Muskelfaseratrophie

Als Muskelfaseratrophie bezeichnet man den Schwund (Atrophie) von Zellen der Skelettmuskeln, welche wegen ihrer langgestreckten Form als Muskelfasern bezeichnet werden. Eine Muskelfaseratrophie kann bereits bei Inaktivität oder Ruhigstellung auftreten. Eine Muskelfaseratrophie ist vor allem Folge einer unterbrochenen Nervenversorgung (Denervation), aber auch von Muskelentzündungen (Myositis) und von anderen Muskelkrankheiten (Myopathien). Muskelfaseratrophien können beide oder nur einen Muskelfasertyp betreffen.[1]

Muskelfaserspezifische Atrophien[1]
Typ 1Typ 2
Myopathie mit selektiver FasertypendisproportionInaktivität, Immobilisation
FasertypendisproportionKachexie, Anorexia nervosa
Myotone Dystrophie Typ 1paraneoplastisch
Myotubuläre MyopathieProximale myotone Myopathie
Nemalin-MyopathieMyasthenia gravis
Okulopharyngeale MuskeldystrophiePolymyositis, Dermatomyositis
Spinale MuskelatrophieHypokalämische periodische Paralyse
Spinozerebelläre AtaxieSteroidmyopathie (Morbus Cushing)
Metachromatische LeukodystrophieNeuromyotonie
Hypothyreose, Hypothyreose des Hundes
Hypoparathyreoidismus, Hyperparathyreoidismus
Polymyalgia rheumatica
Diabetische Amyotrophie
Vitamin-E-Mangel
Parkinson-Krankheit
Erkrankungen des 1. Motoneurons
infantiler Hirnschaden

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Tobias Müller, Stephan Zierz: Pathologie der Skelettmuskulatur. In: Stephan Zierz (Hrsg.): Referenz-Reihe Neurologie: Klinische Neurologie: Muskelerkrankungen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014, doi:10.1055/b-0034-97105, S. 41.