Sulfitoxidase

Sulfitoxidase
Sulfitoxidase
Sulfitoxidase homodimer, Gallus gallus von PDB 2A9A
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur466 Aminosäuren
Sekundär- bis QuartärstrukturHomodimer
KofaktorHäm, Molybdopterin
Bezeichner
Gen-NameSUOX
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie1.8.3.1Oxidoreduktase
ReaktionsartHydroxylierung
SubstratSulfit + H2O + O2
ProdukteSulfat + H2O2
Vorkommen
Homologie-FamilieXanthindehydrogenase
Übergeordnetes TaxonLebewesen
Orthologe
MenschHausmaus
Entrez6821211389
EnsemblENSG00000139531ENSMUSG00000049858
UniProtP51687Q8R086
Refseq (mRNA)NM_000456NM_173733
Refseq (Protein)NP_000447NP_776094
Genlocus Chr 12: 56 – 56.01 Mb Chr 10: 128.67 – 128.67 Mb
PubMed-Suche6821211389

Sulfitoxidase homodimer, Gallus gallus

Die Sulfitoxidase ist ein Enzym, das in den meisten Lebewesen vorkommt, und welches die Umsetzung von Sulfit zu Sulfat katalysiert.[1] Es ist in den Mitochondrien aller Eukaryoten lokalisiert. Auch in vielen Bakterienarten ist eine verwandte Sulfitoxidase anzutreffen. Bei Säugern kommt die Sulfitoxidase vor allem in Leber, Nieren, Milz, Lunge, Gehirn und Herz vor.

Funktion

70–95 % des aufgenommenen Sulfits gelangt normalerweise in die Blutbahn. Dort wird es durch die Sulfitoxidase zu Sulfat oxidiert und die Elektronen über Cytochrom c (Elektronentransportkette) mit dem Ziel der ATP-Gewinnung transportiert:

Die gebildeten Sulfate werden mit dem Harn ausgeschieden.

Sulfitoxidase-Mangel

Sulfitoxidase-Mangel führt zu therapieresistenten Neugeborenenanfällen (Epilepsie) und einer schweren Enzephalopathie.[2] Ursache für einen Mangel ist entweder ein isolierter Enzymdefekt oder ein Molybdän-Cofaktor-Mangel, wobei sich die Krankheitsbilder nicht voneinander unterscheiden lassen.

  • Isolierter Enzymdefekt:

Die Oxidation vom Sulfit zum Sulfat ist gestört, was eine Erhöhung der Sulfitkonzentration in allen Körperflüssigkeiten zur Folge hat.

Die Synthese des Molybdän-Cofactors, bzw. Molybdopterin ist gestört, wodurch die Enzyme Sulfitoxidase, Xanthinoxidase und Aldehydoxidase in ihrer Aktivität eingeschränkt sind. Als Therapiemöglichkeit ergibt sich die Molybdat-Supplementation.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Roche Lexikon Medizin, 5., Auflage Urban und Fischer, München 2003.
  2. Fröscher, Vasselle, Hufnagel: Die Epilepsien Schattauer, Stuttgart 2004.
  3. Witkowski, Prokop: „Lexikon der Syndrome und Fehlbildungen, 7. Auflage“ Springer, Berlin - Heidelberg 2003.
  4. OrphaNet: Encephalopathy due to sulphite oxidase deficiency.