Wolfenbüttel
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Wolfenbüttel |
Fläche: | 78,46 km² |
Einwohner: | 54.538 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 695 Einwohner je km² |
Höhe: | 77 m |
Postleitzahlen: | 38300, 38302, 38304 |
Vorwahl: | 05331 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | WF |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 58 037 |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtmarkt 3-6 38300 Wolfenbüttel |
Webseite: | www.wolfenbuettel.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Axel Gummert |
Regierende Partei: | SPD |
Wolfenbüttel ist eine niedersächsische Mittelstadt an der Oker und Kreisstadt des Landkreises Wolfenbüttel. Die Stadt ist als Bischofsstadt auch Sitz der Kirchenregierung für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig. Die Stadt liegt ca. 12 km südlich von Braunschweig und ca. 60 km östlich von Hannover. In Wolfenbüttel leben rund 55.000 Einwohner mit Hauptwohnsitz und ca. weitere 2.000, die ihren Erstwohnsitz nicht in Wolfenbüttel haben, auf einer Fläche von 78,46 km².
Wolfenbüttel gehört außerdem zur geplanten Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.
Geschichte
Stadtgründung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/3/30/Wappen_von_Wolfenb%C3%BCttel_1570.jpg/220px-Wappen_von_Wolfenb%C3%BCttel_1570.jpg)
Wolfenbüttel wurde an einer Furt gegründet. Diese Überquerungsmöglichkeit der Oker zog die ersten Siedler an. Die Wasserburg Wolfenbüttel wurde 1118 als W[u]lferesbutle (auch Wulferisbutle genannt) erstmals urkundlich erwähnt.
Entwicklung der Stadt
1283 wurde sie von dem Welfen Herzog Heinrich dem Wunderlichen zu einer Residenzfestung ausgebaut und 1500 ummauert. 1567 entstand neben der Heinrich-Vorstadt die Julius-Vorstadt, 1652 die August-Vorstadt. Der Schwedendamm wurde im 30-jährigen Krieg von den Dänen errichtet mit dem Ziel, die Stadt Wolfenbüttel zu fluten.
Bis 1753 war Wolfenbüttel Residenzstadt des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel. Hier wirkten 1690 bis 1716 Gottfried Wilhelm Leibniz und 1770 bis 1781 Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekare der Herzog August Bibliothek. Wegen des Wirkens von Lessing wird die Stadt gelegentlich auch als Lessingstadt bezeichnet. Im frühen 17. Jahrhundert war der Komponist und Musikschriftsteller Michael Praetorius in Wolfenbüttel als herzoglicher Rittmeister tätig.
Bedeutendste Herrscher in Wolfenbüttel waren die Herzöge Julius, Heinrich Julius und August der Jüngere, die von hier aus das Teilfürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel regierten.
Wolfenbüttel ist eine typische Renaissance-Residenzstadt mit Schloss, Marienkirche, Johanniskirche, Trinitatiskirche, Zeughaus, Kanzlei und zahlreichen gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Reste eines umfangreichen Grachtensystems sind erhalten geblieben und heute unter dem Namen Klein Venedig bekannt.
Stadtgliederung
Wolfenbüttel besteht aus folgenden Stadtteilen:
- dem Stadtgebiet
- Adersheim
- Ahlum
- Atzum
- Fümmelse
- Groß Stöckheim
- Halchter
- Leinde
- Linden
- Salzdahlum
- Wendessen
Kultur und Freizeit
Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Wolfenbüttel
- Die Herzog August Bibliothek
- Das Lessinghaus
- Das Zeughaus
- Die Marienkirche, auch Beatae Mariae Virginis (BMV) oder Hauptkirche genannt.
- Die barocke Trinitatiskirche (ein ehemaliges Stadttor, das zur Kirche umgebaut wurde)
Sehenswürdigkeiten in Wolfenbüttel | ||
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Weitere Institutionen
- Landeskirchenamt der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig
- Niedersächsisches Staatsarchiv
- Niedersächsisches Forstplanungsamt
- eine Abteilung des Braunschweigischen Landesmuseums (Ur- und Frühgeschichte)
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit
Vorlage:Border | Sèvres (Frankreich) |
Vorlage:Border | Kenosha (USA) |
Vorlage:Border | Satu Mare (Rumänien) |
Vorlage:Border | Kamienna Góra (Polen) |
Nach jeder dieser Städte ist eine Wolfenbüttler Brücke benannt.
