Internationale Filmfestspiele von Cannes 2023

Jurypräsident Ruben Östlund

Die 76. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 16. bis 27. Mai 2023 statt. Sie standen erstmals unter der Leitung von Iris Knobloch. Die gebürtige Münchnerin ist die erste Frau und die erste Nichtfranzösin in dieser Funktion.[1][2] Als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung war erneut Thierry Frémaux verantwortlich. Das Amt des Jurypräsidenten für den Hauptwettbewerb, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals vergeben wird, übernahm der schwedische Filmemacher Ruben Östlund. Den Hauptpreis gewann das französische Krimidrama Anatomie d’une chute von Justine Triet mit der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller in der Hauptrolle.

Mit zwei Filmen beim Festival vertreten: Wim Wenders

In den offiziellen Sektionen wurden ab März 2023 nach und nach Beiträge bekanntgegeben. Eröffnet wurde das Festival mit dem Historienfilm Jeanne du Barry der französischen Schauspielerin und Filmemacherin Maïwenn, der außer Konkurrenz gezeigt wurde. Das Programm umfasste Uraufführungen und internationale Premieren von 97 Spiel-, Dokumentar-, Kurz- und Animationsfilmen sowie einem Serienformat in sieben Sektionen. Darunter befanden sich auch die neuesten Werke von Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon), James Mangold (Indiana Jones und das Rad des Schicksals) und Pedro Almodóvar (Strange Way of Life), die alle außer Konkurrenz gezeigt wurden. Mit zwei Werken, darunter jeweils einem im Hauptwettbewerb, waren der chinesische Dokumentarfilmer Wang Bing (Jeunesse (Le printemps) und Man in Black) und der deutsche Regisseur Wim Wenders (Anselm und Perfect Days) vertreten. Zwei weitere offizielle Sparten widmeten sich restaurierten Werken und Dokumentarfilmen zur Filmgeschichte (40 Beiträge).[3] Daneben existieren die unabhängig veranstalteten Nebenreihen Semaine de la critique und Quinzaine des cíneastes.

Moderatorin der Eröffnungs- und Abschlussgala: Chiara Mastroianni

Als Moderatorin („maîtresse de cérémonie“) der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde die französische Schauspielerin Chiara Mastroianni ausgewählt,[4] während ihre Mutter, die Schauspielerin Catherine Deneuve, das Festival eröffnete und auch das offizielle Plakat zierte. Bereits als Laureat fest stand der US-amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Michael Douglas, dem bei der Eröffnungsgala der Ehrenpreis des Festivals (Palme d’or d’honneur) verliehen wurde. Gleichzeitig wurde Indiana-Jones-Hauptdarsteller Harrison Ford dieselbe Ehrung zuteil.[5] Als Abschlussfilm des Festivals wurde der Pixar-Animatonsfilm Elemental von Peter Sohn ausgewählt.[6]

Festivalplakat

Offizielles Festivalplakat
Foto: Jack Garofalo (Paris Match/Scoop), Grafik: Hartland Villa, 2023 (unter Verwendung eines Fotos, das bei den Dreharbeiten zu La Chamade – Herzklopfen (1968) entstand)

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(Bitte Urheberrechte beachten)

Das offizielle Festivalplakat stammt von der Agentur Hartland Villa (Lionel Avignon, Stefan de Vivies). In Schwarz-Weiß gehalten, zeigt es Catherine Deneuve am Meer, die sich lächelnd von der Kamera abwendet und dabei durch ihr langes blondes Haar streicht. Die französische Schauspielerin eröffnete auch offiziell das diesjährige Festival. Vom Plakat existieren zwei Varianten (Hoch- und Querformat). Vorlage für das Plakat war ein Foto von Jack Garofalo, das während der Dreharbeiten zu Alain Cavaliers Spielfilm La Chamade – Herzklopfen (1968) am Strand Pampelonne in der Nähe von Saint-Tropez aufgenommen wurde. Deneuve bekleidete Rollen in den mit dem Hauptpreis von Cannes ausgezeichneten Filmen Die Regenschirme von Cherbourg (1964) und Dancer in the Dark (2000). Im Jahr 1994 war sie Vizepräsidentin der Wettbewerbsjury des Festivals, während 2005 eine Ehrenpalme und 2008 ein Sonderpreis für ihre künstlerisches Schaffen folgten.[7]

