Jennifer Heil

Jennifer Heil
Nation Kanada Kanada
Geburtstag 11. April 1983
Geburtsort Spruce Grove
Karriere
Disziplin Moguls, Dual Moguls
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Turin 2006 Moguls
Silber Vancouver 2010 Moguls
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
Gold Ruka 2005 Dual Moguls
Gold Madonna di Campiglio 2007 Dual Moguls
Silber Madonna di Campiglio 2007 Moguls
Silber Inawashiro 2009 Moguls
Gold Deer Valley 2011 Moguls
Gold Deer Valley 2011 Moguls
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 5. Dezember 1999
 Weltcupsiege 21
 Gesamtweltcup 1. (2006/07)
 Moguls-Weltcup 1. (2003/04, 2004/05, 2005/06,
2006/07, 2009/10)
 Dual-Moguls-Weltcup 1. (2006/07)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Moguls 24 20 6
 Dual Moguls 1 5 2
letzte Änderung: 20. März 2011

Jennifer Heil (* 11. April 1983 in Spruce Grove, Alberta) ist eine kanadische Freestyle-Skierin, die besonders in den Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls zu den erfolgreichsten Athletinnen überhaupt zählt. Sie ist Olympiasiegerin, Gesamtweltcupsiegerin und vierfache Weltmeisterin.

Biografie

Mit zwei Jahren stand Heil erstmals auf Skiern. Ihr Vater, ein Rechtsanwalt, brachte der Kanadierin und ihrer Schwester die Grundlagen bei. Jene begannen neunjährig mit dem Moguls-Sport.[1] Bereits mit 13 Jahren bestritt Heil im Februar 1997 ihre ersten internationalen Wettkämpfe im Nor-Am Cup. Dort erreichte sie schon früh gute Platzierungen und kam im Januar 1999 in Le Relais als Zweite zum ersten Mal auf das Podium. Nachdem sie im Februar des gleichen Jahres in Fortress Mountain den Sieg im Dual Moguls errungen hatte – womit sie den Nor-Am Cup in jener Disziplin gewann –, debütierte sie zu Beginn des Winters 1999/2000 im Freestyle-Skiing-Weltcup. Dort kam sie jedoch zunächst nur zu einem Einsatz, den sie als 29. und damit Vorletzte beendete.[2]

Im Weltcup 2000/01 gelang Heil dann der Durchbruch in die Weltspitze. Sie platzierte sich mehrmals in Folge unter den Top Ten und schaffte im Januar 2001 zum ersten Mal den Sprung auf das Weltcup-Podium, indem sie Zweite von Mont Tremblant wurde. Zudem gewann sie, wie schon im Vorjahr, die kanadischen Meistertitel sowohl im Moguls als auch im Dual Moguls. So kam es wenig überraschend, als sich die Newcomerin als beste Kanadierin bei der Weltmeisterschaft 2001 als Siebte im Moguls zeigte. Nach der Weltmeisterschaft folgte ein weiterer Podestplatz in Himos, wo sie Dritte wurde. Insgesamt klassierte sie sich im Disziplinenweltcup auf dem vierten Rang, im Gesamtweltcup reihte sie sich als Achte ein. Dank ihrer großen Erfolge gleich in der ersten Saison wurde sie als Rookie of the Year ausgezeichnet.[1]

Im Jahr 2001 wurde Dominick Gauthier Heils Trainer; diese Bindung hält bis heute an.[3] Die Saison 2001/02 begann wenig erfolgreich für Heil, die jedoch schon im Januar 2002 wieder in gute Form kam und in Oberstdorf als Dritte erneut das Podest erreichte. Als eine der jüngsten Athletinnen im gesamten Team Kanada[4] reiste sie zu den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City. Dort zeigte sie als erste Freestyle-Skierin überhaupt das 360 iron cross, bei dem sie sich halb dreht, die Skispitzen nach unten stellt und kreuzt und – bevor sie die Drehung vollendet – wieder auseinander nimmt.[5] Als Vierte unter 29 Teilnehmerinnen verpasste sie eine olympische Medaille nur knapp um einen Hundertstelpunkt.[6] Unmittelbar nach Olympia feierte sie in Inawashiro den ersten Weltcupsieg, es folgte noch ein weiterer zweiter Rang im Dual Moguls. In den Gesamtwertungen der beiden Disziplinen gelang ihr der vierte Rang im Dual Moguls und der sechste im Moguls.

Während der Saison 2002/03 startete Heil bei keinen internationalen Wettkämpfen, da sie wie zwei andere kanadische Athleten einzeln trainierte.[7] Der Weltcup 2003/04 verlief für sie sehr erfolgreich. Innerhalb der ersten fünf Rennen kam sie viermal unter die besten Zwei, darunter zwei Siege. Auch danach erreichte sie noch fünfmal das Podium und triumphierte ein weiteres Mal. Mit diesen guten Leistungen errang sie zum ersten Mal den Titel im Moguls-Weltcup, was ihr auch in den beiden folgenden Saisons gelang. Noch erfolgreicher als im Vorwinter startete Heil in der Saison 2004/05, in der sie sogar fünfmal siegte. So nahm sie als eine der Favoritinnen an der Weltmeisterschaft 2005 teil, wo sie zwar im Moguls nur Fünfte wurde, sich im Dual Moguls jedoch die Goldmedaille sicherte.

