Benutzer:Luha/Gerechtigkeit

Die nachstehende
Zeittafel zur Philosophiegeschichte

ermöglicht eine Schnellorientierung zur Geschichte der Philosophie. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie thesenartig aufgeführt. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine Geschichte.

PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.

Vorsokratiker 600–400 v. Chr.

Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem berühmten Diktum Marcus Tullius Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die – ähnlich den modernen Kosmologen – vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der ἀρχή (arché), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden sei.

Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Hier beginnt die ionische Naturphilosophie. Diese setzten dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen.

ca. 625–545Thales von MiletSagte Sonnenfinsternis voraus
Wasser als Urstoff
um 624 Gesetzgebung Drakons
594 Reform Solons
ca. 610–546AnaximanderErster Entwurf einer Kosmogonie
Urstoff ist das Unbeschränkte (Apeiron)
ca. 585–525AnaximenesDer Kosmos ist in seiner Substanz von ewigem Bestand
Urstoff (Arché) ist die Luft
560 Tyrannis des Peisistratos
ca. 499–428Diogenes von ApolloniaSchüler des Anaximenes
Angesehener Arzt

Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea.

ca. 570–470XenophanesDie Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbar
Aischylos (525–456)
ca. 515–445ParmenidesDenken und Sein sind identisch
Das Seiende ist unvergänglich
Bewegung ist nur eine Illusion
509–507 Reformen des Kleisthenes
Pindar (518–446)
ca. 490–430Zenon von EleaUntersuchte das Kontinuum, insbesondere Raum, Zeit und Bewegung
Paradoxien, u.a. Achilles und die Schildkröte und das Pfeil-Paradoxon
Sophokles (497–406)
ca. 490–430Melissos von EleaNur Fragmente erhalten

Andere Philosophen

ca. 540–480HeraklitDas Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
Der Streit ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
500 Beginn der Perserkriege
ca. 499–428AnaxagorasDer Weltgeist (Nous) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
Die Sonne ist ein rotglühender Stein
490 Schlacht bei Marathon
ca. 494–434EmpedoklesSein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
Liebe und Hass sind die Urkräfte der vier Elemente
493–429 Perikles

Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben.

ca. 580–500PythagorasZahl als universelles Prinzip, z.B. in der Musik
Die Erde hat Kugelgestalt
ca. 500AlkmaionFehlende Harmonie verursacht Krankheit
Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung
?Polyklet der Ältere
?Philolaos von KrotonDokumentierte die Lehre des Pythagoras
ca. 428–347Archytas von TarentDie Zahl ist die Grundlage des Wissens
Begründete die mathematische Mechanik
ca. 400–335Hiketas von SyrakusPhilosoph und Astronom
Die Erde rotiert um ihre Achse
?Ekphantos von SyrakusDie Erde rotiert um ihre Achse

Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez

5. Jh.LeukippBegründer des Atomismus
460–371DemokritMaterie besteht aus unteilbaren Atomen
Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus)
360–320AnaxarchSchüler des Demokrit
Begleitete Alexander

Als Sophisten (altgriechisch σοφισταί sophistaí) bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede z. T. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus.

ca. 490–411Protagoras„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“
Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
480 Schlacht von Salamis
480–411AntiphonVerfasser von Gerichtsreden477 1. Attischer Seebund
ca. 480–380GorgiasBerühmter Rhetoriker
ca. 480–380HippiasArbeitete an der Quadratur des KreisesHerodot (484–425)
ca. 465–399ProdikosStellte die Ethik in den Mittelpunkt449 Kalliasfrieden
ca. 460–403KritiasAthenischer Politiker, Philosoph und Dichter
Moralischer Relativismus
ca. 450ThrasymachosGerechtigkeit ist der Nutzen des Stärkeren“ (Zitat in Platons Politeia)
ca. 436–338IsokratesBetrieb eine Rhetorikschule
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Griechische Klassik 450–300 v. Chr.

Die drei großen Athener

Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik (δύναμις), Bewegung (κίνησις), Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.

469–399SokratesDer Mensch als sittliches Wesen
"Ich weiß, dass ich nicht weiß"
Thukydides (460–396)
431 Peloponnesischer Krieg
427–347PlatonPhilosophie in der Form von Dialogen
Wissen ist begründetes Meinen
Ideen als das wahrhaft Seiende (Höhlengleichnis)
Dialektik als Klärung des Wortgebrauchs
Xenophon (430–354)
Vormacht Spartas
ca. 384–322AristotelesPhilosophie als Wissenschaft
Lehrer Alexander des Großen
Begründer der formalen Logik
Tugendethik
Alexander der Große

Sokratiker und Megariker

Megariker heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das Seiende als das Gute bestimmte. Wegen ihrer logischen Streitigkeiten und dialektischen Spitzfindigkeiten heißen sie auch Eristiker.

ca. 426–366XenophonGeschichtsschreiber
Sokratesschüler und zweite Quelle über Sokrates
ca. 450–380Euklid von MegaraSokratesschüler
Begründer der Megarischen Schule
um 400 v. Chr.Phaidon von ElisBegründer der Elischen Schule, die den Megarikern nahe stand
um 400 v. Chr.Eubulides von MiletSokratesschüler
Vertreter der Megarischen Schule
ca. 360–280StilponVertreter der Megarischen Schule
Machte die eristische Dialektik populär
ca. 350–278Menedemos von EretriaBegründer der Eretrischen Schule als Fortsetzung der Elischen Schule
um 300 v. ChrDiodoros KronosDialektiker der Megarischen Schule
Vorläufer der Stoa
um 300 v. Chr.Philon von MegaraDialektiker der Megarischen Schule

Kernpunkt der Lehre des Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (griech. κυνισμός, kynismós wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“) ist eine philosophische ist die Bedürfnislosigkeit. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z. B. Nacktheit) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von Almosen.

440–365AntisthenesKyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat
399–323DiogenesSagte zu Alexander: „Nimm deinen Schatten von mir.“
Lebte vermutlich nicht in einer Tonne.
ca. 368–285Krates von Theben
?Monimos
ca. 335–245Bion von Borysthenes
ca. 330–260Menippos von Gadara

Mebem einem Subjektivismus wurde wurde in dieser Schule eine frühe Form des Hedonismus, bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt.

ca. 435–355Aristippos von KyreneBegründer der kyrenaischen Philosophenschule
ca. 400–330Arete von Kyrene
?Aristippos der Jüngere
ca. 340–250Theodoros von Kyrene
ca. 340–260Euhemeros
um 300 v. ChrHegesias
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr. – 300 n. Chr.

