„Izbica (Główczyce)“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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[[Datei:Ostseeküste Kolberg - Danzig 1910.jpg|mini|Giesebitz nordöstlich von [[Słupsk|Stolp]] am Südufer des [[Lebasee]]s an der [[Ostsee]] (linke Bildhälfte) auf einer Landkarte von 1910.]]
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Das Rittergut Giesebitz war in älterer Zeit ein Lehen der Familie [[Stojentin (Adelsgeschlecht)|Stojentin]]. Der Ortsname Giesebitz wurde bereits in Urkunden aus dem Jahr 1518 benutzt. Es waren jedoch auch andere Ortsnamen in Gebrauch: ''Gisbitze'' (1523), ''Gesebitze'' (1529) und ''Jesebitz'' (1561). Das zugehörige Dorf war als kleines [[Gassendorf]] angelegt worden. Um das Jahr 1784 gab es in Giesebitz ein Vorwerk und acht Bauern. 1925 standen auf der 1776 Hektar großen Gemeindefläche 111 Wohnhäuser. 1939 lebten in Giesebitz 644 Personen in 150 Haushaltungen.
Das Rittergut Giesebitz war in älterer Zeit ein Lehen der Familie [[Stojentin (Adelsgeschlecht)|Stojentin]]. Der Ortsname Giesebitz wurde bereits in Urkunden aus dem Jahr 1518 benutzt. Es waren jedoch auch andere Ortsnamen in Gebrauch: ''Gisbitze'' (1523), ''Gesebitze'' (1529) und ''Jesebitz'' (1561). Das zugehörige Dorf war als kleines [[Gassendorf]] angelegt worden. Um das Jahr 1784 gab es in Giesebitz ein Vorwerk und acht Bauern.

Am 1. April 1927 hatte das Gut Giesebitz eine Flächengröße von 1312 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 423 Einwohner.<ref name="Albrecht">Kurt Albrecht: ''Die preußischen Gutsbezirke'', in: ''Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts'', 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 400 ([http://books.google.com/books?id=BKgvAAAAYAAJ&pg=PA400 Google Books]).</ref> Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Giesebitz in die Landgemeinde Giesebitz eingegliedert.<ref>[http://www.territorial.de/pommern/stolp/giesebiz.htm ''Amtsbezirk Giesebitz'' (Territorial.de)]</ref>

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Giesebitz eine Flächengröße von 17,8 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 111 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnstätten:<ref name=stuebs >[https://web.archive.org/web/20190716023807/http://gemeinde.giesebitz.kreis-stolp.de/ ''Die Gemeinde Giesebitz
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Um 1935 gab es in Giesebitz unter anderem einen Gasthof, eine Niederlassung der Spar- und Darlehnskasse, zwei Gemischtwarenläden, eine Molkerei, ein Baugeschäft, zwei Schmieden, eine Tischlerei und eine Viehhandlung.<ref>Klockhausʼ ''Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs'', Band 1 A, Berlin 1935, S. 1118 ([https://books.google.de/books?id=HRoCFyeSekIC&pg=RA1-PA1118 Google Books]).</ref>

1939 lebten in Giesebitz 644 Personen in 150 Haushaltungen.


Bis 1945 bildete Giesebitz eine Landgemeinde im [[Landkreis Stolp]], [[Regierungsbezirk Köslin]], der preußischen [[Provinz Pommern]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]]. Das Dorf war Amtssitz des ''Amtsbezirks Giesebitz''.
Bis 1945 bildete Giesebitz eine Landgemeinde im [[Landkreis Stolp]], [[Regierungsbezirk Köslin]], der preußischen [[Provinz Pommern]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]]. Das Dorf war Amtssitz des ''Amtsbezirks Giesebitz''.

Version vom 22. Juni 2024, 19:03 Uhr

Izbica (deutsch Giesebitz, slowinzisch[1] Jǐzbjicǎ[2]) ist ein Dorf im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Dorfweg in der Abenddämmerung

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 35 Kilometer nordöstlich von Stolp und 8,5 Kilometer nordöstlich von Główczyce (Glowitz) entfernt. Durch die Gemarkung des Dorfs fließt ein breiter Bach, der Mühlgraben, der hier in den Lebasee mündet.

Geschichte

Giesebitz nordöstlich von Stolp am Südufer des Lebasees an der Ostsee (linke Bildhälfte) auf einer Landkarte von 1910.

Das Rittergut Giesebitz war in älterer Zeit ein Lehen der Familie Stojentin. Der Ortsname Giesebitz wurde bereits in Urkunden aus dem Jahr 1518 benutzt. Es waren jedoch auch andere Ortsnamen in Gebrauch: Gisbitze (1523), Gesebitze (1529) und Jesebitz (1561). Das zugehörige Dorf war als kleines Gassendorf angelegt worden. Um das Jahr 1784 gab es in Giesebitz ein Vorwerk und acht Bauern.

Am 1. April 1927 hatte das Gut Giesebitz eine Flächengröße von 1312 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 423 Einwohner.[3] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Giesebitz in die Landgemeinde Giesebitz eingegliedert.[4]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Giesebitz eine Flächengröße von 17,8 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 111 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnstätten:[5]

  1. Amerika
  2. Fuchsberg
  3. Giesebitz
  4. Kurland
  5. Mühle
  6. Paris
  7. Schlagbaum

Um 1935 gab es in Giesebitz unter anderem einen Gasthof, eine Niederlassung der Spar- und Darlehnskasse, zwei Gemischtwarenläden, eine Molkerei, ein Baugeschäft, zwei Schmieden, eine Tischlerei und eine Viehhandlung.[6]

1939 lebten in Giesebitz 644 Personen in 150 Haushaltungen.

Bis 1945 bildete Giesebitz eine Landgemeinde im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Das Dorf war Amtssitz des Amtsbezirks Giesebitz.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Dorf am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region anschließend zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach kamen Polen ins Dorf, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Die einheimischen Dorfbewohner wurden in der Folgezeit von der polnischen Administration vertrieben.

Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 295 und in der DDR 178 aus Giesebitz vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[7]

Im Jahr 2008 hatte das Dorf 299 Einwohner.

Literatur

  • Giesebitz, Dorf und Rittergut, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Giesebitz (meyersgaz.org).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 156–157 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 86–87 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 965, Nr.48
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 478–482 (Ortsbeschreibung Giesebitz; PDF)
Commons: Izbica (gmina Główczyce) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Im Jahr 1867 gab es unter den Einwohnern des Kreises Stolp noch 188 Kaschuben in einigen Dörfern in der Nähe der Küstenseen und im Südosten (Groß Rakitt); vergleiche Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 127–128, Ziffer 4 (Google Books).
  2. Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
  3. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 400 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Giesebitz (Territorial.de)
  5. [https://web.archive.org/web/20190716023807/http://gemeinde.giesebitz.kreis-stolp.de/ Die Gemeinde Giesebitz im ehemaligen Kreis Stolp in Pommern] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  6. Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1118 (Google Books).
  7. Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 482 (Ortsbeschreibung Giesebitz; PDF)

Koordinaten: 54° 41′ N, 17° 26′ O