Wikipedia:Kandidaturen von Artikeln, Listen und Portalen

Abkürzung: WP:KALP, WP:KEA

Auf dieser Seite werden Artikel nominiert und diskutiert, die möglicherweise exzellent oder lesenswert sind, sowie Listen oder Portale, die möglicherweise informativ sind. Während einer Kandidatur wird entschieden, ob sie eine entsprechende Auszeichnung verdienen.

Die Auszeichnungen sollen qualitativ hochwertiges Schreiben kennzeichnen und belohnen. Durch Nominierung und Abstimmung sollen Seiten gesammelt werden, die Leser leicht als überdurchschnittlich oder hervorragend identifizieren und Autoren sich zum Vorbild nehmen können. Sie sollen Mitarbeiter motivieren, auch noch den letzten Schritt zur Verbesserung eines Artikels, einer Liste oder eines Portals zu gehen, und ihnen dafür eine kleine Anerkennung der Community zukommen lassen. Bitte beachte beim Ausarbeiten von Kritik den Kritik-Knigge. Beachte ihn auch, wenn du auf Kritik antworten willst.

Artikel, die gezielt für lesenswert kandidieren, können auch unter Wikipedia:Kandidaten für lesenswerte Artikel eingetragen werden. Das Verfahren ist dort beschrieben. Kandidaturen für exzellente Bilder finden sich unter Wikipedia:Kandidaten für exzellente Bilder.

Vorgehen

Jeder kann einen Kandidaten zur Wahl stellen und sich an der Bewertung beteiligen. Wie du dafür vorgehst, erfährst du hier im Detail. Ein Review vor der Kandidatur ist empfehlenswert. Alle Benutzer, auch unangemeldete (IP-Benutzer), sind stimmberechtigt. Jeder hat ein Votum. Man stimmt ab, indem man seinen Diskussionsbeitrag auf dieser Seite mit einer der Bewertungen „keine Auszeichnung“, „lesenswert“ oder „exzellent“ (für Artikel) oder „informativ“ (für Listen und Portale) kennzeichnet. Die Kennzeichnungen „abwartend“ und „neutral“ sind auch möglich. Die Begründung seines Votums hinsichtlich der Qualitäten der bewerteten Seite wird empfohlen, damit der Auswerter die Entscheidungen nachvollziehen und der Autor die Kritikpunkte aufgreifen kann. Es existieren folgende unverbindliche Vorlagen zur Stimmabgabe:

Informativ
{{BE|i}}
Lesenswert
{{BE|l}}
Exzellent
{{BE|e}}
keine Auszeichnung
{{BE|k}}
Neutral
{{BE|n}}
Abwartend
{{BE|a}}

Wenn du eine bestehende Auszeichnung eines Artikels, einer Liste oder eines Portals aufgrund von Mängeln nicht mehr für berechtigt hältst, kann diese in einer neuen Kandidatur überprüft werden. Das ist frühestens 14 Tage, nachdem die Mängel auf der Diskussionsseite benannt und seitdem nicht behoben wurden, erlaubt. Eine genaue Erläuterung der Richtlinien für Bewertungen von Artikeln mit Auszeichnungsstatus findet sich hier.

Kriterien

Alle Kandidaten müssen fachlich korrekt sein und dürfen keine gravierenden Fehler enthalten. Artikel mit Lücken in Kernbereichen sind auch dann nicht auszeichnungswürdig, wenn die Lücken auf nicht existierende Literatur zurückzuführen sind. Alle vorgeschlagenen Seiten halten sich an Wikipedia-Richtlinien und -Standards für gute Artikel, Listen oder Portale. Eine detaillierte Darstellung der unterschiedlichen Bewertungsstufen findet sich in der Kriteriendarstellung, folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Punkte.

Informative Listen und Portale
  • decken ihren Informationsbereich gut strukturiert und im Wesentlichen vollständig ab
  • sind optisch und sprachlich ansprechend sowie übersichtlich und nicht überladen
  • Listen haben zudem eine Einleitung
  • Portale haben ein passendes Layout, regen zur Mitarbeit an und werden aktiv betreut
Lesenswerte Artikel
  • sind Artikel überdurchschnittlicher Qualität
  • besitzen eine verständliche Einleitung, können jedoch aufgrund tolerierter Fachsprache im Detail für Laien unverständlich sein,
  • können inhaltliche Lücken außerhalb der Kernbereiche aufweisen
Exzellente Artikel
  • sind besonders herausragende Artikel
  • sind hervorragend geschrieben und angemessen illustriert
  • behandeln ihr Thema vollständig ohne gravierende Auslassungen
  • wirken weder einschläfernd noch anbiedernd

Auswertung

Die Kandidatur wird frühestens am 10. Tag (für exzellent am 20. Tag) nach dem Einstellungsdatum ab 0:00 Uhr ausgewertet (d. h., bei einer Nominierung am 7. kann am 17. ab 0:00 Uhr ausgewertet werden, für exzellent am 27. ab 0:00 Uhr). Abgegebene Stimmen zählen bis zum Zeitpunkt der Auswertung. Die Auswertung erfolgt primär durch eine Gewichtung und Wertung der für oder gegen die Auszeichnung vorgebrachten Argumente. Sollten keine gravierenden Mängel festgestellt worden sein, gilt folgendes Auswertungsschema: Ein Artikel ist mit einer „Lesenswert“-Auszeichnung auszuwerten, wenn die Summe aus „Exzellent“- und „Lesenswert“-Stimmen mindestens drei Stimmen mehr ergibt als die Zahl der Stimmen „keine Auszeichnung“.

