Ma Changqing

Abdullah Ma Changqing (chinesisch 馬長慶 / 马长庆, Pinyin Mǎ Chángqìng); geb. März 1936 in Dongxiang, Gansu; gest. 16. Juli 2018 in Xining, Provinz Qinghai) war ein Imam aus der Dongxiang-Nationalität in der Dongguan-Moschee in Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai in China, der größten Moschee dieser Provinz. Er war eine der politischen Persönlichkeiten der Volksrepublik China, einer der religiösen Führer des Islam in China und spiritueller Führer der nicht-sufischen Ihwan-Bewegung. Er ist der Enkel von Ma Wanfu (1849–1934), dem Begründer des chinesischen islamischen Ihwan-Bewegung, die mehr oder weniger von der Wahhabi-Bewegung in Saudi-Arabien inspiriert war.[1] Er war Mitglied des 11. und 12. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Ma Changqing war Mitglied des Ständigen Ausschusses des Elften Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, stellvertretender Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz der Provinz Qinghai und Vorsitzender der Islamischen Vereinigung von Qinghai[2]. Er war Religionsvertreter im Ständigen Komitee des Elften[3] und Zwölften Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Ma Changqing war der langjährige Imam der Dongguan-Moschee,[4] an seiner Beerdigung nahmen mehr als dreihunderttausend Muslime in der Moschee teil und er wurde auf dem muslimischen Friedhof in Xining beigesetzt.[5] Ma Changqing erlangte landesweite Aufmerksamkeit, als er während der Eröffnungssitzung der 12. Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (CPPCC) am 3. März 2014 in Peking in einer Schweigeminute für die Opfer des tödlichen Messerangriffs einheimischer islamischer Terroristen im Bahnhof Kunming in der Provinz Yunnan nicht aufstand, um ihnen Respekt zu bezollen.[6] Obwohl sich später herausstellte, dass er wegen altersbedingter Probleme im Rollstuhl saß, wurde der Moment von den chinesischen Bürgern nicht vergessen oder übersehen.[7] Der chinesische Arabischprofessor und Islamexperte Xue Qingguo[8] wird mit den Worten angeführt, dass nicht wenige religiöse Fundamentalisten unter den chinesischen Muslimen von Sayyid Qutb (1906-1966) und Abul A'la Maududi (1903-1979) beeinflusst worden seien und infolgedessen ihre Denkweise immer unflexibler werde.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. vgl. historia.id: Ma Changqing dan Islamofobia di Cina - abgerufen am 5. Dezember 2019
  2. chin. 青海省伊斯兰教协会 (gegr. 1981) - vgl. qhsmzw.gov.cn: 青海省伊斯兰教协会
  3. indaa.com.cn: 第十一届全国政协委员名单 im Webarchiv
  4. cpc.people.com.cn: 马长庆同志生平 & 马长庆阿訇逝世 - abgerufen am 5. Dezember 2019
  5. وفاة إمام المسلمين في الصين الإمام عبد الله ما چانغ چينغ - msf-online.com (abgerufen am 5. Dezember 2019)
  6. jamestown.org: Censorship, Geopolitical Time Bombs, and China’s Islamophobia Problem (Matt Schrader) (Foto) – abgerufen am 5. Dezember 2019
  7. vgl. Ma Changqing dan Islamofobia di Cina (Novi Basuki) - abgerufen am 5. Dezember 2019 & 穆斯林委員「拒不哀悼」因腿有傷 abgerufen am 5. Dezember 2019 (Zitat: „高齡的馬長慶因事故摔斷腿多日,即使有人攙扶也幾乎不能站立。“ / dt. Senior Ma Changqing hatte sich durch einen Unfall das Bein gebrochen, er konnte kaum stehen, selbst wenn er gestützt wurde.)
  8. chin. 薛庆国
  9. historia.id: Ma Changqing dan Islamofobia di Cina (Novi Basuki) – abgerufen am 5. Dezember 2019

Literatur