Johann Hinrich Klapmeyer (Orgelbauer, 1724)

Johann Hinrich Klapmeyer (* 1724 in Otterndorf; † 6. März 1792) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben

Johann Hinrich Klapmeyer war Sohn von Michael David Klapmeyer, der Organist in Otterndorf war. Nach dem Tod des Orgelbauers Eilert Köhler erhielt Klapmeyer 1751 als Geselle das Orgelbauprivileg in Oldenburg vom dänischen König. Er heiratete die Witwe Köhlers und wohnte in Oldenburg. 1760 ist Hinrich Just Müller als Geselle bei Klapmeyer nachgewiesen.

Er wird manchmal mit dem gleichnamigen Orgelbauer Johann Hinrich Klapmeyer (1690–1757) (Glückstadt) verwechselt, mit dem er wahrscheinlich verwandt ist.

Werk

Von Klapmeyer sind acht Orgelneubauten und zahlreiche Umbauten und Reparaturen nachgewiesen. Seine Wirksamkeit konzentriert sich auf die Orgellandschaft Oldenburg.

Werkliste (Auswahl)

In der fünften Spalte der Tabelle bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal und die arabische Zahl in der sechsten Spalte die Anzahl der klingenden Register. Eine Kursivierung zeigt an, dass die Orgel nicht erhalten ist.

JahrOrtKircheBildManualeRegisterAnmerkungen
1752–1753BurhaveSt. PetriII/P20Erweiterung der Orgel (1638–1639) um ein selbstständiges Pedal und Überholung
1753ApenSt. NikolaiII/p13Neubau; 1888 ersetzt
1752–1754OldenbrokChristuskirche
II/P20Neubau; zum großen Teil erhalten; die Vorgängerorgel von Arp Schnitger (1697) wurde verkauft und von Klapmeyer 1763 in Nordenham-Atens aufgebaut
1754Seefeld (Stadland)Ev.-luth. KircheII/p13Neubau vermutlich durch Klapmeyer; nicht erhalten
1756–1758Rodenkirchen (Stadland)St.-Matthäus-Kirche
II/P21Neubau; Prospekt und 5 Register erhalten; Rest des Pfeifenwerks 1988 von Alfred Führer rekonstruiert
1758–1759StuhrSt. PankratiusII/p15Neubau; nicht erhalten
1759EdewechtSt. NikolaiII/P16Erweiterung der Orgel von Christian Vater (1719) um ein selbstständiges Pedal; nicht erhalten
1760GanderkeseeSt. Cyprian und Cornelius (Ganderkesee)
II/P22Erweiterung der Orgel von Schnitger (1699) um ein selbstständiges Pedal, in dem 2–3 Register erhalten sind → Orgel von St. Cyprian und Cornelius (Ganderkesee)
1759–1761/1770/1785OldenburgLambertikircheIII/P37Reparaturen der Orgel von Hermann Kröger (1642); 1791 stürzte das Gewölbe ein und wurde die Orgel von Klapmeyer abgetragen.
1756–1766KirchhammelwardenFriedrichskirche
II/P24Prospekt und 11 Register erhalten
1769SchweiburgEv.-luth. KircheII/p12Neubau; 1875 ersetzt
1773WarflethSt. MarienII/p12Neubau; nicht erhalten
1786–1789DelmenhorstStadtkircheII/P23Umbau der Orgel von Christian Bockelmann (1618) und Arp Schnitger (1711) mit neuem Prospekt; nicht erhalten
1792HatshausenMaria-Magdalena-KircheII/p12Neubau nach Klapmeyers Tod durch Johann Gottfried Rohlfs (1793) vollendet; nicht erhalten

Literatur

  • Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
  • Walter Kaufmann: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg. Stalling, Oldenburg 1962.
  • Fritz Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Noetzel, Wilhelmshaven 2008, ISBN 978-3-7959-0894-2.
  • Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Keweloh: Orgeln in Niedersachsen. Hauschild, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5.

Siehe auch