„Krk“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der ursprüngliche, römische Name von Krk lautete ''Curicta''. Die Bucht von Curicta/Krk war während des römischen Bürgerkrieges Schauplatz eines Seegefechtes zwischen den Truppen von [[Julius Caesar|Caesar]] und [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]].<ref>[[Matthias_Gelzer|Matthias Gelzer]]: [http://books.google.com/books?id=_ZCW5jnkWyQC&pg=PA198&vq=Curicta&hl=de&source=gbs_search_s&cad=4&sig=QeXnzNIouJF6fe_tlpHDPDy7mqQ ''Pompeius: Lebensbild eines Römers'']. [[Franz_Steiner_Verlag|Franz Steiner Verlag]], ISBN 3515084746</ref>
Die ersten Siedler waren die [[Japoden]], die zum Stamm der [[Illyrer]] gehörten. Aus diesem Zeitraum stammt der heutige Name der Insel, dessen Wurzeln in der illyrischen Bezeichnung ''Kurik'' liegen. Der griechische Dichter [[Homer]] erwähnt in seiner [[Illias]] ''Koureten'', von denen einige annehmen, daß es sich dabei um die Einwohner der Insel Krk handelt. In welchem Zusammenhang die [[Zauberin]] [[Kirke]] aus der [[Griechische_Mythologie|griechischen Mythologie]] (verwandelte in der [[Odyssee]] die Gefährten des [[Odysseus]] in Schweine und wohnte auf der benachbarten Insel [[Lošinj]], griech. [[Aiaia]]) mit der Insel Krk steht, ist umstritten. Antike Schriftsteller nannten die Insel Kuriktike, Kurikta, Kurikon, K(u)R(y)K(ta), oder Kuryeta, bei den [[Römisches_Reich|Römern]] hieß sie wegen ihres Naturreichtums ''Insula aurea'' („goldene Insel“), die Stadt Krk nannte sich stolz ''Splendidissima civitas Curictarum'' (Strahlendste Stadt der Krker). Während des römischen Bürgerkrieges war die Bucht der Insel Schauplatz eines Seegefechtes zwischen den Truppen von [[Julius Caesar|Caesar]] und [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]].<ref>[[Matthias_Gelzer|Matthias Gelzer]]: [http://books.google.com/books?id=_ZCW5jnkWyQC&pg=PA198&vq=Curicta&hl=de&source=gbs_search_s&cad=4&sig=QeXnzNIouJF6fe_tlpHDPDy7mqQ ''Pompeius: Lebensbild eines Römers'']. [[Franz_Steiner_Verlag|Franz Steiner Verlag]], ISBN 3515084746</ref> In der Nähe von [[Njivice]] befinden sich noch heute Ruinen der römischen Siedlung ''Fulfinium''.<ref>[http://www.tz-njivice-omisalj.hr/deutsch/mirine.htm Antike Stadt und frühchristlicher Komplex in der Bucht Sepen in der Nähe von Omišalj]</ref>


Die Illyrer wurden später von den [[Liburner]]n verdrängt, die ausgezeichnete [[Liburne|Schiffsbauer]] und Seeleute waren, und dieses Können für ihre Zwecke nutzten. Von ihnen wurden gute Beziehungen im gesamten Mittelmeerraum aufgebaut, wobei es auch zu Kontakten mit griechischen Händlern kam. Die Liburner nutzen die günstige Lage der Stadt und der Insel für sich, da die [[Bernsteinstraße]] vom Baltikum in Richtung Mittelmeer durch diese Gegend führte. Auch die griechischen Handelswege vom Schwarzen Meer in Richtung der nördlichen Adria konnten von hier aus sehr gut kontrolliert werden. In dieser Zeit hatte sich die Stadt Krk aber noch nicht als Zentrum der Insel entwickelt.
Krk war in seiner Geschichte eines der Zentren der [[Kroaten|kroatischen]] Kultur. Eines der bedeutendsten Schriftzeugnisse der [[Kroatische Sprache|kroatischen Sprache]] ist die [[Tafel von Baška]] aus dem Jahr [[1100]]. Diese in der [[Romanik|romanischen]] St.-Lucija-Kapelle nahe der Ortschaft [[Baška (Kroatien)|Baška]] auf der Insel Krk entdeckte beschriftete Steinplatte trägt eine Inschrift in [[Glagoliza|glagolitischer Schrift]]. Beschrieben wird die Souveränität des kroatischen Königs [[Zvonimir I.]] als Stifter der Kapelle.


