„WDR 4“ – Versionsunterschied

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'''WDR 4''' ist ein öffentlich-rechtlicher [[Hörfunk]]sender in [[Nordrhein-Westfalen]].
'''WDR 4''' ist ein öffentlich-rechtlicher [[Hörfunk]]sender in [[Nordrhein-Westfalen]]. WDR 4 dient als Unterhaltungswelle des WDR und richtet sich seit 1984 an eine [[Zielgruppe]] von Menschen über 50 Jahren, die sogenannten [[Best Ager]]. Das Programmangebot hat sich ab dem [[Relaunch]] 2011 stark verändert.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:WDR 4 logo.svg|mini|Logo von 1994 bis 2012]]
[[Datei:WDR 4 logo.svg|mini|Logo von 1994 bis 2012]]
=== Die Anfänge ===
Der Sender wurde am 1. Januar 1984 als viertes [[Rundfunkprogramm|Hörfunkprogramm]] des [[Westdeutscher Rundfunk|Westdeutschen Rundfunks]] gestartet und am 1. Januar 1985 zum [[Vollprogramm]] ausgebaut. Von 1987 bis Ende 2016 sendete WDR 4 [[Radiowerbung|Rundfunkwerbung]]. WDR 4 dient als Unterhaltungswelle des WDR.
Der Sender wurde am 1. Januar 1984 als viertes [[Rundfunkprogramm|Hörfunkprogramm]] des [[Westdeutscher Rundfunk|Westdeutschen Rundfunks]] gestartet. Initiator war der Musikredakteur Dietmar Kindler, der auch die erste WDR 4-Sendung ''Musikpavillon'' betreute. Neben dieser Vormittagssendung wurden Sendestecken von [[WDR 1]] (''Morgenmelodie'', ''Café-Konzert'') übernommen.<ref>TV Hören und Sehen Nr.52/1983</ref> Wie auch in den Jahren zuvor wurden auf den WDR 4-Frequenzen auch die Sendungen „[[Ausländerprogramm der ARD|Für Gastarbeiter]]“ ausgestrahlt.
Am 1. Januar 1985 wurde WDR 4 zum [[Vollprogramm]] ausgebaut. WDR 4 übernahm damit die genannten WDR 1-Sendungen sowie den ''Musikexpreß'', aber auch den ''Pop-Report'' mit Günter Krenz von [[WDR 2]]. Hinzu kamen Sendungen wie ''Heimatmelodie'', ''Gut aufgelegt'', ''Vom Bosporus bis Gibraltar'' und ''Musik zum Träumen''.<ref>Programmschema 1987: http://www.radiojunkie.de/wdr4.html</ref>
1986 startete die Sendung ''In unserem Alter'', die von der ehemaligen [[Radiothek]]-Redakteurin Gretel Rieber konzipiert wurde. Dem Musikredakteur Dietmar Kindler wurde 1986 für sein Engagement für den deutschen [[Schlager]] die [[Goldene Stimmgabel]] verliehen.
Von 1987 bis Ende 2016 sendete WDR 4 [[Radiowerbung|Rundfunkwerbung]].
=== 1996 - 2000===
1996 wurde WDR 4 zur Hörfunkwelle und Barbara Gansauge die erste Wellenchefin von WDR 4. Sie betreute zuvor für WDR 1 Sendungen wie ''Flipp-Zeit'', ''Soul'' oder ''Professor Bop-Show''. Mitte 1996 folgten Veränderungen im Programm. Die Sendung ''Scheinwerfer'' präsentierte Klassiker der Radiounterhaltung von [[Peter Frankenfeld]] oder [[Hans-Joachim Kuhlenkampff]]. Aus dem ''Pop-Report'' entwickelte sich ''Schlager, Pop & Co.'', in der auch die Hörerhitparade ''Top 17'' ausgestrahlt wurde. Erstmals bekamen das [[WDR Funkhausorchester|Kölner Rundfunkorchester]] und [[WDR Big Band]] eigene Sendungen. Abends wurden ab 20 Uhr Spezialsendungen unter dem Motto „WDR 4 für Liebhaber“ angeboten. Die einstündigen Genre-Sendungen boten Instrumentals, Chormusik, Oldies oder Chansons. Die vorherrschende Klangfarbe war von Pop aus Deutschland und den Nachbarländern, deutsche Schlager, [[Folklore]], [[Operette]], [[Chansons]], [[Swing]], [[Easy Listening]] und populäre [[Klassische Musik|Klassik]] geprägt.<ref>Frankfurter Rundschau 5.8.1996</ref>
1997 startete WDR 4 eine langjährige Image-Kampagne. Unter dem Motto "Schönes bleibt" war WDR 4 sehr lange eine der meistgehörten Radiowellen Deutschlands und die Nummer Eins in Nordrhein-Westfalen.


