NOB C 3/3

NOB C 3/3
C 3/3 Nr. 323, SLM-Ausführung
C 3/3 Nr. 323, SLM-Ausführung
C 3/3 Nr. 323, SLM-Ausführung
Nummerierung:50–55, 79–96, 161–166, 151–1541
Anzahl:34
Hersteller:StEG, Esslingen, SLM
Baujahr(e):18672, 1873–18763, 18894
Ausmusterung:1892–1916 (Verkauf aller vorhandenen Maschinen)
Achsformel:C
Länge über Puffer:13.410 mm2
13.710 mm3 4
Dienstmasse:52,5 t2 3
56,9 t4
Radsatzfahrmasse:ca. 19 t
Höchstgeschwindigkeit:55 km/h
ab 1900 60 km/h3 4
Indizierte Leistung:265 kW
Anfahrzugkraft:38,0 kN
Treibraddurchmesser:1.390 mm
Zylinderdurchmesser:420 mm
Kolbenhub:610 mm
Kesselüberdruck:10 bar
Rostfläche:1,60 m²2 3
1,50 m²4
Überhitzerfläche:keine
Verdampfungsheizfläche:150,20 m²2107,20 m²5
108,20 m²3
109,00 m²5
110,0 m²4
Lokbremse:Spindelbremse
ab 1893 Westinghousebremse
Besonderheiten:1 mehrere Umnummerierungen
2 Maschinen von StEG Wien
3 Maschinen von Esslingen
4 Maschinen von SLM
5 2. Kessel

Die Schweizerische Nordostbahn (NOB) beschaffte von 1867 bis 1895 insgesamt 34 Schlepptenderdampflokomotiven des Typs C 3/3, welche von drei verschiedenen Herstellern geliefert wurden.

Hersteller

C 3/3 Nr. 335, Esslinger Ausführung nach Kesselersatz, zwischen 1895 und 1902 im Depot Winterthur

Die ersten sechs Maschinen wurden 1867 von der StEG in Wien bezogen, der Kaufpreis wurde mit 53 400 Schweizer Franken angegeben.
Die nächsten 24 Maschinen stammten von der Maschinenfabrik Esslingen und wurden zwischen 1873 und 1876 in drei Serien geliefert (1873 6 Maschinen, 1875 8 Maschinen, 1876 10 Maschinen). Der Kaufpreis lag zwischen 76 000 und 83 300 Schweizer Franken.
Die letzten vier Maschinen wurden 1889 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur hergestellt, der Stückpreis betrug 47 500 Schweizer Franken.

Die Nachfolgerin dieser Lokomotive war die NOB D 3/3.

Technisches

Die Lokomotiven vom Typ Bourbonnais wurden für den Güterzugsdienst angeschafft, waren aber mit einer Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h auch zum Befördern von gemischten Zügen geeignet. Der Achsstand betrug 3270 mm, und alle Achsen befanden sich vor der Feuerbüchse. Der Kessel war als Longboiler ausgeführt, so dass sich nach vorne ein Überhang von rund 2000 mm und nach hinten von rund 2500 mm ergab. Der Kessel hatte keinen Dampfdom, sondern ein Dampfsammelrohr über die ganze Kessellänge. Der Kessel lag 1950 mm über der Schienenoberkante. Bei den ersten sechs Maschinen war er aus Stahlblech hergestellt, das viel zu unelastisch war, so dass bereits 1872/1873 die Kessel ersetzt werden mussten. Diese Ersatzkessel und die neuen Kessel der Esslinger Maschinen waren nach der Bauart Maey ankerlos mit schräger Rauchkammerrohrwand ausgeführt. Auch diese bewährten sich nicht und mussten ab 1888 ersetzt werden.

