Korbacher Franziskanermaler

Korbacher Franziskanermaler ist der Notname eines 1455 oder 1456 geborenen Künstlers, von dem sich drei ursprünglich im Franziskanerkloster Korbach befindliche Flügelaltäre in Korbach und Umgebung und eine Altartafel in Köln erhalten haben, die er jeweils mit einem ganzfigurigen Selbstporträt in der Ordenstracht der Franziskaner signierte. Er starb nach 1527.

Leben

Über das Leben des Künstlers ist nichts bekannt. Seine Gemälde stehen in der Tradition der Westfälischen Tafelmalerei, so dass mit Sicherheit angenommen werden kann, dass er in einer der dortigen Werkstätten ausgebildet wurde, vielleicht in der des Meisters des Schöppinger Altars oder der des Meisters von Liesborn. Hier dürfte er auch Beispiele der Niederländischen Malerei kennengelernt haben, von der er einige Bildfindungen und -formeln übernahm. Auf dem Kalvarienberg-Gemälde von St. Pantaleon ist – als Tempel von Jerusalem – ein Gebäude mit einer Kuppel dargestellt, die zu dieser Zeit nur italienische Kirchen wie Santa Maria del Fiore oder das Pantheon in Rom schmückten. Man kann also annehmen, dass er einmal nach Italien gereist war, sei es als Pilger oder Künstler.

Sein frühestes datiertes Werk schuf er im bereits vorgerückten Alter von 63 Jahren, so dass gelegentlich darüber spekuliert wird, ob ihm nicht weitere Tafelgemälde zugeschrieben werden können.

Werke

Literatur

  • Sabine Maier, Rüdiger Maier, Peter Witzel: Der Marienaltar in der Nikolaikirche zu Korbach, Korbach, 2008.
  • Esther Meier: Das Kalvarienbergretabel des Korbacher Franziskaners. Rekonstruktion eines stilgeschichtlichen Problemfalls, in: Marx, Petra (Hg.): Neue Forschungen zur alten Kunst, Münster, 2010, S. 345–363.
  • Esther Meier: Kunstproduktion in den Franziskanerklöstern zu Korbach und Meitersdorf, BoD, Norderstedt, 2009, ISBN 3-8370-8047-1.
  • Peter Witzel: Der Korbacher Franziskanermaler und sein Werk. Städtisches Heimatmuseum, Korbach 1988, ISBN 3-87077-057-0, (Museumshefte Waldeck-Frankenberg Nr. 8).