Liste von Renaissance-Orgeln

Die Liste von Renaissance-Orgeln erfasst erhaltene Orgeln aus der Zeit der Renaissance. Die meisten Instrumente wurden im Laufe der Jahrhunderte umgebaut und sind nur in Teilen erhalten.

Bauweise

Gegenüber gotischen Orgeln basierten die Renaissance-Instrumente konsequent auf mechanischen Schleifladen. Italien und Spanien hielten am Reihenstil fest und gliederten den Prinzipalchor in einzelne Pfeifenreihen auf. Hingegen entwickelte der niederländische Orgelbau der Mixturstil mit mehrchörigen gemischten Stimmen. Frankreich ging unter niederländischem Einfluss vom Reihenstil zum Mixturstil über, während in Deutschland eine Synthese gelang und das Pedal vollständig ausgebaut wurde. Die Entwicklungen im englischen Orgelbau wurden Ende des 16. Jahrhunderts durch den Puritanismus zurückgeworfen und kamen erst im 17. Jahrhundert zur Entfaltung.[1] In Nordeuropa hatten die Prospekte unter Einfluss des Brabanter Orgelbaus nicht mehr flache Pfeifenfelder, sondern wurden durch Rund- und Spitztürme aufgelockert. Die bekrönenden Aufbauten auf den Türmen waren oft als sechseckige, gestaffelte, offene Laternen gestaltet. Die seitlichen Flügeltüren waren entsprechend nicht flach, sondern passten sich der Form des Prospektes an. Beim Bau von Pedaltürmen, die das Hauptgehäuse flanktieren, fielen die Flügeltüren weg. Bei mittelgroßen niederländisch-norddeutschen Orgeln trat als weiteres Werk ein Rückpositiv hinzu. Im südlichen Europa waren die Prospekte vorzugsweise flach und konnten durch Architekturelemente wie Dreiecksgiebel geprägt sein. Teils wurden Horizontaltrompeten gebaut.

Die Klaviaturen hatten in der Renaissance einen größeren Umfang (FGA–g2a2 oder bereits CDEFGA–a2). Vereinzelt wurden Orgeln mit bis zu drei Manualen gebaut, aber auch kleine Positive und Regale. Neue Register hielten vor allem im niederländisch beeinflussten Orgelbau Einzug, die die Instrumente der damaligen Ensemblemusik imitierten. Neben die Gruppe der Prinzipale, die den grundlegenden Orgelklang und zusammen mit den gemischten Stimmen das Plenum bildeten, traten in den Manualwerken verschiedene Flöten- und kurzbechrige Zungenregister, langbechrige Zungen vereinzelt im Pedal. In Italien und Spanien bestanden die Register im Wesentlichen aus dem Prinzipalchor in Reihengliederung, dem „Repieno“, während wenige andere Register wie Flöten, ein schwebend gestimmter Prinzipal und einzelne Zungenregister die „Registri da concerti“ bildeten und in der Minderheit blieben.[2] Das italienische und süddeutsche Pedal hatte einen geringen Umfang und war entweder angehängt oder wies nur wenige 16′- oder 8′-Register für den Bass auf. Die Orgeln in Italien und Spanien waren meist einmanualig und bevorzugten geteilte Register.

Orgelliste (Auswahl)

Die Liste umfasst Instrumente von den 1530er Jahren bis etwa 1625, vereinzelt noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Nicht angeführt werden Orgeln, die schon in ihrem ursprünglichen Zustand überwiegend vom Barock geprägt sind.

Die Tabelle ist sortierbar. In der sechsten Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal und die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register. Den Zahlen liegt jeweils die ursprüngliche Disposition zugrunde, soweit bekannt. Die letzte Zeile bietet Angaben zum Erhaltungszustand und weiterführende Informationen. Fotos werden nur eingebunden, wenn der Prospekt später nicht ersetzt wurde.

OrtGebäudeBildOrgelbauerJahrManualeRegisterAnmerkungen
Almenno San SalvatoreSan NicolaCostanzo Antegnati1588I10Gehäuse und Teil der Register erhalten
AmsterdamNieuwe Kerk
unbekannt16. JahrhundertI/p1645 Erneuerung durch Germer Galtusz van Hagerbeer, 1651 und 1664 Umbau durch Jacobus van Hagerbeer, später mehrfach umgebaut und das Innenwerk ersetzt, 1986–1989 durch Flentrop Orgelbouw rekonstruiert (II/p/19); Gehäuse erhalten
ArdaggerStift ArdaggerJohann Georg Freundt1620I/p71770 um das Positiv und Pedalregister erweitert, 1977 durch Pirchner restauriert.
