„ICQ“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
08-15-Bot (Diskussion | Beiträge)
K typo AWB
Zeile 16: Zeile 16:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die erste ICQ-Software wurde im November 1996 vom [[Israel|israelischen]] [[Existenzgründung|Startup]]-Unternehmen [[Mirabilis]] veröffentlicht. Es wurde von den vier israelischen Studenten Yair Goldfinger, Arik Vardi, Sefi Vigiser und Amnon Amir entwickelt. ICQ, das als erster voll funktionsfähiger [[Instant Messaging|Instant-Messaging]]-Dienst im heutigen Sinne zählt, breitete sich rasch aus, da es damals keine vergleichbare [[Software]] auf dem Markt gab und das Programm kostenlos erhältlich war.
Die erste ICQ-Software wurde im November 1996 vom [[israel]]ischen [[Existenzgründung|Startup]]-Unternehmen [[Mirabilis]] veröffentlicht. Es wurde von den vier israelischen Studenten Yair Goldfinger, Arik Vardi, Sefi Vigiser und Amnon Amir entwickelt. ICQ, das als erster voll funktionsfähiger [[Instant Messaging|Instant-Messaging]]-Dienst im heutigen Sinne zählt, breitete sich rasch aus, da es damals keine vergleichbare [[Software]] auf dem Markt gab und das Programm kostenlos erhältlich war.


{{Zitat|Wir hatten alle keinen Job. Was sollten wir tun? Warten, bis uns jemand einstellt, oder selbst etwas unternehmen?|Yair Goldfinger<ref>Tomorrow, 4/2006, S. 47</ref>}}
{{Zitat|Wir hatten alle keinen Job. Was sollten wir tun? Warten, bis uns jemand einstellt, oder selbst etwas unternehmen?|Yair Goldfinger<ref>Tomorrow, 4/2006, S. 47</ref>}}
Zeile 34: Zeile 34:


== Eigenschaften der Software ==
== Eigenschaften der Software ==

=== Versionen ===
=== Versionen ===


Zeile 76: Zeile 75:


== Kritik ==
== Kritik ==

=== Datenschutz in den Nutzungsbedingungen ===
=== Datenschutz in den Nutzungsbedingungen ===
{{Überarbeiten}}
{{Überarbeiten}}
Zeile 103: Zeile 101:
Dieser Absatz bezieht sich also nur auf die Informationen, die der Nutzer über sich selbst angibt bzw. die ICQ über den Nutzer sammelt. Er bezieht sich allerdings nicht auf den Inhalt von IM-Nachrichten.
Dieser Absatz bezieht sich also nur auf die Informationen, die der Nutzer über sich selbst angibt bzw. die ICQ über den Nutzer sammelt. Er bezieht sich allerdings nicht auf den Inhalt von IM-Nachrichten.


Es ist demnach unklar, wie es um die Vertraulichkeit des Inhalts von [[Instant Messaging]]-Nachrichten steht.
Es ist demnach unklar, wie es um die Vertraulichkeit des Inhalts von [[Instant Messaging|Instant-Messaging]]-Nachrichten steht.


Dabei behält sich ICQ vor, diese Daten Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen.<ref name="ct_zu_icqdatenschutz">Siehe dazu auch die Frage ''„Mitgelesen bei ICQ?“'' im „Leserforum“ der c’t, Ausgabe 17/06 (Seite 11, linke Spalte (unten))</ref>
Dabei behält sich ICQ vor, diese Daten Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen.<ref name="ct_zu_icqdatenschutz">Siehe dazu auch die Frage ''„Mitgelesen bei ICQ?“'' im „Leserforum“ der c’t, Ausgabe 17/06 (Seite 11, linke Spalte (unten))</ref>

Version vom 20. März 2008, 01:54 Uhr

ICQ

Datei:ICQ Logo.png
Basisdaten

Entwickler Mirabilis
Erscheinungsjahr 1996
Aktuelle Version 6.0 Build 6043 (3.4 Mac)
(23. Januar 2008)
Betriebssystem Microsoft Windows, Mac OS, Mac OS X
Programmier­sprache C++
Kategorie Instant Messaging
Lizenz Adware
deutschsprachig ja
www.icq.com