408–339SpeusipposNeffe und Schüler Platons
Haupt der älteren Akademie
Gilt als erster Verfasser einer Enzyklopädie
396–314XenokratesUnterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik323–280 Diadochenkämpfe
um 390 – nach 322Herakleides Pontikos
gest. 276/275Krantor von Soloi
gest. 266Polemon von AthenFormulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens
gest. 265Krates von Athen
316–241ArkesilaosScholarch der 2. Akademie, der an die sokratische Dialektik anknüpfte
Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
Nur Wahrscheinlichkeit ist erreichbar, und das genügt zum Leben
?Lakydes
?Telekles
?Euandros
214–129KarneadesBegründer der neuen Akademie
Dialektik als Methode
Wahrheit als empirische Evidenz nur mit Wahrscheinlichkeit
gest. ca. 156Hegesinos
gest. ca. 85 v. ChrPhilon von LarissaLehrer von Antiochos von Askalon
um 120–68Antiochos von AskalonVerband Platonismus, Peripatetik und Stoa (Begründung der eklektischen Phase der Akademie)
Lehrer von Cicero
116–27Marcus Terentius VarroVerfasste umfangreiche Literatur
Enzyklopädie in neun Büchern
ca. 371–287TheophrastosNachfolger des Aristoteles
Betont anstatt der causa finalis (Teleologie) die causa efficiens (Naturkausalität)
?Eudememos
um 350AristoxenosEntwickelte eine Musiktheorie anhand von Empfindungen
?Dikaiarchos
?Kritolaos
340–269Straton von LampsakosScholarch
Interpretierte Aristoteles materialistisch
Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
310–230Aristarchos von SamosEntwickelte ein heliozentrisches Weltbild
und hielt die Sonne für einen Fixstern
1. Jh. v. Chr.</Andronikos von RhodosErneuerer der aristotelischen Philosophie
brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.
2. Jh. n. Chr.Sosigenes der PeripatetikerAnreger des Nikolaus Kopernikus bei der Ausarbeitung seines heliozentrischen Systems
2./3. Jh. n. Chr.Alexander von Aphrodisiasgilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike
5. Jh. n. Chr.Martianus CapellaDefinierte den Kanon der sieben freien Künste
Trivium: Grammatik, Rhetorik, Logik
Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie
341–270EpikurVersammelte seine Schüler in einem Garten
Materialistische Grundauffassung (Atomist)
Glück ist Lust mit Maß (also kein Hedonismus)
330–277Metrodoros von Lampsakosein Freund und Schüler Epikurs
ca. 150–70Zenon von SidonEpikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker
ca. 110–35Philodemos von GadaraEpikureischer Philosoph und Dichter
99–55LukrezPhilosophischer Schriftsteller
Bewusste Anknüpfung an Epikur
336–264Zenon von KitionStellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
Gilt mit der Lehre der Katalepsis (Evidenz) als Begründer des Stoizismus.
um 300 Euklid
331–251KleanthesVerdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich.
Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch
ab ca. 250 Aufstieg Roms
276–204ChrysipposSchuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
Archimedes (280–212)
3./2. Jh. v. Chr.Zenon von Tarsos
ca. 240–150Diogenes von BabylonLehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
Schuf in der Dialektik eine stoische Bedeutungslehre (Semiotik)
Eratosthenes (280–200)
201–120PolybiosVerfasste eine Universalgeschichte in 40 Büchern.
Entwickelte die Theorie vom Verfassungskreislauf
146 Eroberung Karthagos
gest. um 137 v.Chr.Antipatros von TarsosVerteidigte die Stoa gegen Karneades133–121 Reformen der Gracchen
geb. um 180 v.Chr.PanaitiosSchrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
135–51PoseidoniosAffekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht82–79 Diktatur Sullas
106–43CiceroPolitiker, Anwalt, Rhetoriker
Vertrat Lehren der Stoa und der neuen Akedemie
Gilt als Inspirator des Humanismus.
70 Konsulat von Pompeius und Crassus
44 Ermordung Caesars
4 v. Chr.–65 n. Chr.SenecaSchriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.12 v.Chr. Augustus Pontifex Maximus
um 50 – ca. 138EpiktetSchrieb ein Handbuch der Moral.
“Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen,
sondern seine Sicht der Dinge"
54–68 Nero
79 Untergang Pompejis
121–180Mark AurelMit seinen “Selbstbetrachtungen” schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.
360–270Pyrrhon von ElisBegründer der Skepsis
Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
um 320–230Timon von PhleiusSchrieb Spottgedichte über die Dogmatiker.
1. Jht. v. Chr.AinesidemosForderte die Urteilsenthaltung (Epoché)43 v.Chr.–17 n.Chr. Ovid
200–250Sextus EmpiricusSchriften gegen die Syllogistik und die Religion
um 220Diogenes LaertiosVerfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in 10 Büchern.
um 15/10 v. Chr. – nach 40 n. Chr.Philon von AlexandriaGilt als der bedeutendste Denker des hellenistischen Judentums
Mittelplatoniker
um 45–125PlutarchMittelplatoniker
Umfangreiche Schriften zur Ethik
23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers
87–150Claudius PtolemäusEntwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und Astronomie
2. Jh.AlbinusMittelplatoniker
Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie.
2. Jh.AlkinoosSchrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren.
2. Jh.Numenios von ApameiaSeine Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus.
ca. 125–170Lucius ApuleiusSchriftsteller und Philosoph
Mittelplatoniker
um 150–200CelsusScharfer Kritiker des Christentums
150 – nach 215ClemensDie richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.
185–253/254OrigenesAllegorische Schriftauslegung
Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften
um 180–242Ammonios SakkasBegründer des Neuplatonismus
Lehrer Plotins
um 205–270PlotinErforschte die Philosophie der Perser und Inder
Seine Enneaden wurden von Porphyrios niedergeschrieben
Lehre: Bestehen des unbeschreiblichen Einen und dessen Emanation
um 212–272Kassios LonginosSchüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker
ca. 234–304PorphyriosGilt als entschiedener Gegner des Christentums.
Schrieb eine systematische Einführung in die Kategorien des Aristoteles (Isagoge)
Quelle für den Universalienstreit
ca. 250–330IamblichosErweiterte die Emanationslehre Plotins337 Taufe Konstantins auf dem Sterbelager
gest. um 355AidesiosSchüler des Iamblichos
gest. 372Maximus von EphesosSchüler des Aidesios
Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian Apostata
331–363Julian Apostata
ca. 350–431/433Plutarch von AthenLehrer des Syrianos und des Proklos
gest. um 437Syrianos
410–485ProklosLeiter der Akademie
Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance
476 Absetzung des Romulus Augustulus
durch Odoaker bedeutet Ende Westroms
ca. 490–570Johannes PhiloponosFrühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
Verfasste Aristoteleskommentare
6. Jht.SimplikiosWanderte nach Schließung der Akademie nach Persien aus
Verfasste Aristoteleskommentare

Frühe Chinesische Philosophie

Konfuzianismus
ca. 561-479KonfuziusFünf Tugenden: Gegenseitige Liebe, Rechtschaffenheit, Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Gegenseitigkeit (Goldene Regel)
Drei soziale Pflichten: Loyalität, Kindliche Pietät, Wahrung von Anstand und Sitte
Fünf Elementarbeziehungen: Vater-Sohn, Herrscher-Untertan, Ehemann-Ehefrau, Älterer-Jüngerer, Freund-Freund
Fünf klassische Bücher: Buch der Wandlungen (enthält die Lehre von Yin und Yang), Buch der Lieder, Buch der Urkunden, Frühlings- und Herbstannalen, Buch der Riten
370-290MengziDie Natur des Menschen ist gut
Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seienden
ca. 298-220XunziDer Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden.
Legalismus
um 280-233Han FeiGesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen
ca. 280-208Li SiUrheber der Bücherverbrennung von 213
Reformator der chinesischen Schrift
Daoismus
6. Jht.LaoziVerfasse des Daodejing (Dao= Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing=Buch)
ca. 365-290ZhuangziBetonung des Yin und Yang
Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.
Mohismus
ca. 490-380Mozipragmatische Förderung der Wohlfahrt
„Diejenigen, die andere Lieben, werden wieder geliebt werden.“
Allgemeiner Maßstab ist der „Wille des Himmels.“
Neukonfuzianismus
1017-1073Zhou DunyiGegensatz von Taiji (dem höchsten Endlichen) und Wuji (dem höchsten Unendlichen)
1011-1077Shao Yong
1020-1077Zhang ZaiGrundbegriff des Qi
1501-1570I HwangBrachte den Konfuzianismus nach Korea
1561-1619Fujiwara SeikaFrüher Konfuzianer in Japan

Frühe Indische Philosophie

?CarvakaMaterialismus
Upanischaden
2. Jht. n.Chr.Gautma RishiNyaya: Lehre des logischen Schließens
?KanadaVaisheshika: Metaphysik und Naturphilosophie (Atomismus)
Erkenntnis entsteht aus der Untersuchung der Unterschiede
?KapilaSamkhya: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
Dualismus von Prakriti (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und Purusha (passiver Geist mit Bewusstsein)
?PatanjaliYoga als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt
ca. 788-820ShankaraAdvaita Vedanta
Buddhismus
um 563-483Siddhartha GautamaEs gilt: „Alles ist“ ebenso wie „Nichts existiert“, alles ist im Werden.
ca. 100-200NagarjunaDer Versuch das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. (Mahayana)
Die richtige Lösung liegt im Weder-Noch
Lehre von den zwei Wahrheiten, der viefache Beweisführung (ja, nein, teils, weder-noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.
ca. 250-350HarivarmannNihilismus: lehrte ein System, in dem weder Personen noch äußere Objekte wahrhaft existieren (Hinayana)
ca. 420-500VasubandhuRealismus: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst (Mahayana)
ca. 420-500AsangaIdealismus: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
Wahres Sein haben allein die Ideen (Hinayana)
Wechselte später zur Lehre seines Bruders
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte
um 150HermasSchrieb kritisch gegen die Philosophie
gest. 107Ignatius64 Brand Roms unter Nero; Märtyrertod von Paulus und Petrus
69–155Polykarpum 70 Entstehung des Markusevangeliums
um 125BasilidesDie Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen
um 150Valentinus
85–160Marcion von Sinope
216–276/277ManiPersische Religion des Manichäismus
Erlösung durch den Sieg des Lichtes über die Finsternis
100–163Justin der MärtyrerDie Philosophie führt zu Gott
Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift
132–135 Bar Kochba Aufstand mit anschließender Zerstreuung der Juden
130–190AthenagorasBittschrift für die Christen an Kaiser Mark Aurel
?TatianRede an die Griechen
120–200IrenäusKämpfte als Bischof von Lyon gegen die Häretiker
gilt als Begründer der kirchlichen Dogmatik
160–225TertullianSchrieb als erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des Kirchenlatein
Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
um 200 Beginn des Papsttums
200–258CyprianVertrat die Kindstaufe
Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes
um 200 erste lateinische Bibel (Itala)

