Maison Parisienne

Maison Parisienne
Rechtsform
Gründung 1894
Auflösung 1898
Sitz Paris, Frankreich
Leitung Charles Labouré
Branche Automobilindustrie

Maison Parisienne war ein französischer Hersteller von Automobilen.[1][2]

Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen aus Paris importierte unter Leitung von Direktor Charles Labouré zunächst Fahrzeuge von Benz nach Frankreich. Später begann die Produktion in Lizenz.[2] Die Markennamen lauteten Maison Parisienne und Éclaire. Ingenieur Serex war maßgeblicher Konstrukteur. Im August 1896 vereinbarte die Maison Parisienne mit der Benz & Cie. den Bezug von Benz-Motoren.[3] 1898 endete die Produktion.

Fahrzeuge

Zunächst entstanden Modelle mit Einzylinder-Viertaktmotoren von Benz, die äußerlich den Modellen von Benz entsprachen. Aus 1045 cm³ Hubraum entwickelte der Motor anfangs 1,5 PS, später 2,75 PS, 3 PS und 3,5 PS.

Im September 1896 nahmen Charles Labouré, Guyenet und Fisson mit unterschiedlichen Maison Parisienne-Wagen am Rennen Paris-Marseille-Paris über 1.728 km teil, nur Fisson erreichte nicht das Ziel.[4]

1898 kam das Modell Éclaire auf den Markt, das zunächst ebenfalls von dem liegenden Benz-Einzylindermotor angetrieben wurde.[5] Im selben Jahr entstand nach einem Entwurf von Labouré und Serex ein Éclaire-Modell mit einem Benz-Zweizylindermotor. Charles Labouré nahm im März 1898 mit einem solchen Modell am Autorennen von Marseille nach Nizza teil und wurde zweiter in der Klasse bis 400 kg.[2][6]

1898 wurden von Maison Parisienne drei verschiedene Typen von liegenden Benz-Motoren eingesetzt: Einzylinder-, gegenläufiger Zweizylinder- und paralleler Zweizylindermotor:[3]

Außerdem wurden eine Vielzahl von Karosserieaufbauten und -ausstattungen angeboten: Duc, Phaéton, Coupé, Lieferwagen; zwei- oder viersitzig; Dos a dos oder Vis-à-vis; optional mit Dach und Teilverglasung.[3][7]

Literatur

Commons: Maison Parisienne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  2. a b c David Burgess Wise: The New Illustrated Encyclopedia of Automobiles. Greenwich Editions, London 2004, ISBN 0-86288-258-3 (englisch).
  3. a b c La Maison Parisienne. In: Raoul Vuillemot (Hrsg.): La locomotion automobile. Nr. 15. Paris 14. April 1898, S. 230–237.
  4. La Course Paris-Marseille-Paris. In: P. Jeanniot (Hrsg.): Le Sport universel illustré. Paris 15. Oktober 1896, S. 314–316.
  5. Maurice Farman: Les Voitures de la Maison Parisienne. In: P. Jeanniot (Hrsg.): Le Sport universel illustré. Paris 2. April 1898, S. 225.
  6. Maurice Farman: La Course de Marseille-Nice. In: P. Jeanniot (Hrsg.): Le sport universel illustré. Paris 19. März 1898, S. 189–191.
  7. Automobil Club de France: Grand album illustré de l'industrie automobile pour l'année 1900. 1900, S. 64–65, abgerufen am 19. Dezember 2022 (französisch).