===2000 – 2011===
== Musik und Programm ==
2000 übernahm Rena Pieper<ref>https://web.archive.org/web/20020222213227/http://www.wdr.de/radio/radiomenschen/pieper.html</ref> die Aufgabe der WDR 4-Wellenchefin. Unter ihrer Leitung wurden die abendlichen Spezialsendungen ausgeweitet. So bekam 2000 [[Götz Alsmann]], der zuvor die Sendung ''Auf den Flügeln bunter Träume'' mitgestaltete, seine eigene, nach ihm benannte Radio-Show ''Go Götz Go''. Die Sängerin [[Joana]] begann die Sendung ''Chansons und Lieder-liches'' zu moderieren. 2002 startete der [[Rhythmus der Nacht]] mit deutschsprachiger Diskothekenmusik, Partyhits und internationalem [[Dancefloor]].
Lange Zeit war WDR 4 ein reines Schlagerradio und es wurden ausschließlich [[Schlager]] und deutsche [[Unterhaltungsmusik]] aus allen Richtungen gespielt, von Oldie-Schlagern über moderne Schlager, Party-Hits bis hin zu [[Volksmusik]]. Ab 20 Uhr war auch [[Klassische Musik|Klassik]], wie beispielsweise Operetten, zu hören. Unter dem Motto "Schönes bleibt." war WDR 4 sehr lange eine der meistgehörten Radiowellen Deutschlands und die Nummer Eins in Nordrhein-Westfalen.
Außerdem förderte Rena Pieper öffentliche Veranstaltungen. Die „Super-Wunsch-Hitparade“, die 1999 zum ersten Mal stattgefunden hatte, entwickelte sich zum großen Live-Event, zu dem Doppel-CDs veröffentlicht wurden (2000, 2001, 2002, 2004, 2006). Ebenfalls ab 1999 fuhr der "Schlagerexpress", meist auf die Nordseeinsel [[Norderney]]. In der [[Schallplattenbar]] traten zweimal im Jahr Stars der 1950er und 1960er Jahre auf. Ab 2002 lockte das „WDR 4 Sauerland Open air“ bis zu 30.000 Zuschauer nach [[Willingen]].<ref>http://www.perspektive-mittelstand.de/Mega-Schlager-Party-in-Willingen/pressemitteilung/4272.html</ref> <ref>https://www.presseportal.de/pm/7899/2064980</ref>


=== Relaunch ab 2011 ===
Seit März 2011 entwickelt sich WDR 4 vom Schlager- zum [[Evergreen|Oldie]]-Radio. Der Anteil internationaler Titel liegt inzwischen bei 85 %.
Seit März 2011 entwickelte sich WDR 4 vom Schlager- zum [[Evergreen|Oldie]]-Radio.

