IBSF-Snookerweltmeisterschaft 2023

IBSF-Snookerweltmeisterschaft 2023

Turnierart:Meisterschaft
Teilnehmer:71
Austragungsort:La Maison Hotel, Doha, Katar
Eröffnung:5. November 2023
Endspiel:10. November 2023
Sieger:Katar Ali Al Obaidli
Finalist:Hongkong Cheung Ka Wai
Höchstes Break:141 (China Volksrepublik Deng Haohui)
2022
 

Die IBSF-Snookerweltmeisterschaft 2023 war ein von Snookerturnier, das vom 11. bis 24. November in Katar ausgetragen wurde. Die Amateurweltmeisterschaft der International Billiards & Snooker Federation fand im Hotel La Maison in der Hauptstadt Doha statt.[1] Ali Al Obaidli nutzte seinen Heimvorteil und gewann das Turnier nach einem 6:1-Finalsieg gegen Cheung Ka Wai aus Hongkong. In der 47. Ausgabe des Turniers kam der Amateurweltmeister zum ersten Mal aus Katar.[2]

Gruppenphase

71 Spieler aus 35 Ländern nahmen an dem Turnier teil. 2 Teilnehmer konnte jeder Nationalverband anmelden (Ausnahme Gastgeber Katar mit 7 Teilnehmern), dazu kamen weitere vom Verband nominierte Spieler.[1] Es wurden 19 Gruppen gebildet, 14 mit 4 und 5 mit 3 Spielern. In allen Gruppen spielte jeder gegen jeden, das Erreichen von Platz 1 oder Platz 2 in jeder Gruppe berechtigte zur Teilnahme an der Finalrunde. Je zwei Spieler kamen aus Österreich und Deutschland, von denen aber nur Felix Frede weiterkam.

Finalrunde

Ab der Finalrunde wurde im K.-o.-Modus gespielt. 38 Spieler erreichten das Hauptturnier. Alle Gruppensieger der Vorrunde und 7 Zweitplatzierte waren für die zweite Runde qualifiziert. 12 Zweitplatzierte mussten in der Auftaktrunde die 6 weiteren Zweitrundenteilnehmer ausspielen.[3][4]

Der einzige verbliebene deutsche Teilnehmer Felix Frede schaffte es zwar in Runde 2, er schied dann aber gegen den Vorjahreshalbfinalisten Babar Masih aus Pakistan aus. Masih verlor anschließend gegen Michael Georgiou, den Turnierfavoriten mit der längsten Profierfahrung. Der für Zypern antretende Engländer kam ins Halbfinale, das er überraschend deutlich mit 1:5 gegen Cheung Ka Wai aus Hongkong verlor. In der oberen Hälfte spielten die Ex-Profis keine Rolle, Darryl Hill verlor im Achtelfinale mit 1:5 gegen Ali Al Obaidli. Der Lokalmatador setzte sich danach auch souverän gegen zwei weitere starke Spieler durch und folgte Cheung ins Finale.

Erste Runde

SpielSpieler 1ErgebnisSpieler 2
1Hesham Alsaqer Bahrain41:41Irland Ross Bulman
2Ahsan Ramzan Pakistan43:43Indien Dhvaj Haria
3Omar Alajlani Saudi-Arabien41:41Bahrain Habib Sabah
4Stuart Watson EnglandEngland24:24Irak Ali Hussein
5Felix Frede Deutschland34:34Staat Palästina Khaled Alastal
6Omar Ali Irak34:34Jordanien Tamer Elmasri

Zweite Runde bis Finale

 Zweite Runde
Best of 7 Frames
Achtelfinale
Best of 9 Frames
Viertelfinale
Best of 9 Frames
Halbfinale
Best of 9 Frames
Finale
Best of 11 Frames
                   
