„Wikipedia:Meinungsbilder/Generisches Maskulinum und Gendering in der WP“ – Versionsunterschied

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→‎CONTRA: Befürwortung verschiedener Personenreferenzen (Studenten, Studierende, Studenten und Studentinnen): Konjunktiv entfernt, wie bei den PRO-Argumenten und sprachlich leicht überarbeitet
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Die Ersatzformulierung
Die Ersatzformulierung
* muss im [http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Studierende Duden] als Begriff aufgeführt sein
* muss im [http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Studierende Duden] als Begriff aufgeführt sein
* den gleichen Häufigkeitswert im Duden aufweisen wie das Ausgangswort (dort gibt es 5 Klassen, Studenten und Studierende haben den gleichen)
* maximal einen Häufigkeitswert im Duden vom Ausgangswort entfernt sein (dort gibt es 5 Klassen, Studenten und Studierende haben den gleichen)
* Nur 3-4 Häufigkeitsklassen ([http://wortschatz.uni-leipzig.de Uni Leipzig]) unter dem Ausgangswort liegen (Studenten =9, Studierende = 12)
* Nur 3-4 Häufigkeitsklassen ([http://wortschatz.uni-leipzig.de Uni Leipzig]) unter dem Ausgangswort liegen (Studenten =9, Studierende = 12)
* [https://books.google.com/ngrams/graph?content=Studenten%2CStudierende&year_start=1990&year_end=2009&corpus=20&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2CStudenten%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2CStudierende%3B%2Cc0 Ngram-Viewer:] Nicht weniger als 1/4 des Ausgangswertes aufweisen <ref>Hier sieht man sehr gut, dass sich im Zeitraum von 1990-2008 ein Sprachwandel vollzogen hat und das Wort "Studierende" an Bedeutung gewinnt. </ref>
* [https://books.google.com/ngrams/graph?content=Studenten%2CStudierende&year_start=1990&year_end=2009&corpus=20&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2CStudenten%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2CStudierende%3B%2Cc0 Ngram-Viewer:] Nicht weniger als 1/4 des Ausgangswertes aufweisen <ref>Hier sieht man sehr gut, dass sich im Zeitraum von 1990-2008 ein Sprachwandel vollzogen hat und das Wort "Studierende" an Bedeutung gewinnt. </ref>

Version vom 22. Januar 2014, 15:44 Uhr

Dieses Meinungsbild befindet sich noch in Vorbereitung, bitte noch nicht abstimmen. Diskussionen zum Thema sind auf der Diskussionsseite erwünscht. Sei mutig und beteilige dich an der Ausarbeitung.

(22.1.2014: ACHTUNG: Bitte keine Änderungen mehr am Kernbereich des MB! Edits nur noch im Contra- und Kritik-Bereich!)

Ausgehend von der kontroversen Diskussion über die Verwendung der Begriffe "Studenten" vs. "Studierende" beim Artikel Universität Hamburg soll in diesem Meinungsbild (MB) geklärt werden, welche Formen der Personenreferenzen in Wikipedia zu verwenden sind. Dabei geht es auch um den Themenkomplex der sog. "geschlechtergerechten Sprache" und die Kritik am Generischen Maskulinum. Des weiteren geht es um die Frage, in welchem Umfang Ersatzformen für Generische Maskulina zu verwenden sind oder nicht. [1] [2]

Initiatoren und Unterstützer

Initiatoren
Unterstützer

Die Unterstützer sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Meinungsbild nur startet, wenn es zur Abstimmung geeignet ist. Bitte trage dich deshalb erst ein, wenn das Meinungsbild startbereit und auch grundsätzlich sinnvoll ist. Solltest du das Meinungsbild unterstützen wollen, es aber noch unfertig vorfinden, beteilige dich stattdessen an der Fertigstellung, bevor du dich einträgst. Falls du feststellen solltest, dass du dich bereits vor Ausformulierung des Meinungsbildes eingetragen hast, solltest du deinen Eintrag hier zurückziehen. Nach Start des Meinungsbildes ändern Ein- oder Austragungen nichts mehr an der Gültigkeit des Meinungsbildes. Die Unterstützung ist unabhängig von der Befürwortung oder Ablehnung der Fragen im inhaltlichen Teil des Meinungsbildes. (mind. 10 stimmberechtigte Unterstützer erforderlich; Unterstützer-Stimmberechtigung überprüfen)

