„Wikipedia:Meinungsbilder/Generisches Maskulinum und Gendering in der WP“ – Versionsunterschied

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Geschlechtergerechte Sprache ist das Ergebnis einer politisch motivierten '''''Umgestaltung''''' von Sprache mit dem Ziel der Gleichstellung. Die Techniken der geschlechtergerechten Sprache zielen hauptsächlich darauf, das als sexistisch empfundene ''generische Maskulinum'' <ref>Man werfe in diesem Zusammenhang mal einen Blick auf den Artikel "Generisches Maskulinum" in der Wikipedia. Die feministische Kritik an dieser grammatischen Form nimmt derzeit einen Großteil des Artikels ein.</ref> durch „gerechtere“ Begriffe zu ersetzen. „Gerecht“ bedeutet in diesem Zusammenhang, Frauen in Texten „'''sichtbar'''“ oder - das ist die zweite Strategie - generell das Geschlecht der Personen '''unsichtbar''' zu machen („Entsexualisierung“). Das Erzeugen von „gendergerechter“ Sprache ist mithin im Wesentlichen als Vorgang der '''Substitution''' zu begreifen, bei dem das generische Maskulinum der herkömmlichen Sprache durch einen Alternativausdruck ersetzt wird.<ref>Dies gilt auch ex negativo. Findet man zu einem Wort (etwa einer Partizipialform) kein entsprechendes sinngleiches generisches Maskulinum, so ist davon auszugehen, das es sich bei diesem Wort nicht um einen Vorschlag aus dem Bereich der "geschlechtergerechten Sprache" handelt.</ref>
Geschlechtergerechte Sprache ist das Ergebnis einer politisch motivierten '''''Umgestaltung''''' von Sprache mit dem Ziel der Gleichstellung. Die Techniken der geschlechtergerechten Sprache zielen hauptsächlich darauf, das als sexistisch empfundene ''generische Maskulinum'' <ref>Man werfe in diesem Zusammenhang mal einen Blick auf den Artikel "Generisches Maskulinum" in der Wikipedia. Die feministische Kritik an dieser grammatischen Form nimmt derzeit einen Großteil des Artikels ein.</ref> durch „gerechtere“ Begriffe zu ersetzen. „Gerecht“ bedeutet in diesem Zusammenhang, Frauen in Texten „'''sichtbar'''“ oder - das ist die zweite Strategie - generell das Geschlecht der Personen '''unsichtbar''' zu machen („Entsexualisierung“). Das Erzeugen von „gendergerechter“ Sprache ist mithin im Wesentlichen als Vorgang der '''Substitution''' zu begreifen, bei dem das generische Maskulinum der herkömmlichen Sprache durch einen Alternativausdruck ersetzt wird.<ref>Dies gilt auch ex negativo. Findet man zu einem Wort (etwa einer Partizipialform) kein entsprechendes sinngleiches generisches Maskulinum, so ist davon auszugehen, das es sich bei diesem Wort nicht um einen Vorschlag aus dem Bereich der "geschlechtergerechten Sprache" handelt.</ref>


'''Sichtbarmachung''' erfolgt durch explizite ''Beidnennung'' („Schüler und Schülerinnen“, auch ''Splitting'' genannt), '''Entsexualisierung''' hauptsächlich durch Verwendung von Partizipialformen („Schornsteinfegende“), Neuprägungen („Schornstein-Fachkraft“) oder Formulierungen, in denen überhaupt keine Personen erwähnt werden („Bei der Gestaltung der Anzeige sollte berücksichtigt werden&nbsp;…“ statt „Der Inserent sollte darauf achten&nbsp;…“). Eine geschlechtergerechte Formulierung lässt sich in der Regel gut daran erkennen, dass der offensichtliche Versuch unternommen wird, ein existierendes generisches Maskulinum durch eine Alternativform zu ersetzen. Siehe auch die obenstehenden Beispiele. [http://www.hs-heilbronn.de/2327914/02-woerterbuch Weitere Beispiele.] Diese Definition stützt sich auf verfügbare Literatur <ref>Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1984, ISBN 3-518-11217-1.</ref> <ref>Senta Trömel-Plötz: Vatersprache, Mutterland. Beobachtungen zu Sprache und Politik. Frauenoffensive, München 1992, ISBN 3-88104-211-3.</ref> <ref>Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004. ISBN 3-411-04211-7</ref> <ref>Dagmar Lorenz: ''Die neue Frauensprache – Über die sprachliche Apartheid der Geschlechter''. Erstmals erschienen in: ''Muttersprache. Zeitschrift zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache''. Heft&nbsp;3, Sept. 1991; Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache, Wbn.; zitiert nach und abrufbar unter [http://web.archive.org/web/20110520035624/http://www.ulrichdevries.de/frauensprache.html ulrichdevries.de]</ref> sowie aktuelle Leitfäden ([http://www.gb.uni-koeln.de/gleichstellung_an_der_universitaet/gendersensible_sprache/index_ger.html%20 1],[http://www.bk.admin.ch/dokumentation/sprachen/04915/05313/index.html?lang=de%20 2], [http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/gleichstellung/assets/OEffentlichkeitsarbeit/Publikationen/Leitfaden_2013.pdf 3], [http://www.salzburg.gv.at/themen/gv/frauen/gender-mainstreaming/gendergerechte-sprache.htm 4], [http://www.hs-heilbronn.de/2327491/gendergerechte_sprache 5]) zur geschlechtergerechten Sprache.
'''Sichtbarmachung''' erfolgt durch explizite ''Beidnennung'' („Schüler und Schülerinnen“, auch ''Splitting'' genannt), '''Neutralisierung''' hauptsächlich durch Verwendung von Partizipialformen („Schornsteinfegende“), Neuprägungen („Schornstein-Fachkraft“) oder Formulierungen, in denen überhaupt keine Personen erwähnt werden („Bei der Gestaltung der Anzeige sollte berücksichtigt werden&nbsp;…“ statt „Der Inserent sollte darauf achten&nbsp;…“). Eine geschlechtergerechte Formulierung lässt sich in der Regel gut daran erkennen, dass der offensichtliche Versuch unternommen wird, ein existierendes generisches Maskulinum durch eine Alternativform zu ersetzen. Siehe auch die obenstehenden Beispiele. [http://www.hs-heilbronn.de/2327914/02-woerterbuch Weitere Beispiele.] Diese Definition stützt sich auf verfügbare Literatur <ref>Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1984, ISBN 3-518-11217-1.</ref> <ref>Senta Trömel-Plötz: Vatersprache, Mutterland. Beobachtungen zu Sprache und Politik. Frauenoffensive, München 1992, ISBN 3-88104-211-3.</ref> <ref>Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004. ISBN 3-411-04211-7</ref> <ref>Dagmar Lorenz: ''Die neue Frauensprache – Über die sprachliche Apartheid der Geschlechter''. Erstmals erschienen in: ''Muttersprache. Zeitschrift zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache''. Heft&nbsp;3, Sept. 1991; Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache, Wbn.; zitiert nach und abrufbar unter [http://web.archive.org/web/20110520035624/http://www.ulrichdevries.de/frauensprache.html ulrichdevries.de]</ref> sowie aktuelle Leitfäden ([http://www.gb.uni-koeln.de/gleichstellung_an_der_universitaet/gendersensible_sprache/index_ger.html%20 1],[http://www.bk.admin.ch/dokumentation/sprachen/04915/05313/index.html?lang=de%20 2], [http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/gleichstellung/assets/OEffentlichkeitsarbeit/Publikationen/Leitfaden_2013.pdf 3], [http://www.salzburg.gv.at/themen/gv/frauen/gender-mainstreaming/gendergerechte-sprache.htm 4], [http://www.hs-heilbronn.de/2327491/gendergerechte_sprache 5]) zur geschlechtergerechten Sprache.