Seit 1990 unterhält Wolfenbüttel eine Städtefreundschaft mit der Stadt Blankenburg (Harz) in Sachsen-Anhalt.
Unterhaltung
In Wolfenbüttel gibt es 2 Kinos, davon ist eines ein neues Großraumkino, das andere das letzte verbliebene der "alten" Kinos mit immerhin auch 3 Vorführsälen. Von der anderen Seite des Zelluloids gibt es zu berichten, dass die neuere Fassung der Feuerzangenbowle mit Nadja Tiller und Walter Giller in Wolfenbüttel gedreht wurde.
Es gibt das Lessingtheater, zu dem kein festes Ensemble gehört. Hier kommen verschiedene Tourneetheater regelmäßig zu Gast, so dass auch immer wieder bekannte Schauspieler in Wolfenbüttel auf der Bühne stehen.
Im Schloss existiert das Schlosstheater mit einem Foyer-Bereich, das hauptsächlich vom Gymnasium im Schloss als Aula genutzt wird.
Es gibt das Laienensemble "kleine Bühne", das regelmäßig Stücke zur Aufführung bringt.
Musik
Wolfenbüttel ist auch eine Stadt der Musik, was sich nicht nur auf das Wirken des Komponisten Michael Praetorius in der Vergangenheit beschränkt. Der Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ), gegründet 1947 in Hamburg, ist seit 1978 in Wolfenbüttel ansässig und organisiert in regelmäßigen Abständen den Eurotreff, ein internationales Chortreffen mit Workshops und vielen Konzerten. Dieses trägt die offizielle Bezeichnung EuroTreff seit Gründung des Chorfestivals 1981, also bereits vor der Europäischen Währungsunion. Das Wolfenbütteler Kammerorchester (früher Instrumentalkreis) ist ein Streicherorchester, das regelmäßig klassische Musik zur Aufführung bringt. Darüber hinaus ist Wolfenbüttel Sitz des Landesposaunenwartes, der für alle Posaunenchöre der Braunschweigischen Landeskirche verantwortlich ist. Das musikalische Leben wird auch durch die Bevölkerung geprägt, so gibt es zahlreiche Schulorchester, Chöre und Spielmannszüge.
Gärtnerei
Wolfenbüttel ist eine Stadt der Gärtner, was durch ein Gärtnerdenkmal, den Gärtnergesangverein, und ein geplantes Gärtnereimuseum unterstrichen wird. Die Konservenfabrik ist allerdings lange geschlossen.
Veranstaltungsorte
In Wolfenbüttel gibt es eine große Veranstaltungshalle, die frisch renovierte Lindenhalle, benannt nach dem gleichnamigen Stadtteil Wolfenbüttel-Linden
Sport
In Wolfenbüttel gibt es die Sportvereine MTV Wolfenbüttel 1848, BV Germania Wolfenbüttel, ESV Wolfenbüttel und WSV Wolfenbüttel von 1921. Wolfenbüttel ist zudem für eine lange Basketballtradition bekannt. Der BC Wolfenbüttel (Damen) und die Wolfenbüttel Dukes (Herren) spielen aktuell in der 1. bzw. 2. Bundesliga. Mit der KG Braunschweig/Wolfenbüttel (hervorgegangen aus dem BAC Wolfenbüttel) hat die Stadt des Weiteren einen Box-Zweitligisten. Seit Anfang 2005 gibt es in Wolfenbüttel auch eine American Football-Mannschaft, die Wolfenbüttel Black Wolves. Die TG (Turngemeinde) der Großen Schule Wolfenbüttel wurde 1828 gegründet und ist somit eine der ältesten, noch bestehenden allein organisierten und selbstfinanzierenden Turngemeinden der Republik
Wirtschaft
Verkehrsanbindung
Wolfenbüttel ist mit der Bundesautobahn 395 (vier Anschlussstellen) an das deutsche Autobahnnetz angeschlossen. Außerdem verläuft die Bundesstraße 79 durch Wolfenbüttel, sowie die B4, die aber im Zuge des Baus der A395 von Braunschweig in Richtung Harz in diesem Bereich aufgehoben (bzw. hinabgestuft) wurde und in den betroffenen Orten im Okertal auf Landesstraßeniveau zurückgebaut wurde.