Gibt es am 10. Tag mehr „Exzellent“-Stimmen als „Lesenswert“-Stimmen und „Keine Auszeichnung“-Stimmen zusammengenommen, so wird die Kandidatur zur Überprüfung des Exzellent-Status um 10 auf insgesamt 20 Tage verlängert. Hat der Artikel am 20. Tag insgesamt mindestens fünf „Exzellent“-Stimmen und mindestens doppelt so viele „Exzellent“-Stimmen wie „Lesenswert“-Stimmen und „Keine Auszeichnung“-Stimmen zusammengenommen, dann gilt er als „exzellent“.

Als vorzeitig exzellent können Kandidaturen ausgewertet werden, die nach mindestens 10 Tagen mindestens zehn „Exzellent“-Stimmen und keine einzige „Keine Auszeichnung“-Stimme erhalten (wenn es zugleich mindestens doppelt so viele „Exzellent“-Stimmen wie „Lesenswert“-Stimmen gibt).

Eine Liste oder ein Portal ist nach 10 Tagen als „informativ“ auszuwerten, wenn bis dahin mindestens drei „Informativ“-Stimmen mehr als „Keine Auszeichnung“-Stimmen abgegeben wurden.

Bei einer geringen Beteiligung an der Kandidatur und eines sich für eine Prämierung abzeichnenden Stimmungsbildes kann die Kandidatur nach dem Ermessen der Auswerter verlängert werden.

Enthält eine Seite auch nur einen nachgewiesenen gravierenden inhaltlichen Fehler, so ist sie unabhängig vom Abstimmungsergebnis nicht oder nur mit einem begründeten niedrigeren Status auszuzeichnen. Wahlen mit geringer Beteiligung oder uneindeutigem Votum werden als „ergebnislos“ gewertet, so dass der Status vor der Kandidatur bestehen bleibt. Offensichtliche Unsinnskandidaten können sofort entfernt werden. Weist eine Kandidatur ab 24 Stunden nach Beginn fünf Voten „ohne Auszeichnung“ mehr als Auszeichnungsstimmen auf, oder nach mehr als 72 Stunden drei Voten „ohne Auszeichnung“ ohne zugleich mindestens eine Pro- oder eine Abwartend-Stimme bekommen zu haben, ist sie vorzeitig gescheitert.

Weitere Details siehe unter Wahlmodus und Auswertung. Technische Hinweise für den Auswertenden gibt es hier.

Review des Tages

Kandidaturen sind erfolgreicher, wenn die Artikel vorher ein Review durchlaufen. Dieses bedarf aber der Mitarbeit von Wikipedianern, die sich Zeit dafür nehmen. Beteilige dich zum Beispiel am Review des Tages:


Eine obdachlos gewordene Familie, zuvor per Zwangsräumung aus einer Mietwohnung auf die Straße gesetzt

Die Blumenstraßenkrawalle waren dreitägige militante Unruhen, die sich vom 25. bis 27. Juli 1872 in der damaligen Stralauer Vorstadt in Berlin ereigneten.

Sie sind nach der Blumenstraße im heutigen Stadtteil Friedrichshain benannt. Die Straße war Ausgangspunkt eines Kampfes zwischen Fabrikarbeitern, Handwerksgesellen und Obdachlosen einerseits und der Berliner Polizei andererseits. Anlass war zum einen die Unzufriedenheit über hohe Mietpreise und damit verbundene häufige Zwangsräumungen, bei denen Mieter samt Mobiliar auf der Straße landeten. Ein weiterer Anlass des Widerstandes war zum anderen das Niederreißen von slumartigen Barackensiedlungen durch Polizei und Feuerwehr sowie die als demütigend empfundene Einweisung in das Arbeitshaus, der damals einzigen kommunalen Notunterkunft für Obdachlose. In der Forschung besteht Unklarheit darüber, ob die Ausschreitung als Krawall oder Protest bezeichnet werden kann. Von besonderem Interesse sind auch die Motive einer Distanzierung der sozialdemokratischen Parteien, Zeitungen und auch Gewerkschaften. In den ersten drei Jahren des Deutschen Kaiserreiches kam es nach den Recherchen des Historikers Lothar Machtan mindestens zwanzig Mal zu städtische Unruhen. Die meisten davon waren Protestaktionen gegen die Verteuerungen von Lebensmitteln und Mieten. Den Berliner Blumenstraßenkrawall vom Juli 1872 und den Frankfurter Bierkrawall vom April 1873 stuft Machtan als die „spektakulärsten ‚Krawalle‘ dieser Art in der Gründerzeit“ ein.

14. Juni

Diese Kandidaturen laufen mindestens bis zum 24. Juni/4. Juli

Corps Moenania Würzburg

Das Corps Moenania ist ein pflichtschlagendes und farbentragendes Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) und vereint Studenten und Alumni der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Es hat die längste ununterbrochene Tradition an der Universität Würzburg, seine Corpsmitglieder werden „Mainländer“ genannt. Innerhalb des KSCV gehört die Moenania dem Blauen Kreis an.

Ich bin auf den Artikel über einige Umwege gestoßen, nämlich durch die Beschäftigung mit dem Nachlass von Philipp Franz von Siebold. Ich bin kein Corpsstudent und auch auf keine andere Weise irgendwie mit der Verbindung verbunden. Ziel ist eine erfolgreiche Lesenswert-Kandidatur.