== Pro und Kontra ==
== Pro und Kontra ==

Version vom 31. Januar 2014, 13:53 Uhr

Dieses Meinungsbild begann am 31. Januar 2014 um 18:00 Uhr und endete am 14. Februar 2014 um 17:59 Uhr. Bitte nicht mehr abstimmen!

Vereinbarung auf der Diskussionsseite: Ab dem 31. Januar, 12.00 Uhr keine inhaltlichen Veränderungen am Text des Meinungsbilds. Ausgenommen sind Rechtschreib- und Grammatikkorrekturen und die Kontra-Argumente. Edits im Kernbereich des MB sind grundsätzlich nur den Initiatoren gestattet.

Ausgehend von der kontroversen Diskussion über die Verwendung der Begriffe „Studenten“ vs. „Studierende“ beim Artikel Universität Hamburg soll in diesem Meinungsbild (MB) geklärt werden, welche Formen von Personenbezeichnungen in der Wikipedia verwendet werden sollen. Dabei geht es auch um die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ („Gendering“) und ihre Kritik am generischen Maskulinum. Des Weiteren geht es um die Frage, ob Ersatzformen für generische Maskulina verwendet werden können oder nicht.

Kurz und knapp: In der Wikipedia soll so geschrieben werden, wie es heute allgemein in der Schriftsprache üblich ist. Die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ (Definition) ist heute im allgemeinen Sprachgebrauch kaum verbreitet. Daher soll sie in der Wikipedia nicht zum Einsatz kommen. Die Initiatoren des MB sprechen sich dafür aus, stattdessen das „generische Maskulinum“ zu verwenden. Diese im Deutschen überaus häufig verwendete Form (Beispiele: „Ärzte“, „Demonstranten“, „Lehrer“) dient dazu, Personen auf geschlechtsneutrale Art zu benennen.
Das Wort „Gendering” (oder „gendern”) bezeichnet das Verfassen oder die Umformulierung von Texten nach den Leitlinien der "geschlechtergerechten Sprache".

Initiatoren und Unterstützer

Initiatoren
Unterstützer

Die Unterstützer sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Meinungsbild nur startet, wenn es zur Abstimmung geeignet ist. Bitte trage dich deshalb erst ein, wenn das Meinungsbild startbereit und auch grundsätzlich sinnvoll ist. Solltest du das Meinungsbild unterstützen wollen, es aber noch unfertig vorfinden, beteilige dich stattdessen an der Fertigstellung, bevor du dich einträgst. Falls du feststellen solltest, dass du dich bereits vor Ausformulierung des Meinungsbildes eingetragen hast, solltest du deinen Eintrag hier zurückziehen. Nach Start des Meinungsbildes ändern Ein- oder Austragungen nichts mehr an der Gültigkeit des Meinungsbildes. Die Unterstützung ist unabhängig von der Befürwortung oder Ablehnung der Fragen im inhaltlichen Teil des Meinungsbildes. (mind. 10 stimmberechtigte Unterstützer erforderlich; Unterstützer-Stimmberechtigung überprüfen)