ArezzoKathedrale von Arezzo
Luca di Bernardino da Cortona1534–1536I8Gehäuse und Teil der Register erhalten
Auer (Südtirol)St. Peter
Hans Schwarzenbach1599–1603II/P9ursprünglich Schwalbennestorgel für St. Pauli in Eppan, 1690 durch Eugenio Casparini umgesetzt, 1986 durch Orgelbau Pirchner weitgehend rekonstruiert; älteste Orgel Südtirols
BaselHistorisches Museum
unbekannt16. JahrhundertI4Tischpositiv
BeekMartinuskerkNicolaas Niehoff1593Zuschreibung, ursprünglich für Sint Michielskerk in Bree gebaut, 1780 umgesetzt; Gehäuse und ein Register erhalten[3]
BolognaSan Martino
Giovanni Cipri1556I
Bregenzvorarlberg museum
unbekannt16. Jhd.I4tragbares „Hohenemser Positiv“; weitgehend erhalten[4]
BremenSt. Ansgarii
Marten de Mare1611IIOrgelneubau mit Rückpositiv, der später um Pedaltürme erweitert wurde. Der prächtige Prospekt ist noch zum größten Teil erhalten, da er durch Auslagerung im Zweiten Weltkrieg erhalten blieb. → Orgel
BremenSt. Martini
Marten de Mare1603 oder 1616–1619INeubau oder Vergrößerungsumbau durch de Mare.[5] Ob Christian Bockelmann die Orgel 1616–1619 durch ein neues Werk ersetzt oder nur eingreifend umgebaut hat, ist nicht eindeutig geklärt. Durch Auslagerung im Zweiten Weltkrieg wurde der kostbare Prospekt bewahrt. → Orgel
BrouwershavenSt. Nicolaas
Hendrik Niehoff1557Zuschreibung; Gehäuse und einige Prospektpfeifen erhalten
CambridgeKing’s College Chapel
Thomas Dallam1605–16061617 durch Robert Dallam aufgestellt
Caudebec-en-CauxÉglise Notre-Dame
Antoine Josseline1542–1543Hauptgehäuse teilweise erhalten
ChartresKathedrale von ChartresRobert Filleul1542–1551teilweise 1475, Gehäuse von R. Foubert und Jacques Belly, mehrfach erweitert; Gehäuse erhalten
ChurRätisches Museumunbekannt16. Jhd.I4Baldachinorgel; weitgehend erhalten
CortonaSan DomenicoLuca di Bernardino da Cortona1547I
CommingesNotre Dameunbekanntum 1550Das Nicolas Bachelier zugeschriebene Gehäuse ist erhalten.
CortonaSanta Maria Nuova
Cesare Romani da Cortona1613I
CoswigAlte Kircheunbekannt1620erI9möglicherweise Gottfried Fritzsche oder Tobias Weller; um 1735 nach Coswig umgesetzt, 1760 neu bemalt[6]Orgel
DinkelsbühlSt.-Georgs-KircheStephan Cuntzum 1610I6Zuschreibung, tragbares Positiv (vermutlich „Schwedenorgel“); Gehäuse und 3 Register erhalten[7]
San Lorenzo de El EscorialReal Sitio de San Lorenzo de El EscorialGillis Brebos1580vier Gehäuse erhalten
EllösMorlanda Kirche
Hans Brebos1603–1604I9oder Mitte 16. Jhd.?, ursprünglich für Marstrand gebaut und 1804 umgesetzt; Gehäuse und einige Pfeifen erhalten
EnkhuizenWesterkerk
Hendrik Niehoff1547IIZuschreibung; Gehäuse erhalten, einige Pfeifen in der Orgel der Zuiderkerk
ErfurtPredigerkirche
Heinrich Compenius der Ältere15791647–1649 Pedaltürme und Rückpositiv durch Ludwig Compenius ergänzt; Gehäuse erhalten
ÉtampesNotre-Dame-du-Fortunbekannt1587I1843 um zweites Manual erweitert, mehrfach umgebaut, 1996–1998 durch Bernard Cattiaux rekonstruiert
ÉvoraKathedrale von Évora
unbekannt1562
FlensburgNikolaikirche
Nikolaus Maaß1604–1609III/P38Prospekt von Heinrich Ringerink erhalten
FlorenzBadia FiorentinaOnofrio Zeffirini1558Gehäuse erhalten[8]
GabelbachSt. Martin
Marx Günzer1609I/P11für Barfüßerkirche Augsburg gebaut, 1758 Umsetzung; Gehäuse, Windlade und einige Pfeifen erhalten
GroningenDer Aa-kerk