Das Review war leider etwas unerquicklich. Anstatt sich intensiv mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, konzentrierte sich ein Mitglied der Verbindung darauf, möglichst viele redundante Pressemeldungen in den Artikel einzubringen. Dies geschah offenbar, um bei einer möglichen Löschdiskussion auf die Erwähnung des Vereins in den Medien verweisen zu können. Besonders betont sehen wollte er (wohl aus aktuellem Anlass) den Unterschied zwischen Burschenschaften und Corps, obwohl der Artikel eine solche Verbindung nie hergestellt hat und ich dieses Thema im Zusammenhang des Artikels für völlig unwichtig halte. Zudem listete er Bücher auf, die ich angeblich noch einarbeiten müsste, obwohl ich den Großteil davon bereits verwendet hatte und anderes – gelinde gesagt – unnütz war. Erwartbare Fragen zur Qualität der verwendeten Literatur, zur Gewichtung des Artikels und Ähnliches wurden bisher nicht angesprochen. --Teutschmann (Diskussion) 12:50, 14. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

Ich finde das einen sehr interessanten Artikel, der die in der Wikipedia üblichen Studentenverbindungsartikel bei weitem übertrifft, insbesondere wegen des Blicks auf die Geschichte. Er scheint mir allerdings doch arg ins Detail zu gehen. Eine Bewertung behalte ich mir noch vor, ein paar Anmerkungen möchte ich aber schon machen.
Trotz meiner Sympathie für ausführliche Beschreibungen entlegener Gegenstände ist mir der Abschnitt Couleur, Bundessprüche, Wappen und Zirkel doch ein bisschen zu viel des Guten. Die doch etwas umständliche Aufklärung des "Irrtums" bzgl. der Mützenfarbe ist m.E. nicht so maßlos relevant und ich bin auch nicht so ganz sicher, ob dem Herrn Fröhlich da wirklich umstandslos zu glauben ist. Dagegen gefällt mir der Abschnitt über die Herkunft der Farben (der allerdings von Wiederholungen nicht frei ist), weil über solche Farbfragen auch jenseits des Themas oft zahlreiche Mythen im Schwange sind.
Ein paar Seltsamkeiten finde ich in dem an sich instruktiven Abschnitt über das Wappen. Zunächst mal fällt ja auf, dass das Schillerzitat in dem Wappen seltsam verändert ist, mit dem versmaßstörenden "e" in "geschworenen" (statt "geschwornen") und dem archaisierenden y in "Eyden", wo Schiller ein ganz schlichtes i setzte. Vielleicht sagt die Literatur dazu allerdings nichts. Dann gibts da eine Dopplung: "Im Feld links davon finden sich zwei gekreuzte Pariser auf güldnem Grund. Das Wappen auf der heraldisch linken Seite zeigt zwei gekreuzte Pariser mit dreifarbigen Stichblättern auf güldenem Grund." Einer der beiden Sätze sollte wohl raus.
"Bald nach der Jahrhundertwende griff in der Verbindung Protzsucht und Prahlerei um sich." Diese Sorte Beschreibung würde ich grundsätzlich nicht unkritisch übernehmen.
Es würde mich recht ernsthaft interessieren, wie denn die konfessionelle Seite aussah. Die "Kösener" waren ja gewöhnlich preußisch-protestantisch und das durchaus aggressiv, Würzburg war aber ja wohl stockkatholisch. Immerhin gab es ja offenbar in den frühen 1930ern Kämpfe mit den katholischen Studentenverbindungen um den Vorsitz im AStA, wobei sich die Corps zusammen mit den Nazis zeitweise gegen den CV durchsetzen konnten. Überhaupt finde ich das Verhältnis zu den Kösenern interessant, die ja auch nach Wk II wegen ihrer Protektion im Auswärtigen Amt heftig kritisiert wurden, besonders von katholischen Politikern.
Der ganze Artikel bräuchte eine kritische Lektoratsdurchsicht (ich hab ein bisschen damit angefangen). --Mautpreller (Diskussion) 20:10, 14. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
@Mautpreller Ich kann dir bzgl des Abschnitts Couleur, Bundessprüche, Wappen und Zirkel nur zustimmen, das hatte ich bereits im Review angsprochen. Diesen Abschnitt könnte man zum Beispiel zum Teil auch in die Geschichte verlagern.
@Teutschmann bzgl des Wahlspruchs gibt es da vielleicht auch verschiedene historische Hintergründe? Weil diese Abänderung auch aus kürzerer Zeit stammen könnte. Zumindest gibt es beide Varianten, da aktuell eine mit i in Eiden genutzt wird: https://moenania.com/ --Alrael (Diskussion) 21:06, 15. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Vielen lieben Dank für dieses konstruktive Feedback! Ich werde in den kommenden Tagen eine umfassende Antwort vorlegen. --Teutschmann (Diskussion) 01:29, 16. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Es ist richtig, dass der Artikel sehr ins Detail geht. Ich möchte kurz darlegen, was ich im Hinterkopf hatte, als ich begonnen habe, diesen Artikel zu überarbeiten. Wie ich bereits oben erwähnt habe, beschäftige ich mich im Rahmen einer größeren Studie zum Thema „Christentum und frühneuzeitliches Japan“ intensiv mit dem Nachlass des Japanreisenden Philipp Franz von Siebold. So bin ich auf diesen Artikel gestoßen. Besonders verwundert hat mich, dass im Abschnitt „NS-Zeit“ nichts über den Ausschluss von jüdischen und „jüdisch versippten“ Corpsbrüdern berichtet wird, obwohl ich wusste, dass dieses Thema in der Dissertation von Jürgen Herrlein (die mir durch die intensive Beschäftigung mit dem Verhältnis von alten und neuen Eliten in der NS-Zeit bekannt war) auch am Beispiel dieses Bundes behandelt wird. Mir fiel weiterhin auf, dass das Thema absichtlich aus dem Artikel ausgeklammert wurde, unter anderem mit dem Argument, das Einfügen der Informationen könne zu Missverständnissen führen. Es wurde behauptet, die Angaben von Herrlein seien falsch oder nicht vertrauenswürdig, da dieser keinen Einblick in die Constitutionen des Corps gehabt hätte und der Zusammenhang falsch dargestellt werde.