2011 erfolgte die erste Änderung am Programm aufgrund der gewünschten Verjüngung der Hörerschaft. Seitdem wurden nur noch zu 50 % Schlager und zu 50 % englische Oldies von den 1960er bis zu den 1980er Jahren gespielt. Außerdem wurde in der Zeit von 18:00 bis 20:00 Uhr täglich ein Schlagerabend eingeführt.
2011 erfolgte die erste Änderung am Programm. Seitdem wurden nur noch zu 50 % Schlager und zu 50 % englische Oldies von den 1960er bis zu den 1980er Jahren gespielt. Außerdem wurde in der Zeit von 18:00 bis 20:00 Uhr täglich ein Schlagerabend eingeführt. Zu den Höhepunkten dieser Sendereihe zählte unter anderem ein Exclusickonzert mit [[Howard Carpendale]].<ref>https://presse.wdr.de/plounge/radio/wdr4/2013/10/20131018_wdr4_howard_carpendale.html;jsessionid=CCB0B0331B6609AA7EB1BCD12D5F5C8E.presse1</ref>
In Folge der Umstellung des Programmangebots wurden einige Sendungen eingestellt. Vor allem das Ende der Sendung „Schellack Schätzchen“ sorgte für Unmut.<ref>https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13793526/Ausgespielt-Schaetzchen.html</ref>

Im Frühjahr 2014 kam es zu einer weiteren Änderung. Seitdem werden zu 60 bis 70 % Oldies aus obigem Zeitraum gespielt, gelegentlich auch 90er oder moderne Hits und zu 30 bis 40 % [[Popmusik|Pophits]].

Zum September 2014 ist das Programm erneut umformatiert worden. Die Oldies von WDR 2 wurden zu WDR 4 versetzt. Daher liegt der Schwerpunkt jetzt auf den Hits der 1970er und 1980er Jahre. Der deutsche Schlager findet bei WDR 4 nicht mehr statt.<ref>http://www.derwesten.de/panorama/wdr-4-macht-helene-fischer-stumm-id12030360.html</ref>

Am Abendprogramm hat sich fast nichts geändert. Neben den tagesbegleitenden Musikstrecken hat WDR 4 ab 21 Uhr Liebhabersendungen im Programm, bei denen der Schwerpunkt etwa auf [[Easy Listening]], Operetten, Klassik liegt. Zu den Präsentatoren dieser Special-Interest-Strecken zählt auch der Jazz-Musiker [[Götz Alsmann]].


Der [[Claim (Werbung)|Programmslogan]] lautete ab 2011 bis 2015 ''Melodien für ein gutes Gefühl'' und seit August 2015 ''Meine Lieblingshits''.
Im Frühjahr 2014 kam es zu einer weiteren Änderung. Seitdem werden zu 60 bis 70 % Oldies aus obigem Zeitraum gespielt, gelegentlich auch 90er oder moderne Hits und zu 30 bis 40 % [[Popmusik|Pophits]]. Der Anteil internationaler Titel liegt inzwischen bei 85 %.
Zum September 2014 ist das Programm erneut umformatiert worden. Die Oldies von WDR 2 wurden zu WDR 4 versetzt. Daher liegt der Schwerpunkt jetzt auf den Hits der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. Der deutsche Schlager findet bei WDR 4 nicht mehr statt.<ref>http://www.derwesten.de/panorama/wdr-4-macht-helene-fischer-stumm-id12030360.html</ref>
Neben den tagesbegleitenden Musikstrecken hat WDR 4 ab 21 Uhr Liebhabersendungen im Programm, bei denen der Schwerpunkt etwa auf [[Singer Songwriter]], Disco- und Popmusik der 1970er und 1980er, Filmmusik oder Klassik liegt. Zu den Präsentatoren dieser Special-Interest-Strecken zählen auch [[Purple Schulz]], [[Wolfgang Niedecken]], Manfred Behrens<ref>https://www1.wdr.de/radio/wdr4/ueber-uns/team/moderatoren/manfredbehrens100.html</ref> und [[Peter Illmann]].
Täglich um 18 Uhr (seit Juni 2016, zuvor um 17 Uhr) sendet WDR 4 den „Tag um sechs“, eine 10-minütige Zusammenfassung des aktuellen Tagesgeschehens.
Täglich um 18 Uhr (seit Juni 2016, zuvor um 17 Uhr) sendet WDR 4 den „Tag um sechs“, eine 10-minütige Zusammenfassung des aktuellen Tagesgeschehens.
In der Nacht übertrug WDR 4 bis zur Absetzung am 13. Januar 2018 die [[ARD-Hitnacht]], Samstagnacht kam das Programm von WDR 4: In der Sendung „[[ARD-Nachtexpress#WDR 4: Rhythmus der Nacht|Rhythmus der Nacht]]“ lag der Schwerpunkt auf Schlager, Discofox und Party-Hits. Spezielle Elemente dieser Sendung waren der Albumtipp, der Last-Minute-Wunsch, der Maxitipp (Maxi-Version eines Titels) und der DJ-Mix (circa 20&nbsp;Minuten Schlager „in the Mix“). Im ersten „Rhythmus der Nacht“ eines Monats wurde anstatt des DJ-Mixes und des Albumtipps die aktuelle Top 30 der Party- und Schlagercharts gespielt. Seit der Einstellung dieser Sendung übernahm NDR1 die ARD-Hitnacht.
Seit 1984 bis auf Ausnahmen täglicher Bestandteil des Sendeplans ist von 22 Uhr bis Mitternacht die Sendung ''Am Rande der Nacht – Musik zum Träumen''. Die Reihe erfreut seit Jahrzehnten Hörer wie Kritiker.<ref>https://www.dwdl.de/hoffzumsonntag/74954/musik_zum_traeumen_gegenentwurf_zum_einheitsradio/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=</ref>
Das Programm wurde bis Juli 2014 von Rena Pieper (1952–2016)<ref>http://www.wirtrauern.de/Traueranzeige/Rena-Pieper</ref><ref>http://www1.wdr.de/radio/wdr4/rena-pieper-102.html</ref> geleitet. Ab August 2014 übernahm [[Jochen Rausch]] diese Aufgabe, der nunmehr für die Programme [[1 Live]], [[WDR 2]] und WDR 4 als Wellenchef zuständig ist.<ref>[http://www.medienkorrespondenz.de/hoerfunk/artikel/neue-organisationsstruktur-im-wdr-hoerfunkbereich.html Neue Organisationsstruktur im WDR-Hörfunkbereich, 4. Mai 2015], abgerufen am 29. November 2015.</ref>