Theologische Systematisierungen

um 260–336Arius von AlexandriaBestritt die Dreieinigkeit Gottes
War Ausgangspunkt für den Arianismus
325 Konzil von Nicäa mit Verdammung des Arianismus
260/264–337/340Eusebius von CaesareaGilt durch seine Chroniken als Begründer der Kirchengeschichte
um 298–373AthanasiusLehrte die Trinität
Entschiedener Gegner des Arius
330 Konstantinopel wird Hauptstadt
315–367Hilarius von PoitiersMaßgeblicher Vertreter der Trinitarier
335–394Gregor von NyssaKirchenvater für die orthodoxe Kirche
Lehrte die Unendlichkeit Gottes und die Dreifaltigkeit
391 Christentum als Staatsreligion unter Theodosius
340–397Ambrosius von MailandWar ein gemäßigter Trinitarier
Bekehrte Augustinus
395 Reichsteilung in West- und Ostrom
354–430AugustinusSchuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
Trat im Gottesstaat für eine Trennung von christlichem und weltlichem Staat ein
Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels
410 Eroberung Roms durch die Westgoten
429 Vandalen erobern Nordafrika
480–524BoëthiusDiskutierte im Proklos-Kommentar das Universalienproblem
Schrieb vor seiner Hinrichtung den Trost der Philosophie
476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch Odoaker
um 500Dionysius AreopagitaUnbekannter Schreiber
Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis des Unsichtbaren
Den Aufstieg zum Einen erreicht man durch Reinigung, Erleuchtung und Kontemplation
ca. 600 Ende der Völkerwanderung
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Scholastik 500–1400

Frühes Mittelalter

gest. 636Isidor von SevillaSchrieb eine Enzyklopädie namens Etymologiae507 Chlodwig I. erobert Südgallien, Beginn des Frankenreichs
gest. 662Maximus ConfessorKommentierte Augustinus und Boethius568 Langobarden beenden Herrschaft Ostroms in Italien
675–750Johannes von DamaskusByzantinischer Kirchenlehrer630 Eroberung Mekkas durch Mohammed
711Mauren in Spanien
730–804AlkuinLeitete die Hofschule Karls des Großen (Karolingische Renaissance)
Machte die Sieben Freien Künste (artes liberales) zum verbindlichen Unterrichtsinhalt.
751 Pippin der Jüngere begründet des Reich der Karolinger
800 Kaiserkrönung Karls des Großen
780–856Rabanus MaurusSchrieb die Enzyklopädie de universo862 Rurik in Nowgorod
810–877EriugenaIrischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte Augustinus’ Prädestination ab
871–899 Alfred der Große von England
um 950–1022Notker TeutonicusErster Aristoteles Kommentator des Mittelalters936–973 Otto I. Deutscher Kaiser (962)
800–870Alkindus
(Al-Kindi )
Übersetzte griechische Texte
Befasste sich mit Aristoteles' Naturphilosophie
864–925Rhazes
(Al-Razi)
Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller
870–950Alpharabius
(Al-Farabi)
Übersetzte griechische Texte
Befasste sich mit Mathematik und Musik
980–1037Avicenna
(Ibn Sina)
Buch der Genesung“ als Grundlagenwerk
Konzeptualismus und Emanation
1058–1111Algazel
(Al-Ghazali)
Persischer islamischer Theologe, Philosoph und sufistischer Mystiker
1126–1198Averroës
(Ibn Ruschd)
Aristoteleskommentare (Für Thomas: „Der Kommentator“)
Sterbliche Einzelseele, aber der Geist der Menschen ist unsterblich
Religion ist für die Masse, Philosophie braucht aber Vernunft
1332–1406Ibn ChaldunIslamischer Historiker
Gilt als Vorläufer einer soziologischen Denkweise

Frühscholastik

gest. 1088Berengar von ToursSah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem bilde Gottes geschaffen sei .
987–1328 Kapetinger in Frankreich
1024–1125 Salier in Deutschland
1005–1089Lanfrank von BecWollte im Abendmahlsstreit nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.1046 Synode von Sutri
Absetzung dreier rivalisierender Päpste
1006–1072Petrus DamianiKämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.
1054 Trennung (Schisma) Roms von der Ostkirche
1033–1109Anselm von CanterburyWandte die Dialektik als Methode auf die christliche Gotteslehre an.
führte den ontologischen Gottesbeweis
Bekannte mit Augustinus Credo ut intelligam (ich glaube, um zu verstehen).
1066 Wilhelm der Eroberer siegt bei Hastings und wird zum König von England gekrönt.
1050–1120RoscelinusRadikaler Nominalist
Leitete daraus einen Tritheismus ab
1096–1099 Erster Kreuzzug
gest. 1121Wilhelm von ChampeauxRealist im Universalienstreit, der sich gegen Roscelin durchsetzte.
Gründer des Stiftes Saint-Victor
1122 Wormser Konkordat beendet Investiturstreit
gest. nach 1124Bernhard von ChartresWar stark vom Platonismus geprägt.
1079–1142Peter AbaelardBedeutendster Philosoph der Frühscholastik
Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Verantwortungsethik
Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa
1138–1152 Konrad III. erster Staufer
1080–1145Gilbert von PoitiersVertreter des Realismus im Univesalienstreit
Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität
1077 Gang nach Canossa
1097–1147Hugo von Sankt ViktorVerband Mystik mit Naturforschungum 1125 Erfindung des Bleistifts
gest. nach 1150Wilhelm von ConchesStark physikalisch geprägtes Weltbild
gest. 1151Thierry von ChartresModerne Interpretation der Schöpfungsgeschichte1152–1190 Friedrich I., Barbarossa
1090–1160Adelard von BathErkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie
1074 Verfügung des Zölibat durch Papst Gregor VII.
1100–1160Petrus LombardusSchrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.1147–1149 Zweiter Kreuzzug
ca. 1100–1160Hermann von CarinthiaPhilosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor
1115–1180John of SalisburyKonzeptualist, Sekretär von Thomas Becket
Staatstheorie mit der Pflicht zu Sittlichkeit und Tugend für Staatsvertreter
1170 Ermordung von Thomas Becket
Sturmflut verwüstet Niederlande
1187 Eroberung Jerusalems durch Saladin
1120–1202Alanus ab InsulisEntwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen.1189–1192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im Saleph
1020–1068GabirolDer göttliche Wille ist die Quelle des Lebens
1135–1204Moses MaimonidesZweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
Tugendethik
1288–1344Levi ben GershonAverroist

Hochscholastik

1170–1253Robert GrossetesteGriff naturwissenschaftliche Fragen auf1182–1226 Franz von Assisi
1190 Gründung des Deutschen Ordens
um 1200 Gründung der University of Cambridge
1170–1245Alexander von HalesFrüher Aristoteliker
Schrieb Quaestiones nach der scholastischen Methode
1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
Kaisertum von Byzanz
1221–1274BonaventuraBetonte die Erleuchtung durch Gott1212 Kinderkreuzzug
1200–1280Albertus MagnusBeeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
Lehrte als einer der ersten Aristoteles
1207 Sängerstreit auf der Wartburg
um 1210 Parzival von Wolfram von Eschenbach
1225–1274Thomas von AquinEinklang von Wissenschaft und Vernunft
Wahrheit = adaequatio rei et intellecto
Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
Kardinaltugenden
Unsterblichkeit der Seele
1218 Jadebusen entsteht durch Sturmflut
1228/29 Fünfter Kreuzzug
Friedrich II. König von Jerusalem
gest. 1284Siger von BrabantAverroist
Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten
1273–1291 Rudolf I. von Habsburg
um 1290 Ausweisung der Juden aus England
gest. 1286Boetius von Dacienebenfalls Averroist1298 Reiseberichte des Marco Polo</
1214–1294Roger BaconFrüher Emprist mit praktischen Experimenten
Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
1226–1277Petrus HispanusKompendium der Logik
1217–1293Heinrich von Gent Wollte gegen Thomas’ Intellektualismus zurück zu Augustinus
1243–1316Aegidius von RomKatalog von 95 Irrlehrenum 1294 Gründung der Hanse
1307 Rütlischwur