Ich entschloss mich daher, diese Lücke zu schließen und den gewünschten „Zusammenhang“ zu liefern. Ich habe also mit der NS-Zeit angefangen und mir zunächst die Standardwerke angesehen. Anschließend habe ich anhand des verfügbaren Materials das Gerüst ummantelt.
Wer sich etwas mit Verbindungschroniken auskennt, weiß, dass diese häufig keinen sehr guten Umgang mit ihrer Geschichte pflegen. „Rauschende Feste“ mit vielen Gästen werden gerne erwähnt. Innere Konflikte oder die NS-Zeit werden hingegen gerne ausgeklammert und man erklärt sich gerne selbst zum Opfer. Ein besonders übles Beispiel ist das Sammelband von Rolf-Joachim Baum „Wir wollen Männer, wir wollen Taten“ von 1998, der KSCV-Verbandschronik. Dort werden die deutschen Corps von Baum zum Opfer des NS-Regimes erklärt, die Rolle, die unter anderem auch der KSCV bei der Verbreitung antisemitischer Ideen in der Gesellschaft gespielt hat, wird heruntergespielt. Vielmehr sei der Druck, antisemitisch zu werden, aus der Gesellschaft gekommen und die Corps seien mitgerissen worden, außerdem wird den Juden eine Mitschuld am Holocaust zugesprochen.
Diese Tendenz eines geschichtsrevisionistischen Weltbildes findet sich auch im älteren Artikel, auf der Website sowie auch in der älteren Chronik dieses Corps. Überrascht hat mich beim Sammeln von Material dann jedoch die jüngere Chronik des Corps von 1993. Die unterschiedlichen Beiträge in der umfangreichen Chronik sind teils von unterschiedlicher Qualität. Aber besonders jene zum Ausschluss von Juden und dem Verhältnis zur NS-Zeit sind akribisch ausgearbeitet und schonungslos ehrlich. Weiter hinten im Werk findet sich sogar eine Darstellung der Konflikte im Corps und dem Dachverband, nachdem Forderungen laut wurden, sich doch auch einmal ehrlich mit der eigenen Geschichte in der NS-Zeit auseinanderzusetzen und welche Argumente von den Befürwortern einer geschichtsrevisionistischen Richtung vorgebracht wurden. Auch insgesamt ist die Chronik im Übrigen von guter Qualität. Es wird nicht an Endnoten gespart, die einschlägige Literatur wurde beachtet, es wird klar, nachvollziehbar, quellenbasiert und auch quellenkritisch argumentiert. Für eine Vereinschronik ist das wirklich ungewöhnlich.
Aufgrund der Masse an relevanten Informationen (das Thema Würzburger Studentenverbindungen und Nationalsozialismus nimmt etwa einen großen Teil, wenn nicht sogar den Großteil im Sammelband „Studentenschaft und Korporationswesen an der Universität Würzburg 1582–1982“ ein) und weil ich darüber hinaus auch den Kontext nicht unbeachtet lassen wollte, wuchs der Abschnitt über die NS-Zeit schnell an. In dieser Zeit sind eben auch wirklich interessante und relevante Dinge geschehen, was sich nicht für alle Zeiten des Corpslebens sagen lässt. Gleichzeitig wollte ich den Artikel aber auch nicht zu NS-lastig werden lassen.
Daher habe ich versucht, die sonstige Geschichte und Rolle des Corps an der Studentengeschichte in Würzburg ebenso akribisch darzustellen, ohne dabei jedoch ins Geschwafel oder die Anhäufung von Trivialem abzudriften. Wie sehr mir das gelungen ist, sei dem Leser überlassen.
Es stimmt, dass der Abschnitt über Couleur, Bundessprüche, Wappen und Zirkel sehr ausführlich geraten ist. Das hat vor allem auch mit den umfangreichen Einzelstudien von Leipold und Schmidt-Cotta zu tun, die sich sehr umfassend mit dem Thema auseinandersetzten. Ich werde versuchen etwas aufzuräumen. Die Erwähnung des Irrtums der Mützenfarbe hatte insbesondere damit zu tun, dass dies so in der alten Version des Artikels gestanden hat. Der Mythos ist durch das Werk „Die Deutschen Corps“ von 1898 von Fabricius bekannt geworden. Fröhlich widerlegt die Behauptung noch im selben Jahrhundert in seiner Corpschronik. Die Begründung ist tatsächlich relativ lang und ausführlich und erstreckt sich über eine ganze Seiten. Die Argumentation ist insgesamt auch schlüssig. Die abweichende Mützenfarbe ist nämlich offenbar Anlass für Probleme gewesen. Wahrscheinlich ist die Information aber in der Fußnote besser aufgehoben.
Zum Satz „Bald nach der Jahrhundertwende griff in der Verbindung Protzsucht und Prahlerei um sich“ möchte ich anmerken, dass dies kein wörtliches Zitat ist. Ich gebe zu, dass ich vielleicht eine etwas distanziertere Formulierung hätte finden müssen.
Warum man ein von Schiller abweichendes Schiller-Zitat verwendet hat, kann ich gerade nicht beantworten. Leupold und Schmidt-Cotta erwähnen auch in ihren Einzelstudien keinen Grund dafür. Die Schreibweise mit „i“ muss ein neueres Phänomen sein. In den Chroniken von Fröhlich, Angerer und Schmidt-Cotta und allen anderen Druckerzeugnissen des Corps, die ich bisher eingesehen habe findet sich ausschließlich die Schreibweise mit „y“. Klar ist, dass mehrere Verbindungen aus dieser Zeit und nach Fabricius auch die älteren Orden diese Schreibweise verwenden, bzw. verwendet haben. Ich habe aber tatsächlich einen Aufsatz gefunden, der exakt diese Frage beantworten dürfte. Ich werde ihn in den kommenden Tagen einsehen.
