Tales from Topographic Oceans Tour

Tales from Topographic Oceans Tour
von Yes
PräsentationsalbumTales from Topographic Oceans
Anfang der Tournee16. November 1973
Ende der Tournee23. April 1974

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt77
Chronologie
Close to the Edge Tour
(1972/73)
Tales from Topographic Oceans TourRelayer Tour
(1974/75)

Die Tales from Topographic Oceans Tour war eine Konzerttournee der britischen Progressive-Rock-Band Yes, bei der sie ihr Konzept-Doppelalbum Tales from Topographic Oceans (1973) teilweise in voller Länge aufführte. Die Tournee umfasste insgesamt 79 Konzerte in Europa und Nordamerika.

Hintergrund

Die Tales from Topographic Oceans Tour startete am 16. November 1973 in Bournemouth und endete am 23. April 1974 in Rom. Auf den Konzerten spielten Yes zunächst die Songs des Vorgängeralbums Close to the Edge in umgekehrter Reihenfolge zum Tracklisting des Albums, gefolgt von allen vier Songs des aktuellen Albums Tales from Topographic Oceans in genauer Albumreihenfolge. Als Zugabe wurde lediglich Roundabout dargeboten. Die komplette Aufführung von Tales from Topographic Oceans geschah nicht unbedingt zur Freude von Rick Wakeman, der sich einerseits schon während der Arbeit an dem Album unzufrieden mit den aus seiner Sicht zu sehr in die Länge gezogenen vier Songs auf dem Album zeigte, andererseits zu Recht befürchtete, dass sich die Zuschauer auf den Konzerten von der Fülle an neuem Material überfordert fühlen könnten. Als Kompromisslösung wurde der zweite Song des Albums, The Remembering (High the Memory), im weiteren Verlauf der Tournee aus dem Set gestrichen, dafür das bereits konzerterprobte Starship Trooper als zweite Zugabe hinzugefügt. Auch die Tourcrew, insbesondere Manager Brian Lane, hatte Yes geraten, The Ancient ebenfalls zu streichen, da sie dachte, es würde das Set in die Länge ziehen, doch vor allem Steve Howe, Chris Squire und Alan White hatten zunehmend Gefallen an der Aufführung des Stücks auf der Bühne gefunden und sprachen sich dagegen aus.

Für die Bühnenshow transportierte die Tourcrew auf dieser Tournee ungefähr viermal so viel Ausrüstung mit wie auf Yes’ vorherigen Touren. Ein besonderer Blickfang auf der Bühne war ein aufwändiges Set, das von Roger Dean und seinem Bruder Martyn entworfen wurde. Sie bestand aus von innen beleuchteten und beweglichen Glasfaserstrukturen über Schlagzeug und Keyboards, die den für die Yes-Alben typischen surrealen Elementen ähnelten, Trockeneiseffekten und einem Tunnel, durch den die Band auf die Bühne kam. Der für die Bühnenbeleuchtung verantwortliche Michael Tait gab geschätzte 10.000 Pfund für die aufwändige Lichtanlage aus und Eddie Offord mischte den Konzertsound der Band mit einem 24-Spur-Mischpult. Alan White behauptete in einem späteren Interview, dass die Bühnenshow dieser Tour die Inspiration für diverse Szenen in der Kult-Mockumentary This is Spinal Tap (1984) gewesen sei.

Insgesamt war die Tournee ein weltweiter Erfolg für Yes. So gab die Gruppe allein fünf ausverkaufte Konzerte im Londoner Rainbow Theatre und auch die nordamerikanische Etappe umfasste je zwei ausverkaufte Shows im New Yorker Madison Square Garden und im Philadelphia Spectrum. Diese positive Resonanz des Yes-Publikums vermochte jedoch nicht Rick Wakemans weiterhin andauernde Frustration mit dem Album und den allabendlichen Konzertabläufen zu lindern. Vor allem sein aufgestauter Ärger über seine Unterbeschäftigung während The Remembering gipfelte schließlich Ende November 1973 bei einem der beiden Auftritte in Manchester, als ihm sein Techniker ein Currygericht brachte, das er auf der Bühne demonstrativ verspeiste. Bill Turner, ein Mitglied er Roadcrew, erinnerte sich, dass Wakeman außerdem dem Publikum mit einer Handpuppe zuwinkte und einen aufziehbaren Spielzeugdinosaurier über die Bühne laufen ließ, wenn ihm langweilig wurde. Jon Anderson gab sich später die Schuld dafür, dass er Wakeman mit seinem Perfektionismus zu sehr vergrault hatte, da er mit einem seiner Keyboardsolos im Set unzufrieden war und ihn ständig gebeten hatte, es zu verbessern. Trotz der Probleme verbesserte sich die Situation laut Wakeman im Verlauf der amerikanischen Etappe, dennoch hatte er bereits im Dezember 1973 ein Bandtreffen einberufen und den anderen Mitgliedern von Yes seine Entscheidung, die Band verlassen zu wollen, mitgeteilt. Sowohl die Band, als auch das Management und die Tourcrew akzeptierten Wakemans Entschluss, überredeten ihn jedoch, die noch verbleibenden Konzerte der Tournee zu Ende zu spielen. Wenige Wochen nach dem Abschluss der Tour wurde Wakemans Ausstieg bei Yes schließlich im Mai 1974 öffentlich bekanntgegeben, sein Nachfolger in der Band wurde Patrick Moraz.

