HV71

HV71
HV71
Größte Erfolge
Vereinsinformationen
GeschichteHuskvarna/Vätterstads IF (1971)
HV71 (seit 1971)
Vereinsfarbenblau, gelb
LigaHockeyAllsvenskan
SpielstätteHusqvarna Garden
Kapazität7.038 Plätze
GeschäftsführerPeter Ekelund
CheftrainerTommy Samuelsson
KapitänSimon Önerud
Saison 2020/2114. Platz

Der HV71 (Husqvarna Vätterstad 1971, bei internationalen Turnieren als HV71 Jönköping) ist ein schwedischer Eishockeyverein, der in der Stadt Jönköping in Småland ansässig ist und ab der Saison 2022/23 wieder der Svenska Hockeyligan angehört.

Geschichte

Der HV71 wurde am 24. Mai 1971 durch den Zusammenschluss der beiden Vereine Huskvarna IF und Vätterstads IF, die aus Vororten Jönköpings stammten, gegründet, weshalb der Club zuerst den Namen Husqvarna/Vätterstads IF trug. Aber noch im selben Jahr wurde die Kurzform HV71 zum offiziellen Vereinsnamen bestimmt. Zum ersten Mal in Schwedens höchste Spielklasse, die Elitserien, gelang HV71 im Jahr 1979, stieg aber direkt wieder ab. 1985 stieg der Verein wieder in die erste Liga auf und etablierte sich in dieser und gehört spätestens seit der Jahrtausendwende zu den Top-Clubs in Schweden.

1995, 2004, 2008, 2010 und 2017 gewann HV71 durch Siege im Play-off-Finale die Schwedische Meisterschaft. Des Weiteren beendete man die Hauptrunde der Elitserien 2003/04 und 2005/06, 2009/10 und 2010/11 als Erster. Ende der 1990er Jahre trug HV71 für kurze Zeit den Beinamen „Blue Bulls“.

HV71 belegte 1995 den achten und letzten Platz, der noch zur Play-off-Teilnahme berechtigte. Nachdem die „best of five“-Serie gegen Djurgårdens IF im Viertelfinale 3:0 gewonnen wurde, gelang HV71 nach einem 0:2-Rückstand in der Serie noch der Einzug ins Finale durch drei in folge gewonnene Siege gegen Malmö IF. Das Finale schließlich gewannen die „Blue Bulls“ durch ein 5:4 nach Verlängerung im entscheidenden fünften Spiel gegen Brynäs IF. Das entscheidende Tor im Sudden Death erzielte der der spätere Meistertrainer Johan Lindbom.[1] Es war das erste und bisher einzige Mal, dass der Tabellen-Achte Meister wurde.

Beim Endrunden-Viertelfinale 2004 stellte HV71 einen neuen Rekord auf, als im Spiel gegen MoDo Hockey sieben Tore in einem Drittel erzielt wurden. Im Halbfinale schlug HV71 Frölunda HC und im Finale setzte man sich gegen Färjestad BK durch. Danach folgen magere Jahre für HV. In der Saison 04/05 machte die Nordamerikanische Profiliga NHL durch einen „Lockout“ eine Zwangspause ein. Während viele andere Vereine die Gelegenheit nutzten, um die schwedischen NHL-Stars in die Elitserien zu locken, entschied sich HV mit der vorhandenen Mannschaft zu bestreiten. Eine Rechnung, die nicht aufging: die Hauptrunde endete auf dem 10. Platz, womit die Play-offs verpasst wurden. In der folgenden Spielzeit wurde eine gute Mannschaft zusammengestellt, die die Hauptrunde als Erster abschloss. Als klare Favoriten in den Play-offs kam HV bis ins Halbfinale, wo der Gegner erneut Färjestad hieß. Die „best of seven“-Serie entschied sich erst im letzten Spiel, als die Mannschaft aus Karlstad in den letzten Minuten zwei Tore erzielte und dadurch ins Finale einzog. In der darauffolgenden Saison wurde das Halbfinale wieder zur Endstation, als das letzte Spiel gegen MoDo verloren ging. In der Saison 2007/08 folgte auf Per Mårts Kent „Kenta“ Johansson vom Ligakonkurrenten Timrå. Mit mehreren teuren und hochkarätigen Verstärkungen gelang HV71 ein unangefochtener erster Platz in der Hauptrunde sowie der Sieg im sechsten Finale gegen Linköpings HC und damit der dritte Meistertitel. Das entscheidende Tor erzielte Eric Johansson nach 5 Minuten und 17 Sekunden in der Verlängerung.[2]

2009 erreichte die Mannschaft wieder das Finale, verlor jedoch gegen Färjestad.[3] 2010 konnte man erneut die Meisterschaft erringen. Insgesamt war die Finalserie von 2010 von vielen engen Spielen gekennzeichnet: fünf der sechs Finalspiele wurden im Sudden Death entschieden. Im sechsten Spiel war es Teemu Laine, der mit seinem Treffer in der vierten Minute der Verlängerung HV71 den vierten Titel bescherte.[4]

Nach 2010 zeigte die Leistungskurve jedoch deutlich nach unten. 2011 wurde HV zwar wiederum erster der Vorrunde, schied jedoch nach vier Niederlagen in Folge im Viertelfinale gegen den AIK (8. der Vorrunde) aus. Auch in den folgenden Spielzeiten verlor HV71 regelmäßig in der ersten Runde der Play-offs.

