Kabinett Schröder II

Kabinett Schröder II
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Gerhard Schröder
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Wahl 2002
Legislaturperiode 15.
Ernannt durch Bundespräsident Johannes Rau
Bildung 22. Oktober 2002
Ende 22. November 2005
Dauer 3 Jahre und 31 Tage
Vorgänger Kabinett Schröder I
Nachfolger Kabinett Merkel I
Zusammensetzung
Partei(en) SPD, Bündnis 90/Die Grünen
Minister 13
Repräsentation
Deutscher Bundestag 306/603 (51 %)




Das Kabinett Schröder II war das 19. Regierungskabinett der Bundesrepublik Deutschland. Es amtierte vom 22. Oktober 2002 bis zur Ernennung des Kabinetts Merkel I am 22. November 2005.

Abstimmung im Bundestag

Berlin, 22. Oktober 2002 – Gesamtstimmenzahl 603 – absolute Mehrheit 302
WahlgangKandidatStimmenStimmenzahlAnteilKoalitionspartei(en)
1. WahlgangGerhard Schröder
(SPD)
Ja-Stimmen30550,6 %SPD, Grüne
Nein-Stimmen29248,4 %
Enthaltungen20,3 %
Ungültig00,0 %
nicht abgegeben40,7 %
Damit wurde Gerhard Schröder wieder zum Bundeskanzler gewählt.
Berlin, 1. Juli 2005 – Gesamtstimmenzahl 601– absolute Mehrheit 301
WahlgangKandidatStimmenStimmenzahlAnteilKoalitionspartei(en)
VertrauensfrageGerhard Schröder
(SPD)
Ja-Stimmen15125,1 %SPD, Grüne
Nein-Stimmen29649,3 %
Enthaltungen14524,6 %
Ungültig00,0 %
nicht abgegeben61,0 %
Damit wurde Gerhard Schröder nicht das Vertrauen ausgesprochen.

Kabinett

Kabinett Schröder II – 22. Oktober 2002 bis 18. Oktober 2005
(Bis zum 22. November 2005 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
AmtFotoNameParteiParlamentarischer Staatssekretär
bzw. Staatsminister
Partei
Bundeskanzler
Gerhard Schröder (* 1944)SPDRolf Schwanitz
Christina Weiss
SPD
Auswärtiges
Stellvertreter des Bundeskanzlers
Joschka Fischer (* 1948)GrüneHans Martin BurySPD
Kerstin MüllerGrüne
Inneres
Otto Schily (* 1932)SPDFritz Rudolf KörperSPD
Ute Vogt
Justiz
Brigitte Zypries (* 1953)SPDAlfred HartenbachSPD
Finanzen
Hans Eichel (* 1941)SPDKarl DillerSPD
Barbara Hendricks
Wirtschaft und Arbeit
Wolfgang Clement (1940–2020)SPDGerd AndresSPD
Ditmar Staffelt
Rezzo SchlauchGrüne
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
Renate Künast (* 1955)
bis 4. Oktober 2005
GrüneGerald Thalheim
(bis 22. November 2005)
SPD
Matthias Berninger
(bis 22. November 2005)
Grüne
Vom 4. Oktober bis 22. November 2005 war Jürgen Trittin mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
Verteidigung
Peter Struck (1943–2012)SPDWalter Kolbow
Hans Georg Wagner
SPD
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Renate Schmidt (* 1943)SPDMarieluise BeckGrüne
Christel Riemann-HanewinckelSPD
Gesundheit und Soziale Sicherung
Ulla Schmidt (* 1949)SPDMarion Caspers-Merk
Franz Thönnes
SPD
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Manfred Stolpe (1936–2019)SPDIris Gleicke
Achim Großmann
Angelika Mertens
SPD
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Jürgen TrittinGrüneSimone Probst
Margareta Wolf
Grüne
Bildung und Forschung
Edelgard Bulmahn (* 1951)SPDChristoph Matschie
bis 1. Juli 2004
Ulrich Kasparick
ab 1. Juli 2004
SPD
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Heidemarie Wieczorek-Zeul (* 1942)SPDUschi EidGrüne

Mit der Kabinettsbildung kam es auf Ebene der Ministerien zu zwei größeren Umstrukturierungen. Zum ersten und bisher einzigen Mal wurde das Ministerium für Wirtschaft mit dem Ministerium für Arbeit zu einem „Superministerium“ für Wirtschaft und Arbeit zusammengeführt, das vom vormaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement geleitet wurde. Der Bereich Sozialordnung vom ehemaligen Arbeitsministerium wurde dem Gesundheits-Ressort zugeordnet, das nun Ministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung hieß.

Neben den abgelösten Ministern für Arbeit und Wirtschaft gab es drei weitere personelle Änderungen im Vergleich zum Kabinett Schröder I: Neue Justizministerin wurde Brigitte Zypries, das Familienministerium führte nun Renate Schmidt und Manfred Stolpe übernahm das Verkehrs- und Bauministerium.

Während der Legislaturperiode kam es nur zu zwei personellen Wechseln. Jürgen Trittin übernahm nach der Bundestagswahl 2005 zeitweise auch das Landwirtschafts-Ressort, als Renate Künast Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen wurde. Auf Ebene der Parlamentarischen Staatssekretäre wurde der 2004 in die thüringische Landespolitik wechselnde Christoph Matschie im Ministerium für Bildung und Forschung von Ulrich Kasparick ersetzt.

Durch die vorgezogenen Neuwahlen im Jahr 2005 wurde das Kabinett Schröder II die am kürzesten amtierende gesamtdeutsche Bundesregierung. Das letzte Bundeskabinett, das vorzeitig abgelöst wurde, war das Kabinett Kohl I im Jahr 1983.

Siehe auch

Literatur

  • Edgar Wolfrum: Rot-Grün an der Macht. Deutschland 1998-2005, München 2013.
  • Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder: Die Biographie (2015)
  • Edgar Wolfrum: Rot-Grün an der Macht. Deutschland 1998-2005. C. H. Beck, München 2013.