  1. --peter schmelzle · disk · art · pics · lit · @ 01:14, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  2. --Tommes  06:13, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  3. --Benutzer:Dr. Brahmavihara 06:30, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  4. --Axl0506 (Diskussion) 09:37, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  5. --Rxdl Disk 13:25, 13. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
    --Alupus (Diskussion) 07:45, 16. Jan. 2014 (CET) Unterstützung ausgesetzt, da sich deutlich an Hand der Edits auf Vor- und Rückseite dieses Entwurfs und den Begleitedits etwa auf VM abzeichnet, dass ein Teil derjenigen User und Userinnen, die den zur Abstimmung zu bringenden Vorschlag ablehnen, nicht gewillt sind, es zu akzeptieren, falls sich eine Mehrheit in der Community sich gegen ihre Aufassung ausspricht. In einem Team, in dem einzelne Teammitglieder nicht gewillt sind, den Mehrheitswillen des Teams umzusetzen, bringen Abstimmprozesse aber nichts, hier sind zunächst andere Maßnahmen, z. B. die vom Kollegen Schlesinger hier angedachten, erforderlich oder aber ganz von der Idee der Schwarmintelligenz / dem Gedanken eines Autorenkollektivs bzw. -teams Abstand zu nehmen. --Alupus (Diskussion) 09:02, 20. Jan. 2014 (CET) Nachsatz: Dieses Meinungsbild wird von mir in Revision der ursprünglichen Zustimmung nicht mehr unterstützt werden. Die mir anfänglich möglich erscheinende Möglichkeit ;-) einer Befriedung erscheint nach dem wechselseitigen Diskussionsverlauf beidseits der Maiximalpositionen ausgeschlossen, hinzukommen die z. B. auf der Grillenwaage zur Zeit u. a. von Olag, Fossa und Mautpreller vorgebrachten validen Gründe, die dann letztlich das MB ohnehin als unzweckmäßig erscheinen lassen. --Alupus (Diskussion) 09:41, 30. Jan. 2014 (CET) [Beantworten]
  6. --Freud DISK Konservativ 08:12, 16. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  7. --Krokofant (Diskussion) 13:44, 16. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
    (--Hermine Tuzzi (Diskussion) 18:28, 16. Jan. 2014 (CET)) Setze meine Unterstützung vorläufig aus, bis sich beide Seiten über das Meinungsbild einig sind; so, wie es jetzt ist, gibt es offenbar keinen Konsens und kann das MB folglich noch nicht starten. Da ich keinen Urlaub habe, vermag ich der Diskussion nicht angemessen zu folgen und noch viel weniger auf Diskussionsbeiträge, wo und wann es gut wäre, zu reagieren. Wenn ich bemerke, daß eine Einigung erfolgt ist, trage ich mich wieder ein. --Hermine Tuzzi (Diskussion) 13:23, 17. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  8. --Alberto568 (Diskussion) 23:04, 19. Jan. 2014 (CET) Wenns' dem Projektfrieden dient...[Beantworten]
  9. --Minihaa (Diskussion) 19:13, 21. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  10. --Der Checkerboy R.I.P. Nelson Mandela 16:58, 23. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
  11. -- Tuxman (Diskussion) 16:06, 24. Jan. 2014 (CET) (pro forma)[Beantworten]
  12. --Label5 (Kaffee?) 17:37, 24. Jan. 2014 (CET) (siehe Begründung auf der Disk)[Beantworten]
  13. Alleskoenner (Diskussion) 20:26, 29. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

Vorschlag des Meinungsbildes

  • Es soll die Regelung eingeführt werden, dass dem generischen Maskulinum gegenüber den typischen [1] Alternativformen aus dem Bereich der "geschlechtergerechten Sprache" grundsätzlich der Vorzug zu geben ist. Bei Annahme des Vorschlages bleibt daher in der deutschsprachigen Wikipedia, wie auch im allgemeinen Sprachgebrauch üblich, das generische Maskulinum die angemessene und empfohlene grammatikalische Form, wenn es darum geht, geschlechtsneutral zu formulieren.[2]
  • Es wird festgestellt, dass die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache” (Definition) kein hinreichend etablierter Bestandteil der aktuellen allgemeinen Sprachwirklichkeit ist und mit den sprachlichen Anforderungen an eine Enzyklopädie daher nicht vereinbar ist. Insbesondere widerspricht es Grundprinzipien der Wikipedia, wenn etablierte und inhaltlich sinnvolle Formulierungen gegen politisch motivierte Neuschöpfungen und andere Ersatzformen ausgetauscht werden.
  • Doppelnennungen („Schülerinnen und Schüler“, „Ärzte und Ärztinnen“, „Demonstranten und Demonstrantinnen“) werden vor allem aus Gründen der Sprachökonomie aber auch aus inhaltlichen Gründen als nicht enzyklopädietauglich erachtet und sollen daher nicht verwendet werden. Es soll eine Regelung eingeführt werden, die Doppelnennungen („maskulin-feminine Paarformen”) untersagt. Nur wo der Inhalt dies erfordert, weil etwa Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der dargestellten Sache bestehen, werden beide Geschlechter ausdrücklich genannt.
  • Für den Begriff "Studierende" soll es eine Ausnahmeregelung geben. Er kann im allgemeinen Sprachgebrauch als hinreichend etabliert gelten. Für den Fall Studenten/Studierende bedeutet dies, dass beide Wörter in lockerem Wechsel verwendet werden können. Eine Ersetzung von "Studenten" durch "Studierende" im Artikelbestand ist ebensowenig zulässig wie eine Ersetzung von "Studierende" durch "Studenten".

Einige Beispiele für den Einsatz "geschlechtergerechter Sprache":

Generisches Maskulinum Gendering-Variante Häufigkeitsvergleich
die Wähler die Wähler und Wählerinnen Ngram
die Schüler Schüler und Schülerinnen Ngram
die Ärzte Ärzte und Ärztinnen Ngram
die Lehrer die Lehrenden Ngram
die Schüler die Lernenden Ngram
die Studenten die Studierenden Ngram
die Assistenten die Assistierenden Ngram
die Dozenten die Dozierenden Ngram
Studentenvertretung Studierendenvertretung Ngram

Ob Formulierungen im allgemeinen Wortschatz etabliert sind, lässt sich u.a. durch Häufigkeitsanalysen ermitteln (Ngram |}, Wortschatzportal Uni Leipzig).