Langjähriger und bis auf Ausnahmen täglicher Bestandteil des Sendeplans ist von 22 Uhr bis Mitternacht die Sendung ''Am Rande der Nacht – Musik zum Träumen.''

In der Nacht übertrug WDR 4 bis zur Absetzung am 13. Januar 2018 die [[ARD-Hitnacht]], Samstagnacht kam das Programm von WDR 4: In der Sendung „[[ARD-Nachtexpress#WDR 4: Rhythmus der Nacht|Rhythmus der Nacht]]“ lag der Schwerpunkt auf Schlager, Discofox, Party-Hits, und seit 2013 auch Oldies. Spezielle Elemente dieser Sendung waren der Albumtipp, der Last-Minute-Wunsch, der Maxitipp (Maxi-Version eines Titels) und der DJ-Mix (circa 20&nbsp;Minuten Schlager „in the Mix“). Im ersten „Rhythmus der Nacht“ eines Monats wurde anstatt des DJ-Mixes und des Albumtipps die aktuelle Top 30 der Party- und Schlagercharts gespielt. Seit der Einstellung dieser Sendung übernahm NDR1 die ARD-Hitnacht.

Der [[Claim (Werbung)|Programmslogan]] lautete bis 2015 ''Melodien für ein gutes Gefühl'' und seit August 2015 ''Meine Lieblingshits''. Das Programm wurde von März 2000 bis Juli 2014 von Rena Pieper (1952–2016)<ref>http://www.wirtrauern.de/Traueranzeige/Rena-Pieper</ref><ref>http://www1.wdr.de/radio/wdr4/rena-pieper-102.html</ref> geleitet. Ab August 2014 übernahm [[Jochen Rausch]] diese Aufgabe, der nunmehr für die Programme [[1 Live]], [[WDR 2]] und WDR 4 als Wellenchef zuständig ist.<ref>[http://www.medienkorrespondenz.de/hoerfunk/artikel/neue-organisationsstruktur-im-wdr-hoerfunkbereich.html Neue Organisationsstruktur im WDR-Hörfunkbereich, 4. Mai 2015], abgerufen am 29. November 2015.</ref>


== Sitz des Senders ==
== Sitz des Senders ==

Version vom 31. Dezember 2019, 18:45 Uhr

Vorlage:Infobox Hörfunksender

WDR 4 ist ein öffentlich-rechtlicher Hörfunksender in Nordrhein-Westfalen. WDR 4 dient als Unterhaltungswelle des WDR und richtet sich seit 1984 an eine Zielgruppe von Menschen über 50 Jahren, die sogenannten Best Ager. Das Programmangebot hat sich ab dem Relaunch 2011 stark verändert.