Hermann Raphael Rodensteen1539IIursprünglich für die Martinikerk (Bolsward) gebaut, 1991 umgesetzt; Gehäuse erhalten → Orgeln der Der Aa-kerk (Groningen)
HalberstadtSt. Martini
David Beck1592–1596II/P59ursprünglich für Gröninger Schloss gebaut; Gehäuse mit Prospektpfeifen erhalten → Gröninger Orgel
HamburgSt. Katharinen
Hans Scherer der Ältere1587/1604III/PErweiterungsumbau; später mehrfach umgebaut, einige Register erhalten
Hasselt (Belgien)St.-Quintinus-Kathedrale
Nicolaas Niehoff1593–1594Gehäuse und 8–9 Register erhalten, die zu dem ältesten Pfeifenwerk in Belgien zählen
HedenäsetDorfkirche
Peer Johnsson1622I8ursprünglich für die Orgel von Paul Müller (1609) der Deutschen Kirche in Stockholm als Rückpositiv gebaut, 1777 verkauft und 1779–1780 in Hedenäset als eigenständige Orgel mit Pedal aufgebaut → Orgeln in Övertorneå und Hedenäset
HelmstedtSt. Stephani
David Beck1583–158436mit Rückpositiv; Prospekt erhalten
HillerødSchloss FrederiksborgEsaias Compenius der Ältere1605–1610II/P27vollständig erhalten → Orgel von Schloss Frederiksborg
HimmelpfortenSt. Marien
Hans Scherer der Ältere1587–1590IIUrsprünglich für Stade, St. Nicolai erbaut; mehrfach eingreifend umgebaut; einiges von Scherer erhalten, anderes in Kirchlinteln[9]
Holzen (Arnsberg)Kloster Oelinghausenunbekannt, Marten de Marevor 1586, 1599II/P191714–1717 Erweiterungsumbau und neuer Prospekt von Johann Berenhard Klausing; 2 Register ganz und 2 teilweise von 1586, 4–5 von de Mare erhalten → Orgel
InnichenStiftskircheAndreas Butz1629Hauptgehäuse mit Flügeltüren erhalten, Pfeifen teilweise
InnsbruckHofkirche, Silberne Kapelle
unbekannt1614I7italienische Bauart, die meisten Register aus Holz, Pedal später ergänzt
InnsbruckHofkirche
Jörg Ebert1561II/p15weitgehend erhalten → Orgel der Hofkirche Innsbruck
Isle of WightCarisbrooke Castle
unbekannt1602I3flämische Kammerorgel mit Holzpfeifen, einem Regal (Diskant, mit Tremulant) und reichem Schnitzwerk; vollständig erhalten
Kazimierz DolnyPfarrkirche
Johannes Helman1620II/P36im 18. und 19. umdisponiert; Gehäuse und Teile der Register erhalten
KempenSt. Mariä GeburtVeit ten Bendt1541/1553II1553 Erweiterung um ein Rückpositiv; Gehäuse erhalten[10]
KlosterneuburgStiftskirche
Johann Georg Freundt1636–1642III/P35Lt. BDA größte und bedeutendste Denkmalorgel des 17. Jahrhunderts in Mitteleuropa
KremsmünsterStiftkircheGeorg Hacker1587II5
LandsbroAlte Kirche Lannaskedeunbekanntum 1550I
LarreltLarrelter KircheJohannes Millensis1618–1619I/p111848–1855 von Gerd Sieben Janssen umgebaut und mit neuem Prospekt versehen; Register der Spätrenaissance zur Hälfte erhalten → Orgel der Larrelter Kirche
LeidenHooglandse Kerk
Peter de Swartum 1565mehrfach erweitert; Gehäuse und Teile des Pfeifenwerks erhalten
LemgoSt. Marien
Slegel, Fritz Scherer?1587–1595, 1612–1613II/P20Schwalbennestorgel, 1612/1613 Erweiterungsumbau, 2010 Rekonstruktion durch Rowan West; Gehäuse und einige Register erhalten → Orgel
Les AndelysNotre-DameNicholas Dabenest1573Gehäuse erhalten
LienzStadtpfarrkirche Lienz
Andreas Butz1618II/P22Gehäuse weitgehend und 8 Pfeifenreihen erhalten
LübeckAegidienkirche
Hans Scherer der Jüngere1624–1625III/P36Gehäuse erhalten → Orgel
LüdingworthSt.-Jacobi-KircheAntonius Wilde1597–1598II/P201682–1683 Erweiterungsumbau durch Arp Schnitger (III/P/35), der 19 Register Wildes ganz oder teilweise übernommen hat → Orgel