Hintergrund

Ziel dieses Meinungsbildes ist es, den Umgang mit dem generischen Maskulinum sowie den Ersatzformulierungen aus dem Bereich der „geschlechtergerechten Sprache“ („Gendering“) zu regeln.[3]

Argumente pro und kontra generisches Maskulinum oder Kombination wurden hierzu bereits an verschiedenen Stellen, so zum Beispiel in der Diskussion:Universität Hamburg oder Wikipedia Diskussion:Sperrprüfung/Archiv/2013#Sprachhoheit zusammengetragen.[4] In den genannten Diskussionen ging es um die beiden Pluralformen Studenten und Studierende und die Frage, welcher Begriff verwendet werden solle.

Ein bisschen Sprachtheorie: Will man im Deutschen eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von Menschen bezeichnen, die ein Studium absolviert, so können die Begriffe „Studenten“ oder „Studierende“ verwendet werden. Beide Wörter bezeichnen sowohl weibliche als auch männliche Personen. Formal liegt bei „Studenten“ ein generisches Maskulinum vor, also eine Wortform mit maskulinem „Genus“ (grammatisches Geschlecht) und unbestimmtem biologischen Geschlecht („Sexus“). Die von einem Partizip abgeleitete Form „Studierende“ ist vor einigen Jahren „als geschlechtsneutrale Bezeichnung oder als Ausweichform für die Doppelnennung Studentinnen und Studenten“[5] aufgetreten und mittlerweile – vor allem an Hochschulen – im Sprachgebrauch etabliert. Die Doppelnennung „Studentinnen und Studenten“ ist eine Möglichkeit, beide Geschlechter explizit zu nennen, ohne das Wort „Studierende“ bemühen zu müssen.[6][7]

Geschlechtergerechte Sprache ist das Ergebnis einer politisch motivierten Umgestaltung von Sprache mit dem Ziel der Gleichstellung. Die Techniken der geschlechtergerechten Sprache zielen hauptsächlich darauf, das als sexistisch empfundene generische Maskulinum [8] durch „gerechtere“ Begriffe zu ersetzen. „Gerecht“ bedeutet in diesem Zusammenhang, Frauen in Texten „sichtbar“ oder - das ist die zweite Strategie - generell das Geschlecht der Personen unsichtbar zu machen („Entsexualisierung“). Das Erzeugen von „gendergerechter“ Sprache ist mithin im Wesentlichen als Vorgang der Substitution zu begreifen, bei dem das generische Maskulinum der herkömmlichen Sprache durch einen Alternativausdruck ersetzt wird.[9]

Sichtbarmachung erfolgt durch explizite Beidnennung („Schüler und Schülerinnen“, auch Splitting genannt), Neutralisierung hauptsächlich durch Verwendung von Partizipialformen („Schornsteinfegende“), Neuprägungen („Schornstein-Fachkraft“) oder Formulierungen, in denen überhaupt keine Personen erwähnt werden („Bei der Gestaltung der Anzeige sollte berücksichtigt werden …“ statt „Der Inserent sollte darauf achten …“). Eine geschlechtergerechte Formulierung lässt sich in der Regel gut daran erkennen, dass der offensichtliche Versuch unternommen wird, ein existierendes generisches Maskulinum durch eine Alternativform zu ersetzen. Siehe auch die obenstehenden Beispiele. Weitere Beispiele. Diese Definition stützt sich auf verfügbare Literatur [10] [11] [12] [13] sowie aktuelle Leitfäden (1,2, 3, 4, 5) zur geschlechtergerechten Sprache.

Pro und Kontra

PRO: Befürwortung des generischen Maskulinums (Studenten)

Zur Sprache in der Wikipedia

  • Die Sprache der Wikipedia soll die aktuelle Sprachwirklichkeit abbilden. Sie darf einen Sprachwandel weder vorwegnehmen noch vorantreiben. Wikipedia ist kein Instrument für einen gezielt herbeigeführten Sprachwandel. Die Zulassung von Alternativformulierungen der „gendergerechten“ Sprache (Definition) könnte die Instrumentalisierung der Enzyklopädie WP für sprachpolitische Zwecke ermöglichen. So wie die Wikipedia kein Ort der Theoriefindung ist, so ist sie auch kein Ort für „Sprachfindung“. Dies klarzustellen ist eine der Kern-Intentionen dieses Meinungsbildes. Wikipedia ist eine Enzyklopädie und kein staatliches Verlautbarungsorgan. Siehe auch Wikipedia-Regel: Nicht etablierte Termini.
  • Das gleichberechtigte Nebeneinander verschiedener Personenbezeichnungen, wie es die Gegner des Meinungsbilds befürworten, ermöglicht theoretisch eine Umgestaltung der Wikipedia im Sinne der sogenannten „gendersensiblen Sprache“. Es kann – ohne Regelungen in dieser Frage – geschehen, dass dann Formulierungen wie „Ärzte und Ärztinnen“, „Schüler und Schülerinnen“ oder „Polizisten und Polizistinnen“, aber auch „Lehrende“ oder "Lehrperson" (statt Lehrer), „Lernende“ (statt Schüler), „Dozierende“ (statt Dozenten) und „Assistierende“ (statt Assistenten), „Behandelte“ (statt Patienten), „das stimmberechtige Mitglied“ (statt der Stimmberechtigte), „der einzelne Mensch“ (statt der Einzelne), „Bürger_innensteig“ (statt Bürgersteig), „Studierendenwerk“ (statt Studentenwerk) etc. verstärkt in die WP Einzug halten.
  • Doppelnennungen („Polizisten und Polizistinnen“, „Linguisten und Linguistinnen“) sind in einer Enzyklopädie gänzlich fehl am Platz. Sie enthalten im Vergleich zum generischen Maskulinum „Polizisten“ oder „Linguisten“ keinerlei wichtige Zusatzinformation und blähen Texte in unnötiger Weise auf. Dies widerspricht dem enzyklopädischen Stilideal einer verknappten Darstellung. Textbeispiel: „Richter und Richterinnen müssen den Verteidigern und Verteidigerinnen des Angeklagten und der Angeklagten Gelegenheit geben, Zeugen und Zeuginnen zu benennen.“ Es ist erwiesen[14] und auch offensichtlich, dass die Verständlichkeit von Texten durch konsequenten Einsatz von maskulin-femininen Paarformen leiden kann. Ein Beispielsatz lautet: „Den begründeten Wunsch der Patientin oder des Patienten, eine weitere Ärztin oder einen weiteren Arzt hinzuzuziehen oder einer anderen Ärztin oder einem anderem Arzt überwiesen zu werden, soll die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt in der Regel nicht ablehnen." [15].Zur Häufigkeit der Doppelnennung siehe auch hier.[16]
  • In den WP-Richtlinien für Korrektoren heißt es: Stilistische Änderungen sollten aus der Beschäftigung mit dem jeweiligen Artikel resultieren und zu einer eindeutigen sprachlichen Verbesserung führen. Nicht erwünscht ist insbesondere das massenhafte Ersetzen zulässiger Wendungen durch eigene Präferenzen quer über den Artikelbestand. Das generische Maskulinum ist eine solche „zulässige Wendung“.