  1. --peter schmelzle · disk · art · pics · lit · @ 01:14, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  2. --Tommes  06:13, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  3. --Benutzer:Dr. Brahmavihara 06:30, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  4. --Axl0506 (Diskussion) 09:37, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  5. --Rxdl Disk 13:25, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
    --Alupus (Diskussion) 07:45, 16. Jan. 2014 (CET) Unterstützung ausgesetzt, da sich deutlich an Hand der Edits auf Vor- und Rückseite dieses Entwurfs und den Begleitedits etwa auf VM abzeichnet, dass ein Teil derjenigen User und Userinnen, die den zur Abstimmung zu bringenden Vorschlag ablehnen, nicht gewillt sind, es zu akzeptieren, falls sich eine Mehrheit in der Community sich gegen ihre Aufassung ausspricht. In einem Team, in dem einzelne Teammitglieder nicht gewillt sind, den Mehrheitswillen des Teams umzusetzen, bringen Abstimmprozesse aber nichts, hier sind zunächst andere Maßnahmen, z. B. die vom Kollegen Schlesinger hier angedachten, erforderlich oder aber ganz von der Idee der Schwarmintelligenz / dem Gedanken eines Autorenkollektivs bzw. -teams Abstand zu nehmen. --Alupus (Diskussion) 09:02, 20. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  6. --Freud DISK Konservativ 08:12, 16. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  7. --Krokofant (Diskussion) 13:44, 16. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
    (--Hermine Tuzzi (Diskussion) 18:28, 16. Jan. 2014 (CET)) Setze meine Unterstützung vorläufig aus, bis sich beide Seiten über das Meinungsbild einig sind; so, wie es jetzt ist, gibt es offenbar keinen Konsens und kann das MB folglich noch nicht starten. Da ich keinen Urlaub habe, vermag ich der Diskussion nicht angemessen zu folgen und noch viel weniger auf Diskussionsbeiträge, wo und wann es gut wäre, zu reagieren. Wenn ich bemerke, daß eine Einigung erfolgt ist, trage ich mich wieder ein. --Hermine Tuzzi (Diskussion) 13:23, 17. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  8. Serten DiskTebbiskala : Admintest 08:12, 19. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  9. --Alberto568 (Diskussion) 23:04, 19. Jan. 2014 (CET) Wenns' dem Projektfrieden dient...[Beantworten]
  10. --Minihaa (Diskussion) 19:13, 21. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

Hintergrund

Ziel dieses Meinungsbildes ist es, eine Art Präzedenzfall zu schaffen, um das schwierige Thema "Gendern oder nicht" – das großes Potenzial für Edit-Wars birgt – verbindlich aus der Welt zu schaffen.[3] Argumente pro und contra generisches Maskulinum oder Kombination wurden hierzu bereits an verschiedenen Stellen, so z.B. in der Diskussion:Universität Hamburg oder Wikipedia Diskussion:Sperrprüfung/Archiv/2013#Sprachhoheit zusammengetragen. In den Diskussionen ging es um die beiden Pluralformen Studenten und Studierende und die Frage, welcher Begriff verwendet werden solle. In diesem Meinungsbild soll diese Diskussion ausgedehnt und allgemein die Frage nach Angemessenheit und Verbindlichkeit des sog. Generischen Maskulinums in der WP gestellt werden. Der Anschaulichkeit halber werden wir die beiden Begriffe "Studenten/Studierende" in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen.

Will man im Deutschen eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von Menschen bezeichnen, die ein Studium absolviert, so können die Begriffe "Studenten" oder "Studierende" verwendet werden. Beide Wörter bezeichnen sowohl weibliche als auch männliche Personen. Formal liegt bei "Studenten" ein generisches Maskulinum vor, also eine Wortform mit maskulinem "Genus" (grammatisches Geschlecht) und unbestimmtem biologischen Geschlecht ("Sexus"). Die von einem Partizip abgeleitete Form "Studierende" ist vor einigen Jahren "als geschlechtsneutrale Bezeichnung oder als Ausweichform für die Doppelnennung Studentinnen und Studenten"[4] aufgetreten und mittlerweile – vor allem an Hochschulen – im Sprachgebrauch etabliert. Die Beidnennung „Studentinnen und Studenten“ ist eine Möglichkeit, beide Geschlechter explizit zu nennen ohne das Wort „Studierende“ bemühen zu müssen. [5][6]

PRO: Befürwortung des generischen Maskulinums (Studenten) + etablierter Partizipialformen (Studierende)