Offizielle Auswahl

2023 zum wiederholten Mal in den Wettbewerb um die Goldene Palme eingeladen
(* = ehemalige Gewinner der Goldenen Palme)
Regisseur/-in Einladungen
Loach* 15
Wenders* 10
Moretti* 9
Bellocchio 8
Ceylan*, Koreeda* 7
Kaurismäki 5
Haynes 4
Anderson, Corsini, Rohrwacher 3
Breillat, Hausner, Triet 2

Internationaler Wettbewerb um die Goldene Palme

Wettbewerbsjury

Zum Jurypräsidenten für den Internationalen Wettbewerb, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals vergeben wird, wurde Ruben Östlund ernannt. Der schwedische Filmregisseur und Drehbuchautor hatte im Vorjahr für seinen Film Triangle of Sadness und 2017 für The Square diese Auszeichnung erhalten.[8] Östlund stand folgender Jury vor:[9]

Langfilme

Das Programm wurde auf einer Pressekonferenz am 13. April 2023 in Paris vorgestellt.[10] Weitere Filme wurden am 24. April nachgereicht.[11] Insgesamt wurden 21 Filmproduktionen in den Wettbewerb eingeladen, darunter mit Nuri Bilge Ceylan, Hirokazu Koreeda, Ken Loach, Nanni Moretti und Wim Wenders neue Regiearbeiten früherer Wettbewerbssieger. Mit sieben vertretenen Filmemacherinnen wurde die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr übertroffen. Daneben konkurrierten sieben Filmemacher zum ersten Mal um den Hauptpreis (Aïnouz, Ben Hatia, Glazer, Sauvaire, Sy, Trần, Wang). Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller war mit Hauptrollen in zwei internationalen Produktionen vertreten.

Film Regie Land Darsteller (Auswahl) / Anmerkung
Anatomie d’une chute Justine Triet Frankreich Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner, Antoine Reinartz
Asteroid City Wes Anderson USA Tilda Swinton, Adrien Brody, Tom Hanks
Banel & Adama
(Banel e Adama)
Ramata-Toulaye Sy Frankreich, Senegal, Mali Khady Mane, Mamadou Diallo
Black Flies Jean-Stéphane Sauvaire USA Sean Penn, Tye Sheridan, Katherine Waterston
La chimera Alice Rohrwacher Italien, Frankreich, Schweiz Josh O’Connor, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher
Club Zero Jessica Hausner Österreich, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Frankreich, Dänemark Mia Wasikowska, Sidse Babett Knudsen, Amir El-Masry, Elsa Zylberstein
L’été dernier Catherine Breillat Frankreich Léa Drucker, Samuel Kircher, Olivier Rabourdin, Clotilde Courau
Les filles d’Olfa
(Four Daughters)
Kaouther Ben Hania Frankreich, Tunesien, Deutschland, Saudi-Arabien Hend Sabri
Firebrand Karim Aïnouz Vereinigtes Königreich Alicia Vikander, Eddie Marsan, Jude Law, Sam Riley
Jeunesse (Le printemps)
(青春 / Qīngchūn)
Wang Bing Frankreich, Luxemburg, Niederlande Dokumentarfilm
Kuolleet lehdet
(Fallen Leaves / Les feuilles mortes)
Aki Kaurismäki Finnland Alma Pöysti, Jussi Vatanen
Kuru Otlar Üstüne
(About Dry Grasses / Les herbes sèches)
Nuri Bilge Ceylan Türkei, Frankreich, Deutschland Deniz Celiloğlu, Merve Dizdar, Musab Ekici
May December Todd Haynes USA Natalie Portman, Julianne Moore, Charles Melton
Die Unschuld
(怪物 / Kaibutsu)
Hirokazu Koreeda Japan Sakura Andō, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, Yota Hiiragi
The Old Oak Ken Loach Vereinigtes Königreich, Frankreich, Belgien Dave Turner, Ebla Mari, Debbie Honeywood
La passion de Dodin Bouffant Trần Anh Hùng Frankreich Juliette Binoche, Benoît Magimel
Perfect Days Wim Wenders Japan Kōji Yakusho
Kidnapped Marco Bellocchio Italien, Frankreich, Deutschland Paolo Pierobon, Barbara Ronchi, Fausto Russo Alesi, Filippo Timi, Leonardo Maltese
Le retour Catherine Corsini Frankreich Aïssatou Diallo Sagna, Esther Gohourou, Suzy Bemba
Il sol dell’avvenire Nanni Moretti Italien Mathieu Amalric, Nanni Moretti, Margherita Buy, Silvio Orlando, Barbora Bobuľová
The Zone of Interest Jonathan Glazer USA, Vereinigtes Königreich, Polen Sandra Hüller, Christian Friedel