Ist das generische Maskulinum diskriminierend?

Das generische Maskulinum Studenten wird von manchen als „diskriminierend und sexistisch“ angesehen, da Frauen beim generischen Maskulinum Studenten lediglich „mitgemeint“ seien und damit unter eine männliche Form subsumiert würden. Hierzu meinen wir:

  • Das generische Maskulinum ist nicht diskriminierend, es ist geschlechtsneutral. Es verwendet lediglich ein maskulines Genus, ist jedoch in Bezug auf den Sexus (das biologische Geschlecht) indifferent. Eine Diskriminierung liegt nicht vor, da eine Gleichsetzung von Genus und Sexus aus sprachtheoretischer Sicht nicht zulässig ist.[17] Der gedankliche Einschluss von Frauen erfolgt beim generischen Maskulinum so selbstverständlich und automatisch, dass von einer durch Sprache generierten oder gar perpetuierten Diskriminierung oder Nachordnung von Frauen nicht die Rede sein kann.
  • Wer lediglich behauptet, er werde diskriminiert, muss nicht zwangsläufig auch faktisch diskriminiert sein. Das generische Maskulinum Studenten sorgt bei einigen lediglich für gefühlte Diskriminierung, ist aber kein Ausdruck tatsächlicher Diskriminierung.
  • Es wird bemängelt, mit der Form Studenten seien Frauen lediglich „mitgemeint“ – sie seien daher gleichsam „unsichtbar“. Hier ist einzuwenden, dass auch Männer in der Pluralform Studenten lediglich mitgemeint sind.[18]
  • Im Rahmen der Forschungen der feministischen Linguistik und der Psycholinguistik wurden Studien durchgeführt mit dem Ziel, die geringere „mentale Repräsentanz“ von Frauen in Texten mit generischem Maskulinum nachzuweisen. Ein wissenschaftlich haltbarer Nachweis der These von der „Unsichtbarkeit der Frau“ bzw. der sprachlich erzeugten Überrepräsentanz des Mannes wurde bis heute nicht erbracht, die vorliegenden Studien entsprechen nicht wissenschaftlichen Standards (insbesondere mangels einer ausreichenden Anzahl von Befragten und deren Repräsentativität).[19]
  • Das generische Maskulinum ist ein über Jahrhunderte gewachsener Bestandteil des Deutschen mit vielen sprachökonomischen, sprachlogischen und stilistischen Vorteilen. Mit dem Verzicht auf seine Verwendung würde die deutsche Sprache an Ausdrucksvielfalt verlieren.

„Geschlechtergerechte Sprache“

  • Die Befürworter einer geschlechtergerechten Sprache (Definition) gestatten den Gebrauch des generischen Maskulinums in der Regel nicht. Eine strikt ablehnende Haltung dem generischen Maskulinum gegenüber vertritt etwa der aktuelle Leitfaden „ÜberzeuGENDERe Sprache“ der Uni Köln aus dem Jahr 2013. Dort heißt es: „Der ausschließliche Gebrauch der männlichen Form und das praktisch gedachte, aber wirkungslose ‚Mitmeinen‘ von Frauen sind also gesetzlich verboten.“
  • Auch der aktuelle Schweizer „Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren“ bezeichnet - wie grundsätzlich alle "Leitfäden" dieser Art - das generische Maskulinum pauschal als „nicht geschlechtergerecht“, wobei die üblichen Argumente der feministischen Linguistik angeführt werden.
  • Wie weit die extremen sprachpolitischen Ambitionen der Befürworter von Gender-Formulierungen gehen, zeigte sich im Jahr 2013 an der Uni Leipzig, wo das generische Feminimum eingeführt wurde: Männliche Professoren werden dort seit Kurzem unter der Bezeichnung „Professorinnen“ subsummiert. Dieser Schritt sorgte 2013 in Deutschland für ein bundesweites Medienecho.
  • Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie Gendering funktioniert, kann sich die diese Edits eines Users anschauen, der im Juli 2013 einen Vormittag lang versucht hat, die WP zu „gendern“. Sprachliches Gendering ist Teil der umfassenden politischen Strategie Gender-Mainstreaming. Das verlinkte Gendering-Manöver wurde seitens der Admins seinerzeit durch eine kurzfristige Sperrung des Nutzers unterbunden.