Die konfessionelle Seite ist sicherlich interessant und ich werde sehen, was ich tun kann. Ein paar Informationen vorweg. Es stimmt, dass es im Deutschland des ausgehenden 19. Jahrhundert zu immer größeren Auseinandersetzungen zwischen den Waffenstudenten und den katholischen Verbänden gekommen ist und sich dieser Streit auch in Weimar fortgesetzt hat. Auffällig für Würzburg scheint insbesondere, dass die dortigen Corps ihren Alleinvertreteranspruch besonders schlecht durchsetzen und vergleichsweise früh fallen lassen mussten – nämlich schon 1849, also noch vor der Gründung katholischer Verbände. Und erneut in den 60er Jahren, als sich Verbindungen unterschiedlichen Typs – darunter auch katholische – organisierten und sich gegen die Corps wendeten und diese eine empfindliche Niederlagen hinnehmen mussten, wenngleich ihre Gegner sich kurze Zeit später wieder zerstritten. In der Phase der zunehmenden Mobilisierung der katholischen Studenten im Zuge des Kulturkampfes und des akademischen Kulturkampfes gelang es den katholischen Verbindungen letztlich mehr als 50% der korporierten Studentenschaft auf sich zu vereinen und die Corps an den Rand zu drängen. Die beanspruchten Privilegien (etwa der als selbstverständlich aufgefasste Vortritt beim Festumzug zum 300. Jubiläum der Würzburger Universität) ließ sich nicht durchsetzen.
Zum Thema Nationalsozialismus. Klar ist, dass mit der Erstarkung des NSDStB es häufig zu Bündnissen zwischen den traditionellen waffenstudentischen Verbindungen und den Nationalsozialisten kam und Unitas, KV und CV häufig auf der anderen Seite standen. Man sollte sich das Ganze aber vielleicht trotzdem nicht zu sehr als Streit zwischen Waffenstudententum und NSDStB einerseits und katholischen Verbänden andererseits vorstellen, wenngleich die in zunehmendem Maße völkisch ausgerichteten Burschenschaften und Corps im NSDStB natürlich eher einen Verbündeten sahen als im KV und CV – zumal die meisten Mitglieder des NSDStB vor der Machtübernahme schlagenden Verbindungen angehörten. Es kam aber auch schon sehr früh zu Fällen, in denen CV und NSDStB bei bestimmten Themen kooperiert haben. Zu mehreren solchen Fällen ist es auch in Würzburg gekommen – so auch bei der Frage nach Zulassungsbeschränkungen für jüdische Studenten. Die Vorstellung, der CV sei ein „Bollwerk“ gegen Nationalsozialismus gewesen – wie es noch heute häufig behauptet wird (angeführt wird hier meist insbesondere der Unvereinbarkeitsbeschluss zwischen Katholizismus und NSDAP von 1931, der auch vom CV unterstützt worden ist) – lässt sich bei genauem Hinsehen nicht so leicht aufrechterhalten. Auch bei den katholischen Korporationen hatte sich schon früh in der Weimarer Zeit eine Abwendung von demokratischen Ideen und dem bestehenden System und eine Hinwendung zur Hoffnung auf eine nationale Revolution und ein totalitäres Gesellschaftsmodell vollzogen. Bei den Corps, den Burschenschaften und anderen Verbindungstypen trat deren antidemokratische Gesinnung aufgrund der zunehmend stärkeren Betonung der völkischen Idee lediglich besonders stark zu Tage.
Es ist im Übrigen so gewesen, dass zum Beginn der 1930er Jahre die protestantischen Studenten die katholischen Studenten erstmals an Zahl übertrafen. 1919 war das Verhältnis noch 2:1 gewesen. --Teutschmann (Diskussion) 19:59, 16. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. ich schreib die Tage noch was dazu, kann aber nicht versprechen, dass es ganz schnell geht. --Mautpreller (Diskussion) 20:52, 16. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Der Aufsatz, in den ich meine Hoffnung gesetzt hatte [Friedrich A. Pietzch: Über den Ursprung des Wahlspruches „Ewigkeit geschwornen Eyden“. In: EuJ, Bd. 13 (1968), S. 108–10], liefert leider überraschend wenig zur Herkunft des Wahlspruches bei den Verbindungen. Bemerkenswert erscheint lediglich die in zwei Sätzen abgehandelte These, dass Schiller den Spruch von den Orden übernommen habe und nicht umgekehrt. Als Beleg führt Pietzch die Abkürzung E.G.E. in Stammbüchern vor 1786 an. Diese These halte ich – am Rande gesagt – nicht für besonders glaubhaft. Ich schätze, E.G.E hat schlichtweg etwas anderes bezeichnet. Der Grund für die variierende Schreibweise des Wahlspruchs scheint der Umstand zu sein, dass die Schreibweise mit „y“ in den Liedersammlungen der Zeit erscheint (vgl. etwa hier). Manchmal wird auch „geschworenen“ anstelle von „geschwornen“ geschrieben. Nach einigem Nachgraben sind mir nun tatsächlich auch unterschiedliche Schreibweisen des Spruches in Publikationen der Verbindung untergekommen. --Teutschmann (Diskussion) 16:46, 18. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Sehr einleuchtend, danke. Ist eh nur eine Randnotiz, muss man wohl nicht vertiefen. --Mautpreller (Diskussion) 19:34, 18. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Exzellent detaillierter und qualitativ exzellenter Artikel. Mein Lob! --JiaqiDerKrasse (Diskussion) 20:55, 16. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