Außer Konkurrenz

Cannes Premières

Diese Reihe wurde erstmals bei der Auflage 2021 für Filme eingeführt, für die kein Platz im Wettbewerb war.

Mitternachtsaufführungen (Séances de minuit)

Sonderaufführungen (Séances spéciales)

Un Certain Regard

Jurypräsident der Sektion: John C. Reilly (2018)

In der Reihe Un Certain Regard (deutsch „Ein gewisser Blick“) werden vornehmlich Werke von weniger bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden. Als Jurypräsident wurde der US-amerikanische Schauspieler John C. Reilly berufen. Er stand folgender Jury vor:[12]

Die Sektion wurde mit dem französischen Beitrag Animalia von Thomas Cailley eröffnet. Insgesamt wurden 17 Beiträge eingeladen.[10] Als Abschlussfilm wurde außer Konkurrenz die französische Produktion Une nuit von Alex Lutz ausgewählt.

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
Augure
(Omen)
Baloji Tshiani Belgien, Niederlande, Kongo, Deutschland, Südafrika Marc Zinga, Lucie Debay
The Breaking Ice Anthony Chen VR China Zhou Dongyu, Chuxiao Qu, Liu Haoran
Los colonos
(The Settlers / Les colons)
Felipe Gálvez Haberle Chile, Argentinien, Frankreich Alfredo Castro, Mark Stanley, Sam Spruell, Benjamin Westfall
Crowrã João Salaviza,
Renée Nader Messora
Brasilien, Portugal Ilda Patpro Krahô, Francisco Hỳjnõ Krahô, Solane Tehtikwỳj Krahô
Los delincuentes
(The Delinquents)
Rodrigo Moreno Argentinien, Brasilien, Luxemburg, Chile Margarita Molfino, Esteban Bigliardi, Cecilia Rainero, Daniel Elías, Issraa El-Kogali
Goodbye Julia Mohamed Kordofani Sudan, Schweden Eiman Yousif, Siran Riak, Nazar Goma, Ger Duany
Hopeless (화란 / Hwaran) Kim Chang-hoon Südkorea Park Bo-kyung, Kim Jong-soo, Song Joong-ki
How to Have Sex Molly Manning Walker Vereinigtes Königreich Mia McKenna-Bruce, Samuel Bottomley, Lara Peake, Daisy Jelley, Eilidh Loan, Shaun Thomas
If Only I Could Hibernate
(Si seulement je pouvais hiberner)
Zoljargal Purevdash Mongolei Nominjiguur Tsend, Battsooj Uurtsaikh, Tuguldur Batsaikhan
Kadib Abyad
(La mère de tous les mesonges / The Moter of All Lies)
Asmae El Moudir Marokko, Ägypten, Saudi-Arabien Dokumentarfilm
Les meutes Kamal Lazraq Frankreich, Marokko, Belgien Ayoub Elaid, Abdellatif Masstouri
The New Boy Warwick Thornton Australien Cate Blanchett, Deborah Mailman, Wayne Blair
Only the River Flows Wei Shujun VR China Yilong Zhu, Chloe Maayan, Tianlai Hou
Animalia (Eröffnungsfilm) Thomas Cailley Frankreich Romain Duris, Adèle Exarchopoulos, Paul Kircher
Rien à perdre Delphine Deloget Frankreich Virginie Efira, Arieh Worthalter
Rosalie Stéphanie Di Giusto Frankreich, Belgien Nadia Tereszkiewicz, Benoît Magimel, Benjamin Biolay
Salem Jean-Bernard Marlin Frankreich Dalil Abdourahim, Maryssa Bakoum
Simple comme Sylvain Monia Chokri Kanada Magalie Lépine Blondeau, Pierre-Yves Cardinal
Terrestrial Verses
(آیه‌های زمینی)
Ali Asgari,
Alireza Khatami
Iran Majid Salehi, Gohar Kheirandish, Farzin Mohades, Sadaf Asgari