Geschichte

Logo von 1994 bis 2012

Die Anfänge

Der Sender wurde am 1. Januar 1984 als viertes Hörfunkprogramm des Westdeutschen Rundfunks gestartet. Initiator war der Musikredakteur Dietmar Kindler, der auch die erste WDR 4-Sendung Musikpavillon betreute. Neben dieser Vormittagssendung wurden Sendestecken von WDR 1 (Morgenmelodie, Café-Konzert) übernommen.[1] Wie auch in den Jahren zuvor wurden auf den WDR 4-Frequenzen auch die Sendungen „Für Gastarbeiter“ ausgestrahlt. Am 1. Januar 1985 wurde WDR 4 zum Vollprogramm ausgebaut. WDR 4 übernahm damit die genannten WDR 1-Sendungen sowie den Musikexpreß, aber auch den Pop-Report mit Günter Krenz von WDR 2. Hinzu kamen Sendungen wie Heimatmelodie, Gut aufgelegt, Vom Bosporus bis Gibraltar und Musik zum Träumen.[2] 1986 startete die Sendung In unserem Alter, die von der ehemaligen Radiothek-Redakteurin Gretel Rieber konzipiert wurde. Dem Musikredakteur Dietmar Kindler wurde 1986 für sein Engagement für den deutschen Schlager die Goldene Stimmgabel verliehen. Von 1987 bis Ende 2016 sendete WDR 4 Rundfunkwerbung.

1996 - 2000

1996 wurde WDR 4 zur Hörfunkwelle und Barbara Gansauge die erste Wellenchefin von WDR 4. Sie betreute zuvor für WDR 1 Sendungen wie Flipp-Zeit, Soul oder Professor Bop-Show. Mitte 1996 folgten Veränderungen im Programm. Die Sendung Scheinwerfer präsentierte Klassiker der Radiounterhaltung von Peter Frankenfeld oder Hans-Joachim Kuhlenkampff. Aus dem Pop-Report entwickelte sich Schlager, Pop & Co., in der auch die Hörerhitparade Top 17 ausgestrahlt wurde. Erstmals bekamen das Kölner Rundfunkorchester und WDR Big Band eigene Sendungen. Abends wurden ab 20 Uhr Spezialsendungen unter dem Motto „WDR 4 für Liebhaber“ angeboten. Die einstündigen Genre-Sendungen boten Instrumentals, Chormusik, Oldies oder Chansons. Die vorherrschende Klangfarbe war von Pop aus Deutschland und den Nachbarländern, deutsche Schlager, Folklore, Operette, Chansons, Swing, Easy Listening und populäre Klassik geprägt.[3] 1997 startete WDR 4 eine langjährige Image-Kampagne. Unter dem Motto "Schönes bleibt" war WDR 4 sehr lange eine der meistgehörten Radiowellen Deutschlands und die Nummer Eins in Nordrhein-Westfalen.

2000 – 2011

2000 übernahm Rena Pieper[4] die Aufgabe der WDR 4-Wellenchefin. Unter ihrer Leitung wurden die abendlichen Spezialsendungen ausgeweitet. So bekam 2000 Götz Alsmann, der zuvor die Sendung Auf den Flügeln bunter Träume mitgestaltete, seine eigene, nach ihm benannte Radio-Show Go Götz Go. Die Sängerin Joana begann die Sendung Chansons und Lieder-liches zu moderieren. 2002 startete der Rhythmus der Nacht mit deutschsprachiger Diskothekenmusik, Partyhits und internationalem Dancefloor. Außerdem förderte Rena Pieper öffentliche Veranstaltungen. Die „Super-Wunsch-Hitparade“, die 1999 zum ersten Mal stattgefunden hatte, entwickelte sich zum großen Live-Event, zu dem Doppel-CDs veröffentlicht wurden (2000, 2001, 2002, 2004, 2006). Ebenfalls ab 1999 fuhr der "Schlagerexpress", meist auf die Nordseeinsel Norderney. In der Schallplattenbar traten zweimal im Jahr Stars der 1950er und 1960er Jahre auf. Ab 2002 lockte das „WDR 4 Sauerland Open air“ bis zu 30.000 Zuschauer nach Willingen.[5] [6]