20. Juni

Diese Kandidaturen laufen mindestens bis zum 30. Juni/10. Juli

Mein Nachbar Totoro

Mein Nachbar Totoro ist ein japanischer Anime-Film aus dem Jahr 1988. Er entstand unter der Regie von Hayao Miyazaki, der auch das Drehbuch schrieb, und wurde von Studio Ghibli produziert. Die Geschichte erzählt von den kleinen Abenteuern zweier Schwestern, die mit ihrem Vater in ein Haus auf dem Land in Japan gezogen sind. Im Haus und dem benachbarten Wald begegnen sie Naturgeistern, unter ihnen der titelgebende Totoro. Der Film wurde in Japan und mit der Zeit auch darüber hinaus zu einem beliebten Kinderfilm und zu einem der bekanntesten Filme des Studio Ghibli, das die Titelfigur noch heute als Markenzeichen verwendet.

Ich habe über längere Zeit an dem Artikel gearbeitet, zuletzt ging er für einige Zeit durch ein Review und wurde im Zuge dessen noch weiter verbessert. Daher möchte ich ihn nun hier gerne als Kandidaten für eine Auszeichnung aufstellen und freue mich auf Voten und Kommentare. --Don-kun Diskussion 18:44, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

Nun, ein schöner Artikel. An ein paar Punkten könnte man ihn aber noch ein wenig verbessern:
1. Die Einleitung ist doch etwas kurz, einige Informationen bspw. über die Veröffentlichung, die Einordnungen in Miyazakis Werk und Nachwirkungen sollten hier noch angerissen werden.
2. Die Handlung würde ich sagen geht gerade so, aber hier und da könnte man durchaus noch einmal erweitern um die Verständlichkeit, bzw. die Vorstellbarkeit des Gesagten zu erhöhen.
3. Veröffentlichung und Publikumserfolg sollte man eher zusammenführen. Denn nach dem ersten Absatz von Veröffentlichung habe ich mich gerade über die Informationen gefragt, die ich erst in Publikumserfolg lesen konnte.
4. Im Abschnitt Nachwirkungen erwähnst du ja einige Filme, die den Inhalt aufgreifen - sind das alle über die man redet, bzw. sind das immer die über die in den Belegen geredet wird? Wenn Nein und noch andere genannt werden, würde ich hier noch ergänzen, denn das ist doch gerade das, was die Bedeutung eines Filmes unterstreicht. Vor allem bei "Der Film, so die Anime Encyclopedia, trug dazu bei, eine modernisierte Form der alten Märchenerzählungen in das japanische Kino zurückzubringen" frage ich mich, welche Filme das sind, wo dieses Motiv aufgegriffen wurde - da hätte ich gerne noch ein paar Informationen.
5. Auf formaler Ebene gibt es hier und da noch Halbsätze und Absätze an denen man keine EN findet (außer natürlich bei der Handlung selbst). Da sollte man nochmal kurz ran, damit jedes Mal klar wird, wo die einzelnen Informationen herkommen.
Also mir gefällt der Artikel sehr, vor allem der letzte Abschnitt, Lesenswert ist er für mich jetzt schon. Für Exzellent fehlt mir aber noch ein bisschen.
Was ich noch interessant fände, aber was auch für Exzellent nicht zu verlangen wäre: Was ist mit Kinostarts in Südamerika, Afrika, etc.? Was weiß man über den Erfolg in anderen Ländern als Deutschland, Japan und USA? Das würde den Artikel zu anderen Filmartikeln deutlich abheben. --Ichigonokonoha (Diskussion) 19:10, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Ich sehe gerade, im englischen Wikipedia-Artikel finden sich noch einige Informationen, z.B. über ein Sequel, da könnte man also vielleicht noch das Material für entsprechenden Ausbau finden. --Ichigonokonoha (Diskussion) 19:14, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
DAs Sequel wird erwähnt. Es ist der Kurzfilm im Ghibli Museum. --JPF just another user 20:07, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Ich schließe mich meinem Vorredner an, mindestens/aktuell schon Lesenswert --Alrael (Diskussion) 19:12, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Wunderbar umfassend, auch in den Hintergründen. Zwei Punkte hätte ich noch: Die Handlung des Films geht im Nachspann weiter. Hier sieht man die Rückkehr der Mutter zu ihren Kindern, gemeinsame Unternehmungen und einen kleinen Bruder (?). Beim Spin-Off im Museum sollte IMO erwähnt werden, dass es nur einer von mehreren Kurzfilmen ist, der sich mit den anderen bei den Aufführungen abwechselt. Ansonsten sehe ich keine Lücken, weswegen ich zurExzellent neige. --JPF just another user 20:04, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
"Auch die Anime Encyclopedia nennt den Film sowohl einen für Miyazaki sehr persönlichen, da seine Mutter auch an Tuberkulose litt, wie die Mutter im Film, als auch Miyazakis besten Film und einen der besten Animes überhaupt." - welcher soll denn dieser beste Film Miyazakis sein? Mal von der Wertung ab, die man echt anzweifeln kann, dürfte es sich doch dabei letztlich im Totoro handeln, aber dann macht diese Formulierung keinen Sinn. Oder in welchem anderen Film soll es eine Mutter mit TBC gegeben haben, ich kann mich da wirklich nicht erinnern. Überhaupt ist der Rezeptionsteil ganz schön erschlagend, im Vergleich zu vielen anderen Bereichen die eher dünn sind (Produktion etwa, wo die eigentliche Produktion sogar noch unter der Animation abgehandelt wird) auch recht viel. zudem sehr Nischenlastig, dabei ist doch gerade das ein Film, der weit über die Anime-Szene hinaus rezipiert wurde. Zudem habe ich den Eindruck, dass es eine sehr rückschauende Kritik ist, während Kritiken aus der Zeit der Erstveröffentlichung kaum dabei sind. Beides ist wichtig, da man hier auch die Entwicklung der Aufnahme bei der Kritik absehen kann. Immerhin erfreulicherweise keine Kritik von Armknecht dabei, das ist ja relativ selten. Die Punkte 4 bis 6 würde ich auch unter