Stellungnahme zu Argumenten der Kontra-Seite

  • Die Gegner des Meinungsbilds sind „der Auffassung, dass in der Wikipedia weiterhin erlaubt sein sollte, neben dem generischen Maskulinum („Studenten“) auch die Ausdrücke „Studierende“ und die Doppelnennung „Studentinnen und Studenten“ im Fließtext von Artikeln zu verwenden.“ Eine gleichberechtige Verwendung von Partizipialformen („Lehrende“) und Doppelnennungen („Lehrer und Lehrerinnen“) neben dem generischen Maskulinum („Lehrer“) kann aktuell aber nicht als Status quo in der Wikipedia bezeichnet werden; vielmehr gibt es in der Community sehr unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Öffnung der Wikipedia für das Gendering. Die Gegner des Meinungsbilds plädieren damit für eine grundsätzliche Erlaubnis, geschlechtergerechte Sprache in der WP verwenden zu dürfen.
  • Die Behauptung der Kontra-Seite, dass bei einem Erfolg des Meinungsbilds auch geläufige Personenbezeichnungen wie „die Auszubildenden“, „die Abstimmenden“, „die Führungskraft“ oder „das Mitglied“ verboten wären, ist vollkommen aus der Luft gegriffen und unzutreffend.

KONTRA: Beibehaltung des Status quo

Erklärung: Die Ablehnung des eingebrachten Vorschlags führt – in Bezug auf die Regeln der Wikipedia – zur Beibehaltung des Status quo. Sie führt daher nicht dazu, dass die Verwendung geschlechterneutraler Sprache zu einer verbindlichen Norm erhoben wird.

Die Befürworter des Status quo sind der Auffassung, dass in der Wikipedia weiterhin erlaubt sein sollte, neben dem generischen Maskulinum („Studenten“) auch die Ausdrücke „Studierende“ und die Doppelnennung „Studentinnen und Studenten“ im Fließtext von Artikeln zu verwenden. Bereits jetzt ist eine Verwendung nicht etablierter Termini beim Schreiben von Artikeln unzulässig, zudem ist auch jetzt schon das massenhafte Ersetzen zulässiger Wendungen durch eigene Präferenzen unerwünscht.

Eine weitergehende Regelung ist nicht nötig, insbesondere sollte das generische Maskulinum nicht zu einer allgemein verbindlichen Sprachnorm erhoben werden. Als Argumente werden genannt:

Beschränkung der Sprachvielfalt
  • Das Meinungsbild läuft auf ein grundsätzliches Verbot von Alternativen zum generischen Maskulinum hinaus. Selbst geläufige Personenreferenzen wie beispielweise „die Auszubildenden“, „die Abstimmenden“ u.a., „das Lehrpersonal“, „die Führungskraft“ oder „das Mitglied“ könnten daher nach dem Wortlaut des Vorschlags als unzulässig angesehen werden, selbst wenn ein Verbot dieser Ausdrücke von den Befürwortern nicht intendiert sein mag. Auch ein Verbot aller Beidnennungen (z. B. „Studenten und Studentinnen“) schränkt sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten unnötig ein.
  • In den Medien und in der Wissenschaft wird seit Jahren der niedrige Frauenanteil in Wikipedia und die daraus resultierenden Folgen für die Artikelinhalte thematisiert (vgl. Frauen in der Wikipedia und Gender Gap‬). Die Festlegung des generischen Maskulinums und eine Liste verbotener Wörter als Alternativen dazu kann die Kritik an der Wikipedia verstärken und ihrem Ansehen weiter schaden.
Maßregelung der Artikelautoren
  • Artikelautoren sind in der Regel diejenigen, die sich am stärksten mit einem Thema und seiner angemessenen Darstellung auseinandergesetzt haben. Da unterschiedliche Themen unterschiedliche Darstellungsformen benötigen, sollten Sprachregelungen nach Möglichkeit der Entscheidung dieser Autoren überlassen werden und nicht ex cathedra per Meinungsbild vorgeschrieben werden. Eine allgemeine Pflicht zu einer bestimmten Sprachregelung verhindert unter Umständen anderen Lösungen dort, wo sie angemessen und sinnvoll wären, um den Lesern einen bestimmten Aspekt vor Augen zu führen.
Bedeutung des Erhalts mehrerer Personenreferenzen
  • Der Plural „Studenten“ ist mehrdeutig, weil damit sowohl eine Gruppe von ausschließlich Männern (spezifisches Maskulinum) als auch eine Gruppe von Männern und Frauen (generisches Maskulinum) beschrieben werden kann (relevant etwa in Artikeln über die Geschichte der Universitäten). Dagegen ist bei Verwendung dreier Pluralbegriffe – „Studenten“, „Studentinnen und Studenten“ und „Studierende“ – die Eindeutigkeit stets gegeben (Beispiel: „diese Sauna ist für Studentinnen und Studenten zugänglich“).
  • Neutrale Formulierungen (Lehrkräfte, Studierende oder Auszubildende) und Beidnennungen (Studentinnen und Studenten) sind gesellschaftlich akzeptiert. Zum Beispiel hat eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache aus dem Jahr 1997 ergeben, dass 42 % der über 700 Befragten neutrale Formulierungen (Studierenden), 37 % die Beidnennung (Studenten und Studentinnen) und 19 % das generische Maskulinum (Studenten) in Gesetzestexten bevorzugten.[21] Eine empirische Untersuchung aus dem Jahr 2007 ergab, dass neutrale Bezeichnungen auch in juristischen Texten positiv aufgenommen und als verständlicher und geschlechtergerechter empfunden würden als generische Maskulina.[22]
  • Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum werden nicht geschlechtsneutral oder „generisch“ verstanden. Das zeigten empirische Studien, welche die Verarbeitung von Personenreferenzen im Deutschen untersuchten, z. B. doi:10.1080/01690960701702035 und doi:10.1016/j.langsci.2011.10.001 oder genauer in generisches Maskulinum#Geringerer gedanklicher Einbezug von Frauen. Erwachsene stellten sich bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum („die Studenten“) im Vergleich zu Beidnennungen („Studentinnen und Studenten“) oder neutralisierten Formen („Studierende“) tendenziell eher Männer vor. „Studenten“ kann geschlechtsneutral gemeint sein, aber es wird nicht geschlechtsneutral verstanden.
Unklare und fragwürdige Definition „geschlechtergerechter Sprache“
  • Die - im Übrigen unbelegte - Definition der Initiatoren des Meinungsbildes schafft keine Klarheit in der Frage, welche sprachlichen Ausdrücke als geschlechtergerecht gelten sollen. Sie stellt vor allem auf die Motivation der Autoren oder Korrektoren ab, d.h. auf subjektive psychologische Zustände, die „von außen“ kaum zu fassen sind. Dadurch wird zudem einer Art „Gesinnungsschnüffelei“ Vorschub geleistet, die für das Klima kontraproduktiv ist.
  • Es besteht ein fließender Übergang zwischen offensichtlichen Ersatzformulierungen („StudentInnen“) und weniger offensichtlichen („Studierende“, „Auszubildende“, „Reinigungspersonal“ oder „Führungskräfte“; Verwendung von Passivkonstruktionen) und Sprache, die weder von Feministinnen noch von Antifeministinnen zu beanstanden ist. Viele dieser Ersatzformulierungen sind fest etabliert und finden aus unterschiedlichsten Gründen Verwendung.
  • Aufgrund der mangelnden Handhabbarkeit würde eine Zustimmung zum Meinungsbild zu Unklarheit führen, was nun eigentlich „verboten“ ist und wie Autorinnen und Autoren ein Reinredigieren in ihre Texte vermeiden können. Statt alte Konflikte zu lösen, wird es bei Annahme des Vorschlags voraussichtlich zu einer Ausweitung auf eine Vielzahl neuer Konfliktpunkte kommen, für die der Vorschlag keine Lösung bietet.