Der Winter 2005/06 wurde zu Heils erfolgreichstem. In den sieben Moguls-Weltcups vor Olympia gewann Heil zweimal und wurde viermal Zweite. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 ließ sie gleich am ersten Wettkampftag Titelverteidigerin Kari Traa keine Chance und gewann mit 0,85 Punkten Vorsprung die Goldmedaille. Dazu meinte die Kanadierin, die bei der Siegerehrung fälschlicherweise als US-Amerikanerin aufgerufen worden war[8]: „Ein Traum ist für mich in Erfüllung gegangen. Dafür habe ich so lange, so hart gearbeitet.“[9] Nach den Olympischen Spielen gewann sie zwei weitere Weltcups, außerdem wurde sie wieder kanadische Meisterin. Auch im Weltcup 2006/07 gelangen ihr einige Erfolge, so etwa eine Siegesserie von sechs Weltcups in Folge. Außerdem wurde sie erneut Weltmeisterin im Dual Moguls und gewann WM-Silber im Moguls. Nachdem Heil die Saison 2007/08 aus Gesundheitsgründen ausgelassen hatte[10], gelang ihr im Weltcup 2008/09 ein weiterer Sieg. Bei den Weltmeisterschaften 2009 gewann sie auf der Buckelpiste die Silbermedaille.

In der Saison 2009/10 dominierte Heil wiederum den Weltcup. Mit vier Siegen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen entschied sie die Disziplinenwertung deutlich für sich. Im Gesamtweltcup belegte sie den dritten Platz. Nicht ganz ihrer Favoritenrolle gerecht wurde sie bei den Olympischen Winterspielen 2010: Im Moguls-Wettbewerb in Cypress Mountain bei Vancouver musste sie sich der US-Amerikanerin Hannah Kearney geschlagen geben und gewann die Silbermedaille. Der Zweikampf mit Kearney setzte sich in der Saison 2010/11 fort. Heil hatte dabei im Weltcup meist das Nachsehen und verfehlte sechsmal den Sieg knapp. Hingegen gelang ihr bei der Weltmeisterschaft 2011 in Deer Valley die Revanche, als sie im Moguls-Wettbewerb Kearney die Goldmedaille gewann. Wenige Tage später wurde sie zum dritten Mal Dual-Moguls-Weltmeisterin.

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Weltcupsiege

Heil errang bisher 58 Podestplätze, davon 25 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
3. März 2002 Inawashiro Japan Moguls
19. Dezember 2003 Madonna di Campiglio Italien Moguls
17. Januar 2004 Lake Placid USA Moguls
29. Februar 2004 Špindlerův Mlýn Tschechien Moguls
16. Dezember 2004 Tignes Frankreich Moguls
15. Januar 2005 Lake Placid USA Moguls
29. Januar 2005 Deer Valley USA Moguls
6. Februar 2005 Inawashiro Japan Moguls
11. Februar 2005 Naeba Ski Resort Japan Moguls
18. Dezember 2005 Oberstdorf Deutschland Moguls
28. Januar 2006 Madonna di Campiglio Italien Moguls
1. März 2006 Jisan Südkorea Moguls
5. März 2006 Inawashiro Japan Moguls
5. Februar 2007 La Plagne Frankreich Moguls
6. Februar 2007 La Plagne Frankreich Dual Moguls
17. Februar 2007 Inawashiro Japan Moguls
24. Februar 2007 Apex Kanada Moguls
2. März 2007 Voss Norwegen Moguls
3. März 2007 Voss Norwegen Moguls
31. Januar 2009 Deer Valley USA Moguls
7. Februar 2009 Cypress Mountain Kanada Moguls
8. Januar 2010 Calgary Kanada Moguls
9. Januar 2010 Calgary Kanada Moguls
14. Januar 2010 Deer Valley USA Moguls
16. Januar 2010 Deer Valley USA Moguls

Weitere Erfolge

  • 1 kanadischer Meistertitel (2006)
Commons: Jennifer Heil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jennifer Heil auf slam.canoe.ca. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  2. Results auf fis-ski.com. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  3. James Christie: Heil ready to race again, The Globe and Mail, 12. Dezember 2008.
  4. Ron Manz: Sky's the limit for young Olympian auf slam.canoe.ca. Erschienen am 29. Januar 2002 in der Calgary Sun. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  5. Ann-Marie Metten: Ski Superstar Jennifer Heil@1@2Vorlage:Toter Link/www.alive.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf alive.com. Erschienen im Januar 2007 in der alive #291. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  6. RESULTS WOMEN'S MOGULS (PDF; 89 kB) auf fis-ski.com. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  7. Canadian Freestyle Ski Association Announces 2002-2003 Teams auf sirc.ca. Pressemitteilung, erschienen im Juli 2002. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  8. Heil: Traurig trotz Sieg auf abendblatt.de. Erschienen am 13. Februar 2006 im Hamburger Abendblatt. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  9. Jörg Schröder: Erste weibliche Olympiasiegerin anno 2006 heißt Jennifer Heil – Sieg auf der Buckelpiste auf live-wintersport.com. Erschienen am 11. Februar 2006. Abgerufen am 1. Februar 2009.
  10. Olympian Jennifer Heil to sit out this season auf cbc.ca. Erschienen am 15. Januar 2008. Abgerufen am 1. Februar 2009.