Zur Sprache in der Wikipedia

  • Die Sprache der Wikipedia sollte die aktuelle Sprachwirklichkeit abbilden. Sie darf einen Sprachwandel weder vorwegnehmen noch vorantreiben. Wikipedia ist kein Instrument für einen gezielt herbeigeführten Sprachwandel. Die Zulasssung von Alternativformulierungen der "gendergerechten" Sprache könnte die Instrumentalisierung der Enzyklopädie WP für sprachpolitische Zwecke ermöglichen. So wie die Wikipedia kein Ort der Theoriefindung ist, so ist sie auch kein Ort für "Sprachfindung". Überdies ist Wikipedia eine Enzyklopädie und kein staatliches Verlautbarungsorgan.
  • Die Gegenseite nimmt eine liberale Position für sich in Anspruch. Liberal bedeutet hier die Freiheit, künftig die WP im Sinne der sogenannten "gendersensiblen Sprache" umzugestalten. Wer dem Vorschlag der Anything-Goes-Befürworter zustimmt, kann erwarten, dass Formulierungen wie "Ärzte und Ärztinnen", "Schüler und Schülerinnen" und "Polizisten und Polizistinnen" aber auch "Lehrende" (statt Lehrer) und "Lernende" (statt Schüler) oder "Dozierende" (statt Dozenten) in die WP Einzug halten.
  • Sogenannte "Splitting-Formen" wie "Polizisten und Polizistinnen" oder "Linguisten und Linguistinnen" sind in einer Enzyklopädie fehl am Platz. Sie enthalten im Vergleich zum generischen Maskulinum "Polizisten" oder "Linguisten" keinerlei semantischen Mehrgewinn und blähen Texte in unnötiger Weise auf. Dies widerspricht dem enzyklopädischen Stilideal einer verknappten Darstellung. Textbeispiel: "Richter und Richterinnen müssen den Verteidigern und Verteidigerinnen des Angeklagten und der Angeklagten Gelegenheit geben, Zeugen und Zeuginnen zu benennen". Es ist erwiesen und auch offensichtlich, dass die Verständlichkeit von Texten durch konsequentes Splitting leiden kann.
  • Werden Splitting-Formen in Zukunft verstärkt verwendet, so besteht die Möglichkeit, dass das generische Maskulinum im allgemeinen Sprachempfinden immer weniger als generisch (also geschlechtsunspezifisch) verstanden wird, da eine Form wie "Studenten" im Kontext von "Studentinnen und Studentin" geschlechtsspezifisch verwendet wird. Zudem kann es durch den Einfluss inflationär gebrauchter Doppeltnennungen (Schüler und Schülerinnen) zu falschen Bildungen wie "Mitgliederinnen und Mitglieder" kommen.
  • In den WP-Richlinien für Korrektoren heißt es: Stilistische Änderungen sollten aus der Beschäftigung mit dem jeweiligen Artikel resultieren und zu einer eindeutigen sprachlichen Verbesserung führen. Nicht erwünscht ist insbesondere das massenhafte Ersetzen zulässiger Wendungen durch eigene Präferenzen quer über den Artikelbestand. Das generische Maskulinum ist eine solche "zulässige Wendung". Inakzeptabel ist die Komplettersetzung von "Studierende" durch "Studenten", aber auch die Komplettersetzung von "Studenten" durch "Studierende". In diesem Falle sollen beiden Wörter verwendet werden.

Ist das generische Maskulinum diskriminierend?

Das generische Maskulinum Studenten wird von manchen als ‚diskriminierend und sexistisch‘ angesehen, da Frauen beim generischen Maskulinum Studenten lediglich ‚mitgemeint‘ und damit unter eine männliche Form subsumiert würden. Der Ausdruck Studenten sei, wenn er sich auf eine Gruppe von Studentinnen und Studenten beziehe, daher diskriminierend, so wie das generische Maskulinum generell Frauen diskriminiere, da es sie ‚unsichtbar‘ mache. Hierzu meinen die Befürworter des generischen Maskulinums:

  • Das generische Maskulinum sei nicht diskriminierend, es sei geschlechtsneutral. Es verwende lediglich ein maskulines Genus – sei jedoch in Bezug auf den Sexus (biologisches Geschlecht) indifferent. Eine Diskriminierung liege nicht vor, da eine Gleichsetzung von Genus und Sexus aus sprachtheoretischer Sicht nicht zulässig sei.[7]
  • Der gedankliche Einschluss von Frauen erfolge beim generischen Maskulinum so selbstverständlich und automatisch, dass von einer durch Sprache generierten oder gar perpetuierten Diskriminierung oder Nachordnung von Frauen nicht die Rede sein könne.
  • Wer lediglich behaupte, er werde diskriminiert, müsse nicht zwangsläufig auch faktisch diskriminiert sein. Das generische Maskulinum Studenten sorge bei einigen lediglich für ‚gefühlte Diskriminierung‘, sei aber kein Ausdruck ‚faktischer Diskriminierung‘.
  • Es werde bemängelt, mit der Form Studenten seien Frauen lediglich ‚mitgemeint‘ – sie seien daher gleichsam ‚unsichtbar‘. Hier sei einerseits einzuwenden, dass auch Männer in der Pluralform Studenten lediglich mitgemeint sind. Außerdem könne als gesichert gelten, dass eine Form wie Studierende die Frauen nicht ‚sichtbarer‘ mache als die Form Studenten.
  • Im Rahmen der Forschungen der feministischen Linguistik und der Psycholinguistik wurden Studien durchgeführt mit dem Ziel, die geringere ‚mentale Repräsentanz‘ von Frauen in Texten mit Generischem Maskulinum nachzuweisen. Ein wissenschaftlich haltbarer Nachweis der These von der ‚Unsichtbarkeit der Frau‘ bzw. der sprachlich erzeugten Überrepräsentanz des Mannes sei bis heute nicht erfolgt, die vorliegenden Studien entsprächen nicht wissenschaftlichen Standards (insbesondere: Mangel einer ausreichenden Anzahl von Befragten und deren Repräsentativität).[8]
  • Das generische Maskulinum ist ein über Jahrhunderte gewachsener Bestandteil des Deutschen mit vielen, sprachökonomischen, sprachlogischen und stilistischen Vorteilen. Mit dem Verzicht auf seine Verwendung würde die deutsche Sprache an Ausdrucksvielfalt verlieren.
  • Ob ein generisches oder spezifisches Maskulinum vorliege, sei stets leicht dem Textzusammenhang zu entnehmen; Sätze, die belegen sollen, dass die Geschlechterzuordnung bei dieser Variante uneindeutig ist, seien konstruierte Beispiele: einerseits stünden Sätze in Enzyklopädieartikeln nicht für sich, sondern stets in einen Kontext eingebettet, anderseits zeige ein uneindeutiger Satz zwar einen Mangel in der Formulierung auf, der jedoch nicht per se auf das generische Maskulinum zurückzuführen sei: so kann man etwa den Satz: 1918 wurden 3000 Studenten zum Studium an der Yale University zugelassen dort, wo es auf das Geschlecht der Studenten ankommt, auch unter Verwendung des generischen Maskulinums leicht eindeutig formulieren, etwa: 1918 wurden an der Yale University 3000 Männer zum Studium zugelassen. Oder auch: 1918 wurden an der Yale University 3000 Studenten immatrikuliert, darunter erstmals auch 61 Frauen.