einem Oberteil "Rezeption" (oder in der Art) subsummieren, ähnlich den Punkten 2 und 7. Auch die Einleitung ist nach meinem Dafürhalten noch etwas kurz geraten. Warum kommt die japanische DVD-Veröffentlichung vor den chronologisch klar früheren Video-Veröffentlichungen? Was mit fehlt, ist die Bedeutung der Doppelveröffentlichung von Totoro und den Glühwürmchen für Ghibli, Animes und die Sicht auf Trickfilme überhaupt. Denn das kann man gar nicht unterschätzen. Also: es gibt noch ein paar Baustellen. Nichts desto trotz schon ein sehr schöner Artikel, von dem ich wünschte, er wäre der Standard. Auf der anderen Seite gibt es noch so viele Rotlinks auch wichtiger Animes, dass ich persönlich (ja, ich weiß, das tut an dieser Stelle nichts zur Sache, weil es nicht darum geht) eher hoffe, dass diese Lücken gefüllt würden, bevor solch ambitionierte Ausbauten erfolgten. Es erschreckt mich wirklich, dass Penguin Highway noch keinen Artikel hat, aber auch etwa, dass The Case of Hana & Alice, The House of the Lost on the Cape oder Blue Thermal fehlen. OK, ja, anders Thema. --Marcus Cyron Mit Ukraine, Israel, Armenien und Iranern 20:18, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Da das hier von mehreren angesprochen wurde, werde ich mir am Wochenende nochmal den Aspekt der Veröffentlichung, vor allem die Adaptionen/Fortsetzungen vornehmen. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, aus denen einen eigenen Abschnitt zu machen. Dann geht das "Sequel" auch nicht so leicht unter. Im englischen Artikel lese ich noch etwas von einem inzwischen vorgeführten Bühnenstück, das würde da ebenfalls hineinpassen. Was das Einbauen der Publikumsreaktionen bei der Veröffentlichung betrifft, verstehe ich warum das vorgeschlagen wird, bin aber unsicher, weil man das eben üblicherweise trennt. Das Kapitel zum Publikumserfolg ist aber wirklich sehr kurz, also wäre es vielleicht eine Idee, das bei der Veröffentlichung einzubauen und die Preise dann bei den Kritiken.
@Ichigonokonoha: Zur Einleitung überlege ich mir etwas. Mit der Handlung bin ich ganz zufrieden. Generell bin ich eher ein Freund davon, sich kurz zu fassen. Wichtige Details finden ja später Erwähnung. Auf die beeinflussten Filme geht die Anime Encyclopedia nicht näher ein, sondern positioniert Totoro nur in der Entwicklung von Fantasy- und Märchenfilmen. Was die Nachweise betrifft, würde ich für die Auszeichnungen mal noch nach Belegen schauen. Die übrigen Sätze ohne direkten Nachweis enthalten nur triviale Datenbankinformationen.
@JPF: Die Sequenz im Abspann würde ich nicht erwähnen, weil es nicht zum Kern der Handlung gehört. Es wird auch glaube ich nicht weiter rezipiert.
@Marcus: Die zitierte Formulierung finde ich auch nicht richtig gelungen und schaue mir das nochmal an. Die Wertung geht schon weit, ist aber auch nicht völlig abwegig - manche sehen das halt so. Zur Produktion geben die Belege halt nicht mehr her, für Animationstechnik oder auch nur den visuellen Stil hat sich in meinen Quellen niemand interessiert. Ebenso ist es bei der Doppelveröffentlichung und bei Kritiken bin ich halt auf das verfügbare beschränkt, habe mich aber zumindest etwas um Ausgewogenheit bemüht. Eine Überschrift "Rezeption" habe ich vermieden, weil solche auch bei den Analysen mit drinsteckt und dann ist damit der halbe Artikel überschrieben - das bringt ja auch nichts. Der Leser sucht nicht unbedingt nach dem Schlagwort "Rezeption", also habe ich es hier gelassen.
Generell weiß ich, dass es noch spezielle Quellen gäbe, die sich mit Miyazakis Werk beschäftigen. Mich darin auch noch zu versenken wäre mir aber zuviel (überhaupt die erst zu besorgen) und ich widme mich dann eben lieber wieder anderen Artikel - dass es größere Lücken gibt, stellt Marcus ja schon fest. --Don-kun Diskussion 18:21, 21. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
Ich habe mir den Film nochmal angeschaut, stand neben Ponyo eh auf meiner "Revisionsliste". Und die Szene im Regen im klenien Wegschrein musste ich gleich mehrfach anschauen, bis ich endlich raus hatte, dass es nicht der "Herr Jesu", sondern der "Herr Jizu" war. Und ich dachte schon, an der Stelle hätte sie Synchro in einer Weise versagt, dass sich sogar Rainer Brandt fremdgeschämt hätte. Der Analyseteil gefällt mir nach nochmaliger Betrachtung noch einmal mehr, bis auf eine Stelle. Ich verstehe Glasenapps Analyse nicht so ganz. Sollte das ein Scherz von ihm sein - oder meint der das ernst? Wenn ersteres, muss das natürlich deutlich aus dem Text erwähnt werden. Wenn Letzteres, muss man überlegen, ob das noch seriös genug ist, als dass es eine Erwähnung rechtfertigt. Geburtstrauma (hat einen Artikel) dürfte genauso ein psychoanalytisches Hirngespinst sein wie der Penisneid, die Kastrationsangst und der Ödipuskomplex. Zu fast allen sind die Wikipedia-Artikel erschreckend unkritisch. Solche Dinge in diesen harmlosen Film zu lesen ist schon eher erschreckend. Und, was ich auch noch wichtig finde ist, dass Totoro gemeinsam mit den Glühwürmchen einen Trend zementiert haben, der wie schon richtig dargestellt auch vorher schon da war, wenn auch eher im Serienbereich: Umgang mit Verlust, Verlustangst und die reale Verlustgefahr. Das durchzieht die japanischen Animes sogar über Genregrenzen bis heute. Wenn ich in mein Regal fasse und drei Animes raus ziehen würde, hätten garantiert mindestens zwei davon so etwas zumindest als sekundäres Thema. --Marcus Cyron Mit Ukraine, Israel, Armenien und Iranern 00:59, 22. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

