U-Kreuzer

Unterseekreuzer (auch U-Kreuzer oder U-Boot-Kreuzer) waren im ersten und Zweiten Weltkrieg große Unterseeboote mit einer Wasserverdrängung von über 2000 Tonnen in Überwasserlage, die eine für diese Schiffsgattung schwere Artillerie trugen und mit denen Handelskrieg in Übersee geführt werden sollte. Japan baute U-Kreuzer im 2. Weltkrieg wegen der größeren Reichweite und großer Zuladung. Diese Boote sollten u. a. die Verbindung mit dem Deutschen Reich aufrecht erhalten.

Die scheinbaren Vorteile der Geschützbewaffnung gegenüber den neuen Torpedos waren neben der Reichweite die Zielgenauigkeit gegenüber Schiffszielen mit hoher Fahrt. Die Handhabung der Waffe war prinzipiell von den Überwassereinheiten bekannt und geübt. Die scheinbar kostengünstigen Granaten benötigten wesentlich weniger Platz als komplexer und eventuell fehleranfälliger Torpedo, zum Versenken von Handelsschiffen waren sie genauso gut geeignet.

Nachteilig wirkte sich die komplexe Konstruktion eines Geschützturmes auf die U-Boot-Konstruktion und Handhabung aus. Die Bedienung der Geschützte war z.T. dem Seegang ausgesetzt. Waren Türme vorhanden erfolgte der Abschuss zum Schutz des Bootes z.T. halbgetaucht. Der Tauchvorgang selbst war wesentlich verlangsamt.

Aufzuzählen sind u.A.:

  • die französische Surcouf mit 2 x 203 mm Geschützen im Geschützturm sowie Torpedos und Bordflugzeug
  • die englischen Flotten-U-Boote
    • die Boote der K-Klasse mit 3 Geschützen zu 102 mm bzw. 76 mm im Brückenaufbau
    • das englische X1-Boot mit vier 13cm-Geschützen in zwei Geschütztürmen
    • die englische M1 mit einem 305 mm Geschütz, entstanden aus der K-Klasse. M2 und M3 waren Schwesterboote und wurden zum Flugzeugträger und Minenleger umgerüstet.
  • die japanischen I-400-Flugzeugträger mit bis zu drei Bombenflugzeugen, gestartet in 45 Minuten.
  • diverse deutsche und amerikanische Boote zwischen den Kriegen, mit regulärer Bauart und schwerer Rohrbewaffnung auf offenem Deck, per Definition

Die englischen Flotten-U-Boote entstanden in der falschen Zielsetzung, das U-Boote mit den Überwassereinheiten in der Überwassergeschwindigkeit mitzuhalten hatten. Die z.T. mit einem Dampfturbinenantrieb ausgerüsteten Boote erwiesen sich als fehleranfällig und schwerfällig, der Tauchvorgang war langsam und gefährlich. Von den 18 gebauten Booten der K-Klasse sanken 1/3 ohne Feindeinwirkung durch Unfälle.

Die amerikanischen und deutschen Hochseeboote des zweiten Weltkrieges waren zwar größer als reguläre Küstenboote, allerdings regulär bewaffnet. Die deutschen "Milchkühe" dienten der Versorgung der Hochseeboote. Die Boote werden trotz ihrer höheren Verdrängung nicht zu den U-Boot-Kreuzern gezählt.

Als U-Boot-Kreuzer des Atomzeitalters können die Anfang der 1980er Jahre in Dienst gestelten sowjetische Typhoon-Boote gelten. Diese wurden als Untersee-Kreuzer mit strategischer Aufgabe klassifiziert und sind mit Atomraketen und Torpedos bewaffnet. Die riesigen Boote verfügen (angeblich) über 3 Druckkörper und zwei Atomreaktoren.

Geht man nach Verdrängung und Größe können die atomar bewaffneten Raketenträger beider Nationen bzw. die schweren russischen Lenkflugkörperboote, etwa entsprechend der gesunkenen Kursk, als heutige Interpretationen des U-Boot-Kreuzer-Gedankens gelten.

U-Kreuzer

Frankreich

England