Kurzfilmwettbewerb

Aus 4288 Einreichungen wurden 11 Kurzfilme aus 12 Ländern ausgewählt.[13]

Jurypräsidentin der Sektion: Ildikó Enyedi (2017)

Als Jurypräsidentin für den Kurzfilmwettbewerb, in dem ebenfalls als Hauptpreis eine Goldene Palme vergeben wird, wurde Ildikó Enyedi ausgewählt. Die ungarische Regisseurin und Drehbuchautorin stand folgender Jury vor:[14]

Film Regie Land Länge
(in min)
27 Flóra Anna Buda Ungarn, Frankreich 11’
As It Was Anastasia Solonevych,
Damian Kocur
Polen, Ukraine 15’
Aunque es de noche Guillermo García López Spanien, Frankreich 14’
Basri & Salma In A Never-Ending Comedy Khozy Rizal Indonesien 15’
Fár Gunnur Martinsdóttir Schlüter Island 5’
Nada de todo esto Patricio Martínez,
Francisco Canton
Argentinien, Spanien 15’
La perra Carla Melo Gampert Kolumbien, Frankreich 14’
Poof Margaret Miller USA 10’
Le sexe de ma mère Francis Canitrot Frankreich 14’
Tits Eivind Landsvik Norwegen 12’
Wild Summon Karni Arieli,
Saul Freed
Vereinigtes Königreich 14’

La Cinéf

Für die 1998 ins Leben gerufene Reihe La Cinéf (früherer Titel Cinéfondation) werden Kurzfilmarbeiten von Filmstudenten aus der ganzen Welt ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. In diesem Jahr wurden 2000 Produktionen von Filmhochschulen eingereicht. 14 Real- und zwei Animationsfilme wurden ausgewählt, die 13 Länder aus vier Kontinenten repräsentieren. Erstmals wurde ein Beitrag aus Marokko in die Sektion aufgenommen.[13] Als Jury fungierte die Kurzfilmjury um Ildikó Enyedi, die drei Preise vergibt.[14]

Film Regie Land (Hochschule) Länge
(in min)
Al Toraa’ Jad Chahine Ägypten (High Cinema Institute) 12’
Ayyur Zineb Wakrim Marokko (ÉSAV Marrakech) 13’
A Bright Sunny Day Yupeng He USA (Columbia University) 20’
Daroone Poust Shafagh Abosaba,
Maryam Mahdiye
Iran (Karnameh Film School) 16’
Electra Darja Kaschtschejewa Tschechien (FAMU) 27’
Hole Hwang Hyein Südkorea (Korean Academy of Film Arts) 24’
Imogene Katie Blair USA (Columbia University) 19’
Killing Boris Johnson Musa Alderson-Clarke Vereinigtes Königreich (National Film and Television School) 24’
The Lee Families Seo Jeong-mi Südkorea (Korea National University of Arts) 25’
Nehemich Yudhajit Basu Indien (Film and Television Institute of India) 23’
Norwegian Offspring Marlene Emilie Lyngstad Dänemark (Den Danske Filmskole) 44’
Osmý Den Petr Pylypčuk Tschechien (FAMU) 20’
Solos Pedro Vargas Brasilien (Fundação Armando Alvares Penteado) 13’
Trenc d’Alba Anna Llargués Spanien (ESCAC) 44’
Uhrmenschen Yu Hao Deutschland (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) 6’
La voix des autres Fatima Kaci Frankreich (La fémis) 30’

Nebenreihen

Semaine de la critique

Parallel zur Vergabe der Goldenen Palme widmet sich die seit 1962 bestehende Nebensektion Semaine de la critique (17. bis 25. Mai 2023[15]) der Entdeckung neuer Talente. Ausgerichtet vom Syndicat français de la critique de cinéma konkurrieren ausschließlich Erstlingsfilme oder Zweitwerke junger Regisseure. Der Wettbewerb umfasste in der Vergangenheit rund sieben Spielfilme und Kurzfilmarbeiten, die seit 1990 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurden. Ende September 2022 wurde ein neues Filmauswahlkomitee vorgestellt, in das unter anderem die Schauspielerin Agathe Bonitzer berufen wurde.[16]

