„Dąbrówka (Damnica)“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.territorial.de/pommern/stolp/bewersdf.htm ''Amtsbezirk Bewersdorf'' (Territorial.de)]
* [http://www.territorial.de/pommern/stolp/bewersdf.htm ''Amtsbezirk Bewersdorf'' (Territorial.de)]
* [https://web.archive.org/web/20180828004949/http://gemeinde.damerkow.kreis-stolp.de/ ''Die Gemeinde Damerkow im ehemaligen Kreis Stolp''] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
* [https://web.archive.org/web/20180828004949/http://gemeinde.damerkow.kreis-stolp.de/ ''Die Gemeinde Damerkow im ehemaligen Kreis Stolp in Pommern''] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 19. Juni 2024, 10:02 Uhr

Dąbrówka
?
Dąbrówka (Polen)
Dąbrówka (Polen)
Dąbrówka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Damnica
Geographische Lage: 54° 31′ N, 17° 23′ OKoordinaten: 54° 31′ 16″ N, 17° 22′ 51″ O
Einwohner: 145
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DamnoGrapicePo-tęgowo/DK 6
Eisenbahn: Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk
Bahnstation: Strzyżyno Słupskie
Nächster int. Flughafen: Danzig



Dąbrówka (deutsch Damerkow, Kreis Stolp; kaschubisch[1] Dãbrowka) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Damnica (Hebrondamnitz) im Powiat Słupski (Stolper Kreis).

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 30 Kilometer östlich von Słupsk (Stolp) in einer Grundmoränenebene zwischen den Flüssen Lupow und Leba. Das Landschaftsbild wird durch weitläufiges Ackerland geprägt, das im Südwesten bis an den Großen Damerkower See reicht.

Geschichte

Die deutsche Ortsbezeichnung Damerkow, Kreis Stolp dient zur Unterscheidung von dem gleichnamigen Dorf im ehemaligen Kreis Bütow. Damerkow war seit alters her Feldmark zum westlich gelegenen Vieschen. Um 1784 gab es hier sieben Bauern. Als Ortsteil von Vieschen führte es 1871 die Bezeichnung Ausbau Damerkow und 1895 Gut Damerkow. 1908 wurde zwischen den beiden Ortsteilen Gut Bäuerlich Damerkow und Rittergut Damerkow unterschieden.

Letzter Besitzer des Ritterguts war im Zeitraum von 1924 bis 1928 Werner Dieckhoff. Damals bestand das 397 Hektar große Gut aus 367 Hektar Ackerland, 19 Hektar Wiesen, zwei Hektar Wald und neun Hektar Wasserfläche. Dann wurde Damerkow aufgesiedelt.

Im Jahr 1925 standen in Damerkow 29 Wohngebäude. Im Jahre 1933 waren in Damerkow 180 Einwohner registriert. 1939 wurden 47 Haushaltungen und 195 Einwohner gezählt. Es waren 19 landwirtschaftliche Betriebe vorhanden. Die Gemeindefläche betrug insgesamt 451 Hektar.

Vor 1945 gehörte Damerkow zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Damerkow am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Mehrere Dorfbewohner wurden in Gefängnisse nach Stolp, Lauenburg i. Pom. und Köslin verschleppt und blieben zum Teil verschollen. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Im Mai 1945 kamen vier polnische Milizsoldaten ins Dorf. Seit etwa Mitte Juli 1945 übernahmen die Polen einige Bauernhöfe, und es wurde ein polnischer Bürgermeister eingesetzt. Damerkow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Dąbrówka‘ verwaltet. Es begann nun die Vertreibung der Dorfbewohner. Der ehemalige deutsche Bürgermeister Klix wurde im Herbst 1947 deportiert. Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 94 und in der DDR 45 aus Damerkow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[2]

Der Ort ist heute Teil der Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Stolp) und Sitz eines Schulzenamtes für Dąbrówka, Jeziorka (Kleinwasser), Świtały (Marienfelde) und Wiszno (Vieschen). Hier leben heute 145 Einwohner.

Kirche

Vor 1945 waren die Damerkower Einwohner evangelisch. Das Dorf war mit 13 umliegenden Orten in das Kirchspiel Dammen im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Magnus Erdmann.

Die seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft ist fast ausnahmslos katholisch. Das Dorf gehört zu Damno (Dammen) im katholischen Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen.

Für hier lebende evangelische Kirchenglieder ist die Kirche in Główczyce zuständig, die Filialkirche der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Schule

Am 1. Februar 1933 erhielt Damerkow eine eigene Schule. Vorher besuchten die Kinder die Schulen in Grapitz und Lojow. Ein neues Schulgebäude wurde am 13. Dezember 1939 eingeweiht. Die letzten deutschen Lehrer waren Max Köhler und Hans Ruge.

Verkehr

Eine Nebenstraße von Damno (Dammen) nach Grapice (Grapitz) und weiter bis Potęgowo (Pottangow) an der polnischen Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) führt durch den Ort.

Die nächste Bahnstation Strzyżyno Słupskie ist sechs Kilometer entfernt.

Persönlichkeiten des Ortes

Literatur

  • Damerkow, Rittergut, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Damerkow (meyersgaz.org).
  • Vieschen, Dorf, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Vieschen (meyersgaz.org).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 156–157 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 86–87 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1011–1012, Ziffer 148 (Google Books).
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 426–428 (Ortsbeschreibung Damerkow; PDF)

Einzelnachweise

  1. Im Jahr 1867 gab es unter den Einwohnern des Kreises Stolp noch 188 Kaschuben in einigen Dörfern in der Nähe der Küstenseen und im Südosten (Groß Rakitt); vergleiche Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 127–128, Ziffer 4 (Google Books).
  2. Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 427–428 (Ortsbeschreibung Damerkow; PDF)