Franz Statz

Dombaumeister Franz Statz (um 1909)

Franz Statz (* 1. Dezember 1848 in Köln; † 17. Juni 1930 ebenda; vollständiger Name: Franz Anton Hubert Statz) war ein deutscher Architekt und Dombaumeister in Linz an der Donau.

Leben

Als Sohn des Kölner Architekten Vincenz Statz trat Franz Statz mit Schulabschluss zunächst in dessen Atelier ein. Hieran schloss er ein Architekturstudium in Berlin und eine mehrjährige Tätigkeit bei einer dortigen Baubehörde an. Bis zu dem frühen Tod seines älteren Bruders Jean (1846–1887) war er daneben auch als Lehrer an der Bauakademie tätig, kehrte dann aber nach Köln in das väterliche Atelier zurück, das er um 1889/90 auch übernahm. In Köln wirkte Statz von 1897[1] bis 1902 wie zuvor sein Vater als Diözesanbaumeister, anschließend als Erzdiözesanbaurat[2], und war zugleich bis 1909 in dessen zweiter Nachfolge Dombaumeister in Linz.

Der Erzdiözesanbaurat Franz Statz konnte auf eine umfängliches Œuvre, insbesondere im Rheinland zurückblicken. In Bad Honnef ließ er sich 1901 eine Villa (Frankenweg 46) erbauen.[3] Er war mit der 1931 verstorbenen Luise Statz, geb. Bigge, verheiratet und hatte mit ihr mehrere Kinder, darunter den preußischen Regierungs- und Landrat Karl Statz. Die Grabstätte der Eheleute befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof.[4]

Ehrungen

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

JahrBildOrtObjektBundeslandKommentar
1882–1883NeuruppinKatholische Pfarrkirche:

Herz Jesu

Brandenburg
1887DormagenKatholische Pfarrkirche:

St. Michael

Nordrhein-Westfalen1970 bis auf wenige Reste abgerissen.
1889KölnKatholische Pfarrkirche:

Herz Jesu

Nordrhein-WestfalenNicht ausgeführter Wettbewerbsentwurf (gemeinsam mit seinem Vater; prämiert mit dem 2. Preis)
1890EtzweilerKatholische Pfarrkirche:

St. Hubertus

Nordrhein-WestfalenErweiterung um Querschiff und Chor, 2002 abgerissen.
1891–1893EndenichKatholische Pfarrkirche:

St. Maria Magdalena

Nordrhein-Westfalen
1890–1891, 1896–1898BuirKatholische Pfarrkirche:

St. Michael

Nordrhein-Westfalen1890–1891 Erbauung von Chor, Querschiff und Sakristeien, 1896–1898 Errichtung von Kirchenschiff und Turm
1896Bad GodesbergKatholische Pfarrkirche:

St. Marien

Nordrhein-WestfalenErweiterung der Kirche
1896–1898EchtzKatholische Pfarrkirche:

St. Michael

Nordrhein-Westfalen
1897Bad ArolsenKatholische Pfarrkirche:

St. Johannes Baptist

Hessen
1898BleibuirKatholische Pfarrkirche:

St. Agnes

Nordrhein-WestfalenBau des Glockenturms
1898GrevenbroichKatholische Pfarrkirche:

St. Peter und Paul

Nordrhein-Westfalen
1898–1899Köln-LongerichKatholische Pfarrkirche:

St. Dionysius

Nordrhein-Westfalen
1898–1900ManheimKatholische Pfarrkirche:

St. Albanus und Leonhardus

Nordrhein-WestfalenDie Kirche wurde am 18. Mai 2019 profaniert, das Bauwerk soll dem Tagebau Hambach weichen.
1902RüngsdorfKatholische Pfarrkirche:

St. Andreas

Nordrhein-WestfalenNur Chor und Querhaus erhalten.
1902–1903BirgelKatholische Pfarrkirche:

St. Martinus

Nordrhein-Westfalen
1904HolzmülheimKatholische Kapelle:

Kreuzerhöhung

Nordrhein-WestfalenErweiterung um Querschiff und Chor.
1905–1906SteckenbornKatholische Pfarrkirche:

St. Apollonia

Nordrhein-Westfalen[6]
1906Köln-OstheimKatholische Pfarrkirche:

St. Servatius

Nordrhein-Westfalen
1906–1907KleinbüllesheimKatholische Pfarrkirche:

St. Peter und Paul

Nordrhein-Westfalen
1908KaulhausenKatholische Kapelle:

St. Wendelinus

Nordrhein-Westfalen
1906–1909Köln-SülzKatholische Pfarrkirche:

St. Nikolaus

Nordrhein-Westfalen
1910UdenbrethKatholische Pfarrkirche:

St. Hubertus

Nordrhein-WestfalenNur Außenmauern erhalten, Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
1910–1911SchüllerKatholische Pfarrkirche:

St. Paulus

Rheinland-Pfalz
1911BirkesdorfKatholische Pfarrkirche:

St. Peter

Nordrhein-WestfalenErweiterung um Querschiff und Chor. Nur der Chor ist erhalten.
1913Köln-EhrenfeldKirchturm der Pfarrkirche St. JosephNordrhein-Westfalen

Literatur

  • Willy Weyres, Albrecht Mann: Handbuch zur rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts. 1800 bis 1880. Greven Verlag, Köln 1968, S. 100 Nr. 690.
Commons: Franz Statz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Honnefer Volkszeitung, 18. Februar 1897, S. 2
  2. Honnefer Volkszeitung, 16. April 1902, S. 2
  3. Geschichtsweg Bad Honnef – Villen am Frankenweg
  4. Grabstätte in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 24. Februar 2021.
  5. Zentralblatt der Bauverwaltung. 31. Jahrgang 1911, Nr. 11 (vom 4. Februar 1911), S. 69.
  6. Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, herausgegeben vom Bischöflichen Generalvikariat, Aachen 1994, S. 616.