DDR-Fußball-Oberliga 1957

DDR-Fußball-Oberliga 1957
MeisterSC Wismut Karl-Marx-Stadt
Europapokal der
Landesmeister
SC Wismut Karl-Marx-Stadt
PokalsiegerSC Lokomotive Leipzig
AbsteigerBSG Lokomotive Stendal
SC Motor Karl-Marx-Stadt
Mannschaften14
Spiele182
Tore524 (ø 2,88 pro Spiel)
Zuschauer2.065.000 (ø 11.346 pro Spiel)
TorschützenkönigHeinz Kaulmann
(ASK Vorwärts Berlin)
DDR-Fußball-Oberliga 1956

Die DDR-Oberliga 1957 war die neunte Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde der SC Wismut Karl-Marx-Stadt, der damit seinen Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigte. Die Saison begann am 17. März 1957 und endete am 1. Dezember 1957.

Saisonverlauf

Die Meisterschaft war vom Zweikampf der beiden dominierenden Mannschaften der späten 1950er Jahre, SC Wismut Karl-Marx-Stadt und Vorwärts Berlin, geprägt. Die Entscheidung fiel zwei Spieltage vor Saisonende, als Wismut im direkten Duell in Berlin 1:0 gewann und damit uneinholbar an der Tabellenspitze lag.

Auch die Entscheidung um den Klassenerhalt fiel in einem direkten Duell zweier Tabellennachbarn. Vor dem letzten Spieltag waren noch Lokomotive Stendal (Elfter mit 22 Punkten), Motor Zwickau (Zwölfter mit 21 Punkten) und Chemie Halle-Leuna (13. mit 20 Punkten) abstiegsgefährdet. Am letzten Spieltag spielten dabei Halle und Stendal direkt gegeneinander. Stendal verlor das Spiel mit 0:3. Da auch Zwickau seine Partie gegen Jena gewann, war Stendal damit zusammen mit Motor Karl-Marx-Stadt abgestiegen.

Abschlusstabelle
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.SC Wismut Karl-Marx-Stadt (M) 26 16 4 6049:280+2136:16
 2.ASK Vorwärts Berlin 26 13 7 6045:220+2333:19
 3.SC Rotation Leipzig 26 12 8 6040:290+1132:20
 4.SC Motor Jena (N) 26 11 6 9041:290+1228:24
 5.SC Aktivist Brieske-Senftenberg 26 11 6 9033:260 +728:24
 6.SC Turbine Erfurt 26 10 7 9037:330 +427:25
 7.SC Lokomotive Leipzig 26 9 8 9036:320 +426:26
 8.SC Einheit Dresden 26 8 9 9040:440 −425:27
 9.SC Fortschritt Weißenfels 26 8 7 11038:380 ±023:29
10.BSG Motor Zwickau 26 9 5 12035:430 −823:29
11.BSG Rotation Babelsberg 26 8 7 11029:440−1523:29
12.SC Chemie Halle-Leuna (N, P) 26 9 4 13042:510 −922:30
13.BSG Lokomotive Stendal 26 9 4 13028:430−1522:30
14.SC Motor Karl-Marx-Stadt 26 3 10 13031:620−3116:36
  • DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1958/59
  • DDR-Pokalsieger
  • Absteiger in die DDR-Liga 1958
  • (M)Meister der letzten Saison
    (P)Pokalsieger der letzten Saison
    (N)Aufsteiger der letzten Saison
    Aufsteiger aus der DDR-Liga 1957: SC Dynamo Berlin, SC Empor Rostock