Spiel- und Kurzfilme konnten bis zum 17. März 2023 für die 62. Auflage eingereicht werden. Das Programm wurde am 17. April vorgestellt.[17] Der Spielplan wurde Anfang Mai 2022 vorgestellt.[15]

Für das offizielle Sektionsplakat fand ein Szenenbild der Fotografin und Künstlerin Sarah Makharine aus dem Spielfilm Aftersun Verwendung, das die Hauptdarsteller Paul Mescal und Frankie Corio beim Tanzen zeigt. Die Premiere des vielfach preisgekrönten Werks von Charlotte Wells war ein Jahr zuvor in der Sektion erfolgt.[18]

Die Mitglieder der Jury in dieser Sektion waren der deutsche Schauspieler Franz Rogowski, der portugiesische Kameramann Rui Poças, die indische Journalistin und Beraterin des Programmteams der Berlinale Meenakshi Shedde und die Programmdirektorin des Sundance Film Festivals Kim Yutani.[19] Zur Präsidentin der Jury wurde die französische Filmemacherin Audrey Diwan bestimmt.[20]

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
Il pleut dans la maison Paloma Sermon-Daï Belgien, Frankreich Makenzy Lombet, Purdey Lombet, Donovan Nizet, Amine Hamidou, Louise Manteau
Inshallah Walad
(Inshallah a Boy / Inchallah un fils)
Amjad Al Rasheed Jordanien, Frankreich, Saudi-Arabien, Qatar Mouna Hawa, Haitham Omari, Yumna Marwan, Salwa Nakkara, Mohammad Al Jizawi, Eslam Al-Awadi, Celina Rabab’a, Sereen Hulailhel
Jam
(Sleep)
Jason Yu Südkorea Chang Hyuk-jin, Chang Yong-jin
Levante
(Power Alley)
Lillah Halla Brasilien, Uruguay, Frankreich Ayomi Domenica Dias, Loro Bardot, Grace Passô, Gláucia Vandeveld, Rômulo Braga
Lost Country Vladimir Perišić Frankreich, Serbien, Kroatien, Luxemburg Jovan Ginic, Jasna Đuričić, Miodrag Jovanović, Lazar Ković, Pavle čemerikić
Le ravissement Iris Kaltenbäck Frankreich Hafsia Herzi, Alexis Manenti, Nina Meurisse, Younès Boucif
Tiger Stripes Amanda Nell Eu Malaysia, Taiwan, Singapur, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Indonesien, Qatar Zafreen Zairizal, Deena Ezral, Piqa, Shaheisy Sam, Jun Lojong, Khairunazwan Rodz, Fatimah Abu Bakar

Quinzaine des cíneastes

Die Nebenreihe Quinzaine des cíneastes (bis 2022 Quinzaine des réalisateurs[21]) wurde 1969 in Anlehnung an die ein Jahr zuvor stattgefundenen Maiunruhen ins Leben gerufen und wird von der Société des réalisateurs de films (SRF) organisiert. Gezeigt werden französische und ausländische Kurz-, Mittel- und Langfilme (sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme), ohne dass ein Preis vergeben wird. Die in dieser Sektion aufgeführten ersten Langfilme sind jedoch ebenfalls für die Caméra d’Or zugelassen, sowie die ersten langen Dokumentarfilme für das Oeil d’Or (Preis für den ersten langen Dokumentarfilm, der über alle Sektionen der Filmfestspiele Cannes hinweg vergeben wird).

Kurzfilme und mittellange Produktionen konnten bis 12. März, Spielfilme bis 24. März 2023 eingereicht werden.[22] Das Programm wurde am 18. April 2023 vorgestellt.[23]

Für das offizielle Sektionsplakat wurde ein Szenenbild aus Manoel de Oliveiras Spielfilm Am Ufer des Flusses (1993) verwendet, das Hauptdarstellerin Leonor Silveira zeigt. Das Werk war im Rahmen der Sektion uraufgeführt worden und wird in einer Sonderaufführung noch einmal gezeigt.[24]

Ebenfalls angekündigt wurde die Präsenz des US-amerikanischen Filmemachers Quentin Tarantino, der einen Überraschungsfilm präsentieren und eine Masterclass abhalten sollte.[25]