ICQ (Homophon für „I seek you“, zu deutsch „Ich suche dich”) ist ein Instant-Messaging-Programm von AOL. Benutzer können damit über das Internet miteinander chatten oder zeitverschoben Nachrichten versenden. Zusammen mit dem AOL Messenger hatte ICQ im Oktober 2005 mit 56 % Marktanteil die Marktführerschaft im Bereich Instant Messaging[1]. Das verwendete proprietäre Netzwerkprotokoll heißt OSCAR.

Geschichte

Die erste ICQ-Software wurde im November 1996 vom israelischen Startup-Unternehmen Mirabilis veröffentlicht. Es wurde von den vier israelischen Studenten Yair Goldfinger, Arik Vardi, Sefi Vigiser und Amnon Amir entwickelt. ICQ, das als erster voll funktionsfähiger Instant-Messaging-Dienst im heutigen Sinne zählt, breitete sich rasch aus, da es damals keine vergleichbare Software auf dem Markt gab und das Programm kostenlos erhältlich war.

„Wir hatten alle keinen Job. Was sollten wir tun? Warten, bis uns jemand einstellt, oder selbst etwas unternehmen?“

Yair Goldfinger[2]

America Online (AOL) kaufte Mirabilis im Juni 1998 für 407 Millionen US-Dollar. Am 19. Dezember 2005 gab AOL Time Warner bekannt, dass ICQ ein Patent für Instant Messaging zugesprochen bekommen hat.

ICQ-Nummern

Ein Nutzer wird anhand seiner ICQ-Nummer, oder auch ICQ-UIN identifiziert (UIN ist ein Akronym für 'Unique Identification Number', zu deutsch: 'Eindeutige Identifizierungsnummer'. AOL bevorzugt hingegen die Bezeichnung 'Universal Internet Number', zu deutsch: 'Universelle Internetnummer'). Eine UIN ist kostenlos zu erwerben und passwortgeschützt.

Derzeit sind über 470 Millionen Nutzer bei ICQ registriert. Dies gibt jedoch nicht die tatsächlich aktive Nutzerzahl wieder, da einige Nutzer mehrere Nummern besitzen. Ferner gestattet AOL derzeit nicht das Löschen ungenutzer Benutzernummern. Davor gab es in der Software versteckte Funktionen, dies zu tun.

Die Nummernfolge der ICQ-UINs beginnt bei 10.000, erhöht sich fortlaufend und ist momentan (Stand: 9. März 2008) neunstellig. Sechsstellige ICQ-Nummern sind heute eine Seltenheit und werden im Internet für Beträge von fünf bis 100 Euro verkauft. Fünfstellige ICQ-Nummern besitzen heute nur noch Entwickler der ICQ-Software, werden aber gelegentlich bei Onlineauktionshäusern für mehrere Hundert Euro angeboten.

Aufgrund des zunehmenden Diebstahls von kurzen oder besonders attraktiven ICQ-UINs mittels Phishing- oder Brute-Force-Attacken reagierte Mirabilis 1999 mit einer Verbesserung des ICQ Password Retrieval Systems, welches das Passwort einer UIN an die im Profil eingetragene primäre E-Mail-Adresse verschickt. Seither werden ebenfalls zurückliegende E-Mail-Adressen gespeichert, die beispielsweise von Hackern verändert wurden. Somit ist es möglich, eine gestohlene ICQ-UIN mit verfälschter primärer E-Mail-Adresse nach einem Diebstahl (oder nach Erwerb über z. B. ein Online-Auktionshaus) zurückzuerlangen. Lediglich ICQ-UINs, die niemals zuvor oder lediglich vor 1999 mit einer E-Mail-Adresse assoziiert waren, sind von dieser Möglichkeit ausgeschlossen. Es ist nicht unüblich, diesen Trick auf ahnungslose Käufer von ICQ-UINs anzuwenden.

Nutzern, die eine ICQ-Nummer besitzen, bietet AOL den Service, kostenlos eine E-Mail-Adresse mit der Endung „@icqmail.com“ zu registrieren. Zudem gibt es ein kostenpflichtiges Angebot, das eine Mailadresse und eine Website mit zwei Gigabyte Speicherplatz enthält.

Eigenschaften der Software

Versionen

  • Lite-Version: moderner als Pro-Version und mit „Xtraz“ ausgestattet. ICQ Lite ist im Gegensatz zu ICQ Pro in vielen Sprachen verfügbar.
  • ICQ2Go: Das offizielle Applet ICQ2Go! lässt sich von jedem PC aus bedienen, auf dem ein Browser installiert ist, der Java oder Flash unterstützt, auch wenn sich sonst keine ICQ-Software auf dem PC befindet. Es unterstützt nur das Versenden von SMS und Textnachrichten, ist jedoch vor allem in Internet-Cafés oder auf fremden PCs sehr von nutzen. Man kann es weltweit per Internet aufrufen und so von überall mit Leuten chatten. ICQ2Go soll außerdem bald erneuert werden, sodass es auch Rich Text Format-Nachrichten, wie von ICQ6 bekannt, unterstützt. Dadurch könnte ICQ allerdings auch alternative Clients aussperren, da diese die benötigten RTF-Nachrichten nicht unterstützen.
  • Pro-Version: enthält viele Funktionen. ICQ Pro gibt es nur in englischer Sprache und wird nicht mehr weiterentwickelt. Die letzte Version ist ICQ Pro 2003b vom 23. Oktober 2003.
  • ICQ 5: Die noch am meisten verwendete Version von ICQ, da sie im Gegenteil zur neueren Version ICQ 6 Version viele „Xtraz“ und Multiplayer-Funktionen besitzt.
  • ICQ 6: Erschienen am 17. April 2007 ist in insgesamt 17 Sprachen erhältlich. Neben dem "offiziellen" ICQ6 gibt es mehrere Partnerversionen, darunter ProSieben und Sat.1. ICQ 6 befindet sich derzeit noch als einzige ICQ Version (nach 2006) in der Entwicklung.

Versionen älter als ICQ 2000 können nicht mehr verwendet werden, da der Verbindungsaufbau durch die Server abgewiesen wird.

Skins

Während es bereits in frühen Programmversionen möglich war, das Erscheinungsbild von ICQ mittels Zusatzsoftware (ICQPlus) zu verändern, implementierte AOL erstmals mit Erscheinen der 5er-Version eine echte Unterstützung für sogenannte Skins. Zwar ist das Angebot der offiziellen Skins sehr gering, jedoch haben ICQ-Nutzer die Möglichkeit entdeckt und begonnen, mit der Software SkinBuilder eigene, kompatible Skins zu erstellen. Die .skn-Dateien werden dazu einfach in den Skins-Ordner der ICQ-Installation (typischerweise C:\Programme\ICQLite\) kopiert und anschließend in den Programmeinstellungen ausgewählt, um sie zu aktivieren. Außerdem enthalten verschiedene Editionen, z. B. die ProSieben-Edition, eigene Skins.

Seit Version 6 basiert die Software auf einer neuen Umgebungsstruktur (Boxely), die es Benutzern ermöglicht eigene Skins zu erstellen. Diese kommen hierbei als sogenannte Pakete in einen Ordner namens Packages, der sich im Installationsverzeichnis von ICQ6 befindet (normalerweise C:\Programme\ICQ6\).

'Xtraz'

In der Lite-Version von ICQ sind zusätzliche Funktionalitäten enthalten, sogenannte 'Xtraz'. Damit folgt ICQ dem Trend, den Microsoft mit dem Windows Live Messenger und Yahoo! mit dem Yahoo! Messenger (eigentlich Yahoo! Instant Messenger) eingeläutet haben, um mehr zu bieten als nur Instant Messaging.

Zu den diesen Funktionalitäten gehören unter anderem:

  • Versenden von Offline-Nachrichten, die der Empfänger erhält, sobald er seinen ICQ-Client startet.
  • verschiedene Spiele, welche entweder alleine oder auch zu zweit gespielt werden können. Hierzu gehören Spiele wie 'Pool' (Poolbillard-Simulation mit Punktesystem), 'Checkers', 'Backgammon' (mit Punktesystem), 'Warsheep' (Taktisches Rundenstrategiespiel), 'Vier gewinnt', 'Slide-a-lama' (Im Stil von „Vier gewinnt“ gehaltenes Rundenspiel), 'RPS' (Rock-Paper-Scissors; zu deutsch Schere-Stein-Papier) und 'Zoopaloola'

Mit Version 5 kamen folgende hinzu:

  • Push 2 Talk (Sprachchat via PC-Headset)
  • ICQ Video Chat (Video-Chat mithilfe einer Webcam)

Protokoll

Das ICQ-Protokoll namens OSCAR baut auf TCP auf. Nachdem Mirabilis von AOL aufgekauft worden war, wurde das ICQ-Protokoll stark an das Protokoll des AOL Instant Messengers angepasst. So werden die ICQ-Nummern intern mittlerweile als Screennamen gespeichert. Durch diese Maßnahme ist es mittlerweile auch möglich, in beiden Messengern jeweils auch Nutzer des anderen Messengers zu kontaktieren.

Mit der Einführung der neuen Versionen 4 und 5 ist es auch möglich, über ICQ ins IRC zu gelangen. Hierbei verbindet sich ICQ mit dem hauseigenen IrcQnet.icq.com-Server.

Das ICQ-Übertragungsprotokoll wird hin und wieder verändert, woraufhin Multi-Protokoll-Clients meist Verbindungsschwierigkeiten bekommen. Die letzte Änderung wurde beispielsweise im Februar 2006 durchgeführt, wodurch unter anderem Trillian und Miranda IM Probleme beim Empfang von Nachrichten bekamen. Patches, die das Problem behoben, wurden jedoch einige Tage später bereitgestellt. Die Originalsoftware und andere alternative Clients blieben von dieser Änderung unbehelligt.

Eine weitere Problematik ist, dass über den offiziellen Server mitunter Versionsnummern von älteren Clients gebannt werden. Dies betrifft aber auch alternative Clients, da diese sich als eine bestimmte Version des originalen ICQ-Clients ausgeben müssen. In besonderer Härte wurde dies am 11. Juli 2006 durchgeführt, worauf ein Großteil alternativer Clients sich nicht mehr verbinden konnten. Durch minimale Änderung durch die Programmierer (der Aktualisierung der übertragenen Clientinformationen) können solche Probleme aber in kürzester Zeit behoben werden.

ICQ startet derzeit Tests mit dem offenem Protokoll XMPP.[3]

Kritik

Datenschutz in den Nutzungsbedingungen

Bei den vom Betreiber ICQ Inc. zum 7. Juni 2000 festgelegten Nutzungsregeln tritt der Benutzer jegliche geistige Eigentumsrechte an den über den ICQ-Service zugänglich gemachten Daten ab.

Auszug aus den Nutzungsregeln:

You agree that by posting any material or information anywhere on the ICQ Services and Information you surrender your copyright and any other proprietary right in the posted material or information. You further agree that ICQ Inc. is entitled to use at its own discretion any of the posted material or information in any manner it deems fit, including, but not limited to, publishing the material or distributing it.[4]

Zu deutsch:

Sie stimmen zu, dass Sie Ihr Copyright sowie jegliche andere Eigentumsrechte an gesendetem Material durch das Senden aufgeben. Des Weiteren erlauben Sie, dass ICQ Inc. irgendetwas des gesendeten Materials oder der gesendeten Information in jeder Art und Weise, die es für angebracht hält, benutzen darf, beispielsweise aber nicht ausschließlich indem es das Material veröffentlicht oder verbreitet.

In der „Privacy Policy“ heißt es hingegen:

Your ICQ Services Information will not be shared with third parties unless: -You have published such information in Public Areas …[5]

Zu deutsch:

Informationen über Ihre ICQ-Dienste werden nicht an Dritte weitergegeben, es sei denn Sie haben diese Informationen in öffentlich zugänglichen Bereichen veröffentlicht.

Der oben genannte Absatz bezieht sich allerdings auf ICQ Service Information, die wie folgt definiert ist:

When you register with and/or use the ICQ Services, you may provide ICQ with, or ICQ may otherwise obtain personally identifiable information (your “ICQ Services Information”).“.

Zu deutsch:

Wenn Sie sich bei ICQ anmelden und/oder die ICQ-Dienste benutzen, kann es sein, dass Sie ICQ persönliche Daten zur Verfügung stellen, oder dass ICQ diese Daten auf andere Art und Weise erhält (Ihre „ICQ-Dienste-Information“).

Dieser Absatz bezieht sich also nur auf die Informationen, die der Nutzer über sich selbst angibt bzw. die ICQ über den Nutzer sammelt. Er bezieht sich allerdings nicht auf den Inhalt von IM-Nachrichten.

Es ist demnach unklar, wie es um die Vertraulichkeit des Inhalts von Instant-Messaging-Nachrichten steht.

Dabei behält sich ICQ vor, diese Daten Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen.[6]

Nutzung alternativer Clients

ICQ gestattet nicht die Nutzung seiner Dienste über andere Clientsoftware, Auszug aus dem Endbenutzer-Lizenzvertrag:

You agree not to (1) create or use any software other than the Software provided by ICQ or by America Online, Inc., or any affiliate thereof, to enter your ICQ number and password or to access the ICQ Services, without the express written authorization of ICQ; (2) extract information from the ICQ Services, reverse engineer, decompile, disassemble, alter, duplicate, make copies, create derivative works from, distribute or provide others with the Software, the ICQ communications protocol or any information available on, derived or extracted from the ICQ Services, or any part thereof; (3) block, disable or otherwise affect any advertising, advertisement banner window, links to other sites and services, or other features that constitute an integral part of the Software and ICQ Services; (4) connect, use, attempt to connect or use in any way the ICQ Services, for any commercial purpose and any other purpose that is not for your private personal use in good faith and as explicitly offered on the ICQ Web site; and (5) incorporate, integrate or otherwise include the Software or any portion thereof (including the ICQ communications protocols) into any software, program or product that communicates, accesses, or otherwise connects with the ICQ Service or any other instant messaging, Internet, or online service.[7]

Zu deutsch:

Sie stimmen zu, weder (1) Software zu erstellen oder zu nutzen, die nicht von ICQ, America Online, Inc. oder ihrer Partner bereitgestellt wurden, um ihre ICQ-Nummer und Passwort einzugeben oder die ICQ-Dienste zu nutzen ohne die ausdrückliche Genehmigung von ICQ; (2) Informationen aus den ICQ-Diensten zu extrahieren, rückzuentwickeln, zu dekompilieren, zu disassemblieren, zu verändern, zu duplizieren, zu kopieren, abgeleitete Werke zu erstellen, zu verbreiten oder anderen die Software, das ICQ-Kommunikationsprotokoll oder jeglicher erhältlichen, abgeleiteten oder extrahierten Informationen oder Teilen darüber zur Verfügung zu stellen; (3) Werbung, Werbebannerfenster, Links zu anderen Seiten oder Diensten oder andere Funktionen, die als integraler Teil der Software und ICQ-Diensten gelten, zu blockieren, zu deaktivieren oder auf irgend einer anderen Weise zu beeinflussen; (4) zu den ICQ-Diensten in irgendeiner Weise zu verbinden, zu nutzen, versuchen zu verbinden oder zu nutzen für kommerzielle Absichten oder jegliche Absichten, die nicht dem privaten, persönlichen Gebrauch mit gutem Vorsatz entsprechen oder nicht explizit durch die ICQ-Webseite erlaubt werden; und (5) Software oder Teile davon (sowie die ICQ-Kommunikationsprotokolle) in andere Software, Programme oder Produkte, welche mit den ICQ-Diensten oder einem anderen Instant Messaging-, Internet-, oder Onlinedienst kommunizieren, ansteuern oder in irgendeiner anderen Art verbinden, zu integrieren, einzugliedern oder auf andere Weise einzuarbeiten.

Die Rückentwicklung und Reimplementierung ist entgegen der obigen Abschnitte des Endbenutzer-Lizenzvertrages im Rahmen des deutschen Urheberrechts § 69e erlaubt. Die Nutzung der entstandenen Software im Zusammenhang mit den Diensten von America Online/ICQ Inc. widerspricht aber weiterhin dem Endbenutzer-Lizenzvertrag, wenn diese nicht explizit von ICQ Inc./AOL lizenziert wurden. Momentan sind nur AIM, ABV-ICQ, Atlas-ICQ, Bigmir-ICQ, ICQ, ICQ2GO, ProSieben-ICQ, Rambler-ICQ und Sat1-ICQ offiziell lizenzierte bzw. offiziell modifizierte Clients. Jegliche außer den hier aufgeführten Clients dürfen laut Lizenzvertrag nicht mit den ICQ-Diensten genutzt werden.

Opazität

Ähnlich wie bei Skype ist auch bei ICQ die Nichteinsehbarkeit des Quelltextes problematisch und daher ein Risiko für die Sicherheit, Anonymität und Privatsphäre der Benutzer. Dieses Problem teilt sich ICQ mit fast allen anderen Instant Messaging-Netzwerken (das einzige auf standardisierten und offenenen Protokollen (nämlich XMPP) basierende IM-Netzwerk ist Jabber). In Verbindung mit den in Bezug auf alternative Clients restriktiven Nutzungsbedingungen, der zentralisierten Architektur und dem nichtoffenen Protokoll bedeutet dies auch eine unbedingte Abhängigkeit der ICQ-Teilnehmer von Mirabilis.

Fehlende Verschlüsselung

ICQ bietet nur ein Scrambling der übertragenen Daten, es ist also für jeden Mittelsmann einsehbar, was die Kommunikation beinhaltet. Manche alternative Clients (siehe oben) bieten – meist über Plugins – Verschlüsselungsmethoden an. Eine Verschlüsselung ist häufig nur möglich, wenn beide Kommunikationspartner denselben Client mit demselben Plugin verwenden. Ausnahmen bilden Off-the-Record Messaging, welches mittlerweile für mehrere verschiedene Clients verfügbar ist, und SSL-Verschlüsselung zwischen climm und Licq.

Varianten zum ICQ-Client

Neben dem offiziellen Mirabilis-ICQ-Client gibt es auch andere kompatible ICQ-Clients, von denen die meisten Open-Source-Software sind. Unter diesen gibt es Multi-Protokoll-Clients, die neben ICQ auch AIM, IRC, Jabber, MSN Messenger (Windows Live Messenger), Yahoo! und weitere unterstützen. In den Nutzungsbestimmungen von ICQ Inc. wird die Erstellung und Nutzung alternativer Clients zur Interaktion mit ICQ's bereitgestellten Diensten allerdings explizit verboten (Siehe Kritik -> Nutzung alternativer Clients).

Wiktionary: ICQ – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Jürgen Kuri: Microsoft und Yahoo wollen bei Instant Messaging zusammenarbeiten auf heise.de, 12. Oktober 2005
  2. Tomorrow, 4/2006, S. 47
  3. Öffnet sich AOL für Jabber? auf heise.de, 18. Januar 2008
  4. ICQ Terms Of Service – Acceptable Use Policy auf der ICQ-Homepage, 7. Juni 2000
  5. ICQ Privacy Policy auf der ICQ-Homepage, 30. April 2006
  6. Siehe dazu auch die Frage „Mitgelesen bei ICQ?“ im „Leserforum“ der c’t, Ausgabe 17/06 (Seite 11, linke Spalte (unten))
  7. ICQ Terms Of Service – End User License Agreement auf der ICQ-Homepage, 5. April 2006