LüneburgSt. JohannisHendrik Niehoff1551–1553III/P26zusammen mit Jasper Johansen; Manualgehäuse und 11 Register ganz oder teilweise erhalten[11]Orgeln von St. Johannis (Lüneburg)
LüttichSt.-Denis
Nicolaas Niehoff1589verändertes Gehäuse erhalten
LüttichSaint-Jacques
Nicolaas Niehoff oder Floris Hocque der Ältere1600Zuschreibung; Gehäuse erhalten
MailandDom, Evangelienorgel
Gian Giacomo Antegnati1552–1559Gehäuse erhalten
MailandDom, Epistelorgel
Cristofori Valvassori1583–1610symmetrisch zur Evangelienorgel; Gehäuse erhalten
MantuaBasilika Palatina di Santa BarbaraGraziadio Antegnati1565Imehrfach erweitert; Gehäuse und 312 Pfeifen aus Antegnati-Schule erhalten
MarburgSchloss
Georg Wagner1590–1600I6„Althefer-Positiv“; weitgehend erhalten (nicht spielbar)[12]
MetzKathedrale
Jean de Trèves (Johann von Promsfeldt)1538I8Schwalbennestorgel, mehrfach umgebaut; Gehäuseteile erhalten[13]
MindenSt. Martiniunbekannt15911747 barockes Hauptwerk ergänzt
MöllnSt. NicolaiJacob Scherer1555–1558II/P14Scherer integrierte in seinem Werk Register der gotischen Vorgängerorgel; einige Register erhalten
MünchenDeutsches Museumunbekannt1630I/P10für St. Maria (Thalkirchen) gebaut; Gehäuse, Spielanlage und 40 % der Pfeifen erhalten
Neustadt in HolsteinStadtkirche
unbekanntvor 1615III/P30Renaissance-Orgel 2009 von Rowan West hinter altem Prospekt rekonstruiert
OlkuszSt. Andreas
Hans Hummel/Jerzy Nitrowski1611–1633II/P31weitgehend erhalten[14]
OsteelWarnfried-KircheEdo Evers1619II/p13Einzige nahezu vollständig erhaltene Orgel von Evers → Orgel der Warnfried-Kirche (Osteel)
ÖvertorneåDorfkirchePaul Müller1608–1609II/P21ursprünglich für Deutsche Kirche in Stockholm gebaut, mehrfach umgebaut, 1777 verkauft und 1779–1780 in Övertorneå aufgebaut → Orgeln in Övertorneå und Hedenäset
PirnaStadtkirche St. Marienunbekanntvor 1547I4Orgel aus Kloster Marienstern bei Mühlberg 1682 von Andreas Tamitius umgesetzt und erweitert; Brustwerk-Prospekt aus 16. Jh. erhalten[15]
PischelsdorfWallfahrtskirche HartKonrad Zerndl1628I6Gehäuse (ohne Flügeltüren), Windladen, Teile der Traktur und 81 von 302 Pfeifen erhalten[16]
PlateSt. Marien
unbekannt16. Jh.1603–1609 erneuert durch Johann Hellwig; Gehäuse mit Prospektpfeifen erhalten
RedefinDorfkirche Redefinunbekannt1602II/P141676 Umbau; 1846 neuer Prospekt von Friedrich Friese II; 9 Register aus dem 17. Jahrhundert erhalten, Abgrenzung der Pfeifen von 1602 und 1676 aber bisher nicht möglich[17]
RegensburgMinoritenkirche
Stephan Cuntz1627I6pedalloses Positiv, älteste Orgel der Oberpfalz[18]
RigaDom
Julius Raab1601Gehäuse erhalten
RomS. Giovanni in Laterano
Giovan Battista Montano1597–1599I/p15
RoskildeDom
Hermann Raphael Rodensteen1550–1555II24Neubau unter Einbeziehung des Untergehäuses aus dem 15. Jahrhundert; Gehäuse und drei bis vier Register erhalten
RotterdamLaurenskerk
Hendrik Niehoff1539–1540II/P13ursprünglich für die Bartholomäuskirche in Schoonhoven gebaut; Hauptwerkgehäuse des Schreiners Adriaan Schalke erhalten (Foto)[19]
Saint-Julien-du-SaultSaint-Pierreunbekannt1568I11Gehäuse mit Prospektpfeifen erhalten
Saint-SavinSt-Savin-en-Lavedan
unbekannt1557I8Gehäuse, Windladen und Rasterbretter, Teile der Traktur, zwei Keilbälge und einige wenige Pfeifen erhalten
SalamancaAlte Kathedrale
unbekannt1569Positiv „Organo Salinas“
SalamancaAlte Kathedraleunbekannt16. Jhd.
