Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe 1979

Im Jahr 1979 fanden folgenden Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe statt:

Welterbe

Auf seiner dritten Sitzung vom 22. bis zum 16. Oktober 1979 in Kairo und Luxor, Ägypten nahm das Welterbekomitee 45 Stätten aus 18 Ländern neu in die Liste des UNESCO-Welterbes auf, darunter 34 Kultur- (K), zehn Natur- (N) und eine gemischte Kultur- und Naturerbestätte (K/N). Erstmals wurde eine grenzüberschreitende Welterbestätte ausgewiesen und eine weitere auf die Liste des gefährdeten Welterbes (G) gesetzt.

Welterbeliste

Folgende Stätten wurden neu in die Welterbeliste eingetragen:

Tempel von Abu Simbel
Palast des Fasilidas
Mont-Saint-Michel
Palast des Darios in Persepolis
Altstadt von Dubrovnik
Bucht von Kotor
Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
Waldgebiet Bialowieza
Vertragsstaat(en)BezeichnungTypRef.Anmerkungen
Agypten ÄgyptenMemphis und seine Nekropole – die Pyramidenfelder von Gizeh bis Dahschur
(Lage)
K86
Antikes Theben mit seiner Nekropole
(Lage)
K87
Nubische Denkmäler von Abu Simbel bis Philae
(Lage)
K88
Islamisches Kairo
(Lage)
K89
Abu Mena
(Lage)
K90
Athiopien ÄthiopienFasil Ghebbi in der Region Gondar
(Lage)
K19Im 16. und 17. Jahrhundert als Residenz des äthiopischen Kaisers Fasilidas errichtete Festungsstadt
Bulgarien BulgarienKirche von Bojana
(Lage)
K42
Der Reiter von Madara
(Lage)
K43
Thrakergrab von Kazanlak
(Lage)
K44
Felskirchen von Ivanovo
(Lage)
K45
Frankreich FrankreichMont-Saint-Michel und seine Bucht
(Lage)
K80
Kathedrale von Chartres
(Lage)
K81
Schloss und Park von Versailles
(Lage)
K83
Abteikirche und Stadthügel von Vézelay
(Lage)
K84
Dekorierte Grotten des Vézère-Tals
(Lage)
K85
Ghana GhanaFestungen und Schlösser in der Volta, Greater Accra, Zentral- und Westregion
(Lage)
K34
Guatemala GuatemalaNationalpark Tikal
(Lage)
K/N64
Antigua Guatemala
(Lage)
K65
Iran IranTschogha Zanbil
(Lage)
K113
Persepolis
(Lage)
K114
Meidan-e Emam, Isfahan
(Lage)
K115
Italien ItalienFelsbilder der Valcamonica
(Lage)
K94
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Kroatien)⁠(d)Altstadt von Dubrovnik
(Lage)
K95
Historischer Komplex in Split mit dem Palast Diokletians
(Lage)
K97
Nationalpark Plitvicer Seen
(Lage)
N98
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Nordmazedonien)(d)Ohridsee (Jugoslawischer Teil)
(Lage)
N(e)99heute erweitert zum Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Montenegro)(d)Natürliche und kulturhistorische Region Kotors
(Lage)
K125geschichtsträchtige Bucht mit historischen Orten, unter anderem die mittelalterliche Festungsstadt Kotor, der malerische Ort Perast und die Klosterinsel Sveti Đorđe
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Serbien)(d)Stari Ras und Sopoćani
(Lage)
K96
Kanada KanadaDinosaurier-Provinzpark
(Lage)
N71
Nepal NepalNationalpark Sagarmatha
(Lage)
N120
Tal von Kathmandu
(Lage)
K121
Norwegen NorwegenStabkirche von Urnes
(Lage)
K58
Bryggen
(Lage)
K59Hafenstadt von Bergen
Polen PolenKonzentrationslager Auschwitz
(Lage)
K312007 umbenannt in „Auschwitz-Birkenau – Deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager“
Białowieża-Nationalpark(a)
(Lage)
N33
Syrien SyrienAltstadt von Damaskus
(Lage)
K20
Tansania TansaniaSchutzgebiet Ngorongoro
(Lage)
N(b)39
Tunesien TunesienMedina von Tunis
(Lage)
K36
Stätte von Karthago
(Lage)
K37
Amphitheater von El-Djem
(Lage)
K38
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenNationalpark Grand Canyon
(Lage)
N75
Nationalpark Everglades
(Lage)
N76
Independence Hall
(Lage)
K78
Zaire Zaire (Demokratische Republik Kongo)(c)Nationalpark Virunga
(Lage)
N63
grenzüberschreitend:
Kanada Kanada,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Nationalpark Kluane und Nationaldenkmal Wrangell-St.-Elias
(Lage)
N72
(a) 
Durch die Erweiterung um ausgedehnte Waldflächen in Belarus im Jahr 1992 wurde dieses Naturerbe zum grenzüberschreitenden Welterbe „Waldgebiet Bialowieza“.
(b) 
Seit der Erweiterung von 2010 ist das „Schutzgebiet Ngorongoro“ auch unter kulturellen Kriterien anerkannt.[1]
(c) 
Republik Zaire war bis 1997 der Name der Demokratischen Republik Kongo
(d) 
Die für den Bundesstaat Jugoslawien eingetragenen Welterbestätten sind an die damaligen Teilrepubliken als Nachfolgestaaten übergegangen.
(e) 
Der Ohridsee war zunächst nur als Naturerbe eingetragen, erst durch die Erweiterung im darauf folgenden Jahr entstand das gemischte Kultur- und Naturerbe der Region von Ohrid.[2]

Für folgende Stätten wurde die Entscheidung über die Eintragung in die Welterbeliste vertagt:

Endgültig abgelehnt wurden

Rote Liste

Die Natürliche und kulturhistorische Region Kotors wurde auf Antrag des Vertragsstaates Jugoslawien auf die Liste des gefährdeten Welterbes („Rote Liste“) gesetzt.[6] Die Region Kotor war 1979 durch ein Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Einzelnachweise

  1. Welterbeliste. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 16. September 2017 (Anmerkung beim Eintrag der Welterbestätte „Schutzgebiet Ngorongoro“).
  2. World Heritage List. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 16. September 2017 (englisch, Fußnote 29).
  3. Ichkeul National Park/Parc national de l’Ichkeul auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  4. Paphos, Birthplace of Aphrodite/Paphos auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  5. Longobards in Italy. Places of the Power (568-774 A.D.)/Les Lombards en Italie. Lieux de pouvoir (568-774 après J.-C.) auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  6. Decision: CONF 015 XI.19. UNESCO World Heritage Centre, 1979, abgerufen am 16. September 2017 (englisch).