Eishockey-Europapokal 1968/69

Eishockey-Europapokal
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Sieger:Logo von ZSKA Moskau HK ZSKA Moskau

Der Eishockey-Europapokal in der Saison 1968/69 war die vierte Austragung des gleichnamigen Wettbewerbs durch die Internationale Eishockey-Föderation IIHF. Der Wettbewerb begann im Oktober 1968; das Finale wurde erst im Oktober 1969, während der Saison 1969/70, ausgetragen. Insgesamt nahmen 16 Mannschaften aus 15 Ländern teil. Erstmals nahm mit dem HK ZSKA Moskau ein sowjetischer Vertreter teil, der den Titel nach einem Finalsieg gegen den Klagenfurter AC auch gewann.

Aufgrund der Niederschlagung des Prager Frühlings verzichteten der tschechoslowakische Titelverteidiger TJ ZKL Brno sowie der HC Dukla Jihlava auf eine Teilnahme und traten zum Halbfinale bzw. zur zweiten Runde nicht an. Offiziell wurden Terminprobleme als Begründung angeführt, um die Sowjetunion nicht zu brüskieren. Aus Solidarität verzichteten die skandinavischen Mannschaften Brynäs IF Gävle und Koo-Vee Tampere ebenfalls auf eine Teilnahme.[1]

Modus und Teilnehmer

Die Landesmeister des Spieljahres 1967/68 der europäischen Mitglieder der IIHF sowie der Titelverteidiger TJ ZKL Brno waren für den Wettbewerb qualifiziert.

Der Wettbewerb wurde im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Der Titelverteidiger Brno sowie der sowjetische Meister ZSKA Moskau waren dabei für das Halbfinale gesetzt.

Turnier

1. Runde

Die Spiele fanden im Oktober und November 1968 statt.

BegegnungenGesamt1. Spiel2. Spiel
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik HK JeseniceOsterreichÖsterreich EC Klagenfurter AC7:114:6
(2:3, 1:0, 1:3)
3:5
(1:0, 3:3, 1:0)
FrankreichFrankreich HC ChamonixSchweiz HC La Chaux-de-Fonds2:92:5
(1:3, 0:1, 1:1)
0:4
(0:1, 0:2, 0:1)
Bulgarien 1967 Metalurg PernikUngarn 1957 Dosza Újpest Budapest7:114:43:7
(3:1, 0:3, 0:3)
Norwegen Vålerenga IF OsloSchwedenSchweden Brynäs IF Gävle7:243:7
(1:4, 0:2, 2:1)
4:17
(1:5, 1:5, 2:7)
Polen 1944 GKS KatowiceFinnland Koo-Vee TampereTampere verzichtet
Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Dynamo BerlinRumänien 1965 Dinamo BukarestBukarest verzichtet

Freilos erhielten: Tschechoslowakei ASD Dukla Jihlava, Deutschland Bundesrepublik EV Füssen

2. Runde

Die Spiele fanden am 2. und 9. Dezember 1968 statt. Ein Spiel 1 am 20. Dezember 1968

BegegnungenGesamt1. Spiel2. Spiel
OsterreichÖsterreich EC Klagenfurter ACDeutschland Bundesrepublik EV Füssen7:35:2
(3:0, 2:2, 0:0)
2:11
(1:0, 1:0, 0:1)
Schweiz HC La Chaux-de-FondsUngarn 1957 Dosza Újpest Budapest13:610:4
(4:0, 0:3, 6:1)
3:2
(0:1, 0:1, 3:0)
Polen 1944 GKS KatowiceDeutschland Demokratische Republik 1949 SC Dynamo Berlin4:51:2
(1:2, 0:0, 0:0)
3:3
(0:1, 1:1, 2:1)
SchwedenSchweden Brynäs IF GävleTschechoslowakei ASD Dukla JihlavaJihlava verzichtet

3. Runde

Die Spiele fanden am 15. und 28. Januar 1969 statt.

BegegnungenGesamt1. Spiel2. Spiel
Schweiz HC La Chaux-de-FondsOsterreichÖsterreich EC Klagenfurter AC8:94:5
(1:2, 0:1, 3:2)
4:3, n. P. (2:3)
(0:1, 2:1, 2:1)
Deutschland Demokratische Republik 1949 SC Dynamo BerlinSchwedenSchweden Brynäs IF GävleGävle verzichtet1

1 Der Schwedische Verband verbot dem Verein die Teilnahme.[1]

Halbfinale

Der Titelverteidiger TJ ZKL Brno und der sowjetische Meister ZSKA Moskau waren für das Halbfinale gesetzt. Die Spiele fanden am 6. und 8. April 1968 statt.

BegegnungenGesamt1. Spiel2. Spiel
OsterreichÖsterreich EC Klagenfurter ACTschechoslowakei TJ ZKL BrnoBrno verzichtet
Sowjetunion 1955 ZSKA MoskauDeutschland Demokratische Republik 1949 SC Dynamo Berlin24:111:113:0

Finale

10. Oktober 1969 EC Klagenfurter AC
E. Romauch (51.)
1:9
(0:3, 0:3, 1:3)
ZSKA Moskau
W. Charlamow (7.)
J. Moissejew (8.)
W. Wikulow (9.)
A. Firsow (30.)
J. Moissejew (37.)
W. Polupanow (39.)
W. Petrow (45.)
W. Breschnew (47.)
J. Blinow (49.)
Stadthalle Klagenfurt, Klagenfurt
Zuschauer: 6.000
12. Oktober 1969 EC Klagenfurter AC
S. Puschnig (30.)
P. Samonig (37.)
D. Kalt (54.)
3:14
(0:7, 2:4, 1:3)
ZSKA Moskau
J. Moissejew (1.)
W. Petrow (3.)
W. Charlamow (4.)
J. Moissejew (6.)
A. Firsow (12.)
B. Michailow (13.)
W. Petrow (16.)
W. Breschnew (25.)
A. Ragulin (27.)
W. Petrow (31.)
W. Petrow (31.)
A. Firsow (44.)
W. Charlamow (51.)
J. Blinow (53.)
Stadthalle Klagenfurt, Klagenfurt
Zuschauer: 5.500

Siegermannschaft

Europapokalsieger
Logo des ZSKA Moskau
ZSKA Moskau
Torhüter: Nikolai Tolstikow, Wladislaw Tretjak

Verteidiger: Alexander Ragulin, Igor Romischewski, Wiktor Kuskin, Wladimir Breschnew

Angreifer: Boris Michailow, Wladimir Petrow, Waleri Charlamow, Wladimir Wikulow, Wiktor Polupanow, Anatoli Firsow, Juri Moissejew, Anatoli Ionow, Juri Blinow, Jewgeni Mischakow, Alexander Smolin

Cheftrainer: Anatoli Tarassow

Literatur

  • Stephan Müller: International Ice Hockey Encyclopaedia: 1904 – 2005. Books on Demand, Norderstedt, Deutschland 2005, ISBN 978-3-8334-4189-9, S. 401.

Einzelnachweise

  1. a b Notizen über Verzichte bei hockeyarchives.info (französisch)