Kurzfilme

Film Regie Land
Axxam Yarya Maqar Ansahmu
(The House Is on Fire, Might as Well Get Warm / La maison brûle, autant se réchauffer)
Mouloud Aït Liotna Algerien
Dans la tête un orage
(A Storm Inside)
Clément Pérot Frankreich
Il compleanno di Enrico
(The Birthday Party / L’Anniversaire d’Enrico)
Francesco Sossai Italien
J'ai vu le visage du diable
(I Saw the Face of the Devil)
Julia Kowalski Frankreich
Lemon Tree Rachel Walden USA
Margarethe 89 Lucas Malbrun Frankreich
Mast-Del Maryam Tafakory Iran
Oyu Atsushi Hirai Japan
The Red Sea Makes Me Wanna Cry Faris Alrjoob Jordanien
Xia Ri Fu Ben
(Talking to the River)
Yue Pan VR China

Langfilme

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
Agra Kanu Behl Indien, Frankreich
L’autre Laurens Claude Schmitz Belgien, Frankreich Olivier Rabourdin, Marc Barbé, Kate Moran
Bên trong vỏ kén vàng
(Inside the Yellow Cocoon Shell)
An Pham Thien Vietnam Vu Ngoc Manh, Nguyen Thi Truc Quynh, Nguyen Thinh, Le Phong Vu
Blackbird Blackbird Blackberry
(Merle merle mûre)
Elene Naveriani Georgien
Blazh
(Grace / La grâce)
Ilya Povolotsky Russland
Conann
(She Is Conann)
Bertrand Mandico Frankreich, Luxemburg, Belgien Elina Löwensohn, Christa Théret, Julia Riedler
Creatura
(Grace / La grâce)
Elena Martín Gimeno Spanien Elena Martín, Claudia Dalmau, Mila Borràs
Déserts Faouzi Bensaïdi Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Marokko Faouzi Bensaïdi, Mouchcine Malzi, Abdelhadi Talbi
The Feeling That The Time For Doing Something Has Passed Joanna Arnow USA Joanna Arnow
In Flames Zarrar Kahn Pakistan, Kanada Ramesha Nawal, Bakhtawar Mazhar, Omar Javaid, Mohammad Ali Hashmi
Légua Filipa Reis,
João Miller Guerra
Portugal, Frankreich, Italien
Le livre des solutions
(The Book of Solutions)
Michel Gondry Frankreich Pierre Niney, Blanche Gardin, Camille Rutherford
Mambar Pierrette Rosine Mbakam Kamerun
Un prince Pierre Creton Frankreich Antoine Pirotte, Manon Schaap, Vincent Barré, Pierre Barray
Riddle of Fire Weston Razooli USA Lio Tipton, Charles Halford, Charlie Stover, Weston Razooli
The Sweet East Sean Price Williams USA Simon Rex, Andy Milonakis, Earl Cave, Jacob Elordi
Xiao Bai Chuan
(A Song Sung Blue)
Zihan Geng VR China

Auszeichnungen

Wettbewerb – Bester Spielfilm

Justine Triet, Gewinnerin der Goldenen Palme

Die Preisverleihung fand am letzten Festivaltag statt:[26]

Caméra d’or

Jurypräsidentin Anaïs Demoustier

Mit der Caméra d’or wird der beste Debütfilm des Festivals ausgezeichnet. Qualifizieren können sich sowohl Werke in der offiziellen Auswahl, als auch den Nebensektionen. Als Jurypräsidentin wurde Anaïs Demoustier ausgewählt. Der französischen Schauspielerin stehen folgende Jurymitglieder zur Seite:[27]

  • Mikael Buch, französischer Filmemacher
  • Nathalie Durand, französische Kamerafrau
  • Sophie Frilley, Geschäftsführerin der Filmgesellschaft Titrafilm
  • Nicolas Marcadé, Journalist bei Les Fiches du cinéma
  • Raphaël Personnaz, französischer Schauspieler

Ehrenpreis

Michael Douglas (2016)

