Rahmen des Anschlusses der Schweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz wurde als deutlich kostengünstigere Alternative zum Neubau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke gewählt. Seit der Wiedereröffnung 2010 sind auf der nun elektrifizierten Strecke auf Teilabschnitten Höchstgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h erlaubt, die Streckenlänge zwischen Paris und Genf um 47 Kilometer (im Vergleich zur Bestandsstrecke via Ambérieu und Culoz) verkürzt und dank einer Fahrzeitersparnis von 20 Minuten mit dem TGV eine Reisezeit Paris–Genf von etwas über drei Stunden[1] möglich.

Die Bauarbeiten

Die Bauarbeiten begannen 2007. Nach der ursprünglichen Planung hätte die Strecke im September 2009 in Betrieb gehen sollen. Der Bau kostet 341 Millionen Euro. Der französische Staat zahlt davon 127,45 Millionen Euro und die Schweiz zahlt 110 Millionen Euro. Andere Mittel werden von der Réseau ferré de France mit 79,15 Millionen Euro aufgebracht, der Rest wird von der Region und den Anliegergemeinden gezahlt. Die ganze Strecke wird neu gebaut. Die bisherigen Kunstbauten werden erneuert. Unter anderem mussten die Tunnels wegen des für den elektrischen Betrieb (Oberleitung) benötigten Lichtraumprofils ausgebaut werden. Dazu wurde die Tunnelsohle abgesenkt.[2] Von den 58 Bahnübergängen wurden 18 geschlossen und alle 40 restlichen neu aufgebaut, insgesamt erscheint die Strecke seit Ende 2010 wie neu. Die Strecke wurde mit Wechselstrom 25 kV 50 Hz elektrifiziert. Die Bestandsstrecke Bourg-en-Bresse–Ambérieu–Culoz–Bellegarde dagegen ist mit 1,5 kV Gleichstrom elektrifiziert.

Der Bahnhof Bellegarde TGV

Bahnhöfe

Die Strecke hat zwei komplett neue Bahnhöfe: Bellegarde TGV und Nurieux. Die Bahnhöfe, die von den Nahverkehrszügen (TER) angefahren werden, sind Ceyzériat, Sénissiat-Revonnas, Villereversure, Simandre-sur-Suran und Brion-Montréal La Cluse. Die Bahnhöfe auf dem Abschnitt La Cluse–Bellegarde wurden nicht wieder aufgebaut, weil bisher nicht geplant ist, dort Regionalzüge fahren zu lassen.

Betrieb

Zwischen Bourg-en-Bresse und Bellegarde befahren 2011 täglich pro Richtung bis zu neun TGV der Relation Paris–Genf die Strecke. Davon hält jeweils einer im Bahnhof Nurieux.[3] Den Abschnitt Bourg-en-Bresse–Brion-Montréal-la-Cluse befährt zusätzlich pro Richtung täglich ein TER-Zug der Relation Bourg-en-Bresse–Oyonnax–Saint Claude.[4] Planmäßiger Güterverkehr findet auf der Strecke derzeit nicht statt.

Commons: Ligne du Haut-Bugey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zum Beispiel erreichen in der Richtung Paris–Genf laut Jahresfahrplan 2011 vier TGV-Direktverbindungen eine Fahrzeit von 3:05 Stunden. Siehe zum Beispiel Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn.
  2. Projektbeschreibung auf den Seiten des schweizerischen Bundesamts für Verkehr (BAV), abgerufen am 6. November 2010
  3. Siehe zum Beispiel Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn.
  4. Siehe Nahverkehrsfahrplan der Strecke Bourg-en-Bresse–Oyonnax–Saint Claude für die Periode 3. Juli – 10. Dezember 2011 (PDF-Dokument; 89 kB), abgerufen am 18. Juli 2011.

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