Seitdem war die Insel im Laufe der Jahrhunderte vorwiegend von verschiedenen [[Besatzungsmacht|Besatzungsmächten]] okkupiert, namentlich den Römern, [[Republik_Venedig|Venezianern]], [[Königreich_Ungarn|Ungarn]], [[Donaumonarchie|Österreichern]], [[Illyrische Provinzen|Franzosen]] und [[Operationszone Adriatisches Küstenland|Italienern]]. 1919 kam Krk zusammen mit dem übrigen Kroatien zum ''Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen'', welches 1929 im [[Königreich Jugoslawien]] aufging.
Krk war seit dem Mittelalter [[Bistum Krk|Bischofssitz]]. Das in der Geschichte Kroatiens sehr bedeutende [[Adel]]sgeschlecht der [[Frankopan]]en stammt aus Krk. Die Insel gehörte Jahrhunderte lang zur [[Republik Venedig]]. Zu dieser Zeit war die Stadt Krk eine Hochburg der [[Dalmatische Sprache|dalmatischen Sprache]]. Ab dem frühen 19.&nbsp;Jahrhundert gehörte sie zu [[Österreich-Ungarn]]. 1919 kam Krk zu Jugoslawien.

Krk war in seiner Geschichte eines der Zentren der [[Kroaten|kroatischen]] Kultur. Eines der bedeutendsten Schriftzeugnisse der [[Kroatische Sprache|kroatischen Sprache]] ist die [[Tafel von Baška]] aus dem Jahr [[1100]]. Diese in der [[Romanik|romanischen]] St.-Lucija-Kapelle nahe der Ortschaft [[Baška (Kroatien)|Baška]] entdeckte beschriftete Steinplatte trägt eine Inschrift in [[Glagoliza|glagolitischer Schrift]]. Beschrieben wird die Souveränität des kroatischen Königs [[Dmitar Zvonimir|Zvonimir I.]] als Stifter der Kapelle. Das in der Geschichte Kroatiens sehr bedeutende [[Adel]]sgeschlecht der [[Frankopan]]en wurde ursprünglich auf der Insel Krk in den Fürstenstand erhoben.

Weil die Insel Jahrhunderte lang zur Republik Venedig gehörte, wurde in Teilen der Insel bis ins 19. Jahrhundert ''Vegliotisch'' gesprochen, ein eigenständiges Idiom, welches eine Varietät der [[Dalmatische Sprache|dalmatischen Sprache]] darstellte.


== Kultur und Religion ==
== Kultur und Religion ==

Version vom 15. Juli 2009, 00:21 Uhr

Vorlage:Infobox Insel in Kroatien

Krk [kr̩k] (ital. Veglia, dt. veraltet Vegl) ist die nördlichste Insel des Mittelmeeres und laut aktuellsten Messungen[1] mit 405,78 km² zusammen mit Cres die größte Insel in der Adria. Sie gehört zu Kroatien und liegt in der Kvarner-Bucht südöstlich von Rijeka. Durch die damals weltweit einmalige Brückenkonstruktion der Krk-Brücke ist Krk seit 1980 mit dem Festland verbunden. Auf der Insel leben rund 17.800 Menschen. Administratives Zentrum der Insel ist die Stadt Krk.

Wirtschaft und Infrastruktur

Krk ist für den Tourismus vollständig erschlossen und wegen der Lage und der Nähe zu Süddeutschland, Österreich und Oberitalien ein beliebtes Urlaubsziel. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks finden sich auch viele Urlauber aus Ungarn, Tschechien, Rumänien und anderen ehemaligen Ostblockstaaten auf Krk ein. Bei dem im Norden der Insel liegenden Ort Omišalj befindet sich der internationale Flughafen Rijeka-Riviera Kvarner Airport (RJK).