SalamancaAlte Kathedrale, Capilla de Anaya
Luis Damian1598
SalamancaNeue Kathedraleunbekannt1558
Salzburg-NonnbergBenediktinerinnenabtei Nonnbergunbekannt1590I4
SaragossaBasílica del Pilarunbekannt1590Gehäuse erhalten[20]
SchiedamJanskerk
Hendrik Niehoffvor 1553IIManualgehäuse und ein Register erhalten
SchläglStiftskirche
Andreas Butz1633/1634II/P211988–1990 Restaurierung auf den Zustand von 1708, als Johann Christoph Egedacher einen Umbau durchführte → Orgel
SchludernsChurburgMichael Strobl1559I6Baldachinorgel; fast vollständig erhalten
SchmalkaldenSchloss WilhelmsburgDaniel Meyer1590I6nur Holzregister; bedeutendste Renaissance-Orgel in Thüringen[21]
SmečnoTrinitatiskircheunbekannt1587I/P13[22]
SønderborgSchloss Sonderburg
Hermann Raphael Rodensteenum 1570II14Gehäuse und Windladen erhalten; 1995/1996 durch Mads Kjersgaard rekonstruiert
StellichteSt.-Georg-Christophorus-Jodokus-KircheMarten de Mare1610II/P12Möglicherweise brachte de Mare das Gehäuse der Thedinga-Klosterorgel mit dem reich verzierten Prospekt nach Stellichte und schuf das innere Pfeifenwerk neu. Der prachtvolle Prospekt ist erhalten und fügt sich geschlossen in die Renaissance-Innenausstattung der Gutskapelle ein.[23]
StendalSt. MarienHans Scherer der Ältere1580II/P29neues Rückpositiv; Gehäuse und 270 Pfeifen aus elf Registern von Scherer erhalten
TangermündeSt.-StephanskircheHans Scherer der Jüngere/Fritz Scherer1623–1624III/P32Neubau gemeinsam mit Fritz Scherer; etwa zur Hälfte erhalten → Orgel von St. Stephan (Tangermünde)
TiranoBasilika Madonna di Tirano
Domenico/Tomaso Mearini1607–1617Gehäuse erhalten[24]
ToruńMarienkirche
Laurentius Weistock/Johann Hellwig1601–1609II/P30Prospekt erhalten
TrofaiachDreifaltigkeitskircheHanns Kahnchuber1595
UdineDom von UdineVincenzo Colombo/Francesco Daci1550/1558
UttumUttumer Kircheunbekanntum 1660I9unter Verwendung älteren Pfeifenmaterials aus dem 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts, eine der bedeutendsten Renaissanceorgeln, die noch nahezu vollständig original erhalten ist → Orgel der Uttumer Kirche
ValvasoneChiesa del Santissimo Corpo di CristoVincenzo Colombo1532I7Gehäuse und Register teilweise erhalten
Villefranche-de-RouergueNotre-DameCastel de Muret1506–1508Die ältesten Register gehen auf die Jahre 1537, 1626 und 1675 zurück
VisperterminenWaldkapelleunbekannt1619I6angehängtes Pedal wohl später ergänzt → Orgel
WöhrdenSt. NicolaiAntonius Wilde1593–1595III/P32später eingreifend umgebaut; 13 Register erhalten
ZbraslavJan-Hus-Kircheunbekannt1620erIursprünglich in Skytal

Literatur

  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Oberpfälzer Orgelbauer der Renaissancezeit. In: Verhandlungen des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Band 124, 1984, S. 349–364 (heimatforschung-regensburg.de [PDF]).