Völkerschau

Nachdem der zum 1. März 2024 vollständig überarbeitete Artikel den 4. Platz des Wikipedia-Schreibwettbewerbs Frühjahr 2024 und dort zugleich den ersten Platz in der Sektion III Geschichte und Gesellschaft erreichte, hat er in den vergangenen zwei Wochen das Review durchlaufen.

Wichtig schient mir für die Auszeichungskandidatur der Hinweis, dass es sich um einen Überblicksartikel handelt. Es wäre kein Problem (z.B. Vorgeschichte oder Völkerschauen im Deutschen Reich) umfangreiche eigene Artikel anzulegen (kann ja noch folgen?!), was in diesem Artikel aber im Sinne des (leserfreundlichen) Überblicks bewusst vermieden wurde.

Das Review der vergangenen zwei Wochen hat dem Artikel gut getan – besonders bezüglich der Aufhellung zweier zentraler Aspekte:

  • Die Feststellung unter Forschungsstand, dass es bislang keine umfassende und systematische Darstellung der vielen hunderten und heterogenen Völkerschauen gibt, ermöglicht jetzt eine sinnvolle Verknüpfung zum Unterkapitel Völkerschauen nach Ländern und Städten, da die bisherigen Forschungsergebnisse zumeist punktuelle (lokale, regionale oder im besten Fall gebündelte nationale) Befunde zusammentragen. Eine globale Perspektive findet sich in der Forschung bisher nicht, also rücken die vielfältigen Einzeluntersuchungen in den Fokus. Es wäre wünschenswert, noch mehr Informationen über lokale oder nationale Kontexte dem Artikel hinzuzufügen (wenn hierzu neue Forschungen folgen). Noch wünschenswerter wäre eine globale Betrachtung, die gibt es aber bislang nicht. Diese Lücke des Artikels wird jetzt viel deutlicher zum Ausdruck gebracht.
  • Dem Artikel wurde vorgehalten, dass er hauptsächlich nur die deutschsprachige Literatur abdeckt. Das ist insofern nicht zutreffend, als der französischsprachige (und ins Deutsche übersetzte) Band von Blanchard u.a. von 2012 mit seinen zahlreichen internationalen Beiträgen voll berücksichtigt wird und es nach meinem Kenntnisstand keine besonders einschlägigen fremdsprachigen Standardwerke gibt (das zeigt der intensive Blick in die anderssprachigen Wikipedia-Artikel; lasse mich aber gerne eines besseren belehren!). In der deutschsprachigen Forschung hat das Thema offenbar überproportionale Aufmerksamkeit erfahren.

Was ich also bei der Auszeichnungskandidatur zu denken geben möchte: Die Völkerschauen als aussagestarker Aspekt der Kolonialgeschichte sind nicht eben schlecht erforscht – aber keineswegs (besonders in globaler Perspektive) hinreichend! Erwartet also nicht mehr von dieser Neubearbeitung des Artikels – als in den Büchern steht. --CPallaske (Diskussion) 22:29, 20. Jun. 2024 (CEST)Beantworten

22. Juni

Diese Kandidaturen laufen mindestens bis zum 2. Juli/12. Juli