Geschichte

Die ersten Siedler waren die Japoden, die zum Stamm der Illyrer gehörten. Aus diesem Zeitraum stammt der heutige Name der Insel, dessen Wurzeln in der illyrischen Bezeichnung Kurik liegen. Der griechische Dichter Homer erwähnt in seiner Illias Koureten, von denen einige annehmen, daß es sich dabei um die Einwohner der Insel Krk handelt. In welchem Zusammenhang die Zauberin Kirke aus der griechischen Mythologie (verwandelte in der Odyssee die Gefährten des Odysseus in Schweine und wohnte auf der benachbarten Insel Lošinj, griech. Aiaia) mit der Insel Krk steht, ist umstritten. Antike Schriftsteller nannten die Insel Kuriktike, Kurikta, Kurikon, K(u)R(y)K(ta), oder Kuryeta, bei den Römern hieß sie wegen ihres Naturreichtums Insula aurea („goldene Insel“), die Stadt Krk nannte sich stolz Splendidissima civitas Curictarum (Strahlendste Stadt der Krker). Während des römischen Bürgerkrieges war die Bucht der Insel Schauplatz eines Seegefechtes zwischen den Truppen von Caesar und Pompeius.[2] In der Nähe von Njivice befinden sich noch heute Ruinen der römischen Siedlung Fulfinium.[3]

Die Illyrer wurden später von den Liburnern verdrängt, die ausgezeichnete Schiffsbauer und Seeleute waren, und dieses Können für ihre Zwecke nutzten. Von ihnen wurden gute Beziehungen im gesamten Mittelmeerraum aufgebaut, wobei es auch zu Kontakten mit griechischen Händlern kam. Die Liburner nutzen die günstige Lage der Stadt und der Insel für sich, da die Bernsteinstraße vom Baltikum in Richtung Mittelmeer durch diese Gegend führte. Auch die griechischen Handelswege vom Schwarzen Meer in Richtung der nördlichen Adria konnten von hier aus sehr gut kontrolliert werden. In dieser Zeit hatte sich die Stadt Krk aber noch nicht als Zentrum der Insel entwickelt.

Seitdem war die Insel im Laufe der Jahrhunderte vorwiegend von verschiedenen Besatzungsmächten okkupiert, namentlich den Römern, Venezianern, Ungarn, Österreichern, Franzosen und Italienern. 1919 kam Krk zusammen mit dem übrigen Kroatien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, welches 1929 im Königreich Jugoslawien aufging.

Krk war in seiner Geschichte eines der Zentren der kroatischen Kultur. Eines der bedeutendsten Schriftzeugnisse der kroatischen Sprache ist die Tafel von Baška aus dem Jahr 1100. Diese in der romanischen St.-Lucija-Kapelle nahe der Ortschaft Baška entdeckte beschriftete Steinplatte trägt eine Inschrift in glagolitischer Schrift. Beschrieben wird die Souveränität des kroatischen Königs Zvonimir I. als Stifter der Kapelle. Das in der Geschichte Kroatiens sehr bedeutende Adelsgeschlecht der Frankopanen wurde ursprünglich auf der Insel Krk in den Fürstenstand erhoben.

Weil die Insel Jahrhunderte lang zur Republik Venedig gehörte, wurde in Teilen der Insel bis ins 19. Jahrhundert Vegliotisch gesprochen, ein eigenständiges Idiom, welches eine Varietät der dalmatischen Sprache darstellte.

Kultur und Religion

Auf der Insel Krk wird seit etwa 1000 Jahren die römisch-slawische Liturgie gepflegt. Die Messe wurde also von jeher nach römischem Ritus, jedoch in Kirchenslawisch gefeiert. Nach der Einführung der Muttersprache (hier des Kroatischen) im katholischen Gottesdienst durch das Zweite Vatikanische Konzil verlor diese Tradition aber an Bedeutung. Die Insel war auch ein Zentrum des glagolitischen Schrifttums. Unter dem Bischof Antun Mahnić (1896–1920) wurde 1902 die Altslawische Akademie mit Sitz auf Krk errichtet; dieses kirchliche Institut bestand aber nur bis 1927.

Sonstiges

Literatur

Vrbnik auf Krk
Blick von einem Berg oberhalb von Baška
  • Anton Bozanić; Petar Strčić: Mahnić i njegova Staroslavenska akademija. Krk/Rijeka 2002. ISBN 953-7030-01-6.

Einzelnachweise

  1. Central Bureau of Statistics, 2005
  2. Matthias Gelzer: Pompeius: Lebensbild eines Römers. Franz Steiner Verlag, ISBN 3515084746
  3. Antike Stadt und frühchristlicher Komplex in der Bucht Sepen in der Nähe von Omišalj
Commons: Insel Krk – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien