„Eduard Selzam“ – Versionsunterschied

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'''Friedrich Valentin Carl Eduard Selzam''' (* [[2. Oktober]] [[1859]] in [[Worms]]; † [[6. November]] [[1951]] in [[Utting am Ammersee]]) war ein [[Deutsche|deutscher]] [[Malerei|Maler]].
'''Friedrich Valentin Carl Eduard Selzam''' (* [[2. Oktober]] [[1859]] in [[Worms]]; † [[6. November]] [[1951]] in [[Utting am Ammersee]]) war ein [[Deutsche|deutscher]] [[Malerei|Maler]].



Version vom 25. März 2022, 20:32 Uhr

Eduard Selzam: Porträt von Fritz Strobentz (1920)

Friedrich Valentin Carl Eduard Selzam (* 2. Oktober 1859 in Worms; † 6. November 1951 in Utting am Ammersee) war ein deutscher Maler.

Leben

Einer angesehenen Darmstädter Offiziersfamilie entstammend, studierte Eduard Selzam ab 1877 an der Akademie der Bildenden Künste in München in der Naturklasse bei Johann Leonhard Raab, Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz. Im Umkreis der Akademie lernte er Wilhelm Leibl, Fritz Strobentz und Paul Hoecker kennen, die als Freunde seine künstlerische Entwicklung beeinflussten. 1893, also bereits ein Jahr nach der Gründung der Münchner Secession, trat er dieser bei[1] und beteiligte sich an deren Ausstellungen.

Parallel zur künstlerischen Entwicklung durchlief er, der Familientradition folgend, eine militärische Laufbahn bis hin zum Rittmeister der Reserve.

Schon in den frühen 1880er Jahren führte den Maler sein Weg an den Ammersee, wo er sich ab 1889 auf einem Seegrundstück in Utting am Ammersee nach eigenen Plänen ein Schloss im historisierenden neugotischen Stil, eingefasst von diversen Wirtschaftsgebäuden, bauen ließ[2]. Er gehörte damit zu den ersten Künstlern, die sich am Westufer des Ammersees niederließen. Seinem Beispiel folgten sehr bald in fußläufiger Entfernung das Künstlerehepaar Anna und Mathias Gasteiger und der Maler und Karikaturist Eduard Thöny. Selzams Malerfreund Paul Hoecker brachte als Professor der Akademie seine Schüler zum Plein-Air-Malen mit an den Ammersee. Aus diesem Kreis entstand die Künstlervereinigung Scholle, von deren Mitgliedern sich mehrere im nahen Holzhausen Ateliers und Künstlerhäuser bauten und so den Kern der dortigen Künstlerkolonie bildeten. Eine direkte Verbindung Eduard Selzams zur Scholle ist nicht nachweisbar. Als Schlossherr mit zugehörigem landwirtschaftlichem Betrieb war er finanziell nicht auf den Verkauf seiner Bilder angewiesen und konnte seinen künstlerischen Neigungen frei nachgehen. In den erhaltenden Porträts, den Genre- und Landschaftsbildern mit Motiven vom Ammerseeufer können Jugendstil und Impressionismus als einflussgebend für seinen Malstil identifiziert werden. [3][4]

Über die Malerei hinaus schuf der Künstler Zeichnungen, Radierungen, Kupferstiche und betätigte sich sogar in der angewandten Kunst. So entwarf er einen Großteil des Interieurs seines "Schlössls"[5]. In dem nach eigenen Wunschvorstellungen ausgestalteten Anwesen lebte der Künstler und Rittmeister d. R. bis zum Jahr 1951, in dem er hochbetagt starb und im Familiengrab der Selzams in Darmstadt begraben wurde.

Ausstellungen

  • 1886: Jubiläums-Ausstellung der Kgl. Akademie der Künste, Berlin
  • 1888: III. Internationale Kunst-Ausstellung (Münchener Jubiläumsausstellung) im Kgl. Glaspalast München
  • 1890: Bremer Allgemeine KunstausstellungMünchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im kgl. Glaspalast
  • 1892: VI. Internationale Kunst-Ausstellung im Kgl. Glaspalast München
  • 1893: Große Berliner Kunstausstellung
  • 1894: Münchener Secession
  • 1896: Münchener Secession
  • 1897: VII. Internationale Kunst-Ausstellung im Kgl. Glaspalast München
  • 1911: Kunstausstellung Mathildenhöhe Darmstadt
  • 1930: Ausstellung 200 Jahre Darmstädter Kunst: II. Abteilung 1830-1930, Darmstadt

Werke in Sammlungen

In folgenden Museen sind Originale von Eduard Selzam vorhanden:

  • Belvedere, Wien
  • Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München
  • Städtische Kunstsammlung Darmstadt, Institut Mathildenhöhe

Literatur

  • Boetticher, Friedrich von: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. II/2, Dresden 1901.
  • Deutsche Kunst und Dekoration: Illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst und künstlerisches Frauen-Arbeiten, Heft 9, 1901-1902.
  • Gattinger, Karl / Suhr, Grietje Suhr: Denkmäler in Bayern, Landsberg am Lech, Stadt und Landkreis, hrsg. v. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bd. 2, 2014.
  • Jansa, Friedrich: Deutsche Bildende Künstler in Wort und Bild, Leipzig 1912.
  • Kat. Ausst. Internationale Kunst-Ausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens (e.V.) "Secession" 1903 im kgl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, München 1903.
  • Kat. Ausst. Internationale Kunst-Ausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens (e.V.) "Secession" 1906 im kgl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, München 1906.
  • Kat. Ausst. Jubiläums-Ausstellung der Kgl. Akademie der Künste im Landes-Ausstellungsgebäude zu Berlin, Illustrirter Katalog, Berlin 1886.
  • Kat. Ausst. Kunstausstellung Darmstadt 1911, Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe Darmstadt, Freie Vereinigung Darmstädter Künstler (Hrsg.), Darmstadt 1911.
  • Kat. Ausst. 200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830-1930, Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe Darmstadt, Freie Vereinigung Darmstädter Künstler (Hrsg.), Darmstadt 1930.
  • Schönmetzler, Klaus J.: Wilhelm Leibl und seine Malerfreunde, Verlag Rosenheimer, 2014.
  • Ulbrich, Peter: Kleine Häuser, große Namen. Ein Spaziergang durch das Künstlerdorf Holzhausen, Thalhofen o. J.

Einzelnachweise

  1. Peter Ulbrich: Kleine Häuser, große Namen. S. 9.
  2. Liste der Baudenkmäler in Utting am Ammersee
  3. Eduard Selzam: Martha zu Pferde. Abgerufen am 20. März 2022.
  4. Eduard Selzam: Sommer. Abgerufen am 23. März 2022.
  5. Das Selzam-Schlössl. Abgerufen am 20. März 2022.