 Iran Ali Gharahgozlou1       
 Irland Ross Bulman4 
 Irland Ross Bulman5
  China Volksrepublik Liang Xiaolong2 
 Indien Shrikrishna Suryanarayanan2
 China Volksrepublik Liang Xiaolong4 
 Irland Ross Bulman2
  Katar Ali Al Obaidli5 
 Katar Ali Al Obaidli4  
 Vereinigte Arabische Emirate Abdulrahman Saif3 
 Katar Ali Al Obaidli5
  Isle of Man Darryl Hill1 
 Isle of Man Darryl Hill4
 Katar Ahmed Saif2 
 Katar Ali Al Obaidli5
  China Volksrepublik Deng Haohui1 
 Polen Mateusz Baranowski3
 Indien Dhvaj Haria4 
 Indien Dhvaj Haria2
  China Volksrepublik Deng Haohui5 
 Agypten Abdelrahman Shahin0
 China Volksrepublik Deng Haohui4 
 China Volksrepublik Deng Haohui5
  Iran Amir Sarkhosh2 
 Iran Amir Sarkhosh4  
 Polen Tomasz Skalski1 
 Iran Amir Sarkhosh5
  Lettland Rodion Judin1 
 Bahrain Habib Sabah2
 Lettland Rodion Judin4 
 Katar Ali Al Obaidli6
  Hongkong Cheung Ka Wai1
 Irland Brendan O’Donoghue4
 EnglandEngland Stuart Watson2 
 Irland Brendan O’Donoghue5
  Indien Kamal Chawla1 
 Indien Kamal Chawla4
 Iran Shahin Sabzi2 
 Irland Brendan O’Donoghue3
  Zypern Republik Michael Georgiou5 
 Zypern Republik Michael Georgiou4  
 Finnland Patrik Tiihonen1 
 Zypern Republik Michael Georgiou5
  Pakistan Babar Masih2 
 Deutschland Felix Frede0
 Pakistan Babar Masih4 
 Zypern Republik Michael Georgiou1
  Hongkong Cheung Ka Wai5 
 Hongkong Cheung Ka Wai4
 Pakistan Muhammad Naseem2 
 Hongkong Cheung Ka Wai5
  Hongkong Chang Yu Kiu2 
 Katar Bashar Abdulmajeed2
 Hongkong Chang Yu Kiu4 
 Hongkong Cheung Ka Wai5
  Korea Sud Seyang Heo1 
 Vereinigte Arabische Emirate Khalid Kamali3  
 Agypten Mina Awad4 
 Agypten Mina Awad1
  Korea Sud Seyang Heo5 
 Irak Omar Ali0
 Korea Sud Seyang Heo4 

Finale

Der 31-jährige Ali Al Obaidli hatte seit 2014 regelmäßig an der Amateurweltmeisterschaft teilgenommen, das Achtelfinale im Vorjahr war bis dahin sein bestes Ergebnis gewesen. Auch sein 7 Jahre jüngerer Gegner Cheung Ka Wai war zuvor zweimal in diesem Turnier im Achtelfinale gescheitert, er hatte aber unter anderem 2015 den U18-Titel der IBSF geholt und bereits zwei Jahre in Europa gespielt, wo er unter anderem ein Turnier der Challenge Tour 2019/20 gewonnen hatte.

Der Chinese machte auch den ersten Vorstoß, konnte aber kein entscheidendes Break aufbauen. Al Obaidli nutzte seinen ersten Locherfolg dagegen zu einem 58-Punkte-Break, das ihn 1:0 in Führung brachte. Im zweiten Frame konterte der Mann aus Hongkong mit einem 66er Break und glich aus. Es folgte ein umkämpfter Frame, der an Al Obaidli ging. Cheung hatte gute Chancen, im nächsten Frame erneut auszugleichen, doch mit einem weiteren 50er-Break drehte der Lokalmatador das Spiel und baute seine Führung aus. Ein 72-Punkte-Break brachte Al Obaidli 4:1 in Führung. Das setzte Cheung unter Druck, der in dieser Phase kaum punktete und folglich auch den vorentscheidenden nächsten Frame verlor. Im 7. Frame stemmte er sich zwar noch einmal gegen die Niederlage, doch Al Obaidli kämpfte sich zum 71:45 und gewann den Weltmeistertitel deutlich mit 6:1.[5]

Finale: Best of 11 Frames
Schiedsrichter/in: Irland Pat Mooney
La Maison Hotel, Doha, Katar, 10. November 2023
Ali Al Obaidli Katar6:1Hongkong Cheung Ka Wai
58:34 (58), 11:66 (66), 75:54, 66:43 (53), 72:0 (72), 59:9, 71:45
72Höchstes Break66
Century-Breaks
350+-Breaks1

Century-Breaks

7 der 71 Teilnehmer gelang mindestens ein Break von mehr als 100 Punkten, insgesamt wurden 16 Centurys gespielt. Der Chinese Deng Haohui erzielte nicht nur mit 5 die meisten Breaks mit dreistelliger Punktzahl, seine 141 Punkte am Stück im Viertelfinale waren auch das höchste Turnierbreak.[6]

China Volksrepublik Deng Haohui141, 120, 114, 113 (2×)
Hongkong Chang Yu Kiu140, 115, 102
Vereinigte Arabische Emirate Khalid Kamali135
Polen Tomasz Skalski128
Iran Amir Sarkhosh124, 111, 107, 102
Hongkong Cheung Ka Wai119
Zypern Republik Michael Georgiou115

Quellen

  1. a b World Championships 2023. IBSF, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  2. Vivek Pathak: Ali Alobaidli - 2023 World Snooker Champion. In: ibsf.info. IBSF, 10. November 2023, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  3. WORLD Snooker Championships Men - Doha / Qatar 2023. WSF, 10. November 2023, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  4. 2023 World Amateur Championship - Men. CueTracker, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  5. Scoresheet: Ali Alobaidli vs Cheung Ka Wai. ISBF, 10. November 2023, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  6. Breaks List: WORLD Snooker Championships Men - Doha / Qatar 2023 - all breaks. WSF, 12. Februar 2024, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).