"Geschlechtergerechte Sprache"

  • Die von der Gegenseite für sich reklamierte Liberalität ist üblicherweise kein Merkmal der Vertreter einer "geschlechtergerechten Sprache". Diese lassen den Gebrauch des Generischen Maskulinums in der Regel schlicht verbieten. Eine strikt antiliberale Haltung dem Generischen Maskulinum gegenüber vertritt etwa der aktuelle Leitfaden der Uni Köln "ÜberzeuGENDERe Sprache" aus dem Jahr 2013. Dort heißt es: "Der ausschließliche Gebrauch der männlichen Form und das praktisch gedachte, aber wirkungslose „Mitmeinen“ von Frauen sind also gesetzlich verboten." Auch der Schweizer "Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren" bezeichnet das Generische Maskulinum pauschal als nicht "geschlechtergerecht", wobei die üblichen Argumente der feministischen Linguistik angeführt werden." Wie weit die extremen sprachpolitischen Ambitionen der Befürworter von Gender-Formulierungen gehen, zeigte sich im Jahr 2013 an der Uni Leipzig, wo das generische Feminimum eingeführt wurde: Männliche "Professoren" werden dort seit kurzem unter dem Begriff "Profesorinnen" subsummiert. Quelle.

CONTRA: Befürwortung verschiedener Personenreferenzen (Studenten, Studierende, Studenten und Studentinnen)

Erklärung: Die Ablehnung des eingebrachten Vorschlags hat logischerweise zur Folge, dass alles so bleibt, wie es ist. Sie führt nicht zur Etablierung „geschlechtergerechter Sprache“ in der Wikipedia - wie von den Initiatoren behauptet - da die Contra-Seite keinen eigenen Vorschlag eingebracht hat. (Wir wurden von den Initatoren des MBs daran gehindert, das Wort "Status quo" in der Überschrift der Contra-Argumente zu verwenden.)

Die Befürworter der Kombination verschiedener Personenreferenzen (Status quo) sind der Auffassung, dass in der Wikipedia weiterhin erlaubt sein solle, neben dem generischen Maskulinum „Studenten“ auch die Ausdrücke „Studierende“ und „Studentinnen und Studenten“ im Fließtext von Artikeln zu verwenden. Das generische Maskulinum dürfe nicht verbindlich gemacht werden. Als Argumente werden genannt:

Beschränkung der Sprachvielfalt
  • Das proklamierte Ziel der Initiatoren des Meinungsbildes, für den "Erhalt von Sprachvielfalt" einzutreten, wird durch das geplante grundsätzliche Verbot von Alternativen zum generischen Maskulinums ad absurdum geführt.
  • Die Wikipedia soll die Sprache abbilden und nicht versuchen, sie zu beeinflussen. Es ist eine Tatsache, dass neben „Studenten“ auch andere Ausdrücke wie „Studierende“ oder „Studenten und Studentinnen“ verwendet werden, und zwar nicht nur an Universitäten und im Wissenschaftsbetrieb, sondern auch in der Alltagssprache. Zum Beispiel ist das Wort „Studierende“ mindestens 400 Jahre alt, siehe Johann Cambilhon (1610).[9]
  • Ob man Menschen die Möglichkeit geben sollte, zwischen mehreren Alternativen zu wählen - darüber können Philosophen nachdenken. Aber man stelle sich den Diskussionsbedarf einiger User vor, die keine Lust haben, sich Wörter verbieten und sich sprachlich erziehen zu lassen, insbesondere wenn die Wörter überall sonst im deutschen Sprachraum akzeptiert und geläufig sind. Der Diskussionsbedarf solcher Menschen (und der Lachbedarf der Medien: Schlagzeile „Wikipedias Liste der verbotenen Wörter“) wäre wahrlich groß.
  • In den Medien und in der Wissenschaft wird seit Jahren der niedrige Frauenanteil in Wikipedia und die daraus resultierenden Folgen für die Artikelinhalte thematisiert (vgl. Frauen in der Wikipedia und Gender Gap‬). Die Festlegung des generischen Maskulinums als einzige Möglichkeit kann die Kritik an der Wikipedia weiter verstärken und ihrem Ansehen weiter schaden.
Bedeutung des Erhalts vielfältiger Personenreferenzen
  • Der Plural „Studenten“ ist mehrdeutig, weil damit sowohl eine Gruppe von ausschließlich Männern (spezifisches Maskulinum) als auch eine Gruppe von Männern und Frauen (generisches Maskulinum) beschrieben werden kann (relevant etwa in Artikeln über die Geschichte der Universitäten). Dagegen ist bei Verwendung dreier Pluralbegriffe – „Studenten“, „Studentinnen und Studenten“ und „Studierende“ – die Eindeutigkeit stets gegeben.
  • Neutrale Formulierungen (Studierende oder Auszubildende) und Beidnennungen (Studentinnen und Studenten) sind gesellschaftlich akzeptiert. Zum Beispiel hat eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache aus dem Jahr 1997 ergeben, dass 42 % der über 700 Befragten neutrale Formulierungen (Studierenden), 37 % die Beidnennung (Studenten und Studentinnen) und 19 % das generische Maskulinum (Studenten) in Gesetzestexten bevorzugten.[10] Eine empirische Untersuchungen aus dem Jahr 2007 ergab, dass neutrale Bezeichnungen auch in juristischen Texten positiv aufgenommen und als verständlicher und geschlechtergerechter empfunden würden als generische Maskulina.[11]
  • Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum werden nicht geschlechtsneutral oder „generisch“ verstanden. Das zeigten empirische Studien, welche die Verarbeitung von Personenreferenzen im Deutschen untersuchten, z. B. doi:10.1080/01690960701702035 und doi:10.1016/j.langsci.2011.10.001 oder genauer in Generisches Maskulinum#Geringerer gedanklicher Einbezug von Frauen. Erwachsene stellten sich bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum (die Studenten) im Vergleich zu Beidnennungen (Studentinnen und Studenten) oder neutralisierten Formen (Studierende) tendenziell eher Männer vor. „Studenten“ kann geschlechtsneutral gemeint sein, aber es wird nicht geschlechtsneutral verstanden.
Zu den Argumenten der Befürworter des Vorschlags
  • Das Argument der Befürworter, dass auch Männer in der Pluralform „Studenten“ nur mitgemeint seien, ist so nicht haltbar, da „Studenten“ sowohl auf das spezifische Maskulinum (nur Männer) als auch auf das generische Maskulinum (Männer und Frauen) hindeuten kann.
  • Die Befürworter argumentierten, dass es keinen „wissenschaftlich haltbaren Beweis“ dafür gebe, dass Menschen beim generischen Maskulinum verstärkt an Männer dächten. Eine empirische Untersuchung, die den bisherigen peer-reviewten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten widerspricht oder sie nicht stütz, haben sie hingegen bisher nicht zitieren können. Ein systematischer Literaturüberblick über die vorhandenen Untersuchungen findet sich hier: doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).[12]
  • Die Befürworter des generischen Maskulinums werfen der Gegenseite mangelnde „Liberalität“ vor. Entgegen dieser Suggestion führt die Ablehnung des Vorschlages jedoch nicht zum Verbot des generischen Maskulinums. Wohl aber führt eine Annahme zu einer starken Regulierung der Alternativformen, die mit einem Verbot gleichzusetzen sind. Auch die für dieses Meinungsbild ausschlaggebende Diskussion in Diskussion:Universität Hamburg war entstanden, weil der Initiator dieses Meinungsbildes in mehreren Artikeln die Form „Studierende“ mit „Studenten“ ersetze.

Vorschlag

In der deutschsprachigen Wikipedia ist das generische Maskulinum bei Annahme des Vorschlags die angemessene und empfohlene grammatikalische Form, wenn es darum geht, geschlechtsneutral zu formulieren, also Personen oder Gruppen von Personen in einem Kontext zu bezeichnen, in dem das Geschlecht nicht relevant oder nicht bekannt ist (die Studenten, die Ärzte, die Kollegen, die Lehrer, die Autofahrer, die Kunden etc.). Dem generischen Maskulinum ist gegenüber Partizipialformen (Dozierende, Lernende, Lehrende, Zu Fuß Gehende) der Vorzug zu geben. Ausnahmen liegen dann vor, wenn Ersatzformen (wie Studierende) in Relation zum Ausgangswort eine relevante Häufigkeit aufweisen, somit also im allgemeinen Wortschatz als hinreichend etabliert gelten können. Für den konkreten Fall "Studierende/Studenten" bedeutet dies, dass beide Wörter verwendet werden könnten. Ein grundsätzliches Verbot von Alternativformen ist mithin nicht vorgesehen. (Siehe auch: Hauptzweck des MB.)

