Oberamt Mosbach

Das Oberamt Mosbach war ein Verwaltungsbezirk der Pfalzgrafschaft Mosbach und ab 1499 bis 1803 der Kurpfalz.

Gebiet und Untergliederung

Das Oberamt Mosbach umfasste die Zenten Eberbach und Mosbach. Ihm unterstanden die Unterämter oder Kellereien Neckarelz, Lohrbach, Eberbach und Hilsbach. Ab 1650 bis 1696 und wiederum in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war auch die Amtsvogtei Zwingenberg Teil des Gebiets.

Orte des Oberamtes

Zum Amtsbezirk gehörten die Ortschaften Auerbach, Balsbach, Dallau, Diedesheim, Dielbach, Eberbach, Elsenz, Ferdinandsdorf, Friedrichsdorf, Haßmersheim, Hilsbach, Igelsbach, Katzenbach, Kirchardt, Krumbach, Lohrbach, Mittelschefflenz, Mörtelstein, Mosbach, Muckental, Mülben, Neckarburken, Neckarelz, Neckargerach, Nüstenbach, Obergimpern, Oberschefflenz, Obrigheim, Pleutersbach, Reihen, Richen, Rittersbach, Robern, Rockenau, Schluchtern, Schollbrunn, Siegelsbach, Sinsheim, Steinsfurt, Strümpfelbrunn, Sulzbach, Trienz, Untergimpern, Unterschefflenz, Wagenschwend, Weisbach, Wimmersbach und Zwingenberg.

Geschichte

Die Zenten Mosbach und Eberbach sind erstmals um 1300 belegt. König Adolf von Nassau verpfändete die Stadt Mosbach mit den Gerichtsort über die Zentorte und allen Rechten 1297 an Gerlach von Breuberg. König Ludwig der Bayewr gab 1330 Burg und Stadt Eberbach einschließlich der Zent als Pfand an die Pfalzgrafen Ruprecht und Rudolf. Ein Eberbacher Zentgraf wurde erstmals 1360 erwähnt. Nach der Begründung des Territoriums Pfalz-Mosbach 1410 durch Pfalzgraf Otto I. kamen beide Zenten an jene pfälzische Nebenlinie. Das Amt Obrigheim wurde aufgelöst und mit Neckarelz zur Kellerei Neckarelz zusammengefasst.

In der Burg Lohrbach wurde ebenfalls eine Kellerei (1432 Keller bezeugt) eingerichtet, zu ihr gehörten neun Dörfer des Baulandes. Es kamen später neun weitere Dörfer hinzu, damit reichte die Kellerei bis ins Schefflenztal. Das seit 1357 bezeugte Amt Eberbach wurde um 1450 dem Amt Mosbach unterstellt, und für Eberbach blieb nur die Aufgabe als Kellerei. Nachdem 1499 die pfälzische Linie Pfalz-Mosbach ohne Nachkommen erlosch, fiel das Territorium zurück an die Kurpfalz. Hilsbach wurde 1517 Sitz der Kellerei Hilsbach.

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist die Bezeichnung Oberamt in den Quellen nachweisbar.

Nach Auflösung der Kurpfalz (1803) und dreijähriger Zugehörigkeit (1803–1806) zum Fürstentum Leiningen kam das Oberamt Mosbach zu Baden. Das badische Amt Mosbach wurde zum späteren Bezirksamt Mosbach.

Amtmänner

Literatur

  • Rüdiger Lenz: Streifzug durch die Organisation pfälzischer Ämter. In: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Folge 16, 1999, S. 81–94.
  • Heinrich Meny: Aus meiner Heimat. Die Geschichte des Dorfes Richen. Ein Ortsbuch für Haus und Schule. (Buchdruckerei Robert Höger, Eppingen), Eppingen 1928, S. 24–25.
  • Wilhelm Seußler: Das Militärwesen des Oberamtes Mosbach in den Jahren 1665 und 1675. In: Mosbacher Jahresheft 2008, Jahrgang 18, Mosbach 2008, ISBN 3-936866-14-7, S. 34–43.

Quellen

  • Generallandesarchiv Karlsruhe: Bestand 166/Mosbach: Amt und Cent, 1458–1850 (nicht ausgewertet)