You’ve Lost That Lovin’ Feelin’

You’ve Lost That Lovin’ Feelin’
Cover
Cover
The Righteous Brothers
Veröffentlichung 1964
Länge 3:05 Min.
Genre(s) Wall of Sound
Autor(en) Cynthia Weil, Barry Mann
Produzent(en) Phil Spector
Label Philles Records
Coverversionen
1965 Cilla Black
1969 Dionne Warwick
1979 The Human League
1980 Hall & Oates

You’ve Lost That Lovin’ Feelin’ ist ein Popsong aus dem Jahr 1964. Die Ballade wurde in der Originalfassung von den Righteous Brothers zu einem der bisher meistgespielten Songs.

Entstehungsgeschichte

Barry Mann und dessen Frau Cynthia Weil schrieben den Song nach dem Vorbild von Baby I Need Your Lovin’ der Four Tops in einem Hotel, wo sie ihn auf einem Klavier strukturierten. Als sie ihn dem Musikproduzenten Phil Spector, Chef des Labels Philles Records, vorspielten, war der sofort begeistert und veränderte mit ihnen gemeinsam die Bridge.[1]

Nachdem die drei das Werk fertiggestellt hatten, wurde es den Righteous Brothers angeboten. Das Stück wurde von August bis November 1964 im Studio A der Gold Star Studios in Los Angeles aufgenommen. Im Hintergrund wurde ein Mädchenchor eingesetzt, zu dem auch die junge Cher gehörte. Zu den Sessionmusikern wurde Saxophonist Jim Horn berufen, der häufig für Spector gearbeitet hatte.

Produktion

Das Stück ist von Arrangement und Klangtechnik eines der charakteristischsten Beispiele der „Wall of Sound“, wie die typische Produktionsweise von Phil Spector genannt wird. Dazu gehörte die orchestrale, nahezu symphonische Inszenierung mit Geigen und Bläsersektionen. Die von Gene Page arrangierte Einspielung mit Mitgliedern von The Wrecking Crew, darunter Glen Campbell (Rhythmusgitarre), Don Randi (Piano), Barney Kessel (sechssaitiger Bass), Carol Kaye (Fender-Bass), Ray Pohlman (Kontrabass) und Earl Palmer (Schlagzeug), erforderte insgesamt 38 Takes. Alleine der Einsatz von drei Bassinstrumenten zeigt, welch monumentaler Sound Spector vorschwebte.[2]

Cynthia Weil war allerdings der Meinung, dass der Song „zu langsam und zu lang“ sei, um als Hit gegen die British Invasion zu bestehen.[3] Es wurde ein anderes Ende angefügt, das das Lied noch dramatischer erscheinen ließ. Nach dem letzten Abmischen wurde die Ballade mit der Katalog-Nr. Philles 124 am 5. Dezember 1964 veröffentlicht. Bereits am 12. Dezember 1964 kam sie in die US-Charts, wo sie am 6. Februar 1965 den ersten Platz erreichte. Das gelang dem Stück auch in Großbritannien; es wurde weltweit über acht Millionen Mal im Radio gespielt,[4] widerlegte damit die anfänglichen Befürchtungen seiner Macher und brachte es zum Millionenseller-Status. Im Dezember 1999 veröffentlichte die BMI die „Top 100 Songs of the Century“, eine Liste der meistgespielten Songs in Radio und Fernsehen, die von You’ve Lost That Lovin’ Feelin’ angeführt wurde.[5]

Rezeption

You’ve Lost That Lovin’ Feelin’ gehört zu den wenigen Nummer-eins-Hits, die gleich dreimal durch verschiedene Interpreten in die Top-20-Charts kamen. Auch erfolgreich waren mit dem Stück Cilla Black (Platz 2 in Großbritannien im Januar 1965), Dionne Warwick (Platz 16 in den USA im September 1969) und Daryl Hall & John Oates (Platz 12 im September 1980). Der Broadcast Music Incorporated (BMI) zufolge sind insgesamt 23 Coverversionen registriert.[6] Außerdem veröffentlichte die britische New Wave/Synthiepop-Band The Human League auf ihrem Debütalbum Reproduction im Jahr 1979 eine Coverversion.

Das Lied Baby Love Child von Pizzicato Five verwendet ein Sample aus dem Lied.[7]

Musikbeispiele

Einzelnachweise

  1. Fred Bronson, The Billboard Book of Number One Hits, New York, 1985, S. 166
  2. Mark Ribowsky, He's A Rebel, 1989, S. 186
  3. David Hinckley, 1991,Notes from Phil Spector: Back to Mono (1958-1969) Heft zur CD-Box
  4. Pressemitteilung der Broadcast Music, Inc. (BMI) am 13. Dezember 1999
  5. Showbiz Scene mit der Liste von BMI (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive)
  6. YOU VE LOST THAT LOVIN FEELIN (Legal Title). (Memento vom 21. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (BMI-Registrierung)
  7. Pizzicato Five's 'Baby Love Child' sample of The Righteous Brothers. In: www.whosampled.com. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).