Definition von "hinreichender Etabliertheit"

Die Ersatzformulierung

  • muss im Duden als Begriff aufgeführt sein
  • maximal einen Häufigkeitswert im Duden vom Ausgangswort entfernt sein (dort gibt es 5 Klassen, Studenten und Studierende haben den gleichen)
  • Nur 3-4 Häufigkeitsklassen (Uni Leipzig) unter dem Ausgangswort liegen (Studenten =9, Studierende = 12)
  • Ngram-Viewer: Nicht weniger als 1/4 des Ausgangswertes aufweisen [13]

Kritik am Kriterium „Häufigkeitsklasse“ bzw. „Häufigkeit“

  • Der Duden enthält Häufigkeiten für Wörter im Singular – beispielsweise „Student, der“ (Einzahl) und „Lehrer, der“ –, nicht für Wörter im Plural. In diesem Meinungsbild geht es allerdings um Personenreferenzen im Plural. Außerdem wären Alternativformulierungen wie z.B. „Lehrkraft“ nach der Regelung verboten, weil sie nicht den gleichen Häufigkeitswert aufweisen wie „Lehrer, der“.
  • Häufigkeiten sind als Bedingung nicht sinnvoll, da Wörter in unterschiedlichen Kontexten oder schlicht zur stilistischen Abwechslung oft alternativ verwendet werden, selbst wenn es sich um einen – linguistisch gesehen seltenen – Fall strikter Synonyme handelt. Das Wort „auch“ wird laut Ngrams viel häufiger verwendet als „ebenfalls“. Es würde niemand auf die Idee kommen, ein Meinungsbild aufzusetzen, welches die Verwendung des Wörtchens „ebenfalls“ verbietet, weil „auch“ in einer höheren Häufigkeitsklasse liegt als „ebenfalls“. Nur wenn Vereinheitlichung einen Wert an sich darstellt, beispielsweise bei orthografischen Schreibweisen, kann eine Orientierung an Häufigkeiten sinnvoll sein.
  • Die „Häufigkeitsklasse“ lässt sich im Übrigen nicht durch automatische Auswertung des Wortschatzlexikons oder Ngram-Viewer (wie es die Befürworter des generischen Maskulinums machen) bestimmen. Bei automatischen Auswertungen der Häufigkeit des Wortes „Studenten“ zählt das Programm nämlich sowohl das spezifische Maskulinum „Studenten“ als auch das generische Maskulinum „Studenten“. Man erhält also eine Schätzung der Häufigkeit des spezifischen und generischen Maskulinums „Studenten“ und nicht nur die des generischen Maskulinums. Siehe Stichwort: Häufigkeitsklassen.
  • Beim Ngram-Viewer kommt erschwerden hinzu, dass er die Jahre 2000–2014 nicht berücksichtigt. Siehe Google Ngram, Studenten und Studierende.
  • Für die Ersatzform „Studentinnen und Studenten“ wird im Leipziger Wortschatz-Lexikon überhaupt keine Häufigkeitsklasse angegeben – weder eine „vergleichbare“ noch „relevante“. Bei Erfolg des Meinungsbildes wäre die Beidnennung (z.B. Studentinnen und Studenten) verboten. Die Behauptung, dass ein Verbot von Alternativformen durch das Mienungsbild nicht angestrebt wird, ist eine leere Floskel.
  • Sogar dann, wenn eine Ersatzform gleich häufig vorkommt wie das generische Maskulinum (wie es bereits der Fall sein könnte), dürfte die Ersatzform laut Vorschlag nur in Ausnahmen verwendet werden. Der Vorschlag zielt daher nicht auf Sprachabbildung ab, sondern Sprachkonservierung.

Angepasster Vorschlag

In der deutschsprachigen Wikipedia ist das generische Maskulinum bei Annahme des Vorschlags die angemessene und empfohlene grammatikalische Form, wenn es darum geht, geschlechtsneutral zu formulieren, also Personen oder Gruppen von Personen in einem Kontext zu bezeichnen, in dem das Geschlecht nicht relevant oder nicht bekannt ist (die Studenten, die Ärzte, die Kollegen, die Lehrer, die Autofahrer, die Kunden etc.). Sofern das Geschlecht relevant ist, sollte die Beidnennung erfolgen. Dem generischen Maskulinum sowie in vorgenanntem Einzelfall der Beidnennung ist gegenüber Partizipialformen (Dozierende, Lernende, Lehrende, Zu Fuß Gehende) der Vorzug zu geben. Ausnahmen liegen dann vor, wenn Ersatzformen (wie Studierende) in Relation zum Ausgangswort im allgemeinen Wortschatz als etabliert gelten können, also in einer hinreichenden Menge an Literatur von themenfremden Autoren nachgewiesen sind. Für den konkreten Fall "Studierende/Studenten" bedeutet dies, dass beide Wörter verwendet werden könnten, aber konstant innerhalb desselben Kontexts (Lemmas). Ein grundsätzliches Verbot von Alternativformen ist mithin nicht vorgesehen.