    Kreuztabelle

    Szene vom 4. Spieltag: Babelsbergs Werner Gießler gegen Vorwärts' Hans Küchler.
    1957[1]SC Wismut Karl-Marx-StadtASK Vorwärts BerlinSC Rotation LeipzigSC Motor JenaSC Aktivist Brieske-SenftenbergSC Turbine ErfurtSC Lokomotive LeipzigSC Einheit DresdenSC Fortschritt WeißenfelsBSG Motor ZwickauBSG Rotation BabelsbergSC Chemie Halle-LeunaBSG Lokomotive StendalSC Motor Karl-Marx-Stadt
    1.SC Wismut Karl-Marx-Stadt4:11:33:13:00:20:01:03:02:15:13:43:13:0
    2.ASK Vorwärts Berlin0:11:13:10:00:21:10:01:09:02:03:03:01:0
    3.SC Rotation Leipzig0:02:10:11:12:13:22:03:02:52:01:15:01:1
    4.SC Motor Jena1:20:20:21:11:11:16:11:04:03:03:03:01:1
    5.SC Aktivist Brieske-Senftenberg1:00:12:02:11:01:10:21:20:03:03:03:14:2
    6.SC Turbine Erfurt1:31:02:01:11:11:03:32:20:12:01:00:03:0
    7.SC Lokomotive Leipzig4:00:10:01:02:01:01:12:13:11:12:33:01:1
    8.SC Einheit Dresden1:21:10:10:02:11:34:21:43:02:25:24:24:3
    9.SC Fortschritt Weißenfels1:13:41:14:11:32:00:20:02:11:11:23:14:0
    10.BSG Motor Zwickau0:11:11:23:01:02:15:11:11:03:10:10:14:1
    11.BSG Rotation Babelsberg1:10:32:00:32:14:22:12:03:10:02:03:01:1
    12.SC Chemie Halle-Leuna2:30:41:30:20:23:41:33:11:12:14:13:08:1
    13.BSG Lokomotive Stendal2:12:03:10:21:22:01:00:11:13:10:01:12:0
    14.SC Motor Karl-Marx-Stadt0:32:22:21:31:03:33:12:21:32:23:00:00:4

    Statistik

    Die Meistermannschaft

    SC Wismut Karl-Marx-Stadt
    Klaus Thiele (19 Spiele / Tore -)
    Bringfried Müller (26/-), Hans Meyer (17/-), Erhard Bauer (26/1)
    Karl Wolf (26/1), Siegfried Wolf (25/3)
    Konrad Wagner (12/-), Manfred Kaiser (25/2), Willy Tröger (17/11), Kurt Viertel (23/12), Siegfried Kaiser (24/6)
    Trainer: Fritz Gödicke
    außerdem: Kurt Steinbach (Tor, 5/-), Willi Marquardt (Tor, 2/-), Horst Freitag (15/5), Armin Günther (8/2),
    Lothar Killermann (8/2), Heinz Glaser (5/-)

    Tore

    In den 182 Begegnungen fielen 524 Tore, im Schnitt 2,88 pro Spiel. Den höchsten Sieg erzielte Vorwärts Berlin mit 9:0 im Heimspiel gegen Motor Zwickau am 18. Spieltag. Ebenfalls neun Tore fielen im Spiel Chemie Halle-Leuna – Motor Karl-Marx-Stadt beim 8:1 am 17. Spieltag.

    Torschützenliste
    SpielerMannschaftTore
    1.Heinz KaulmannASK Vorwärts Berlin15
    2.Siegfried AldermannBSG Rotation Babelsberg13
    3.Kurt ViertelSC Wismut Karl-Marx-Stadt12
    4.Willy TrögerSC Wismut Karl-Marx-Stadt11
    5.Reinhard FranzBSG Motor Zwickau10

    Zuschauer

    Insgesamt sahen 2.065.000 Zuschauer die 182 Oberligaspiele, das ergibt einen Schnitt von 11.350 Zuschauern pro Spiel. Gegenüber der Vorjahrssaison kamen 338.000 Zuschauer weniger. Wie im Vorjahr hatte das Leipziger Duell SC Rotation – SC Lok mit 30.000 Zuschauern die Rekordkulisse.

    FDGB-Pokal

    Der FDGB-Pokal 1957 wurde vom SC Lokomotive Leipzig gewonnen, der sich im Finale gegen den neuen Oberliga-Aufsteiger Empor Rostock durchsetzte.

    Internationale Wettbewerbe

    Nachdem der DDR-Verband in den beiden Vorjahren noch keinen Vertreter in den Europapokal der Landesmeister entsendet hatte, nahm 1957/58 Wismut Karl-Marx-Stadt daran teil. In der Vorrunde setzte sich Wismut per Münzwurf im Entscheidungsspiel gegen Gwardia Warszawa durch. Zuvor hatten beide Teams jeweils 3:1 gegeneinander gewonnen und im dadurch notwendig gewordenen Entscheidungsspiel 1:1-Unentschieden gespielt. In der ersten Runde war dann Ajax Amsterdam für die Sachsen zu stark (man verlor 1:3 und 0:1). Alle Spiele fanden 1957 statt.

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. Tabelle und Ergebnisse. In: eu-football.info. Abgerufen am 4. April 2019.