Spätscholastik

1266–1308Johannes Duns ScotusGegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft
Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
1265–1321Dante AlighieriEntwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept
ca. 1275/1290–1342/43Marsilius von PaduaStaatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus1328–1589 Haus Valois in Frankreich
1339–1253 Hundertjähriger Krieg
1280–1347Wilhelm von OckhamOckhams Rasiermesser
Beiträge zur Logik und zur Sprachphilosophie
Begriffe sind nicht Abbilder, sondern nur Zeichen (Nominalismus)
Forderte Trennung von Kirche und Staat
um 1328 Erfindung der Sägemühle</
ca. 1285/1289–1328Johann von Jandunaverroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker
um 1300 – nach 1350Nicolaus von AutrecourtKritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre1341 erste Erwähnung eines Kölner Karnevalszuges
1300–1358Johannes BuridanBefasste sich mit der Willensfreiheit
(Buridans Esel)
1348 Gründung der Universität Prag
1348–1350 Pest
1316–1390Albert von SachsenRektor der Wiener Universität1356 Goldene Bulle durch Kaiser Karl IV.
1330–1382Nikolaus von OresmeHielt heliozentrisches Weltbild für möglich1381 englischer Bauernaufstand
1335–1396Marsilius von InghenMitbegründer der Universität Heidelberg1396 Türken besiegen Kreuzfahrer in der Schlacht von Nikopolis
1340–1420Pierre d’AillyLehrte als Skeptiker den Primat des Willens.um 1400 Aufstieg des Hauses Medici

Mittelalterliche Mystik

1090–1153Bernhard von ClairvauxDie eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
1098–1179Hildegard von BingenAllgemeine Lebensregeln und medizinische Texte
1135–1202Joachim von FioreErwartete das jüngste Gericht um 1260
gest. 1206Almarich von BèneGott lebt in allen Kreaturen (Pantheismus)
1232–1316Raimundus LullusAverroist
Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen
1250–1320Dietrich von FreibergErforschte das Prinzip des Regenbogens1309–1377 Papstsitz in Avignon
1260–1328Meister EckhartVernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet
1295–1366Heinrich Seuse
1300–1366Johannes Tauler
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Renaissance und Reformation 1400–1600

Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte. Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus.

Dichter und Künstler

1305–1374Francesco PetrarcaGegner der Scholastik und des Aristotelismus
1313–1375BoccaccioBegründer der italienischen Novelle
1452–1519Leonardo da VinciKünstler, Architekt, Techniker und Anatom
1475–1564MichelangeloHerausragender Maler und Bildhauer
1369–1444Leonardo BruniRepublikanischer Kanzler in Florenz
1396–1459Giannozzo Manetti
ca. 1406–1457Lorenzo Vallaitalienischer Humanist mit epikureischer Orientierung, Rhetoriker
Untersuchung der Freiheit des menschlichen Willens
Für eine positive Bewertung der Lust
1444–1485Rudolf AgricolaSchrieb über die dialektische Denkmethode
1454–1494Angelo PolizianoUnterrichtete in Florenz griechische und lateinische Literatur
1455–1522Johannes ReuchlinHebraist
Trat gegen den Strom für Toleranz gegenüber den Juden ein.
1459–1508Conrad CeltisDichter, Kartograph und Historiograph
1461–1535Ulrich ZasiusVertreter einer humanistischen Jurisprudenz
1466–1536Erasmus von RotterdamKirchenkritischer Augustiner, aber gegen die Kirchenspaltung
Gegner Luthers in der Frage des Freien Willens
Für religiöse Toleranz und Ächtung von Nationalismus und Krieg.
1497–1560Philipp MelanchthonVerband Gedanken der Reformation mit der Philosophie des Aristoteles
1517–1572Petrus RamusWollte eine neue Logik entwickeln
Wurde in der Bartholomäusnacht ermordet
1553–1592Michel de MontaigneBegründer der Essayistik
Humanist und Skeptiker

Philosophen

1355–1450Georgios Gemistos PlethonKam aus Byzanz und übersetzte Platon
Regte bei den Medici die Neubegründung der Akademie an.
1394–1476John FortescueDie Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade
1395–1472/1484Georg von Trapezunt
1401–1464Nikolaus von KuesDie Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft
1403–1472Basilius BessarionByzantiner und Platoniker
Begründete eine bedeutende Bibliothek
1433–1499Marsilio FicinoErster Leiter der neuen Akademie in Florenz
1462–1524Pietro PomponazziWollte Aristoteles ohne Thomismus und Averroismus
Lehnte Unsterblichkeit der Seele ab.
1463–1494Giovanni Pico della MirandolaTrat für die Menschenwürde ein.
Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.
1469–1527Niccolò MachiavelliPolitische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl
1473–1538Agostino Nifoübersetzte die Werke Averroës', vielgelesener Aristoteliker
1478–1535Thomas MorusSchrieb eine Utopie über die beste Verfassung des Gemeinwesens
ohne Privateigentum, mit Bildung für alle und Religionsfreiheit
1506–1582George BuchananVolkssouveränität beinhaltet Widerstandsrecht
1530–1596Jean BodinIm Naturrecht ist alleine das Volk der Souverän
1541–1603Pierre CharonSchrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk
1548–1617Francisco SuárezSpätscholstiker
Vertritt aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des Staatsvertrages
1330–1384John WyclifBestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
1369–1415Jan HusDie Bibel ist die einzige Autorität
Begründete die Bewegung der Hussiten
1483–1556Martin LutherGilt als geistiger Vater der Reformation
Gegen Ablassbriefe, Ämterkauf, Wallfahrten und Kasteiungen
Allein der Glaube, Allein die Schrift, Allein die Gnade
1484–1531Ulrich ZwingliWandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
1499–1560Johannes a LascoAus Polen stammender Reformator Frieslands
1509–1564Johannes CalvinVerfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht

Naturwissenschaftler

1473–1543Nikolaus KopernikusHeliozentrisches Weltbild aufgrund von Beobachtungen
1493–1541ParacelsusKritisierte die herkömmliche Medizin
Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)
1501–1576Gerolamo CardanoErfand als Mediziner und Mathematiker das Kardangelenk
1509–1588Bernardino Telesio
1529–1597Francesco Patrizi
1548–1600Giordano BrunoStarb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
Verkündete die Unendlichkeit des Universums und Gott als Quelle ewigen Wandels
1564–1642Galileo Galilei>Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
1568–1639Tommaso CampanellaUtopie: Der Sonnenstaat
Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
1571–1630Johannes KeplerBestätigte Kopernikus mathematisch
1592–1655Pierre GassendiBestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

Barock und Aufklärung 1600–1800

1596–1650René DescartesSystematischer Zweifel (Cogito ergo sum) löst den Cartesianismus aus
Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend
1623–1662Blaise PascalMathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat
Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben
1632–1677Baruch SpinozaLehre von der unendlichen Substanz (Monismus)
Pantheismus
1646–1716LeibnizMonadenlehre mit Gott als Urmonade
Prästabilierte Harmonie ([[Dualismus (Philosophie)|Dualismus)
Infinitesimalrechnung
1625–1699Arnold GeulincxGott ist „gelegentlich“ jeder Handlung tätig
1638–1715Nicolas MalebrancheDas Zusammenspiel von Leib und Seele wird von Gott hervorgerufen

Andere Philosophen

1557–1638Johannes AlthusiusDer Staat beruht auf einem Gesellschaftsvertrag.
Das Volk ist politisch und religiös autonom.
1575–1624Jakob BöhmeMystik]]er: Gott als Leben, Kraft und Wille
Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.
1583–1645Hugo GrotiusBegründer des Völkerrechts
1611–1677James HarringtonPolitischer Philosoph
Utopie: The commonwealth of Oceana
1668–1744Giambattista VicoGeschichtsphilosoph

Britischer Empirismus

1561–1626Francis BaconWissen ist Macht
Forderte naturwissenschaftliche Forschung
Schrieb die Utopie: Neu Atlantis
1588–1679Thomas HobbesNaturrecht: bellum omnium contra omnes
homo homini lupus est
Lösung: Staat als Gesellschaftsvertrag
1632–1704John LockeDas Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
alle Erkenntnis kommt aus den Sinnen (Sensualismus)
Freiheit, Gleichheit, Person und Eigentum sind höchste Rechtsgüter
Hatte wesentlichen Einfluss auf die amerikanische Verfassung
1685–1753George BerkeleyEmpirist und Idealist
Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi)
Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins
1694–1746Francis HutchesonEmpirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.
1711–1776David HumeEmpirist mit Skepsis
Stellte das Prinzip der Induktion in Frage
Religionskritiker und Ökonom
1723–1790Adam SmithNicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker
sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand.