Relaunch ab 2011

Seit März 2011 entwickelte sich WDR 4 vom Schlager- zum Oldie-Radio. 2011 erfolgte die erste Änderung am Programm. Seitdem wurden nur noch zu 50 % Schlager und zu 50 % englische Oldies von den 1960er bis zu den 1980er Jahren gespielt. Außerdem wurde in der Zeit von 18:00 bis 20:00 Uhr täglich ein Schlagerabend eingeführt. Zu den Höhepunkten dieser Sendereihe zählte unter anderem ein Exclusickonzert mit Howard Carpendale.[7] In Folge der Umstellung des Programmangebots wurden einige Sendungen eingestellt. Vor allem das Ende der Sendung „Schellack Schätzchen“ sorgte für Unmut.[8]

Der Programmslogan lautete ab 2011 bis 2015 Melodien für ein gutes Gefühl und seit August 2015 Meine Lieblingshits. Im Frühjahr 2014 kam es zu einer weiteren Änderung. Seitdem werden zu 60 bis 70 % Oldies aus obigem Zeitraum gespielt, gelegentlich auch 90er oder moderne Hits und zu 30 bis 40 % Pophits. Der Anteil internationaler Titel liegt inzwischen bei 85 %. Zum September 2014 ist das Programm erneut umformatiert worden. Die Oldies von WDR 2 wurden zu WDR 4 versetzt. Daher liegt der Schwerpunkt jetzt auf den Hits der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. Der deutsche Schlager findet bei WDR 4 nicht mehr statt.[9] Neben den tagesbegleitenden Musikstrecken hat WDR 4 ab 21 Uhr Liebhabersendungen im Programm, bei denen der Schwerpunkt etwa auf Singer Songwriter, Disco- und Popmusik der 1970er und 1980er, Filmmusik oder Klassik liegt. Zu den Präsentatoren dieser Special-Interest-Strecken zählen auch Purple Schulz, Wolfgang Niedecken, Manfred Behrens[10] und Peter Illmann. Täglich um 18 Uhr (seit Juni 2016, zuvor um 17 Uhr) sendet WDR 4 den „Tag um sechs“, eine 10-minütige Zusammenfassung des aktuellen Tagesgeschehens. In der Nacht übertrug WDR 4 bis zur Absetzung am 13. Januar 2018 die ARD-Hitnacht, Samstagnacht kam das Programm von WDR 4: In der Sendung „Rhythmus der Nacht“ lag der Schwerpunkt auf Schlager, Discofox und Party-Hits. Spezielle Elemente dieser Sendung waren der Albumtipp, der Last-Minute-Wunsch, der Maxitipp (Maxi-Version eines Titels) und der DJ-Mix (circa 20 Minuten Schlager „in the Mix“). Im ersten „Rhythmus der Nacht“ eines Monats wurde anstatt des DJ-Mixes und des Albumtipps die aktuelle Top 30 der Party- und Schlagercharts gespielt. Seit der Einstellung dieser Sendung übernahm NDR1 die ARD-Hitnacht. Seit 1984 bis auf Ausnahmen täglicher Bestandteil des Sendeplans ist von 22 Uhr bis Mitternacht die Sendung Am Rande der Nacht – Musik zum Träumen. Die Reihe erfreut seit Jahrzehnten Hörer wie Kritiker.[11] Das Programm wurde bis Juli 2014 von Rena Pieper (1952–2016)[12][13] geleitet. Ab August 2014 übernahm Jochen Rausch diese Aufgabe, der nunmehr für die Programme 1 Live, WDR 2 und WDR 4 als Wellenchef zuständig ist.[14]


Sitz des Senders

Zwölf Stunden Tagesprogramm von WDR 4 (zwischen 6 und 18 Uhr) werden seit Oktober 2013 im Dortmunder Studio produziert[15]. Das restliche Programm kommt aus Köln.