Auswertung

Die Abstimmung über das Meinungsbild gliedert sich in zwei Abstimmungen. Stimmberechtigt sind nur allgemein stimmberechtigte Benutzer.

Formale Gültigkeit
Hier wird über die Zulässigkeit, die formale Korrektheit des Verfahrens und die inhaltliche Korrektheit des Antragstextes entschieden. Jeder allgemein stimmberechtigte Benutzer hat in dieser Teilabstimmung eine Stimme. Entfallen auf die Annahme des Meinungsbildes mehr Stimmen als auf die Ablehnung, so ist dieses Meinungsbild formal angenommen (einfache Mehrheit). Wird diese Mehrheit verfehlt, so hat die unter Inhaltliche Abstimmung getroffene Entscheidung keine Gültigkeit. Enthaltungen werden nicht berücksichtigt. Selbstverständlich können auch diejenigen, die bei der Abstimmung über die formale Gültigkeit mit Nein abstimmen, an der inhaltlichen Abstimmung teilnehmen.
Inhaltliche Abstimmung
Es wird die Vorgehensweise angenommen, die am meisten Stimmen erhält, jeder stimmberechtigte Benutzer hat eine Stimme.

Sowohl in der Abstimmung über die formale Gültigkeit als auch in der inhaltlichen Abstimmung besteht die Möglichkeit einer ausdrücklichen Stimmenthaltung. Enthaltungen gelten als nicht abgegebene Stimmen und werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Abstimmung