Es existiert ein Regionalbahnhof mit Zugverbindungen nach Braunschweig, Goslar und Helmstedt, sowie ein von der KVG Braunschweig betriebenes eigenständiges Busliniennetz.
Der internationale Flughafen in Hannover ist etwa 80km entfernt.
Aus Wolfenbüttel kommt der weltbekannte Kräuterlikör "Jägermeister". Hier befinden sich die zur Zeit im Umbau befindlichen Verwaltungsgebäude sowie der Hauptsitz.
Bildung
Diese Schulen gibt es in Wolfenbüttel:
8 Grundschulen:
- Grundschule Adersheim
- Grundschule Fümmelse
- Grundschule am Geitelplatz (im Stadtgebiet)
- Grundschule Groß Stöckheim
- Grundschule Halchter
- Grundschule Harztorwall (im Stadtgebiet)
- Grundschule Karlstraße (im Stadtgebiet)
- Grundschule Salzdahlum
3 Gymnasien:
- Gymnasium Große Schule
- Gymnasium im Schloss (GiS)
- Theodor-Heuss-Gymnasium (THG)
2 Realschulen:
- Gottfried Wilhelm Leibniz-Realschule
- Lessing-Realschule
3 Hauptschulen (davon 2 Grund- und Hauptschulen):
- Erich-Kästner-Hauptschule
- Grund- und Hauptschule Cranachstraße
- Grund- und Hauptschule Wilhelm-Raabe-Schule
1 Förderschule Schwerpunkt geistige Entwicklung:
- Peter-Räuber-Schule
und 1 Förderschule Schwerpunkt Lernen:
- Die Schule am Teichgarten
Außerdem befinden sich in Wolfenbüttel:
- die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
- die berufsbildende Carl-Gotthard-Langhans-Schule
- die Bundesakademie für kulturelle Bildung, in der regelmäßig Werkstätten, Seminare und Tagungen stattfinden.
- die Lessingakademie Wolfenbüttel
- die Justizvollzugsschule des Landes Niedersachsens.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
Personen
- Michael Praetorius, Komponist, * 15. Februar 1571 in Creuzburg, † 15. Februar 1621 in Wolfenbüttel
- Gotthold Ephraim Lessing, Dichter, * 22. Januar 1729 in Kamenz; † 15. Februar 1781 in Braunschweig; ab 1770 Bibliothekar in Wolfenbüttel.
- Julius Johann Philipp Ludwig Elster, Gymnasiallehrer und Physiker, * 24. Dezember 1854 in Blankenburg, † 8. April 1920 in Bad Harzburg
- Hans Friedrich Geitel, Gymnasiallehrer und Physiker, * 16. Juli 1855 in Braunschweig, † 15. August 1923 in Wolfenbüttel
Söhne und Töchter der Stadt
- Anna Amalie von Sachsen-Weimar-Eisenach, deutsche Herzogin und Komponistin
- Elisabeth Christine Ulrike von Braunschweig-Wolfenbüttel, Tochter von Herzog Karl I. (Braunschweig)
- Heinrich II. Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel
- Julius Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel
- Carl Brandan Mollweide, Mathematiker und Astronom
- Friederike von Reden, Mutter des Hirschberger Tales, (* 1754 in Wolfenbüttel)
- Georg Scholz, Maler, * 10. Oktober 1890 in Wolfenbüttel, † 27. November 1945 in Waldkirch
- Adolph Friedrich Graf von der Schulenburg-Beetzendorf, Reichsgraf, Generalleutnant im preußischen Heer und Vertrauter von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen
- Andreas Weiß, Filmemacher, *4. Januar 1968 in Wolfenbüttel
Historische Karte
- Ludwig Güßfeld und Homann Erben: Die Fürstenthümer Grubenhagen, Calenberg, Wolfenbüttel und Blankenburg 1786, Historische Karte, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1786/2002, ISBN 3-936030-51-0
Weblinks