Lokomotive Nr. 323, gebaut von SLM, aufgenommen im Bahnhof Winterthur Töss

Das Ramsbottom-Sicherheitsventil befand sich auf dem Mannslochdeckel über der Feuerbüchse. Der Drehschieberregulator befand sich in der Rauchkammer und wurde durch einen senkrechten Hebel an der Kesselrückwand betätigt. Das Laufwerk war in einem 30 mm starken Innenrahmen mit vielen Querversteifungen gelagert. Die Federung bestand aus vier über den Lagern der ersten und zweiten Achse mit Längshebel verbundenen Längsfedern sowie einer umgekehrten auf den Lagern der dritten Achse aufliegenden Querfeder. Weil das Aussentriebwerk auf die zweiten Achse wirkte, war diese um 175 mm zu der Hinterachse gerückt, um eine bessere Stangenlänge zu erzielen. Die Steuerung war in der Bauart Allan ausgebildet, die ersten noch mit vollen Exzentern, die übrigen mit Exzenterkurbeln sowie Taschenkulisse. Die Umsteuerung erfolgte mit Schraube und Rad. Die Kolbenstangen waren ursprünglich nicht durchgeführt, was nach dem Kesselersatz bei den Maschinen von Esslingen und SLM geändert wurde.

Die Maschinen besassen als erste der NOB ein umlaufendes Geländer um den Kessel sowie eine Stirnwandtüre im Führerhaus. Es war keine Gegendruckbremse eingebaut. Der Sandkasten befand sich zwischen dem Rahmen. Der Tender war mit einer 8-klötzigen Spindelbremse ausgerüstet. Auf diese Bremsklötze wirkte auch die ab 1893 eingebaute Westinghouse-Bremse. Beim Tender handelte es sich um einen typischen NOB-Tender mit langem Achsstand. Ab 1894 wurden die Maschinen mit einer Einrichtung für Dampfheizung sowie einem Geschwindigkeitsmesser der Bauart Klose nachgerüstet.

NOB
bis 1879
NOB
1879–1895
NOB
1895–1902
SBB
ab 1902
Fabrik-
nummer
BaujahrHersteller2. KesselAusrangiertBemerkungen
501217941867StEG18721892
511227951867StEG18721892
521237961867StEG18721892
531247971867StEG18731893
541257981867StEG18731893
551267991867StEG18731892
79127327242512631873Esslingen18931912
80128328242612641873Esslingen18931916d
81129329242712651873Esslingen18911912
82130330242812661873Esslingen18891911
83131331242912671873Esslingen18881909
84132332243012681873Esslingen18921916d
85133333243114451875Esslingen18921913
86134334243214461875Esslingen18891912
87135335243314471875Esslingen18911911
88136336243414481875Esslingen18891912
89137337243514491875Esslingen19001912
90138338243614501875Esslingen18931916d
91139339243714511875Esslingen18891912
92140340243814521875Esslingen18881911
93141341243915021876Esslingen1908
94142342244015031876Esslingen18911913
95143343244115041876Esslingen18901911
96144344244215051876Esslingen18881911
161 a145345244315061876Esslingen18921913c
162 a146346244415071876Esslingen18941911c
163 a147347244515431876Esslingen19001916c,d
164 a148348244615441876Esslingen18941916c,d
165 a149349244715451876Esslingen18921916d
166 a150350244815461876Esslingen18911916d
151323 b24215711889SLM1916d
152324 b24225711889SLM1916d
153325 b24235711889SLM1916d
154326 b24245711889SLM1916d

Bemerkungen zur Tabelle:
a Laut Verzeichnis von 1875 waren die Nummern 137–142 vorgesehen.
b Wurden anlässlich der Umnummerierung 1895 an den Anfang der Nummerierung gesetzt, und dann auch in dieser Reihenfolge bei den SBB eingestellt.
c Die Nummern 145–148 waren 1880 an die Zürich-Zug-Luzern-Bahn vermietet und dann verkauft worden, sie behielten dort die gleichen Nummern. Als die Bahn 1892 von der NOB übernommen wurde, kamen die Lokomotiven wieder in den Bestand der NOB.
d Verkauf an k.u.k Heeresverwaltung, 1918 an MÁV unter Beibehaltung der SBB-Nummern.

Betriebliches

Die Maschinen waren bei den SBB dem Kreis III zugeteilt, den Unterhalt erledigten die Werkstätte Zürich und teilweise Rorschach.

Quellen

  • Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966 (Moser Buch) S. 99 ff