Weitere britische Aufklärer

1671–1713Lord ShaftsburySchrieb über Freiheit und Moral
Wandte sich gegen Hobbes' Egoismus
1678–1751Lord BolingbrokeBewirtete Voltaire im Exil
1721–1793William Robertson
1723–1816Adam Ferguson
1728–1777Thomas ReidBegründer der schottischen Schule
Common sense-Philosophie als Kritik Humes
1729–1797Edmund BurkeAntiaufklärer
Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.
1737–1794Edward GibbonHistoriker
The History of the Decline and Fall of the Roman Empire

Französische Aufklärer

1647–1706Pierre Baylehugenottischer Frühaufklärer, erforschte den Haleyschen Kometen
forderte Gewissensfreiheit und Toleranz in der Religion
Dictionnaire historique et critique
1689–1755MontesquieuGeschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung
1694–1778VoltaireKritiker des Absolutismus und der Feudalherrschaft
1698–1759MaupertiusEntdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung
1709–1751La MettrieMaterialist und Religionskritiker
Die Seele ist eine Körperfunktion
1712–1778RousseauDer Mensch ist triebbestimmt
Volonté générale (öffentliche Meinung) als Regulativ
1713–1784Denis DiderotBegründer der Enzyklopädie
1715–1771HelvétiusSensualist und Materialist
Arbeitete an der Enzyklopädie mit.
1715–1780CondillacSensualist wie John Locke
Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)
1717–1783d’AlembertMathematiker und Physiker
Wirkte entscheidend an der Enzyklopädie mit.
1723–1789?HolbachMaterialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah.
Arbeitete an der Enzyklopädie.
1735–1820Jean Baptist RobinetSensualist
1743–1794CondorcetLiberaler Enzyklopädist
Legte seinen Adelstitel ab.

Deutsche Aufklärer

1655–1728Christian ThomasiusMitinitiator der dt. Aufklärung

hält als erster Philosoph Vorlesungen in dt. Sprache. ||

1679–1754Christian Wolffrationalistische, in Dtl. im 18. Jhd. vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“
1700–1766Johann Christoph GottschedSchüler Wolffs
Übersetzte das Lexikon von Bayle
1712–1775Christian August CrusiusGegner Wollfs
Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund
1714–1762Alexander Gottlieb BaumgartenBegründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.
1724–1804Immanuel KantVollender der Aufklärung
Kopernikanische Wende in der Erkenntnistheorie
Kategorischer Imperativ
Zum ewigen Frieden
1728–1777Johann Heinrich LambertMathematiker und Erkenntnistheoretiker
Stand mit Kant in regem Briefkontakt.
1729–1781LessingSchriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
Gab wichtige Impulse in der Ästhetik
1729–1786Moses MendelssohnWirkte für die Verbindung der Religionen
Freund Lessings
1736–1805Johannes Nikolaus TetensNähe zu Leibniz und Wolff
1742–1798Christian GarvePopulärphilosoph und Emprist
Anonyme, verstümmelnde Rezension der "Kritik der reinen Vernunft"
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

19. Jahrhundert

1730–1788Johann Georg HamannWandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens
1743–1819Friedrich Heinrich JacobiPhilosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.
1744–1803Johann Gottfried HerderSchüler, Bewunderer und später heftiger Kritiker Kants
Dichter, Humanist, Theologe und Philosoph
Gab wichtige Impulse für die Sprachphilosophie und die philosophische Anthropologie
1759–1805Friedrich SchillerProfessor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen
1765–1841Franz Xaver BaaderVersuchte den Primat des Subjekts zu überwinden.
1772–1829Friedrich SchlegelKultur- und Sprachphilosoph
Begründer der romantischen Schule
1768–1834SchleiermacherGegenspieler Hegels an der Berliner Universität
Bedeutende Impulse für die Hermeneutik
1762–1814FichteAus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.
1775–1854SchellingDas Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.
1770–1831HegelDas Denken bestimmt die Wahrheit der Gegenstände
Natur und Geist sind Manifestationen der sich selbst wissenden Vernunft
Das Werden als Dialektik von These und Antithese
Diese spiegelt sich wider im subjektiven Geist (Naturwissenschaft), im objektven Geist (Ethik und Recht) sowie im absoluten Geist (Kunst, Religion, Philosophie)
Rechtshegelianer
1780-1846Philipp Konrad Marheineke
1781-1861Carl Friedrich Göschel
1786-1869Johannes Schulze
1786-1853Georg Andreas Gabler
1798-1839Eduard Gans
1791-1866Leopold von Henning
1801-1893Karl Ludwig Michelet
1801-1871Ludwig Boumann
1802-1873Heinrich Gustav Hotho
1805-1873Karl Rosenkranz
Linkshegelianer
1808-1874David Friedrich StraußSorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer
1809-1882Bruno Bauer
1802-1880Arnold Ruge
1776–1831Barthold Georg NiebuhrBegründer der Historiografie
1795–1886Leopold von RankeObjektivität historischer Erkenntnisse
1808–1884Johann Gustav DroysenHermeneutik in der Geschichtswissenschaft
1834–1896Heinrich von TreitschkePreußens Glanz und Gloria
Antisemit
1817–1903Theodor MommsenLiberaler Gegner im Antisemitismusstreit
1818–1897Jacob BurckhardtBedeutender Kulturhistoriker
1826–1871Friedrich UeberwegPhilosophiehistoriker und Aristoteliker
1862–1954Friedrich MeineckeBegründer der Ideengeschichte
1866–1952Benedetto CroceSozialhistoriker
1798–1857Auguste ComteVertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv
1748–1832Jeremy BenthamBegründer des Utilitarismus
1806–1873John Stuart MillÖkonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle
Assoziationspsychologie und Induktionstheorie
1825–1895Thomas Henry HuxleyAgnostizismus und Epiphänomenalismus
1820–1903Herbert SpencerEvolutionismus als Anwendung Darwins auf die Gesellschaft
1773–1843Jakob Friedrich FriesWollte Kant mit neueren Psychologischen Erkenntnissen verbinden
1776–1841Johann Friedrich HerbartLogik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
Herausragender Pädagoge
1781–1848Bernard BolzanoBedeutender Logiker
1808–1896Ernst Kapperstmals Philosophie der Technik
1818–1896Emil Heinrich Du Bois-ReymondÜber die Grenzen der Naturerkenntnis (mechanistische Naturerklärung)
ignoramus et ignorabimus
1836–1913Wilhelm SchuppeEinheit von Logik und Erkenntnistheorie
Begründer der Immanenzschule
1837–1885Ernst LaasAllein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.
1838–1916Ernst Machbedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.
1843–1896Richard AvenariusMit Mach Begründer des Empiriokritizismus
1834–1919Ernst HaeckelVerbreitete die Evolutionstheorie
Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich
1817–1881Rudolf Hermann LotzeBekämpfte den Vitalismus
Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die Wertphilosophie
1873–1942Heinrich GomperzSpäter Vertreter des
1804–1872Ludwig FeuerbachAuch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
Religion ist ein anthropologisches Phänomen
1806–1856Max StirnerJeder ist selbst nur sein Eigner
Geist, Freiheit, Werte besitzen keine Realität
1818–1883Karl MarxDas gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein.
Philosophie soll nicht die Welt interpretieren, sondern sie verändern.
1820–1895Friedrich EngelsPhilosophischer Wegbegleiter von Marx
1822–1893Jakob MoleschottEnergie als Naturkreislauf
Populärphilosoph
1824–1899Ludwig BüchnerSensualist und Populärphilosoph