Die bei der Eröffnungsgala vergebene Goldene Ehrenpalme wurde dem US-amerikanischen Schauspieler und Filmproduzenten Michael Douglas zuerkannt. Er war in der Vergangenheit mit den Filmen Das China-Syndrom (1979), Basic Instinct (1992), Falling Down – Ein ganz normaler Tag (1993), Wall Street: Geld schläft nicht (2010) und Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (2013) beim Festival vertreten gewesen. Die Laudatio hielt Uma Thurman. Daneben wurde die Premiere der Arte-Dokumentation Michael Douglas, the Prodigal Son von Amine Mestari mit ins Programm aufgenommen.[28]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürg Altwegg: Filmfestspiele von Cannes: Ein „trojanisches Pferd“ Hollywoods?. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. April 2022.
  2. Festival de Cannes: au revoir Monsieur Lescure, bonjour Frau Knobloch. In: ojim.fr, 26. Mai 2022. (Französisch)
  3. Selection. In: festival-cannes.com (abgerufen am 16. Mai 2023).
  4. Opening & Closing Ceremonies of the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 15. Mai 2023 (abgerufen am 16. Mai 2023).
  5. Indiana Jones and the Dial of Destiny at the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 3. April 2023 (abgerufen am 3. April 2023).
  6. Elemental, the 27th Film by Pixar Animation Studios, to be the “Last Screening” at the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 19. April 2023 (abgerufen am 20. April 2023).
  7. The official poster of the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 19. April 2023 (abgerufen am 21. April 2023).
  8. Jochen Müller: Ruben Östlund wird Jurypräsident in Cannes. In: Blickpunkt:Film, 28. Februar 2023.
  9. The Jury of the 76th Festival de Cannes unveiled! In: festival-cannes.com, 4. Mai 2023 (abgerufen am 4. Mai 2023).
  10. a b The films of the Official Selection 2023. In: festival-cannes.com, 13. April 2023 (abgerufen am 13. April 2023).
  11. The 76th Festival de Cannes Official Selection: additions to the Selection. In: festival-cannes.com, 24. April 2023 (abgerufen am 24. April 2023).
  12. The Un Certain Regard Jury of the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 2. Mai 2023 (abgerufen am 4. Mai 2023).
  13. a b Short films and La Cinef Selections of the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 25. April 2023 (abgerufen am 26. April 2023).
  14. a b Hungarian filmmaker Ildikó Enyedi to chair the short film and La Cinef jury. In: festival-cannes.com, 20. April 2023 (abgerufen am 21. April 2023).
  15. a b 2023 Regulations. In: semainedelacritique.com (abgerufen am 31. März 2023).
  16. A new selection commitee for the Directors’ Fortnight. In: quinzaine-cineastes.fr, 26. September 2022 (abgerufen am 31. März 2023).
  17. The Selection. In: semainedelacritique.com (abgerufen am 17. April 2023).
  18. La Semaine de la Critique unveils the poster of its 62nd edition. In: semainedelacritique.com (abgerufen am 31. März 2023).
  19. Jochen Müller: Franz Rogowski in Jury der Semaine de la Critique. In: Blickpunkt:Film, 12. April 2023.
  20. Audrey Diwan, présidente du jury de la 62e Semaine de la Critique. In: semainedelacritique.com, 12. April 2023. (Französisch)
  21. Yohan Haddad: La Quinzaine des Cinéastes 2023 dévoile son affiche. In: premiere.fr, 30. März 2023. (Französisch)
  22. Règlement des inscriptions. In: quinzaine-realisateurs.com (abgerufen am 31. März 2023).
  23. The Directors' Fortnight 2023 selection !. In: quinzaine-cineastes.fr, 13. April 2023 (abgerufen am 18. April 2023).
  24. The Directors’ Fortnight reveals its 2023 poster!. In: quinzaine-cineastes.fr, 29. März 2023 (abgerufen am 31. März 2023).
  25. Fortnight 2023 : A Conversation with Quentin Tarantino!. In: quinzaine-cineastes.fr, 20. April 2023 (abgerufen am 21. April 2023).
  26. The 76th Festival de Cannes winners’ list. In: festival-cannes.com, 27. Mai 2023 (abgerufen am 27. Mai 2023).
  27. Actress Anaïs Demoustier, President of the 76th Festival de Cannes Caméra d’or Jury. In: festival-cannes.com, 28. Aril 2023 (abgerufen am 1. Mai 2023).
  28. Michael Douglas, Honorary Palme d’or of the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 3. Mai 2023 (abgerufen am 4. Mai 2023).