Verbreitung

Das Programm wird über UKW und DAB (im Standard DAB plus) terrestrisch landesweit verbreitet, sowie über Satellit (Astra) und in nahezu allen Kabelnetzen in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern.

Moderatoren

Im Tagesprogramm kommen momentan folgende Moderatoren zum Einsatz:

Christian Terhoeven, Ute Schneider, Stefan Verhasselt, Cathrin Brackmann, Heike Knispel, Bastian Bender, Ernst-Marcus Thomas, Steffi Schmitz, Martina Emmerich, Katia Franke, Carina Vogt, Janine Breuer-Kolo, Bernd Brüggemann, Jürgen Renfordt, Alix Gabele, Silke Liniewski, Anne Debus, Michael Westerhoff, Stefan Vogt und Peter Illmann.

Ehemalige Moderatoren sind unter anderem:

Hermann Hillebrand, Rainer Nitschke, Ulla Norden († 2018), Gudrun Schachtschneider († 2007)[16], Charly Wagner, Richard Schippers († 1999)[17], Michael von Loefen, Werner Lohr, Werner Schüssler († 2007)[18], Anne Suchalla, Uta Fußangel, Uta Vorbrodt, Michael Müller, Andreas Ryll, Daniela Tepper, Sylvia Bommes, Angelika Nehm, Kirsten Ehrhardt, Frank Gazon, Helga Boschitz, Angela Pütz, Peter Kuttler, Christiane Böhmke, Margot Gielen, Günter Krenz († 2009)[19], Aviva Semadar, Rolf Röpke, Wolf-Dieter Stubel, Uwe Hübner, Günter vom Dorp, Bernd Stelter und Jörg Ullrich.

Einzelnachweise

  1. TV Hören und Sehen Nr.52/1983
  2. Programmschema 1987: http://www.radiojunkie.de/wdr4.html
  3. Frankfurter Rundschau 5.8.1996
  4. https://web.archive.org/web/20020222213227/http://www.wdr.de/radio/radiomenschen/pieper.html
  5. http://www.perspektive-mittelstand.de/Mega-Schlager-Party-in-Willingen/pressemitteilung/4272.html
  6. https://www.presseportal.de/pm/7899/2064980
  7. https://presse.wdr.de/plounge/radio/wdr4/2013/10/20131018_wdr4_howard_carpendale.html;jsessionid=CCB0B0331B6609AA7EB1BCD12D5F5C8E.presse1
  8. https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13793526/Ausgespielt-Schaetzchen.html
  9. http://www.derwesten.de/panorama/wdr-4-macht-helene-fischer-stumm-id12030360.html
  10. https://www1.wdr.de/radio/wdr4/ueber-uns/team/moderatoren/manfredbehrens100.html
  11. https://www.dwdl.de/hoffzumsonntag/74954/musik_zum_traeumen_gegenentwurf_zum_einheitsradio/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=
  12. http://www.wirtrauern.de/Traueranzeige/Rena-Pieper
  13. http://www1.wdr.de/radio/wdr4/rena-pieper-102.html
  14. Neue Organisationsstruktur im WDR-Hörfunkbereich, 4. Mai 2015, abgerufen am 29. November 2015.
  15. https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/standorte/studios/dortmund/studiodortmund_anfahrt100.html
  16. https://www.radioforen.de/index.php?threads/langjaehrige-wdr-moderatorin-und-sprecherin-gudrun-schachtschneider-verstorben.20175/
  17. https://www.radioforen.de/index.php?threads/was-ist-mit-richard-schippers-geschehen.22703/
  18. https://www.bild.de/leute/2007/tot-haus-2603926.bild.html
  19. https://www.radioforen.de/index.php?threads/nachgereicht-nachruf-guenter-krenz.27678/