Andere Philosophen

1767–1835Wilhelm von HumboldtHumanist und Bildungspolitiker
Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher
1788–1860Arthur SchopenhauerDie Außenwelt ist Erscheinung
Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der kunst aufgehoben werden
Ethik auf Grundlage des Mitleids
1802–1872Friedrich Adolf TrendelenburgAristoteliker
1813–1855Søren KierkegaardDer Mensch ist nicht zur Transzendenz fähig
Grundkategorien Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
Vollzug der Existenz in den Stufen Ästhetik, Ethik und Religion
1844–1900Friedrich NietzscheStellt das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
Wahrheit beruht auf Mythen, Sprache und Begriffe sind anthromorph
Wahrgenommene Realität hat immer eine subjektive Perspektive
Die überkommene Moral ist ein Zeichen der Schwäche
Nihilismus, Übermensch, ewige Wiederkehr
1814–1908Eduard ZellerBegründer der Erkenntnistheorie als Disziplin
1814–1912Otto LiebmannAuf Kant muss zurückgegangen werden
1824–1907Kuno FischerPhilosophiehistoriker
1828–1878Friedrich Albert Langekritische “Geschichte des Materialismus”
1842–1918Hermann CohenNicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
Begründer der Marburger Schule
1844–1924Alois RiehlKritizismus zur Aktualisierung Kants
1848–1915Wilhelm WindelbandLehre von den allgemeingültigen Werten
Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen
1849–1921Franz Staudingerethischer Marxist
Wegbereiter der Konsumgenossenschaft
1852–1933Hans VaihingerPhilosophie des Als Ob
Begründer der Kant-Studien
1854–1924Paul NatorpBefasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.
1856–1938Rudolf StammlerRechtsphilosophie
1860–1828Karl VorländerGeschichtsphilosoph und Marxist
Kant Biograph und Herausgeber
1863–1936Heinrich RickertWertphilosophie
Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft
1869–1947Jonas CohnSache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
Wertethiker
1869–1955Robert ReiningerPsychophysisches Problem und Wertphilosophie
1875–1915Emil LaskKategorienlehre und Urteilslehre
1874–1945Ernst CassirerGeschichte der Erkenntnistheorie
Philosophie der symbolischen Formen
Anthropologie
1875–1947Richard HönigswaldDas Grundproblem des Gegebenen
Allgemeine Methodenlehre
1877–1942Bruno BauchRezipierte Frege
Vaterländische Position in der NS-Zeit
1878–1946Arthur LiebertWie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?
1798–1854Friedrich Eduard BenekeForderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.
1801–1887Gustav Theodor FechnerWollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.
1832–1920Wilhelm WundtVertrat einen psychophysischen Parallelismus
Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
Arbeiten zur Logik und zur Induktion
1838–1917Franz BrentanoBegründer der Aktpsychologie
Prägte den Begriff der Intentionalität
1842–1906Eduard von HartmannKritischer Realismus
Philosophie des Unbewussten
1848–1936Carl StumpfSchüler Brentanos und Lehrer Husserls
1851–1914Theodor Lipps
1853–1920Alexius MeinongVersuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.
1839–1914Charles S. PeirceHerausragender Mathematiker und Logiker (Abduktion als dritte Schlussweise)
Erkenntnis ist ein Wechsel zwischen Überzeugung und Zweifel
Formulierte den Fallibilismus
Schuf mit seiner Semiotik Grundlagen der Sprachphilosophie
1842–1910William JamesSkeptiker und strikter Empirist
Theorien sind wahr bei brauchbarer Erklärung
1859–1952John DeweyPragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie
1863–1931George Herbert MeadSymbolischer Interaktionismus
Sozialbeheaviorismus
1864–1937F.C.S. Schiller

Lebensphilosophie

1833–1911Wilhelm DiltheyErleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion
1849–1951Henri BergsonErlebte Zeit als Seelenzustand
Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition
1858–1918Georg SimmelWahrheit ist ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich
Sollen ist eine ursprüngliche Kategorie
1867–1941Hans DrieschVertreter des Neovitalismus
1872–1956Ludwig KlagesGegensatz von Leib und Seele
Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft
PeriodePhilosophPhilosophieAllgemeine Geschichte

20. Jahrhundert

Naturwissenschaftler

1858–1947Max PlanckEntdeckte das Wirkungsquantum
Wegbereiter Einsteins
1879–1955Albert EinsteinSeine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
„Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus
1885–1962Niels BohrDas Prinzip der Komplementarität zeigt dass alle Forschung theoriegeladen ist.
1887–1961Erwin SchrödingerDie Wellenmechanik als weitere Grundlage der modernen Physik
Schrödingers Katze und Quantensprung
1900–1958Wolfgang PauliTrug wesentlich zur Quantenmechanik Heisenbergs bei
Briefwechsel mit C.G. Jung zum psychophysischen Problem
1901–1976Werner HeisenbergDie Unbestimmtheitsrelation erschütterte den Determinismus
1912–2007Carl Friedrich von WeizsäckerQuantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
Philosophie der Zeit
1856–1939Sigmund FreudPsychoanalyse: Ich, Es, Über-Ich
1870–1937Alfred AdlerBegründer der Individualpsychologie
1875–1961Carl Gustav JungAnalytische Psychologie
1875–1965Albert SchweitzerLambaréné
Bedeutende moralphilosophische Arbeiten
1879–1963Karl BühlerBedeutender Sprachtheoretiker
Vertreter der Würzburger Schule
1882–1961Percy Williams BridgmanHochdruck-Physiker
Operationalismus
1894–1964Norbert WienerBegründer der Kybernetik