Erst in der Saison 2016/17 gewann der Verein relativ unerwartet seine fünfte schwedische Meisterschaft.[5] Auch dieses Mal wurde das Finale in der Verlängerung entschieden, dieses Mal gegen Brynäs IF. Simon Önerud, der das Eishockeyspielen bei HV erlernte und dort fast seine gesamte Karriere absolviert hatte, sicherte der Mannschaft mit seinem Tor den fünften Titel in der Vereinsgeschichte.[6]

Am Ende der Hauptrunde 2020/21 belegte HV71 den letzten Tabellenplatz (14). Nach einer verlorenen Best-of-Seven-Serie gegen Brynäs IF und 36 Jahren Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse stieg HV71 in die HockeyAllsvenskan ab.[7]

Meistermannschaften

1994/95

Torhüter: Boo Ahl, Peter Åslin

Verteidiger: Hans Abrahamsson, Per Gustafsson, David Halvardsson, Kenneth Kennholt, David Petrasek, Nicklas Rahm, Andreas Schultz, Fredrik Stillman

Angreifer: Johan Davidsson, Peter Ekelund, Stefan Falk, Tomas Gustafsson, Peter Hammarström, Esa Keskinen, Patric Kjellberg, Johan Lindbom, Thomas Ljungbergh, Stefan Örnskog, Marko Palo, Magnus Salmi, Mathias Svedberg, Ove Thörnberg

Cheftrainer: Sune Bergman

2003/04

Torhüter: Boo Ahl, Stefan Liv, Jarmo Myllys

Verteidiger: Johan Halvardsson, Per Gustafsson, Daniel Ljungkvist, Jouni Loponen, Mika Niskanen, Fredrik Olausson, Simon Skoog, Ola Svanberg, Ola Thorwalls

Angreifer: Johan Davidsson, Peter Ekelund, David Fredriksson, Jani Hassinen, Stefan Hellkvist, Anders Huusko, Andreas Jämtin, Pasi Määttänen, Sebastian Meijer, Björn Melin, Mattias Remstam, Kalle Sahlstedt, Per-Åge Skrøder, Martin Thörnberg

Cheftrainer: Pär Mårts

2007/08

Torhüter: Andreas Andersson, Stefan Liv

Verteidiger: Johan Åkerman, Patrick André Bovim, Daniel Grillfors, Per Gustafsson, Johan Halvardsson, Mikko Luoma, David Petrasek, Pasi Puistola, Lance Ward

Angreifer: Johan Davidsson, Henrik Eriksson, Andreas Falk, David Fredriksson, Jan Hrdina, Andreas Jämtin, Eric Johansson, Jonas Johansson, Jari Kauppila, Per Ledin, Johan Lindström, Björn Melin, Mattias Tedenby, Martin Thörnberg, Jukka Voutilainen

Cheftrainer: Kent Johansson

2009/10

Torhüter: Andreas Andersson, Stefan Liv

Verteidiger: Adam Almqvist, Johan Björk, Daniel Grillfors, Per Gustafsson, Janne Niinimaa, David Petrasek, Pasi Puistola, Nichlas Torp, Lance Ward, Jesper Williamsson

Angreifer: Kris Beech, Johan Davidsson, Andreas Falk, Teemu Laine, Per Ledin, Johan Lindström, Johan Linnander, Björn Melin, Simon Önerud, André Petersson, Oscar Sundh, Mattias Tedenby, Martin Thörnberg, David Ullström, Jukka Voutilainen

Cheftrainer: Janne Karlsson

2016/17

Torhüter: Fredrik Pettersson Wentzel, Linus Söderström

Verteidiger: Adam Almqvist, Kristofer Berglund, Andreas Borgman, Niklas Hansson, Mikko Lehtonen, Christoffer Persson, Lawrence Pilut, Dylan Reese

Angreifer: Chris Abbott, Erik Andersson, Lias Andersson, Pär Arlbrandt, Anton Bengtsson, Ted Brithén, Isac Brännström, Erik Christensen, Teemu Laine, Simon Önerud, Filip Sandberg, Kevin Stenlund, Oscar Sundh, Mattias Tedenby, Martin Thörnberg, Christoffer Törngren, David Ullström

