Johann Baptist Hebenstreit (Lehrer)

Johann Baptist Hebenstreit (* um 1580 in Augsburg; † 10. September 1638 in Ulm) war ein deutscher Poet und Gymnasialrektor.

Leben

Hebenstreit, ein Sohn des gleichnamigen Pfarrers Johann Baptist Hebenstreit, wurde in Augsburg geboren und wuchs in Lauingen (Donau) auf. 1600 immatrikulierte er sich an der Universität Tübingen, wo er 1602 den Magistergrad erwarb. Er wurde 1606 Schulrektor in Lindau am Bodensee und wirkte von 1610 bis zu seinem Tod in Ulm als Direktor des Gymnasiums.

Hebenstreit verfasste die Schulordnung von 1613, die auf der von Ludwig Rabus verfassten Schulordnung von 1557 fußte und das Vorbild für alle weiteren Schulordnungen der nächsten 150 Jahre bildete.[1] 1618/19 war er am Ulmer Kometenstreit beteiligt. Er war mit Johannes Kepler befreundet, mit dem er seit 1620 regelmäßig korrespondierte. Er kümmerte sich um dessen Angelegenheiten und verfasste ein Würdigungsgedicht zu Keplers Tabulae Rudolphinae, das als Vorrede abgedruckt wurde.[2] Auch zur Einweihung der Ulmer Dreifaltigkeitskirche 1621 verfasste er ein lateinisches Gedicht.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Cometen Fragstuck, auß der reinen Philosophia: Bey Anschawung deß in diesem 1618. Jahr, in dem Obern Lufft schwebenden Cometen, erläutert, vnd … an Tag gegeben Meder, 1618, 18 Seiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Aus der von Johann Baptist Hebenstreit verfassten Schulordnung von 1613. (PDF) In: stadtarchiv.ulm.de. Abgerufen am 10. Juni 2023.
  2. Nicholas Jardine, Elisabeth Leedham-Green, Christopher Lewis: Johann Baptist Hebenstreit’s Idyll on the Temple of Urania, the Frontispiece Image of Kepler’s Rudolphine Tables, Part 1: Context and Significance. Journal for the History of Astronomy 45 (2014), S. 1–19; https://www.ulm.de/-/media/bibliothek/downloads/buch-des-monats/2022/dezember-2022.
  3. Buch des Monats März 2009. Johann Baptist Hebenstreit: Sylva extructionem dedicationemque Templi SS. Trinitatis … Ulm: Johann Meder 1621. stadtbibliothek.ulm.de, 2009, abgerufen am 11. Juni 2023