Geschichts- und Kulturkritik

1856–1915Karl LamprechtSah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.
1880–1936Oswald SpenglerUntergang des Abendlandes
Pessimistische Kulturphilosophie
1880–1962Theodor LittKulturphilosoph und Pädagoge
1882–1963Eduard SprangerKnüpfte an die Lebensphilosophie an
1883–1953José Ortega y GassetNähe zur Lebensphilosophie
1889–1975Arnold J. ToynbeeGeschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
Abkehr vom Eurozentrismus
1892–1964Alexandre KoyréWissenschaftsgeschichte
Hegel
1903–1974Joachim RitterPraktische Philosophie als Hermeneutik
Historisches Wörterbuch der Philosophie (Hrsg.)
1920–1996Hans BlumenbergMetaphorologie
*1926Hermann LübbeTranszendentalphilosophie und Geschichte
*1927Robert SpaemannEthik auf christlicher Grundlage
*1928Odo MarquardSkeptische Philosophie der Endlichkeit
1859–1938Edmund HusserlZiel der strengen Wissenschaftlichkeit gegen den Psychologismus
Durch Phänomenologische Reduktion zu den Gegenständen selbst
1870–1941Alexander PfänderMensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit
1883–1917Adolf ReinachPhänomenologie in der Rechtswissenschaft
entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte
1888–1966Hedwig Conrad-MartiusUntersuchte das Problem der Realität
1889–1964Oskar BeckerPhänomenologie der Geometrie
negative Rolle in der NS-Zeit
1891–1942Edith SteinKatholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
Philosophische Begründung der Psychologie
1893–1970Roman IngardenPhänomenologie im Bereich der Kunst
1896–1991Hans Reinerphänomenologisch fundierte Wertethik
1899–1959Alfred Schützphänomenologische Soziologie
1902–1991Ludwig Landgrebephänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte
1903–1991Otto Friedrich BollnowVerband die Phänomenologie mit
Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik
1906–1995Emmanuel LevinasKritik der Ontologie
Widerstand gegen die Totalität
Philosophie zum Anderen
1908–1961Maurice Merleau-PontyPhänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung
1923–2004Heinrich RombachEntwickelte eine Strukturontologie
1832-1917Adolf Lasson
1846-1924Francis Herbert Bradley
1848-1923Bernard Bosanquet
1949-1919Josef Kohler
1854-1924G.J.P.J. Bolland
1855-1916Josiah Royce
1862-1932Georg Lasson
1866-1925John McTaggart Ellis McTaggart
1866-1952Benedetto Croce
1869-1944Léon Brunschvicg
1874-1944Giovanni Gentile
1884-1974Richard Kroner
1884-1964Theodor Haering
1887-1969Hans Freyer
1903-1993Karl Larenz
1907-1968Jean Hyppolite
*1952Pirmin Stekeler-Weithofer
*1960Vittorio Hösle
1854–1923Wilhelm Jerusalempragmatische Wahrheitstheorie
Prinzip der Denkökonomie
Übersetzer von James
1862–1915Oswald KülpeVertreter der Würzburger Schule und der Denkpsychologie
Kantianer
1863–1952George Santayana
1882–1950Nicolai Hartmann>Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus
1888–1967Aloys WenzlVerschiedene Wirklichkeitsschichten
1864–1944Jakob Johann von UexküllSchuf wesentliche Grundlagen in der Biologie
Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt
1874–1928Max SchelerMateriale Wertethik
Wesen des Menschen ist der Geist
1888–1965Erich RothackerKulturanthropologie
problematische Nähe zum Nationalsozialismus
1892–1985Helmuth PlessnerExzentrische Positionalität
anthropologische Gesetze von der natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort
1904–1976Arnold GehlenDer Mensch als Mängelwesen
Kultur und Institutionen als Kompensation
1913–1994Michael LandmannDer Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur
*1928Helmut FahrenbachAnthropologie und Existentialismus
*1943Karl-Siegbert RehbergKnüpft an die Institutionenlehre Gehlens an
1878–1960Paul HäberlinPhilosophie des großen JA
1883–1969Karl JaspersDer Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung
1889–1941Hans LippsExistenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis
1889–1976Martin Heideggerphänomenologische Ontologie – Sein = In-der-Welt-Sein
Existentialien – Freilegung der Sorge – Herausstellen der „Zeitlichkeit“
1888–1974Jean WahlVerband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
Impulsgeber für den französischen Existenzialismus
1890–1965Heinrich BarthErscheinung und Wirklichkeit
1897–1973Karl Löwithstoische und skeptische Philosophie
1902–1968Alexandre KojèveHegel und Heidegger
Lehrer von Sartre u.a.
1902–1991Ernesto GrassiOhnmacht der rationalen Sprache
1903–1993Hans JonasPhilosophie des Organischen
Das Prinzip Verantwortung
1905–1980Jean-Paul SartreDie Existenz geht dem Wesen voraus.
Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt
Die Verantwortung kann man nicht abwälzen.
1913–1960Albert CamusDie Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen
1905–1975Wilhelm WeischedelDer Gott der Philosophen
Kritik an Skeptizismus und Nihilismus
1855–1936Ferdinand TönniesGemeinschaft und Gesellschaft
Voluntarismus
1864–1920Max WeberWerturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
Gesinnungs- und Verantwortungsethik
1893–1947Karl MannheimKrisenerscheinungen in der Massendemokratie
1897–1990Norbert EliasÜber den Prozess der Zivilisation
Von der Entstehung der Werte
Menschenwissenschaften
1900–1980Erich FrommDie Kunst des Liebens
Sozialkritiker
1925–1986Michel de Certeau>„Die Kunst des Handels
Soziologie des Alltagslebens
1927–1998Niklas LuhmannBegründer der soziologischen Systemtheorie
Variante des radikalen Konstruktivismus
Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme
*1934Oskar NegtGrundlagen der Gewerkschaften
1882–1936Moritz SchlickPhysiker und Wissenschaftstheoretiker
Begründer des Wiener Kreises
1879–1934Hans Hahn
1880–1975Victor Kraft
1882–1945Otto NeurathMitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
Methode der Bildpädagogik
1884–1966Philipp Frank
1891–1970Rudolf CarnapLogische Analyse der Wissenschaftssprache
Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion
1891–1953Hans ReichenbachWahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.
1895–1945Felix Kaufmann
1896–1959Friedrich WaismannArbeiten zur Logik und Sprachphilosophie
1902–1988Herbert Feigl
1902–1985Karl Menger
1905–1997Carl Gustav Hempel>Hempel-Oppenheim–Schema
Eine Erklärung ist gegeben, wenn bestimmte Adäquatheitsbedingungen erfüllt sind.
1906–1978Kurt GödelGödelscher Unvollständigkeitssatz
axiomatische Theorie kann nicht ihre Widerspruchsfreiheit beweisen
1910–1989Alfred Jules AyerSprache, Wahrheit und Logik
Britischer Vertreter des Wiener Kreises
1916–2003Georg Henrik von WrightEntwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises
1848–1925Gottlob FregeBegriffsschrift (Sinn und Bedeutung)
Grundlagen der neueren Logik
1861–1947Alfred North WhiteheadPrincipia Mathematica“ mit Russell
Metaphysik zu Prozess und Realität
1872–1970Bertrand RussellRückführung der Mathematik auf die Logik
Paradoxon der Mengenlehre
sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)
1873–1958George Edward MooreNaturalistischer Fehlschluss
Analytische Methode zur Begründung des Common Sense
1887–1971Charles Dunbar BroadEmergenztheorie
1889–1951Ludwig WittgensteinSprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung
Sprachspiele und Sprachfamilien
1889-1957Charles Kay OgdenEntwickelte unter Bezugnahme auf Peirce das semiotische Dreieck
1900–1976Gilbert RyleMythos vom Mensch in der Maschine
Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext
1902-1995Joseph Maria BocheńskiLogiker, Vertreter des Platonismus
1903-1930Frank Plumpton RamseyLogiker und Freund Wittgensteins
Redundanztheorie der Wahrheit
1903-1995Alonzo ChurchBegründer der theoretischen informatik
Platonist im Universalienstreit
1908–2000Willard Van Orman QuineEine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
sprachphilosophischer Holismus
1911–1960John Langshaw AustinSprechakttheorie
Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung
1912–1989Wilfrid SellarsMythos des Gegebenen
1913-1988Paul GriceUntersuchte die Sprecherbedeutung
führte die Begriffe Implikatur und Kooperationsprinzip in die Sprachphilosophie ein.
*1916Peter Geachentwickelte einen „analytischen Thomismus“
1917–2003Donald DavidsonBedeutungstheorie
1919–2002Richard Mervyn HareMoralsprache ist vor allem präskriptiv
1919–2001Elizabeth AnscombeFrühe feministische Philosophin
Mitherausgeberin von Wittgenstein
1919–2006Peter Strawsonraumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
*1925Michael DummettGrenzen der Theorie der Bedeutung
*1930Ernst TugendhatSprachphilosophie und Philosophie des Selbst
Ethik und Anthropologie
1930-1971Richard MontagueEntwickelte eine formale Semantik
*1931Keith DonnellanKritiker von Putnam und Strawson zum Thema Kennzeichnung
*1932Franz von KutscheraOntologischer Dualismus
*1932John SearleWeiterentwicklung der Sprechakttheorie
Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers
*1932Fred DretskeAnalyse des Informationsbegriffs
im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes
*1933David Kaplan
*1940Saul Aaron Kripkesprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren
1941–2001David LewisBeiträge zur Spieltheorie
Philosophie des Geistes
*1941Eike von SavignyWittgensteinerianer
*1946Scott SoamesVertreter des sprachphilosophischen Externalismus
*1946Tyler Burgeals Sprachphilosoph Externalist, Kritiker des Physikalismus
1858–1932Giuseppe PeanoPeano-Axiome
Latein als Plansprache ohne Beugung
1862–1943David HilbertBegriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik
1878–1956Jan ŁukasiewiczFormulierte eine viel diskutierte Wahrheitstheorie
Bestätigung auf der Ebene einer Metasprache
1901–1983Alfred Tarski
1902–1994Karl PopperSicheres Wissen ist nicht möglich
Wissenschaftliche Aussagen müssen falsifizierbar sein
Hypothesen sind umso besser, je besser sie getestet wurden
Forderung einer offenen Gesellschaft, die sich nach Versuch und Irrtum entwickelt
1881–1973Hans KelsenKonsequenter Rechtspositivist
Nähe zu Kant
1919–2003Ernst TopitschKritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper
*1921Hans AlbertSozialphilosoph – Positivismusstreit
Münchhausen-Trilemma
*1939Hubert Kiesewetter
*1940Alan Musgrave
*1942David Miller
1869–1966Friedrich Wilhelm FoersterMoralphilosoph
Kriegsgegner – NS-Gegner
1888–1985Carl Schmittantiliberaler Gegner des Pluralismus
dachte in der Tradition von Hobbes und Macchiavelli
stand dem Nationalsozialismus nahe
1899–1973Leo StraussNeokonservatismus
1901–1985Eric VoegelinStaatstheorie
1902–1992Günther AndersPazifist und Atomgegener
warnte vor der Zerstörung der Humanität
1906–1975Hannah ArendtGeliebte Heideggers
analysierte den Totalitarismus
schrieb über die „Banalität des Bösen“ im Denken Eichmanns
1909–1997Isaiah BerlinNegative und Positive Freiheit
1921–2002John RawlsHerausragender politischer Philosoph des 20. Jahrhunderts
mit den Werken Theorie der Gerechtigkeit und Politischer Liberalismus vertrat er einen egalitären Liberalismus
1932-2003Ernst VollrathTheorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)
1938–2002Robert NozickLibertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls
*1929Amitai EtzioniDie aktive Gesellschaft
*1929Alasdair MacIntyrewill an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen
*1931Charles Taylor“westliche Identität”
*1935Michael WalzerSphären der Gerechtigkeit
*1953Michael Sandelkritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls
*1939Benjamin R. Barberfordert eine partizipatorische Demokratie
1873–1937Max AdlerAustromarxismus
1891–1937Antonio GramsciPrägte den Begriff der Zivilgesellschaft
1885–1971Georg Lukácsentwarf den Gedanken einer „demokratischen Diktatur des Proletariats
Ästhetiker
1892–1940Walter Benjaminverknüpfte Kunst- und Kulturkritik mit dem historischen Materialismus
1885–1975Ernst BlochDas Prinzip Hoffnung
1895–1973Max Horkheimergrundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“
1898–1979Herbert Marcuse
1899–1990Alfred Sohn-RethelMaterialistische Erkenntnistheorie
Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches
1907–1995Leo Koflereigenständige Kritische Theorie
1903–1969Theodor W. Adorno
*1929Jürgen HabermasErkenntnis und Interesse
Theorie des kommunikativen Handelns
*1931Alfred Schmidt
1934–2004Peter Bulthaup
*1943Costanzo PreveAntiliberalismus
*1949Axel HonnethTheorie der Anerkennung