Formale und inhaltliche Gültigkeit

Ich nehme das Meinungsbild an

Ich lehne das Meinungsbild ab

Enthaltung bezüglich der Annahme

Inhaltliche Abstimmung

PRO: Ich bin für die Umsetzung des Vorschlags

KONTRA: Ich bin gegen die Umsetzung des Vorschlags

Enthaltung bezüglich des Vorschlags

Ergebnis

Diskussion

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Einzelnachweise

  1. "Typisch" ist zum einen der grundlegende Ersetzungsvorgang eines vorfindlichen generischen Maskulinums durch eine Neuschöpfung und "typisch" sind auch die Verfahren: Doppelnennung, Verwendung von neu geschaffenen Partizipialformen, etc.
  2. Dies tangiert selbstverständlich nicht andere etablierte Formen des geschlechtsneutralen Formulierens wie das generische Feminimum („die Person”) oder das generische Neutrum („Das Mitglied”)
  3. Einige User haben die Meinung vertreten, dass es hier nicht um „Gendern oder nicht“, sondern vielmehr um „Alternativformen verbieten oder nicht“ ginge. Siehe z. B. hier oder hier. Hier würde niemand gezwungen, zu „gendern“. Vielmehr solle hier die Frage geklärt werden, ob Ersatzformen zum generischen Maskulinum erlaubt sind oder nicht. Sogar der Urherber der Formulierung „Gender oder nicht“ gibt hier zu, dass es eben nicht um „Gendern oder nicht“ geht.
  4. Die zentralen Argumente der letzten der beiden erwähnten Diskussionen sind hier zusammengefasst.
  5. duden
  6. Zum Zusammenhang zwischen grammatischem Geschlecht (Genus) und biologischem Geschlecht (Sexus) sind die Grammatiker unterschiedlicher Meinung: Frühe Grammatiker vertraten solche Genustheorien, die einen Zusammenhang zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht sahen. Auch der Grammatik-Duden von 1966 beschreibt noch ähnliche Ansichten. Neuere Ansätze sehen eine losere Beziehung der beiden Kategorien oder gehen von einer formalen, nicht sexusbestimmten Genuskategorie aus. Über den Zusammenhang von Sexus und Genus wird weiterhin diskutiert.
  7. „Die beiden gegensätzlichen Positionen der Genus-Sexus-Debatte – formales vs. sexusbezogenes Genus – sind auch im 20. Jahrhundert Gegenstand kontroverser Diskussionen (Bußmann, 1995; Sieburg, 1997). Stereotypische Vorstellungen über die Geschlechtsrollen, wie sie sich besonders in den grammatischen Genustheorien des vorigen Jahrhunderts manifestiert haben, existieren weiterhin (Forer, 1986). Während beispielsweise Lohmann (1932) davon ausgeht, dass seit Beginn der schriftlichen Überlieferung in den indogermanischen Sprachen keine Identität zwischen Genus und Sexus besteht…, sieht Wienold (1976) den Ursprung des Genussystems als semantisch motiviert an, d. h. in Zusammenhang mit dem Sexus stehend.“ In: Lisa Irmen und Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. 33, Nr. 2–3, 2006, S. 212–235 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  8. Man werfe in diesem Zusammenhang mal einen Blick auf den Artikel "Generisches Maskulinum" in der Wikipedia. Die feministische Kritik an dieser grammatischen Form nimmt derzeit einen Großteil des Artikels ein.
  9. Dies gilt auch ex negativo. Findet man zu einem Wort (etwa einer Partizipialform) kein entsprechendes sinngleiches generisches Maskulinum, so ist davon auszugehen, das es sich bei diesem Wort nicht um einen Vorschlag aus dem Bereich der "geschlechtergerechten Sprache" handelt.
  10. Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1984, ISBN 3-518-11217-1.
  11. Senta Trömel-Plötz: Vatersprache, Mutterland. Beobachtungen zu Sprache und Politik. Frauenoffensive, München 1992, ISBN 3-88104-211-3.
  12. Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004. ISBN 3-411-04211-7
  13. Dagmar Lorenz: Die neue Frauensprache – Über die sprachliche Apartheid der Geschlechter. Erstmals erschienen in: Muttersprache. Zeitschrift zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Heft 3, Sept. 1991; Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache, Wbn.; zitiert nach und abrufbar unter ulrichdevries.de
  14. Friederike Braun, Susanne Oelkers, Karin Rogalski, Janine Bosak, Sabine Sczesny: „Aus Gründen der Verständlichkeit ...“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten. S. 188, abgerufen am 27. Januar 2014.
  15. Berufsordnung für die deutschen Ärzte (MBO-Ä) § 7, Abs. 2
  16. Werden solche Doppelnennungen (= „Splitting“) in Zukunft verstärkt verwendet, so besteht ferner die Möglichkeit, dass das generische Maskulinum im allgemeinen Sprachempfinden immer weniger als generisch (also geschlechtsunspezifisch) verstanden wird, da eine Form wie „Studenten“ im Kontext von „Studentinnen und Studenten“ geschlechtsspezifisch verwendet wird. Zudem kann es durch den Einfluss inflationär gebrauchter Doppeltnennungen (Schüler und Schülerinnen) zu falschen Bildungen wie „Mitgliederinnen und Mitglieder“ kommen.
  17. „Es ist offensichtlich: Wir haben es bei den Genera des Nomens und beim natürlichen Geschlecht mit unterschiedlichen Systemen in unterschiedlichen ontologischen Sphären, der symbolischen der Sprache und der natürlichen der Biologie, zu tun.“ Josef Klein: Der Mann als Prototyp des Menschen. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004.
    „Genus und semantisches Geschlecht haben ursprünglich wohl nichts miteinander zu tun. (…) Die Vielschichtigkeit des Verhältnisses von Genus und Sexus macht das Anliegen einer sprachlichen Gleichstellung von Männern und Frauen zu einer sehr komplexen Angelegenheit.“ Jochen A. Bär: Genus und Sexus
 – Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie Geschlecht. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u. a.] 2004. S. 171–172.
    „Genus ist ein sprachliches Faktum, eine grammatische Eigenschaft von Substantiven, und zwar gleichgültig, ob sie Lebewesen oder Unbelebtes bezeichnen. Sexus ist eine biologische Eigenschaft von bestimmten Lebewesen“. Miorita Ulrich: 'Neutrale Männer' – 'markierte Frauen'. Feminismus und Sprachwissenschaft. In: Sprache – Genus/Sexus. Frankfurt am Main 1997. S. 310.
  18. Außerdem kann als gesichert gelten, dass eine Form wie Studierende die Frauen nicht „sichtbarer“ macht als die Form Studenten.
  19. Ein Manko vieler Studien ist die geringe Zahl der Probanden, sodass die statistische Relevanz zweifelhaft ist. „Da die Studien zum generischen Maskulinum fast ausschließlich mit studentischen Probanden durchgeführt wurden, kann nicht sicher behauptet werden, dass sie auf andere Gruppen generalisierbar sind“, lautet ein weiterer Einwand. Quelle: Gisela Klann Delius: Sprache und Geschlecht. Stuttgart, Weimar 2005. S. 55.
    In seinem Aufsatz Der Mann als Prototyp des Menschen aus dem Jahr 2004 räumt Josef Klein ein, dass es nur „wenige jüngere Untersuchungen“ zum Thema gebe. Er selbst stützt sich in diesem Aufsatz auf eine Studie aus den 1980er Jahren, die mit lediglich 290 Probanden durchgeführt wurde und daher nicht als aussagekräftig gelten kann. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag. Mannheim [u.a.] 2004. S. 305
  20. Johann Cambilhon: Von den Jesuiten geheimbsten Sachen kurtze Relation. Ingolstadt 1610, S. 99.
  21. Karin M. Eichhoff-Cyrus (zu dem Zeitpunkt als Frank-Cyrus) und Margot Dietrich: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten. Eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachdienst. 41, Nr. 2, 1997, S. 55–68.
  22. Vgl. doi:10.1026/0033-3042.58.3.190.