Der Typ-1-Entwurf wurde Ende der 1970er Jahre von der FSG konzipiert und ab 1980 für mehrere Reedereien gebaut. Die Baureihe bildete die Grundlage zur Weiterentwicklung größerer Schiffstypen. Typ 1 bis Typ 5 bildeten eine Modellfamilie von Containerschiffen von 1150 TEU bis 1800 TEU, die bis zum Verkauf der FSG im Jahr 1982 über das Mutterunternehmen vermarktet wurden.
Die Schiffe sind als vielseitig einsetzbare Containerschiffe mit weit achterem Deckshaus ausgelegt. In der Hauptsache werden sie im Containertransport eingesetzt. Die Containerkapazität beträgt 1150 TEU, von denen 490 TEU in den Laderäumen verstaut werden können. Später wurde diese Kapazität teilweise durch andere Deckstaupläne erhöht. Die Schiffe besitzen fünf Laderäume, die längsschiff durch Längsherfte geteilt sind und durch Pontonlukendeckeln verschlossen werden. Hinter dem Deckshaus befindet sich ein 40-Fuß-Decksstellplatz. Die Schiffe wurden zum Einsatz in Gebieten mit schlecht ausgebauter Hafeninfrastruktur entwickelt und konnten daher mit jeweils zwei mittschiffs angeordneten Bordkränen von je 36 Tonnen Kapazität ausgerüstet werden. Die ersten für die Reederei Janssen gelieferten Schiffe blieben ohne eigenes Ladegeschirr, die Dreierserie für Indonesien erhielt Portaldrehkräne und bei den Einheiten für China kamen herkömmliche elektrohydraulische Drehkräne zum Einsatz.
Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem K7SZ70/125BL Zweitakt-Dieselmotor des Herstellers MAN mit einer Leistung von 14.460 PS. Bei den COSCO-Bauten wurde ein Motor des Fabrikats B&W 6L70MC mit 10.051 kW verbaut. Der Motor wirkt direkt auf den Verstellpropeller und ermöglicht eine Geschwindigkeit von etwa 19 Knoten. Weiterhin stehen drei Hilfsdiesel und ein Notdiesel-Generator zur Verfügung. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.
Bauliste
Harmstorf/FSG Typ 1 Containerschiffe
Bauname
Ablieferung/Baujahr
Baunummer
IMO-Nummer
Auftraggeber
Umbenennungen und Verbleib
Ambrosia
20. Dezember 1980
656
7909516
H. W. Janssen, Elsfleth
1980 TFL Washington, 1983 Ambrosia, 1984 Alster Express, 1985 Ambrosia, 1986 JSS Los Angeles, 1989 Colombo, 1989 CMB Merit, 1991 Merit, 1993 Freshwater Bay, 1994 Kota Mewah 1995 Kota Mewan, 1996 Sao Paulo II, 2008 Emden III, ab 25. Juli 2009 verschrottet
Orient Stride, 2002 X Press Kailash, 2003 Orient Stride, ab 16. Dezember 2008 abgebrochen
Tang He
1983
662
8100533
China Ocean Shipping Company
1999 Orient Strength, 2006 OEL Strength, 2008 Hong Ming, im Juli 2010 zum Abbruch nach China
Fen He
1982
1451
8318001
China Ocean Shipping Company
Im Unterauftrag auf der Schlichting-Werft, Travemünde gebaut, 1999 Orient Spirit, 2003 X-Press Kailash, 2007 Oel Spirit, 2008 Tartini, ab 27. Nov. 2009 abgebrochen
Literatur
Scott, Robert: Standard Ship Designs : Dry cargo, container and ro-ro vessels. Fairplay Publications, London 1984, ISBN 0-905045-54-8.
Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
Gert Uwe Detlefsen: 750 Schiffe aus Flensburg - Die Flensburger Schiffbau Gesellschaft. Hauschild Verlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-89757-511-0.