Saison-Statistiken

Spieler von HV71 in der Saison 2007/08
SaisonSpSNUPkt.TGgtPl.LigaPlay-offs/sonstiges
1971/7218621014821017Div. IInicht erreicht
1972/734Div. IInicht erreicht
1973/741Div. II3. Platz, Qualifikation für die Elitserien
1974/751Div. IIAufstieg in Division 1
1975/7622161533110673Div. I2. Play-off zu den Elitserien
1976/77332427502241011Div. I3. Platz, Qualifikation für die Elitserien
1977/78271926401621912Div. I1. Play-off zu den Elitserien
1978/7927173737144922Div. IAufstieg in die Elitserien
1979/803682442011317010ESAbstieg in Division 1
1980/8136314163260951Div. Inicht erreicht
1981/82363222662661261Div. Inicht erreicht
1982/83322093431981106Div. Inicht erreicht
1983/84321895411671113Div. Inicht erreicht
1984/85322273472411385Div. IAufstieg in die Elitserien
1985/863616146381281183ESHalbfinale
1986/873616155371031155ESnicht erreicht
1987/884017185391491667ESViertelfinale
1988/894017203371561558ESViertelfinale
1989/904016213351311619ESnicht erreicht
1990/914017185391421196ESViertelfinale
1991/924017167411511298ESViertelfinale
1992/934013198341231499ESnicht erreicht
1993/944015187371111189ESnicht erreicht
1994/954012199331171438ESSchwedischer Meister
1995/964018148441561314ESViertelfinale
1996/975022199531781596ESViertelfinale
1997/984619198461271457ESViertelfinale
1998/9950182012671331489ESnicht erreicht
1999/0050181913751441318ESViertelfinale
2000/01501723106614714910ESnicht erreicht
2001/0250241412881561404ESHalbfinale
2002/0350211613791431426ESViertelfinale
2003/045027178951621161ESSchwedischer Meister
2004/05501525105712316310ESnicht erreicht
2005/06502911101021641071ESHalbfinale
2006/0755251515931701502ESHalbfinale
2007/0855314131071781321ESSchwedischer Meister
2008/095522913901601444ESFinale
2009/105525516951881551ESSchwedischer Meister
2010/115524-16961731431ESViertelfinale
2011/125522-16921511303ESViertelfinale
2012/135527-161021551244ESViertelfinale
2013/145517-277114618210SHLAchtelfinale
2014/155525-19921451415SHLViertelfinale
2015/165221-23751381469SHLViertelfinale
2016/175227-1498152992SHLSchwedischer Meister
2017/185227-25811451438SHLAchtelfinale
2018/195225-27801361258SHLViertelfinale
2019/205230-22891581305SHLKeine Play-offs wegen Covid19
2020/215217-355112716714SHLAbstieg in die HockeyAllsvenskan
2021/22HA
Total1019417190412125532273224

Legende: Sp = Spiele; S = Siege; N = Niederlagen; U = Unentschieden; Pkt. = Punkte; T = Tore; Ggt = Gegentore, ES = Elitserien, SHL = Svenska Hockeyligan

Nicht mehr zu vergebende Trikotnummern

Banner der zwei ersten Meisterschaften sowie die zwei ersten nicht mehr zu vergebende Trikotnummern des Klubs
Nr.SpielerPositionbei HV71Datum
1Stefan LivG1999–2006, 2007–201010. Januar 2012[8]
7Per GustafssonD1988–1996, 1999–201018. September 2010
14Fredrik StillmanD1982–1995, 1996–200126. Dezember 2001
15Stefan ÖrnskogLW1987–1998, 1999–200126. Dezember 2001
76Johan DavidssonC1993–1997, 2001–201327. September 2014

Eishallen

2000 zog HV71 in die Kinnarps Arena ein, die, während der Spielbetrieb weiter ging, um die alte Rosenlundshallen, die erste völlig geschlossene Eishalle in Schweden, die 1958 eröffnet wurde, herum gebaut wurde. Damit stieg die mögliche Zuschauerzahl von 4.500 auf 6.300. Durch einen Stadionausbau finden seit der Saison 2004/05 über 7.000 Zuschauer, darunter 1.100 Stehplatz-Zuschauer, Platz. Seit 2020 heißt die Spielstätte Husqvarna Garden.

Einzelnachweise

  1. Sveriges Radio: Upplev HV:s historiska guld 1995 igen - P4 Jönköping. Abgerufen am 21. Januar 2018.
  2. Så blev HV ett guldlag. In: Aftonbladet. (aftonbladet.se [abgerufen am 21. Januar 2018]).
  3. ”Jag är här för att vinna SM-guld”. In: Aftonbladet. (aftonbladet.se [abgerufen am 21. Januar 2018]).
  4. HV71 mästare efter ny rysare. In: Aftonbladet. (aftonbladet.se [abgerufen am 21. Januar 2018]).
  5. Peter Gustafsson: Blogg: Det mest otippade guldet. In: Jnytt. 30. April 2017 (jnytt.se [abgerufen am 21. Januar 2018]).
  6. Guldhjältens hyllning efter guldet: ”Helt overkligt – överträffar allt”. In: Aftonbladet. (aftonbladet.se [abgerufen am 21. Januar 2018]).
  7. HV 71 utslaget i Svenska Hockeyligan Play Out SHL efter förlust. In: aftonbladet.se. 18. April 2021, abgerufen am 8. September 2021 (schwedisch).
  8. Victorzon and Ekeliw: Stefan Livs tröja hissas av HV71 In: Aftonbladet, 8. September 2011. Abgerufen am 9. September 2011 (schwedisch).