Kriterium „hinreichende“ Menge und „Konstanz“
  • Wer entscheidet, wann eine „hinreichende“ Menge an Literatur nachgewiesen ist? Gerade die vergangenen Diskussionen haben deutlich gemacht, dass die Meinungen weit auseinandergehen. Sogar die Initiatoren scheinen sich uneinig zu sein: Bisher haben sie das Wort „Studierende“ als nicht hinreichen etabliert angesehen und entsprechend gehandel (z.B. [1][2][3][4]), aber in diesem Meinungsbild behaupten sie, dass „Studierende“ doch „hinreichend“ etabliert sei.
  • Wie genau soll sprachliche Etabliertheit von Wörtern bestimmt werden? Wenn automatische Wortschatzanalysen wie Google Ngram-Viewer oder die Häufigkeitsklassen des Leipziger Wortschatz-Lexikons verwendet werden sollen, dann bleiben die unter Kritik am Kriterium „Häufigkeitsklasse“ beschriebenen Schwierigkeiten bestehen.
  • Die Bedingung „Konstanz“ ist nicht sinnvoll, weil einen guten Artikel nicht zuletzt die sprachliche Abwechslung und die Vermeidung von Wortwiederholgungen ausmacht. Es ist deshalb nicht sinnvoll vorzuschreiben, dass in einem Artikel durchgängig nur eine Form von Personenreferrenzen wiederholt werden muss und keine Ersatzformen verwendet werden dürfen.
  • Die Kombination verschiedener Personenreferenzen kann auch innerhalb eines Artikels angebracht sein, um Mehrdeutigkeiten aufzulösen. Z.B. ist der Satz „59% der Studenten tragen Jeans, aber nur 45% der Studentinnen“ mehrdeutig, da unklar ist, ob das spezifische oder das generische Maskulinum gemeint ist. Der Satz „59% der Studierenden tragen Jeans, aber nur 45% der Studentinnen“ ist hingegen eindeutig.

Auswertung

Die Abstimmung über das Meinungsbild gliedert sich in zwei Abstimmungen. Stimmberechtigt sind nur allgemein stimmberechtigte Benutzer.

Formale Gültigkeit
Hier wird über die Zulässigkeit, die formale Korrektheit des Verfahrens und die inhaltliche Korrektheit des Antragstextes entschieden. Jeder allgemein stimmberechtigte Benutzer hat in dieser Teilabstimmung eine Stimme. Entfallen auf die Annahme des Meinungsbildes mehr Stimmen als auf die Ablehnung, so ist dieses Meinungsbild formal angenommen (einfache Mehrheit). Wird diese Mehrheit verfehlt, so hat die unter Inhaltliche Abstimmung getroffene Entscheidung keine Gültigkeit. Enthaltungen werden nicht berücksichtigt. Selbstverständlich können auch diejenigen, die bei der Abstimmung über die formale Gültigkeit mit Nein abstimmen, an der inhaltlichen Abstimmung teilnehmen.
Inhaltliche Abstimmung
Zur Abstimmung stehen xx Vorschläge zur Änderung … Für alle Vorschläge kann jeweils mit „Pro“ oder „Kontra“ abgestimmt werden …