Jüdische Philosophie

1878–1965Martin BuberPhilosophie des Du
Philosophie des Dialogs
1886–1929Franz RosenzweigInterreligiöser Dialog
1897–1982Gershom Scholem
1923–1987Jacob TaubesApokalyptik und Gnosis
1853-1924Clemens Baeumkerkatholischer Philosophiehistoriker
1875-1949Martin GrabmannGeschichte der mittelalterlichen Philosophie
1878–1944Joseph Maréchal französischer Neuthomist
1881–1955Pierre Teilhard de ChardinLeben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
Omegapunkt
1882-1973Jacques MaritainNeuthomist, Christlicher Humanismus
Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte
1884–1940Peter WustChristliche Dialog- und Existenzphilosophie
1884-1978Étienne GilsonNeuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter
1885–1965Romano GuardiniExistentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens
1886–1965Paul TillichReligiöser Sozialist
Nähe zur Kritischen Theorie
1886–1968Karl BarthDialektische Theologie
Bekennende Kirche
1884–1976Rudolf BultmannEntmythologisierung der Schrift
Existenzialontologie
1891–1982Alois DempfNeuthomist
1889-1972Erich PrzywaraJesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen
1903–1992Johannes Baptist LotzNeuthomist
Existenzialismus
1904–1997Josef PieperNeuthomist
Philosophische Anthropologie
1929-2005Béla WeissmahrBegründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion
1903–1997John Carew EcclesHirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus
1916–1999Roderick ChisholmPrimat des Intentionalen
apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit
*1929Harry FrankfurtAnalyse des Freiheitsbegriffs
*1933Joseph LevineArgument der Erklärungslücke
*1933Ruth Millikannaturalistische Erklärung der Intentionalität
*1934Jaegwon KimBegriff der Supervenienz
*1935Jerry FodorLanguage of Thought (Sprache des Denkens)
*1937Thomas NagelAntireduktionismus
Radikaler Realismus
*1942Daniel DennettEliminativer Materialismus
*1942Ned BlockKritik des Funktionalismus
*1942Paul ChurchlandEliminativer Materialismus
*1944Peter Bieri„Das Handwerk der Freiheit“
Bieri-Trilemma
*1945Ansgar BeckermannPhysikalismus
*1956Michael PauenVertreter der Identitätstheorie
*1958Thomas MetzingerTheorie der Selbstmodelle
*1966David ChalmersEigenschaftsdualismus
Kontroverse Position zu Dennett

Andere Philosophen

1861–1925Rudolf SteinerAnthroposophie
1878–1949Gustav RadbruchKantische Rechtsphilosophie
Radbruchsche Formel: Positives Recht wird bei (extremer) Ungerechtigkeit ungültig,
1895–1985Susanne K. LangerSymbolische Logik, Symbolphilosophie
1900–2002Hans-Georg GadamerHermeneutik
1907-1992H. L. A. HartRechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus
1913–2004Hermann KringsTranszendentalphilosoph
1917–1981John Leslie Mackieantimetaphysische Moralphilosophie
1920–1991Vilém FlusserNeue Medien als Chance
Ausgang bei Heidegger
*1922Karl-Otto ApelTransformation der Transzendentalphilosophie
Diskursphilosophie
1926–2006Clifford GeertzClifford Geertz
*1927Dieter HenrichUntersuchungen über das Selbstbewusstsein
Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants
*1931Ronald DworkinRechtsphilosoph
egalitäre Gerechtigkeitstheorie
*1932Paul VirilioMedienkritiker
Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)
*1936Herbert SchnädelbachDiskurspluralität und methodischer Rationalismus
*1943Otfried HöffeKantianer, Rechts- und Staatsphilosophie
*1945Robert AlexyAnwendung der Diskurstheorie auf den Bereich des Rechts
*1946Peter SingerBegriff der Person als Problem der Ethik
Euthanasie und Abtreibung?
1896-1961Ludwik FleckEinfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien
1922–1996Thomas Samuel KuhnThe Structure of Scientific Revolutions – Paradigmenwechsel
1922–1974Imre LakatosVerband die Theorie Poppers mit Kuhn
*1923Adolf GrünbaumWissenschaftstheorie der Physik
1923–1991Wolfgang StegmüllerWissenschaftstheoretischer Strukturalismus
1924–1994Paul Feyerabendanything goes
Erkenntnistheoretischer Anarchismus
*1936Jürgen Mittelstraß
*1941Bas van FraassenKonstruktiver Empirismus
*1946Paul Hoyningen-Huene
1896-1961Ludwik FleckEinfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien
1924-1967Norwood Russell Hansonempiristischer Holismus

Methodischer Konstruktivismus

1881–1954Hugo DinglerIdeengeber – Schöpfer der Protophysik
pragmatische Erkenntnistheorie
problematische Rolle in der NS-Zeit
1915–1994Paul LorenzenLogische Propädeutik, Orthosprache, Dialogische Logik
Protophysik
1905–1976Wilhelm KamlahSprach- und Wissenschaftskritik
Philosophische Anthropologie
*1932Kuno LorenzDialogische Anthropologie
*1935Friedrich KambartelPraktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie
*1942Peter JanichProtophysik von Raum, Zeit und Materie
Methodischer Kulturalismus
*1944Carl Friedrich GethmannArgumentationstheorie, Technologiefolgenabschätzung
*1964Dirk HartmannWissenschaftstheorie der Psychologie
1857–1913Ferdinand de SaussureSprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde
*1908Claude Lévi-StraussEthnologe und Anthropologe
Setzte als erster den Strukturalismus ein.
1901–1981Jacques LacanPsychoanalytiker
Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen
1902–1976Émile BenvenisteKategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.
1913–2005Paul RicœurPhänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
Geschichtsphilosophie
1915–1980Roland BarthesKritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
1918–1990Louis AlthusserInterpretierte Marx strukturalistisch
1926–1984Michel FoucaultKritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus

Diskursanalyse als Archäologie des Wissens ||

1930–2004Jacques DerridaBegriff der différance als Grundbegriff der Dekonstruktion
1917-2003Leslie FiedlerFührte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein
1925–1995Gilles DeleuzeDie Welt als ein Nexus von Virtualitäten
1924–1998Jean-François LyotardKommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse
1929–2007Jean BaudrillardAntimedientheorie
Verführung des Konsumenten
1933-2004Susan Sontaggesellschaftskritische Kunstphilosophin
*1937André GlucksmannDiskurs über den Krieg
*1942Giorgio AgambenDurch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören
*1952Francis FukuyamaDas Ende der Geschichte

Neopragmatismus

1906–1998Nelson GoodmanSymboltheorie
Weisen der Welterzeugung
1931–2007Richard RortyDer Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen
*1950Robert BrandomSprachpragmatiker, Inferenztheorie
*1926Hilary PutnamPhilosophie des Geistes: Die Welt ist nicht nur im Kopf
Gedankenspiel vom Gehirn im Tank
*1942John McDowellZweite Natur
Undogmatischer Empirismus
*1928Nicholas Reschermethodischer Pragmatismus
1908-1986Simone de BeauvoirDas andere Geschlecht, Existentialismus
*1925Sandra HardingFeministische Wissenschaftstheorie
*1930Luce IrigarayPsychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)
*1941Julia KristevaPoststrukturalistin
*1944Donna HarawayNaturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust
*1956Judith Butlerdekonstruktivistischer Feminismus

Literatur

  • Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. 2 Bde., Herder, 14. Aufl. Freiburg i.Br. 1991, ISBN 3-451-22408-9
  • Wolfgang Röd: Geschichte der Philosophie. 14 Bde., Beck, München 1986-2004
  • Franz Schupp: Geschichte der Philosophie im Überblick, 3 Bde., Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1704-X