  • Walter Julius Haacke: Orgeln in aller Welt. Langewiesche, Königstein im Taunus 1980, ISBN 3-7845-3052-4.
  • Arthur George Hill: The Organ-Cases and Organs of the Middle Ages and Renaissance. C. Whittingham & Co., London 1891.
  • Hans Klotz: Über die Orgelkunst der Gotik, der Renaissance und des Barock. Musik, Disposition, Mixturen, Mensuren, Registrierung, Gebrauch der Klaviere. 3. Auflage. Bärenreiter, Kassel 1986, ISBN 3-7618-0775-9.
  • Angelika Margarete Madelung: Zwei süddeutsche Orgeln aus dem frühen 17. Jahrhundert – Quellenforschung, Dokumentation, kulturhistorische Interpretation. 3 Bde. Universität Augsburg 2011 (core.ac.uk [PDF]).
  • Rudolf Quoika: Die altösterreichische Orgel der späten Gotik, der Renaissance und des Barock. Bärenreiter, Kassel 1953.
  • Maarten Albert Vente: Die Brabanter Orgel. Zur Geschichte der Orgelkunst in Belgien und Holland im Zeitalter der Gotik und der Renaissance. H. J. Paris, Amsterdam 1963.
Commons: Renaissance-Orgeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klotz: Über die Orgelkunst der Gotik, der Renaissance und des Barock. 1986, S. 129.
  2. Klotz: Über die Orgelkunst der Gotik, der Renaissance und des Barock. 1986, S. 132.
  3. Orgel in Beek (niederländisch), abgerufen am 27. August 2022.
  4. Orgel im vorarlberg museum, abgerufen am 27. August 2022.
  5. Fritz Piersig: Die Orgeln der bremischen Stadtkirchen im 17. und 18. Jahrhundert. In: Bremisches Jahrbuch. Nr. 35, 1935, S. 389–391 (brema.suub.uni-bremen.de), abgerufen am 27. August 2022.
  6. Orgel in Coswig, abgerufen am 27. August 2022.
  7. Hermann Fischer, Hans-Wolfgang Theobald, Theodor Wohnhaas: Das Positiv von St. Georg in Dinkelsbühl. In: Musik in Bayern. Nr. 38, 1989. S. 33–73.
  8. Orgel in Badia Fiorentina, Florenz, abgerufen am 27. August 2022.
  9. Orgel in Himmelpforten, abgerufen am 27. August 2022.
  10. Orgel in Kempen, abgerufen am 27. August 2022.
  11. NOMINE e. V.: Orgel in Lüneburg, abgerufen am 27. August 2022.
  12. Die historische Marburger Schlossorgel (PDF-Datei; 104 kB), abgerufen am 27. August 2022.
  13. Orgel in Metz (französisch), abgerufen am 27. August 2022.
  14. Orgel in Olkusz (englisch), abgerufen am 27. August 2022.
  15. Tamitius-Orgel der Stadtkirche St. Marien zu Pirna. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  16. Orgel in Pischelsdorf, abgerufen am 27. August 2022.
  17. Orgel in Redefin, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  18. Anneliese Hilz: „Eine gantz neue Orgel in die Closter Kürchen“, abgerufen am 27. August 2022.
  19. Transeptorgel der Laurenskerk in Rotterdam (niederländisch), abgerufen am 27. August 2022.
  20. Orgel in Zaragoza, abgerufen am 27. August 2022.
  21. Hartmut Haupt: Orgeln im Bezirk Suhl. Rat d. Bez. Suhl, Abt. Kultur, Suhl 1985, S. 15.
  22. Orgel in Smečno (englisch), abgerufen am 27. August 2022.
  23. Orgel in Stellichte, abgerufen am 27. August 2022.
  24. Orgel in Tirano (italienisch), abgerufen am 27. August 2022.