Liveaufnahmen

Eine Aufnahme von Ritual (Nous Sommes du Soleil) vom 21. April 1974 in Zürich erschien 2016 als Bonustrack auf der von Steven Wilson abgemischten Neuauflage von Tales from Topographic Oceans.

Setlist

Beispiel-Setlist

  • Intro (Firebird Suite)
  • Siberian Khatru
  • And You and I
  • Close to the Edge
  • The Revealing Science of God (Dance of the Dawn)
  • The Remembering (High the Memory) (bis zum 28. Februar 1974)
  • The Ancient (Giants Under the Sun)
  • Ritual (Nous Sommes du Soleil)
  • Roundabout
  • Starship Trooper (ab 1. März 1974)

Tourdaten

Nr.DatumStadtLandVeranstaltungsortAnmerkungen
Leg 1 – Europa
116. November 1973BournemouthEnglandEnglandWinter Gardens
217. November 1973
318. November 1973BristolHippodrome
419. November 1973PortsmouthGuildhall
520. November 1973LondonRainbow Theatre
621. November 1973
722. November 1973
823. November 1973
924. November 1973
1025. November 1973OxfordNew Theatre
1126. November 1973LeicesterDe Montfort Hall
1227. November 1973SheffieldCity Hall
1328. November 1973ManchesterFree Trade Hall
1429. November 1973
1530. November 1973LiverpoolEmpire Theatre
161. Dezember 1973CardiffWalesCapitol Theatre
172. Dezember 1973Stoke-on-TrentEnglandEnglandTrentham Gardens
183. Dezember 1973BirminghamHippodrome
194. Dezember 1973
205. Dezember 1973EdinburghSchottlandPlayhouse Theatre
216. Dezember 1973GlasgowApollo Theatre
227. Dezember 1973
238. Dezember 1973Newcastle upon TyneEnglandEnglandCity Hall
249. Dezember 1973
2510. Dezember 1973EdinburghSchottlandEmpire Theatre
Leg 2 – Nordamerika
267. Februar 1974GainesvilleVereinigte StaatenVereinigte StaatenUF White Sports Pavilion
278. Februar 1974MiamiMiami Stadium
289. Februar 1974TampaTampa Stadium
2910. Februar 1974ColumbiaCarolina Coliseum
3011. Februar 1974AtlantaAlexander Memorial Coliseum
3112. Februar 1974RoanokeCivic Center
3213. Februar 1974BaltimoreCivic Center
3314. Februar 1974UniondaleNassau Veterans Memorial Coliseum
3415. Februar 1974New HavenVeterans Memorial Coliseum
3516. Februar 1974PhiladelphiaSpectrum2 shows
36
3718. Februar 1974New York CityMadison Square Garden
3820. Februar 1974
3921. Februar 1974PittsburghCivic Arena
4022. Februar 1974TorontoKanadaMaple Leaf Gardens
4123. Februar 1974BinghamtonVereinigte StaatenVereinigte StaatenBroome County Veterans Memorial Arena
4224. Februar 1974IthacaBarton Hall
4325. Februar 1974MontréalKanadaForum
4426. Februar 1974BostonVereinigte StaatenVereinigte StaatenBoston Garden
4527. Februar 1974DetroitCobo Hall
4628. Februar 1974
471. März 1974HersheyHersheypark Arena
482. März 1974LouisvilleLouisville Gardens
493. März 1974CincinnatiCincinnati Gardens
505. März 1974BloomingtonMetropolitan Sports Center
516. März 1974ChicagoInternational Amphitheatre
527. März 1974
538. März 1974St. LouisKiel Auditorium
549. März 1974
5510. März 1974MemphisCook Convention Center
5611. März 1974Oklahoma CityFairgrounds Arena
5712. März 1974AlbuquerqueUniversity Arena
5813. März 1974DenverColiseum
5915. März 1974San FranciscoWinterland Ballroom
6016. März 1974
6117. März 1974SacramentoMemorial Auditorium
6218. März 1974InglewoodThe Forum
6319. März 1974Long BeachLong Beach Arena
6420. März 1974FresnoSelland Arena
6521. März 1974San DiegoSports Arena
6623. März 1974San AntonioCivic Center
6724. März 1974Baton RougeLSU Assembly Center
6825. März 1974DallasConvention Center
Leg 3 – Europa
6911. April 1974Frankfurt am MainDeutschlandMessehalle 1
7013. April 1974MünchenOlympiahalle
7114. April 1974LudwigshafenFriedrich-Ebert-Halle
7215. April 1974SindelfingenMessehalle
7316. April 1974DortmundWestfalenhalle
7417. April 1974RotterdamNiederlandeNiederlandeSportpaleis Ahoy’
7519. April 1974ParisFrankreichFrankreichPalais des Sports
7621. April 1974ZürichSchweizHallenstadion
7723. April 1974RomItalienItalienPalaEUR

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