Abstimmung

Formale und inhaltliche Gültigkeit

Ich nehme das Meinungsbild an

Ich lehne das Meinungsbild ab

Enthaltung bezüglich der Annahme

Inhaltliche Abstimmung

Ich bin für die Umsetzung des Vorschlags

Ich bin gegen die Umsetzung des Vorschlags

Enthaltung bezüglich des Vorschlags

Ergebnis

Diskussion

zur Diskussionsseite

Einzelnachweise

  1. Wikipedia_Diskussion:Meinungsbilder/Verwendung_des_Generischen_Maskulinums_in_WP#Angabe_zum_Thema_und_Inhalt_des_Vorschlags
  2. Wikipedia_Diskussion:Meinungsbilder/Verwendung_des_Generischen_Maskulinums_in_WP#Neueste_Erg.C3.A4nzungen.
  3. Einige User haben die Meinung vertreten, dass es hier nicht um „Gendern oder nicht“, sondern vielmehr um „Alternativformen verbieten oder nicht“ ginge. Siehe z.B. [hier oder [hier]. Hier würde niemand gezwungen, zu „gendern“. Vielmehr solle hier die Frage geklärt werden, ob Ersatzformen zum generischen Maskulinum erlaubt sind oder nicht. Sogar der Urherber der Formulierung „Gender oder nicht“ gibt hier zu, dass es eben nicht um „Gendern oder nicht“ geht.
  4. duden
  5. Zum Zusammenhang zwischen grammatischem Geschlecht (Genus) und biologischem Geschlecht (Sexus) sind die Grammatiker unterschiedlicher Meinung: Frühe Grammatiker vertraten solche Genustheorien, die einen Zusammenhang zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht sahen. Auch der Grammatik-Duden von 1966 beschreibt noch ähnliche Ansichten. Neuere Ansätze sehen eine losere Beziehung der beiden Kategorien oder gehen von einer formalen, nicht sexusbestimmten Genuskategorie aus. Über den Zusammenhang von Sexus und Genus wird weiterhin diskutiert.
  6. „Die beiden gegensätzlichen Positionen der Genus-Sexus-Debatte – formales vs. sexusbezogenes Genus – sind auch im 20. Jahrhundert Gegenstand kontroverser Diskussionen (Bußmann, 1995; Sieburg, 1997). Stereotypische Vorstellungen über die Geschlechtsrollen, wie sie sich besonders in den grammatischen Genustheorien des vorigen Jahrhunderts manifestiert haben, existieren weiterhin (Forer, 1986). Während beispielsweise Lohmann (1932) davon ausgeht, dass seit Beginn der schriftlichen Überlieferung in den indogermanischen Sprachen keine Identität zwischen Genus und Sexus besteht…, sieht Wienold (1976) den Ursprung des Genussystems als semantisch motiviert an, d. h. in Zusammenhang mit dem Sexus stehend.“ In: Lisa Irmen und Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. 33, Nr. 2–3, 2006, S. 212–235. doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212.
  7. „Es ist offensichtlich: Wir haben es bei den Genera des Nomens und beim natürlichen Geschlecht mit unterschiedlichen Systemen in unterschiedlichen ontologischen Sphären, der symbolischen der Sprache und der natürlichen der Biologie, zu tun.“ Josef Klein: Der Mann als Prototyp des Menschen. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004.
    „Genus und semantisches Geschlecht haben ursprünglich wohl nichts miteinander zu tun. (…) Die Vielschichtigkeit des Verhältnisses von Genus und Sexus macht das Anliegen einer sprachlichen Gleichstellung von Männern und Frauen zu einer sehr komplexen Angelegenheit.“ Jochen A. Bär: Genus und Sexus
 – Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie Geschlecht. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u. a.] 2004. S. 171–172.
    „Genus ist ein sprachliches Faktum, eine grammatische Eigenschaft von Substantiven, und zwar gleichgültig, ob sie Lebewesen oder Unbelebtes bezeichnen. Sexus ist eine biologische Eigenschaft von bestimmten Lebewesen“. Miorita Ulrich: 'Neutrale Männer' – 'markierte Frauen'. Feminismus und Sprachwissenschaft. In: Sprache – Genus/Sexus. Frankfurt am Main 1997. S. 310.
  8. Ein Manko vieler Studien ist die geringe Zahl der Probanden, so dass die statistische Relevanz fraglich ist. ‚Da die Studien zum generischen Maskulinum fast ausschließlich mit studentischen Probanden durchgeführt wurden, kann nicht sicher behauptet werden, dass sie auf andere Gruppen generalisierbar sind.‘ lautet ein weiterer Einwand. Quelle: Gisela Klann Delius: Sprache und Geschlecht. Stuttgart, Weimar 2005. S. 55.
    In seinem Aufsatz Der Mann als Prototyp des Menschen aus dem Jahr 2004 räumt Josef Klein ein, dass es nur „wenige jüngere Untersuchungen“ zum Thema gäbe. Er selbst stützt sich in diesem Aufsatz auf eine Studie aus den 1980er Jahren, die mit lediglich 290 Probanden durchgeführt wurde und daher als nicht aussagekräftig gelten kann. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004.
  9. Johann Cambilhon: Von den Jesuiten geheimbsten Sachen kurtze Relation. Ingolstadt 1610, S. 99.
  10. Karin M. Eichhoff-Cyrus (zu dem Zeitpunkt als Frank-Cyrus) und Margot Dietrich: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten. Eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachdienst. 41, Nr. 2, 1997, S. 55–68.
  11. Vgl. doi:10.1026/0033-3042.58.3.190.
  12. Als Antwort auf die Notiz der Befürworter des generischen Maskulinums, in der Gisela Klann-Delius und angeblich Josef Klein zitiert werden.
    Aus der zitierten Seite des Buches von Klann-Delius wurde der folgende Satz ausgelassen: "Insgesamt deuten die Studien zum generischen Maskulinum in ihren Ergebnissen daraufhin, dass das generische Maskulinum als männlich gedeutet wird, vermutlich weil dies in vielen Kontexten der wahrscheinlichere Fall ist. Ob dies ein Effekt der Sprache, der lebensweltlichen Erfahrung und Gegebenheiten oder ein Effekt eines generellen Stereotyps ist, kann derzeit nicht klar entschieden werden."
    Bei dem Zitat von Josef Klein wurde keine Seitenangabe angegeben. Das Zitat und die Kommentierung durch die Initiatoren ist fragwürdig. Dass Josef Klein 1988 eine Studie durchgeführt hat und sich 2004 darauf bezieht, dürfte wohl kaum überraschen.
  13. Hier sieht man sehr gut, dass sich im Zeitraum von 1990-2008 ein Sprachwandel vollzogen hat und das Wort "Studierende" an Bedeutung gewinnt.